vaterunser

Vater unser…

 

Wieder einmal herrschte im Land Sonnenschein pur. Auch an diesem Dienstag morgen wurde Biggi, wie in den letzten vergangenen Wochen, durch die ersten Sonnenstrahlen geweckt. Verschlafen blinzelte sie auf ihren Wecker. Es war bereits schon halb sieben, in 15 Minuten würde ihr Wecker klingen. Doch sie war heute schon ziemlich gut drauf, sie wusste selbst nicht warum. Jedoch beschloss sie, jetzt schon auf zu stehen und sich eine ausgiebige Dusche zu nehmen. Doch bevor sie ins Badezimmer ging, suchte sie in ihrem Kleiderschrank noch die passende Unterwäsche heraus. Keine 10 Minuten später konnte man die Pilotin unter der Dusche wieder finden. Sie ließ sich das Lauwarme Wasser über ihren Körper ergießen und sie genoss es, sich wieder einmal entspannen zu können, was in den letzten Wochen durch ihren Beruf nur ganz selten geschah.

Die Zeit jedoch verging wie im Fluge. Der Zeiger auf ihrer Uhr sagte ihr, das in 20 Minuten ihre Schicht beginnen würde. So zog sie ihre Schuhe an und machte sich auf den Weg zu ihrem Motorrad. Sie fuhr ihre übliche Strecke zur Basis, die sie dann auch schon in weniger als 10 Minuten zurück legte. Gerade, als sie auf den Hof gefahren war, sah sie auch schon ihre Kollegin Karin, die ebenfalls gerade zum Dienst kam. „Guten Morgen Karin.“ begrüßte Biggi ihre Kollegin fröhlich. „Na nu, so fröhlich heute bei dem heißen Wetter.“ stellte ihre Freundin fest. Biggi bat sie etwas näher zu kommen. „Ich hab gut geschlafen heute.“ grinste sie. Nun musste auch Karin lachen. So machten sich die beiden auf den Weg zum Aufenthaltsraum, wo auch schon die Jungs gerade das Frühstück herrichten. „Guten Morgen Mädels.“ begrüßte Thomas seine beiden Kollegen. „Guten Morgen Buben.“ kam dann auch schon von Biggi grinsend zurück und lächelte ihn an. „Ich hab frische Brötchen mit gebracht.“ sagte Karin und legte diese auf den Tisch. „Super.“ lobte Michael seine Karin und gab ihr nun zur Begrüßung einen guten Morgen Kuss. Die Jungs Richteten dann aber noch alles, während Karin, Biggi und Ralf, der auch gerade gekommen war, in die Umkleide verschwanden um sich um zu ziehen.

 

Nach kurzer Zeit saßen alle zusammen und Frühstückten. „Und, war die Nachtschicht anstrengend?“ wollte Biggi von Peter wissen. „Es ging schon.“ antwortete er darauf und biss genüsslich in Brötchen, das mit Marmelade bestreichen war. Doch wie es kommen musste, kam natürlich ein Einsatz dazwischen. „Alarm für Medicopter117. Schwerverletztes Kind nach Kollision mit einem PKW. Die GPS Koordinaten sind 45 – 23 – 56 Nord zu 12 –34 – 54 East.“ „Na wunderbar, 5 Minuten vor Schicht ende.“ regte sich Michael auf und stand auf. „Wie wäre es, wenn wir den Einsatz fliegen?“ schlug Biggi ihren Kollegen vor. „Das ist lieb gemeint, aber ich glaube, ihr habt heut noch viel zu tun.“ lehnte Michael dankend ab. Auch Thomas und Peter stimmten ihrem Freund zu. Der Pilot war nun auch von seinem Suhl aufgestanden und lief zum Funkgerät. „Medicopter117 an Rettungsleitstelle, wir haben Verstanden und Übernehmen.“ Dann sprangen die drei Jungs auch schon nach draußen Richtung Hubschrauber. Ralf, Karin und Biggi sahen ihren drei Kollegin nur Kopfschüttelnd hinter her. Normalweiße hatten sie so ein Angebot noch nie Abgelehnt, aber heute meinten sie es wohl besonders gut mit ihnen. „Na gut, dann kann ich wenigstens noch meine Berichte erledigen.“ meinte Ralf, auch wenn er diese Arbeit an seinem Beruf hasste, aber irgendwann musste sie ja erledigt werden. Die drei Frühstückten noch zu ende, dann räumten sie gemeinsam ab und jeder von ihnen begab sich dann an die Berichte, die noch zu erledigen waren. Sie saßen noch nicht lange an den Berichten als Ebelsieder kam. „Guten morgen zusammen. Ah, wie ich sehe, sind sie heute schon fleißig. Das sehe ich gerne.“ begrüßte er seine Kollegen. Auch sie sagten nur „Guten morgen“ und widmeten sich dann wieder ihren Berichten. Der Stützpunktleiter wollte gerade wieder gehen, als ihm noch etwas einfiel: „Ach, Frau Schwerin. Kommen sie doch bitte in 10 Minuten in mein Büro, ich habe etwas mit ihnen zu besprechen.“ Biggi sah ihn fragend an. Was wollte ihr Chef wohl von ihr? Sie hatte keine Ahnung. Sie nickte ihm nur zu. „Was will der denn von dir?“ fragte Karin ihre Freundin, nachdem Ebelsieder in seinem Büro wieder verschwunden war. Biggi zuckte mit den Schultern.

 

„Medicopter117 an Rettungsleitstelle. Wir landen am Einsatzort.“ funkte Thomas, als sie im Landeanflug waren. „Verstanden Medicopter117.“ kam es auch gleich von der Rettungsleitstelle zurück. Nachdem Thomas gelandet war, sprangen Michael und Peter gleich aus dem Helicopter und sprangen zu dem Verletzten Kind. Es hatten sich schon jede Menge Passanten versammelt. Zwei Männer kümmerten sich so weit sie konnten um das schwer Verletzte Mädchen kümmerten. Auch der Fahrer des Pkws stand total unter Schock. Er stand noch immer total fassungslos neben seinem Wagen. Als Michael das Kind untersuchte, wurde sein Gesicht immer hoffnungsloser. „Sie hat vermutlich ein schweres Schädelhirntrauma, sowie mehrere risse im Bauchraum. Sie muss so schnell wie Möglich in die Klinik, sie hat sonst keine Chance.“ „Michael, sie ist Diabetikerin.“ sagte Peter, als er einen Ausweis in ihrer Jackentasche fand. „Danke, das ist wichtig.“ Michael verabreichte ihr noch einige Medikamente, sowie ein starkes Schmerzmittel, falls sie aufwachen würde. Thomas kam dann auch schon mit der Trage angelaufen. Dort betteten sie das Mädchen darauf und schnallten es fest. „So, und jetzt so schnell wie möglich in die Klinik, Thomas.“  sagte Michael. „Ich geh schon.“ meinte er, nahm Michael und Peter die Taschen ab und sprang zum Hubschrauber. Michael und Peter kamen dann auch gleich mit der Trage hinterher. Als Peter um Hubschrauber saß und die Türe geschlossen hatte, hob Thomas auch schon in einem Gewaltstart ab. „Medicopter117 für Rettungsleitstelle. Anflug mit einem kleinen Mädchen zur Polyklinik Felizitas in Berchtesgaden. Erbitten Verbindung zur Klinik für Dr. Lüdwitz, over.“ funkte der Pilot. „Verstanden Medicopter117, Verbindung wird hergestellt. Einige Zeit später hörten sie auch schon eine Schwester durch das Funkgerät. „Hier Dr. Lüdwitz. Das Mädchen hat schwere innere Verletzungen, sowie ein schweres Schädelhirntrauma. Halten sie sofort ein OP-Team bereit, sowie mehrere Blutkonserven AB negativ. Außerdem ist sie Diabetikerin.“ „Verstanden Dr. Lüdwitz, ein OP-Team sowie die benötigten Blutkonserven werden bereitgestellt. Over and Out.” Nach einem 7 minütigen Flug erreichten sie auch schon die Klinik in Berchtesgaden. Michael gab dem behandelnden Arzt noch einige Informationen über den Zustand der kleinen. Als er und Peter wieder zurück kamen, flogen sie zurück zur Basis....

 

Auch Biggi kam gerade wieder aus dem Büro von Ebelsieder. Was der Chef wieder von ihr Verlangt hatte, konnte sie unmöglich machen. Jedoch verdrängte sie das Gespräch gleich wieder, sie wollte nicht, das ihre Kollegen das mit bekamen. Oder sollte sie es doch jemanden erzählen? Irgendwie kam ihr Ebelsieder doch manchmal unheimlich vor, jedenfalls kam es ihr manchmal so vor. Es war nun schon ziemlich oft vor gekommen, dass er sie in sein Büro gebeten hatte und immer wieder das gleiche wolle. Doch Biggi währte sich immer dagegen, sie wollte es einfach nicht. Sie machte sich jedoch keine weiteren Gedanken, denn Karin und Ralf kamen um die Ecke, um ein wenig in den Hangar zu gehen, da es dort kühler als im Aufenthaltsraum war. „Na, was wollte Ebelsieder von dir?“ fragte Karin. „Ach, wegen dem neuen Navigationssystem wieder.“ log sie. Normal war das ja überhaupt nicht ihre Art, jemanden anzulügen, doch sie wollte nicht, das ihre Kollegen Wind davon bekommen, was der Chef immer von ihr wollte. Karin und Ralf sagten nichts darauf sondern gingen in den Hangar. Die drei gingen Richtung Kicker um sich dort ein Spiel zu liefern. Karin und Biggi gegen Ralf. Gerade, als Karin und Biggi wieder ein Tor geschossen hatten, hörten sie die Rotoren ihres Hubschraubers. „Spielen wir nachher weiter?“ fragte Biggi, die unbedingt jetzt nach draußen gehen wollte. „Ja.“ meinte Karin und nickte ihr zu. Auch Ralf stimmte seinen beiden Kolleginnen zu. So liefen die drei vor den Hangar, um die anderen zu begrüßen. Als Thomas landete kam ein heftiger Windstoß, was sehr kühlend für Ralf, Karin und Biggi war. Ralf und Karin liefen schließlich zu Peter und Michael um sie zu Begrüßen, während Biggi zu Thomas lief. „Und, wie war der Einsatz?“ wollte sie von ihm wissen. Er zuckte mit den Schultern. „Ein Kind ist schwer Verletzt worden. „Oh...“ entfuhr es Biggi nur. Einsätze, in denen Kinder beteiligt waren, waren immer Schlimmer. Während die vier Mediziner schon wieder in den Hangar zurück liefen, blieben Thomas und Biggi noch am Hubschrauber. Sie hatten den anderen gesagt, das sie noch schnell den Hubschrauber Checken müssten. Biggi blickte sich noch einmal um, sie wollte sicher gehen das sie auch keiner der Kollegen beobachtete. Langsam legte sie ihre Hände in Thomas Nacken und zog ihn vorsichtig näher heran. Thomas lächelte sie verliebt an, bevor auch er seine Arme um ihre Hüften legte und ihren Lippen langsam näher kam. Schließlich küssten sich beide innig. Einige Minuten standen sie so da und genossen einfach den Moment, der, so hofften beide nie vergehen würde. Doch natürlich verging dieser Moment, aber beide wussten ja das noch vieles solcher Momente folgen würde. Folgen in ihrem Leben das sie sich schon seit einem halben Jahr teilten. „Ich liebe dich...“ flüstert ihr Thomas liebevoll ins Ohr. Biggi lächelte Thomas Atem kitzelte so schön in ihrem Ohr. „Ich liebe dich auch. Unendlich Thomas....“ meinte sie leise und küsste ihn abermals sanft. Das Gespräch mit Ebelsieder hatte sie in seiner Gegenwart völlig vergessen, oder besser gesagt so weit zurückgedrängt das es nicht mehr in ihren Gedanken auftauchte. „Na komm Schatz. Jetzt lass uns aber wirklich mal den Heli checken!“ grinste er und zog sie sanft zum Heli, der nur wenige Meter von ihnen entfernt vorm Hangar stand. Biggi nickte und so machten sie sich daran ihren Engel durch zu checken.

 

Karin saß inzwischen, wie die anderen auch im Aufenthaltsraum. Vor sich hatte sie einen riesen Stapel Berichte liegen die nur so drauf warteten bearbeitet zu werden. Doch so richtig konzentrieren konnte sie sich nicht. Sie dachte an Biggi. Irgendetwas stimmt doch  nicht, jedes mal wenn sie aus Ebelsieders Büro kam wirkte sie bedrückt. Auch wenn sie es versuchte zu verbergen kannte Karin ihre beste Freundin einfach zu gut. Doch was passierte in Ebelsieders Büro? Über was sprach er mit ihr? Das waren Fragen die ihr einfach nicht beantwortet werden wollten. Biggi wollte sie jedoch auch nicht fragen, denn was war wenn sie sich völlig unnötig Sorgen machte. Karin schüttelte den Kopf und widmete sich wieder dem Bericht den sie vor sich liegen hatte. Kaum hatte sie ein paar Zeilen geschrieben wurde sie jedoch wieder abgelenkt, denn Biggi und Thomas betraten lachend den Aufenthaltsraum. „Warum so fröhlich heute?“ wollte Peter wissen und grinste. Biggi und Thomas zuckten nur mit den Schultern, während sie weiter vor sich hin lächelten. „Was machst du eigentlich noch hier?“ wollte Thomas wissen. „Ich? Ich bleibe noch ein wenig wegen Karin. Aber mal zu dir, was tust du noch hier?“ fragte er. „Ich...ähm...ich habe keine Lust nach Hause zu fahren, da bin ich ja ohnehin alleine.“ Antwortete Thomas. Dem Piloten war der vielsagenden Blick des Arztes natürlich nicht entgangen. Denn  Michael war nicht der einzige der glaubte das zwischen Biggi und Thomas mehr lief. Doch die beiden bestritten es immer und immer wieder. Auch das Gegenteil hatte ihnen noch keiner beweisen können. Thomas verbrachte ohnehin viel Zeit auf der Basis.  Er lebte nämlich alleine in einer ziemlich großen wunderschönen Wohnung. Da möchte man meinen wenn man schon so eine tolle Wohnung hat ist man eh andauernd zu hause, aber bei Thomas war das nicht der Fall, denn wenn er alleine in seiner Wohnung saß gab es nur diese ständige Einsamkeit die  wie eine Last auf ihm lag. Doch seit einem halben Jahr gab es diese einsamen Momente nur selten. Denn er hatte seine große Liebe gefunden die mit ihm die Einsamkeit teilte und diese Last des alleine seins von ihm nahm.

 

Auch die Schicht des B Teams verlief ruhig. Keine schweren Einsätze nur Routine. Niemanden störte dies jedoch, denn so konnte man die Berichte bearbeite und in Ruhe eine Tasse Kaffee trinken. Voller Freude berat Biggi an diesem lauen Sommerband ihre Wohnung. Kaum hatte sich Biggi die Schuhe ausgezogen hörte sie wie jemand um die Ecke kam. Erschrocken blickte sie auf. Doch auf ihrem Gesicht begann sich ein überglückliches  Lächeln abzuzeichnen. „Hey mein Schatz!“ rief Thomas und nahm Biggi in den Arm, die sich das gerne gefallen ließ. „Was machst du denn hier?“ wollte sie dann aber doch wissen und strich ihm liebvoll über die Wange. „Ich dachte ich komm dich besuchen. Ich hoffe stört dich nicht?“ fragte Thomas und sah sie aus treuen Augen an. „Aber nein Schatz, du störst nie....“ lächelte Biggi  und gab ihm einen kleinen Kuss auf den Mund. „Na komm, jetzt gibt’s was zu essen.“ Sagte er, legte den Arm um ihre Hüften und zog sie sanft Richtung Küche, wo es schon nach frisch gemachtem Essen duftete. „Was gibt’s denn leckeres?“ fragte Biggi und beugte sich über den Topf, dessen Inhalt schon fröhlich vor sich hin blubberte. „Spaghetti mit Tomatensoße.“ grinste er und auch die Pilotin schüttelte lächelnd den Kopf. Das war mal wieder typisch Thomas, immer wenn er kochte gab es Spaghetti in den verschiedensten Variationen. Thomas ging langsam auf sie zu und umarmte sie von hinten. Biggi drehte sich langsam um und sah ihm in die Augen. Thomas tat es ihr gleich und lächelte bevor er sie liebevoll auf den Mund küsste. „So jetzt komm, setzt dich hin das Essen kommt gleich.“ Sagte er und weiß auf den Tisch. Erst jetzt fiel Biggi auf der wunderschön gedeckte Tisch auf. Thomas hatte Kerzen angezündet und auf dem weißen Tischtuch rote Rosenblätter verteilt. In mitten des Tisches stand in einer Vase ein rote Rose. Langsam ließ sie sich auf den Sessel sinken und schaute ihrem Piloten beim Nudel abgießen zu.

 

Ebelsieder saß an seinem Schreibtisch,  den Blick starr wie Eis auf ein Foto vor sich gerichtete. An diesem Abend war er der einzig auf der Basis, denn Rosenheim übernahm heute für sie die Nachtschicht. Wütend schlug er mit der Faust auf den Tisch. Immer noch konnte er nicht glauben was er heute Nachmittag gesehen hatte. Dieser Wächter hatte Biggi geküsst. Er konnte es einfach nicht glauben, was hatte dieser armselige Pilot nur mehr zu bieten als er, er der Basis Chef von dem Biggi alles haben konnte was sie wollte. Wut flammte in den Augen Ebelsieders auf. Mit vor Erregung zitternden Hände hob er das Foto von Biggi auf das vor ihm lag. Langsam glitten seine Finger in seine Hosentasche wo er ein Feuerzeug hervor holte. Mit einem kurzen Klick flackerte die Flamme auf. In seinen braunen Augen spiegelte sich die Flamme wieder. Langsam kam er dem Foto in seinen Händen näher. Fast hatte die Flamme schon erreicht und wenige Augenblicke begannen die Flammen das Foto aufzufressen. Mit einem kurzen wink warf er das brennende Foto in den Mülleimer zu seinen Füßen. Mit einem hämischen Grinsen beobachtete er wie auch noch der letzte Rest zu Asche zerfiel, die noch leicht glühend im Eimer liegen bleib. Doch auch bald erlosch die Glut und nur mehr die kalte Asche deutete drauf hin das etwas verbrannt worden. Ebelsieder hatte so eben eine  teuflischen Plan gefasst. Wenn er Biggi nicht haben konnte sollte sie keiner haben und schon gar nicht dieser Wächter. „Brennen wirst auch du....“ zischte Ebelsieder leise und begann zu lachen. Doch es war kein fröhliches lachen, nein, es war ein hysterisches Lachen das in der dunklen Nacht verhallte....

 

Thomas und Biggi hatten es sich inzwischen im Wohnzimmer gemütlich gemacht. Leise zirpten die Grillen in der lauen Sommernacht vor dem Fenster. Thomas hatte seinen Arm fest um Biggi gelegte die sich an ihn kuschelte und seine Nähe auf sich wirken ließ. Tief atmete sie den Duft seines Aftershafes ein. Sie liebte diesen Duft so sehr und er gab ihr immer und immer wieder das Gefühl beschützt zu werden und nicht alleine zu sein. „Ich liebe dich Biggi.“ Flüsterte Thomas sanft in ihr Ohr und knabberte liebevoll dran. Biggi musste lächeln. „Ich liebe dich auch, sehr sogar.“ Meinte Biggi und schaute ihm in die Augen. Thomas blickte sie an und versank in ihren rehbraunen Augen, die aufgeregt im Schein der Kerze glänzten. Lächelnd küssten sie sich leidenschaftlich. Beide wurden immer stürmischer und während ihr Thomas über den Rücken streichelte wanderte ihre Hand zu seiner Hose die sie schnell geöffnet hatte. Thomas grinste und zog ihr langsam ihr T-Shirt über den Kopf. Langsam ließen sich beide auf das Sofa zurück sinken. Wenige Minuten später lagen die beiden schon ohne Bekleidung auf dem Sofa. Ja und so kam es wie es kommen musste, sie schliefen miteinander. Beide genossen es unheimlich und so kam es das sie erst nach einiger Zeit wieder erschöpft auf das Sofa zurück sanken. Mit einem glücklichen Seufzer ließ Biggi ihren Kopf auf seine Brust sinken und schloss die Augen. Thomas lächelte sie verliebt an und streichelte ihr übers Haar. „Ich liebe dich...“ flüsterte Biggi noch leise bevor sie schließlich entgültig in Thomas Armen einschlief. „Ich dich auch!“ sagte er noch bevor auch Thomas die Augen schloss. Leise hörte er Biggis ruhigen Atem und spürte ihre Bewegungen die sie im Schlaf machte, bevor auch er in einen tiefen Schlaf fiel.

 

So vergingen auch die nächsten Wochen, nichts passiertem alles war wie immer, sie hatten Einsätze, retteten Menschenleben und ahnten nichts schlimmes. Doch dann kam der Tag der alles verändern sollte, der zwei Menschen gewaltsam trennen würde. Denn heute ja heute an diesem wunderschönen Sommertag wollte Ebelsieder seinen Plan verwirklichen. Ja und als er diesem Morgen an Biggi vorbei ging murmelte er leise vor sich hin. „Morgen wirst du brennen.....deine Entscheidung bereuen diesen Piloten mir vorgezogen zu haben.“ „Was haben sie gesagt wollte Biggi wissen. Ebelsieder schreckte leicht hoch meinte dann aber gefasst: „Nichts, nichts hab ich gesagt...“ meinte er nur und lächelte Biggi an. Biggi schüttelte den Kopf und verschwand in den Aufenthaltsraum. Auch Ebelsieder verschwand wieder.

„Hey, was macht denn Thomas da?“ wollte Karin wissen die bemerkt hatte das Thomas die Einfahrt hoch gefahren war. Biggi sprang sofort auf, als sie hörte  das Thomas kam. Mit schnellen Schritten eilte sie in den kleinen Vorraum und ging dann geradewegs hinaus, wo Thomas gerade aus dem Auto stieg. „Hi Thomas!“ begrüßte sie ihren Schatz fröhlich. Auch von ihm kam ein erfreutes „Hi!“ als er sie in den Arm nahm und sie zur Begrüßung leidenschaftlich küsste. Doch leider war es nicht unbeobachtet geschehen. Ebelsieder der gerade aus dem Fenster schaute, musste wohl oder übel die Szene beobachten. Er knirschte vor Wut mit den Szenen, wand sich dann aber für ab. „Was soll’s? Morgen bist du eh tot und ich werde von meinen Qualen erlöst.“ Zischte Ebelsieder zwischen den zusammen gebissenen Zähnen hervor. Mit einen boshaften lächelnd im Gesicht schriebe er „Biggi Schwerin“ auf einem Zettel nieder den er wieder mit einem leisen klick verbrennen ließ. Mit Genugtuung beobachtet er  wie schon vor einigen Wochen wie die Wut der Flammen den kleinen Zettel verbrannten und den Namen der einst darauf gestand war zerfallen ließ. „Genau so wirst du brennen...“ flüsterte er und schloss die Augen. So als wollte er noch einmal seinen Pan durchgehen und auf jeden kleinen Fehler prüfen.

 

„Ralf glaubst du zwischen Biggi und Thomas läuft etwas?“ wollte Karin wissen bevor sie einen Schluck Kaffee aus ihrer Tasse nahm. „Wie kommst du da jetzt wieder drauf?“ wollte dann Ralf ebenso verwundert von einer Kollegin wissen. „Ich meine Thomas ist jetzt auffallend oft auf der Basis und Biggi hat auch immer so ein strahlen in den Augen wenn sie ihn sieht.“ „Ja das ist mir auch schon aufgefallen. Aber meinst du wirklich das zwischen den beiden etwas läuft?“ „Ich weiß nicht. Aber ein süßes Paar währen sie sicher!“ grinste sie und selbst da musste ihr Ralf lächelnd zustimmen. „Aber trotzdem, ich glaub nicht, dass da mehr als Freundschaft ist.“ meinte er. Karin zuckte nur mit den Schultern, sie hatte ja keine Ahnung, genau wie Ralf.

 

Ebelsieder stand an seinem gekippten Fenster und lauschte. Vielleicht würde er herausfinden, wo er Biggi kriegen könnte. Und ob er das heraus finden würde. Biggi und Thomas lagen arm in arm im hohen Gras und alberten ein wenig herum. Ebelsider konnte sie kaum erkennen, doch er konnte genau hören worüber sie sprachen. Jedes einzelne Wort konnte er mit verfolgen. Ein spöttisches grinsen huschte über sein Gesicht. Biggi pflügte währenddessen einen großen Grashalm und kitzelte Thomas damit ein wenig im Gesicht. Der Pilot lächelte  seine Freundin, die halb auf ihm lag, verliebt an und gab ihr einen kleinen Kuss auf den Mund. „Was machen wir denn heute Abend?“ fragte Biggi. „Mh..., was hältst du davon, wenn wir heute mal wieder Schick essen gehen, im Stadtrestaurant?“ schlug Thomas vor. „Mhh, das ist eine sehr gute Idee.“ stimmte Biggi ihm sofort zu. Beide lächelten sich verliebt an und kamen  ihren Gesichter langsam näher. Schließlich küssten sie sich, doch es blieb nicht bei einem zärtlichen Kuss. Ihre Küsse wurden immer noch wilder und schließlich wälzten sich die beiden im hohen Gras...

 

„Na bitte.“ Er sah noch einmal kurz in Richtung Wiese, wieder sah er durch das hohe Gras nichts, er hörte nur wieder das lachen von Thomas und Biggi, doch das würde ihnen mit Sicherheit bald vergehen! Er packte schnell die wichtigsten Sachen zusammen und sperrte dann seinen gesamten Schreibtisch ab – für alle Notfälle. Der Stützpunktleiter machte sich so schnell er konnte auf den Weg, er musste noch etwas dringendes erledigen. „Ich gehe heute etwas früher, wieder sehen.“ verabschiedete sich der Chef gespielt freundlich von seinen Mitarbeitern. Karin und Ralf sahen sich an, normal war Ebelsieder immer derjenige, der ziemlich als letzter die Basis verließ. Na ja, vielleicht hatte er ja einen wichtigen Termin in der Zentrale, dachte die beiden jedenfalls.

Doch dieser hatte alles andere als einen wichtigen Termin in der Zentrale, er fuhr Richtung Gebirge, in eine verlassene Scheune, schon fast mitten im Hochgebirge. Die Hütte kann man mit dem Auto schlecht erreichen. Doch Ebelsieder hatte schon alles vorbereitet und seinen Weg gefunden, er würde mit dem Auto zu dieser Hütte kommen. Er schaffte alles, was er wollte, da war er sich Sicher.

 

Mit seinem schwarzen Anzug stieg er aus seinem BMW aus und lief zu der Scheune. Er schloss diese auf und trat ein. Es sah urgemütlich aus. Mit Sicherheit würde sich Biggi sehr wohl fühlen, so mitten im Heu und Stroh. Doch unter diesem brennenden Stoff war  noch etwas anderes, das Biggi nicht gefallen wird, da war er sich Sicher. Sie würde brennen, wie ihr Bild. Immer und immer redete er mit sich, betete für sie, für seine Biggi. Sie würde es gut haben, da oben im Himmel, ihr würde es bestimmt gefallen. Schließlich ging er wieder kurz zu seinem Auto zurück, holte mehrere Kerzen ... und zwei Kreuze. Er wusste genau, wozu diese Kreuze gut waren... Nachdem alles vorbereitet und fertig war, kontrollierte er  noch einmal alles, damit heute Nacht alles klappen würde.

 

„Wann bist du endlich fertig, Biggi?“ schrie Thomas, der auf dem Sofa lag, ins Badezimmer, wo Biggi sich gerade noch ein wenig Stylte. „Ich bin gleich so weit.“ kam es auch gleich von ihre zurück. Nachdem sie fertig geschminkt war, ging sie noch kurz in das Schlafzimmer um sich ihre Schuhe anzuziehen. Als sie dann wirklich fertig war, lief sie die Treppen, die direkt ins Wohnzimmer führten, nach unten. Thomas hatte sie durch ihre Schuhe bereits schon gehört. Er war begeistert, er konnte seinen Blick einfach nicht mehr von ihr lassen. „Du siehst bezaubernd aus.“ sagte er als er aufgestanden war und ihr gegenüber stand. „Danke.“ lächelte sie. Sie hatte ein kurzes Violettes Sommerkleid an und dazu schwarze Sommerschuhe. „Na dann können wir ja gehen.“ meinte sie. Sie nahm sich ihre Handtasche und ließ sich von Thomas dann zum Auto tragen. Als er sie wieder hinunter ließ, gab er ihr einen zärtlichen Kuss. Dann aber stieg Biggi in sein Auto ein und auch er nahm auf der Fahrerseite platz. Heute würde man Sicher einen wunderschönen Blick über ganz Traunstein haben. Bestimmt würde es ein sehr romantischer Abend werden, dachten die beiden. Doch sie konnten ja nicht Ahnen, das dieser romantische Abend zu einer Qual werden würde…

 

Ebelsieder saß versteckt hinter einem Gebüsch, selbst die Passanten die nahe dran vorbei gingen bemerkten ihn nicht, ihn den Mann im schwarzem Anzug. Er blickte sich langsam um und sah wie zwei junge Leute das Haus hinter ihm betraten. Das Haus, das kleine Gasthaus, das an diesem Abend gut besucht war. Auch wenn es dunkel war wusste er, dass es sich bei den beiden nicht um Biggi und Thomas gehalten hatte. Denn seine Liebe, seine heimlich Liebe würde er immer und über all wieder erkenne. Ebelsieder lächelte, bald würde ihm Biggi gehören, bald würden sie zusammen sein, zusammen sein auf ewig. Ohne Thomas. Thomas würde weit weg sein unerreichbar für Biggi und dann würde ihr nichts anders übrig bleiben als ihn leiben zu lernen. Ja und wenn sie dann endgültig von hier gegangen war, gegangen in eine andere Welt dann würde er ihr folgen und sie alleine würden glücklich werden. Hämisch lachte er auf. Plötzlich jedoch verstummt sein leise hämisches Gelächter. Ein Auto kam näher und näher und direkt vor ihm bremste es ab. Er wusste wem diese Auto gehörte und wie nahe er schon bald dem Ende sein würde, dem Ende seiner und Biggis Qualen. „Ich liebe dich…“ hörte Frank Biggi sagen und wenige Augenblicke später müsste er mit ansehen wie Thomas und Biggi sich voller Hingabe und Leidenschaft küssten. Man möchte meinen Ebelsieder würde zornig sein, da hinter seinem Busch, aber nein ganz und gar nicht, er war glücklicher denn je, denn nun wusste er ganz sicher wie weh er Thomas mit dem Verlust seiner Biggi tun würde. Ja und er, er würde glücklich sein, mit ihr da oben, da oben im Himmel wo sie alleine waren und sie niemand mehr sehen würde.

 

Liebevoll blickte Thomas seine Biggi an. Die Gabel die sie in ihrer rechten Hand glänze auffallend hell im Licht der Kerze, doch nichts konnte den Glanz ihrer Augen übertreffen, den Glanz der Rehbraunen Augen die Thomas so sehr liebte. Er liebte sie wie alles andere auch an ihr. Er leibte jedes Haar und er liebte jeden Augeblick mit ihr, denn sie war es gewesen die sein Leben lebenswert gemacht hatte. „Biggi, ich liebe dich. Wusstest du das?“ fragte Thomas leise und lächelte sie so glücklich an, so glücklich wie er war an diesem Abend. „Ja Thomas…ich wusste es. Schon lange weiß ich es. In so vielen Nächten hast du mir gezeigt wie sehr du mich liebst…Und weißt du was? Ich liebe dich genau so sehr!“ sagte sie und sah ihn an. Er erwiderte ihren Blick und schließlich küssten sie sich sanft über den Tisch hinweg.

Nach etwas mehr als einer Stunde erhob sich Biggi. Sie wollte sich noch schnell ein wenig frisch machen bevor sie dann wieder nach Hause fuhren. Thomas hatte das Essen schon bezahlt und schaute seine Biggi an. „Also ich komm gleich wieder!“ sagte Biggi noch schnell bevor sie Richtung Toilette verschwand. Thomas blickte ihr noch lange nach. Er konnte sie zwar nicht mehr sehen, doch in seinen Gedanken fand er sie wieder und wieder einmal wurde ihm klar wie sehr er seine Biggi liebte. Er liebte sie so sehr das er sich ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen konnte.

 

Biggi stand in der Zwischenzeit in der Damentoilette und trug sich schnell noch ein wenig Liederschatten und Lippenstift auf. Plötzlich hörte sie Schritte hinter sich, sich dachte sich nichts dabei und trug weiter ihren Lippenstift auf. Als sie jedoch wieder in den Spiegel auf blickte sah sie sie ihn….Der Lippenstift landete mit einem lauten Klirren im Waschbecken. Unaufhaltsam trat er näher, immer größer würde sein Gesicht im Spiegel während die Entfernung zwischen ihm und ihr immer geringer wurde. Schon bald hörte sie seinen rasselnden Atem hinter sich….und plötzlich legten sich zwei eiskalte Hände um ihre Hals. Biggi wollte schreien, doch der blieb ihr in der Kehle stecken. Noch einmal öffnete sie den Mund bereit einen Schrei auszustoßen, als die Hände zu drückte und Biggi die Luft weg bleib, die Luft die sie zum schreien hätte gebraucht. Zum Schrei eines Namens der ihr Hilfe gegeben hätte, doch nein….er war gewaltsam unterdrückt worden. Biggi ging nach Luft ringend in die Knie, versuchte sich gegen den klammernden Griff um ihre Kehle zu weher, doch ihre Kräfte schienen von Sekunde zu Sekunde weniger zu werden. Ein letztes Mal versuchte sie zu einem Schrei anzusetzen, doch über ihre Lippen kam nur ein leises, flehendes „Thomas“ bevor sei versank, versank in der Dunkelheit um sie herum…..

Ebelsieder blickte auf den Leblosen Köper von Biggi in seinen Armen herab. Ein zynisches Lächeln siegelte sich auf seinen Lippen wieder. Nun hatte er sie, sie die Frau die er Liebte und gemeinsam würden sie von hier gehen und weit in der Ferne die Worte des Pfarrers vernehmen und den letzten verzweifelten Schrei von Thomas hören der in seinen Qualen versank. Ebelsieder hörte die Worte: „Von der Erde bist du genommen zur Erde kehrst du zurück….“ Schon deutlich in seinen Ohren und den Schrei Thomas´ hörte er noch lauter in seinen Ohren. Noch einmal lachte er laut und voller Genugtuung auf, bevor er sich umblickte und mit Biggi auf dem Arm durch das Fenster verschwand. Leblos lag Biggi in seinen Armen während er zu seinem Auto lief und keiner war da der ich hätte aufhalten können…..

 

Thomas wunderte sich inzwischen schon, wo seine Biggi nun so lange blieb. Er wusste zwar, das Frauen immer etwas länger im Bad brauchten als Männer. Doch so lange, nein, das konnte nicht mehr sein, er wartete ja schon fast 10 Minuten. So beschloss er, mal nach zu sehen, wo seine Biggi so lange blieb. Vor der Damentoilette blieb er stehen und klopfte höflich an, er konnte ja nicht einfach so herein treten. Doch als er nichts hörte, machte er vorsichtig die Türe auf. Doch bei dem, was er sah, wurde ihm schon etwas unheimlich. Biggi’
s Handtasche lag auf dem Boden, ihr Lippenstift noch immer im Waschbecken und der Liedschatten, stand noch immer an der Stelle, wo ihn Biggi kurz zuvor abgestellt hatte. Er hob ihre Tasche auf und sah sich um. Langsam bekam er es wirklich mit der Angst zu tun. „Biggi!!“ schrie er verzweifelt. Doch keine Antwort kam. Er machte sich sorgen um sie, was war nur Passiert? Spielte sie ein Versteck mit ihm? Nein, das konnte er sich nicht vorstellen, das würde Biggi nicht tun, und sonst würde ihre Handtasche und ihre Schminke nicht einfach so herum liegen. Ihm wurde Bewusst, das etwas passiert seine Musste. Nur was? Doch plötzlich schoss es Thomas durch den Kopf. Was war wenn sie entführt worden war?? Sofort sprang er nach oben, suchte jedoch immer nach ihr. Doch er fand sie nicht. „Biggi!!“ schrie er immer wieder. Er machte sich solche Sorgen um sie. Dann ging er zu einem Kellner. „Entschuldigen sie, haben sie vielleicht diese Frau gesehen?“ wollte Thomas wissen und zeigte einem der Kellner das Foto von Biggi, das er immer bei sich trug.  „Nein tut mir leid.“ antwortete er. Dann machte er sich auf den schnellsten Weg nach draußen, jedoch ließ er die Handtasche von Biggi nicht aus den Händen, er wusste selbst nicht warum. Gerade als er aus der Türe gesprungen kam, sah Thomas einen schwarzen BMW mit einem hohen Tempo wegfahren. Vielleicht, ja, vielleicht war das ein Anhaltspunkt. Ohne zögern sprang er zu seinem Auto um ihn zu Verfolgen.

 

Biggi lag währenddessen in Ebelsieders Kofferraum. Er hatte ihr den Mund mit Klebeband zugeklebt und die Hände mit einem Seil gefesselt. Biggi hatte ihren Thomas natürlich noch deutlich erkennen konnten, doch Thomas konnte sie nicht sehen. Biggi versuchte zu schreien, doch es ging nicht. „Halt endlich den Mund.“ meinte Ebelsieder, während er in eine andere Straße bog. Wieder wollte die Pilotin etwas sagen, doch es ging nicht. Sie hörte nur, wie Ebelsieder irgendetwas betete. „Vater unser im Himmel....“ Was war nur mit ihrem Chef los gewesen? Das konnte es doch nicht sein, was er ihr antat! Verzweifelt versuchte sie das Klebeband von ihrem Mund zu reißen, doch es gelang ihr nicht. Ebenso gelang es ihr, sich zu konzentrieren, wo Ebelsieder hinfahren könnte. Sie war hier noch nie gewesen. Wo brachte er sie nur hin? „Du liegst mir im Herzen, Biggi.“ hörte sie plötzlich, doch sie konnte darauf ja nichts sagen, es war unmöglich. „Schon, als ich dich das erste mal gesehen habe. Wie kannst du mir das nur antun, mit diesem Wächter herum zu machen. Warum ausgerechnet er?“ schrie er. Biggi zuckte leicht Zusammen, versuchte jedoch alles Mögliche hier heraus zu kommen, doch es gelang ihr nicht. Schon lange konnte sie keine Lichter mehr erkennen, sie mussten wohl schon außerhalb der Stadt sein. Nein! Das durfte doch alles nicht war sein, wieso war ihr Thomas jetzt nicht hier und half ihr hier heraus? Sie konnte ja nicht Ahnen, das dieser nur wenige Meter hinter ihr fuhr.

 

Thomas hatte deutlich Ebelsieders Auto erkannt. Das musste er sein, er musste seine Biggi entführt haben!! Dieses Schwein! Warum, warum tat er das seiner Biggi an, sie hatte ihm doch nichts gemacht???!! Doch plötzlich, Ebelsieder fuhr über eine Rote Ampel, die Schranken eines Bahnüberganges waren bereits schon am schließen. Ebelsieder raste so, das er gerade noch durch kam. Thomas jedoch schaffte es nicht mehr über den Bahnübergang zu kommen. Es war zu spät. Er stieg schnell aus und schaute, wo Ebelsieder hinfuhr. Doch dann waren die Lichter seines Wagens bald im tiefen Wald verschwunden. „Biiiigiii“ schrie er verzweifelt in die Nacht hinein. Doch sie hörte ihn nicht. „Neeiin!“ Tränen bannten sich über seine Wange. Doch er fasste sich schnell wieder. Er war Biggis einzige Chance, das wusste er. Er stieg wieder in sein Auto ein und verständigte über das Handy die Polizei. Als er auflegte, war auch gerade der Zug vorbei gefahren und so konnte er die Verfolgungsjagd weiter führen. Auch wenn er nicht gerade bei der Sache war. Er musste ständig an Biggi denken. Was hatte dieses Schwein nur mit seiner großen Liebe gemacht, seiner Biggi?? Er betete, das ihr nichts passiert war.

Gerade als er etwa 6 KM weiter gefahren war, kam plötzlich eine Kreuzung. Er blieb stehen und überlegte. Wohin konnte Ebelsieder gefahren sein? Er kannte sich hier nicht aus, er wusste nicht einmal wo sie hier waren. Doch dann entschied er sich rechts zu fahren, in der Hoffnung, das dies Richtig war. Immer wieder musste er sich die Tränen aus dem Gesicht wischen. Doch irgendwann merkte Thomas, das er keinen geteerten Weg mehr unter seinen Reifen hatte, es war ein verlassener Feldweg. Und dann, dann kam auch noch eine Schranke wo ein Schild war „Privatgrundstück, befahren verboten.“ „Mist!“ Er beschloss erst einmal zur Kreuzung zurück zu fahren und auf die Polizei zu warten, er konnte ohnehin nichts machen, auch wenn er nichts lieber getan hätte. 

 

Biggi und Ebelsieder waren gerade bei der verlassenen Hütte angekommen. Biggi hatte er immer noch gefesselt und an einer Holzstange befestigt. Sowohl klebte das Klebeband noch immer auf ihrem Mund. „Na mein Engel, ich hoffe du fühlst dich wohl, hier bei mir.“ sagte er während er seine vielen Kerzen anzündete. Biggi lag am Boden unter ihr das Heu, das ihr in den Rücken stach. Biggi lag da nicht im Stande sich zu bewegen oder gar zu befreien. Nicht einmal schreien konnte sie, das Klebband um ihren Mund hielt sie davon ab nach Thomas zu rufen, zu rufen und hoffen das sie jemand hörte. Biggi blickte sich verängstigt um. Vor der Hütte er kannte sie einen dichten Wald, dessen Bäume sich sanft im leichten Wind wiegten. „Na schön haben wir er hier was?“ fragte Ebelsieder sie mit zuckersüßer Stimme. Biggi sah ihn an , direkt in die braunen Augen die böse im Schin der Hunderten von Teelichtern die er aufgestellt hatte. Biggis Angst steigerte sich mit jedem Schritt den er auf sie zu machte. Mit jedem Schritt wurde ihre flehen in Gedanken verzweifelter, hoffnungsloser. Leise wimmerte Biggi als Ebelsieder sie am Arm berührte. Seine Finger waren kalt und die Knochen traten weiß hervor. Biggi beobachtet ihn und plötzlich erhob sich seine Hand zu ihrem Gesicht. Die Pilotin versuchte auszuweichen….zwecklos, wohin sollte sie denn, gefesselt und geknebelt unfähig sich gegen seine Berührungen zu wehren. Ebelsieders Hand glitt über ihre Wange. Biggi versuchte zu schreien, schreien einen Namen von dem sie sich Hilfe erhoffte, doch nur ein leises „mpff“ dran au ihrem mit Klebband verklebten Mund. „Ich komme gleich wieder mein Schatz. Lange musst und nicht alleine bleiben…“ flüsterte Frank so leise das Biggi es kaum hören konnte, doch sie wollte es gar nicht hören, sie wollte nur eine Stimme hören. Die von Thomas der so weit weg war…

Ängstlich schaute Biggi über ihre Schulter. In der hintersten Ecke, kaum zu erkennen standen zwei Kreuze. Biggi lief ein Eiskalter Schauer über den Rücken, als sie die Tode Jesus gestalt gekreuzigt vor ihren sah. Und plötzlich viel ihr Blick auf die Inschrift. Nicht wie sonst stand INRI über Jesus am Kreuz nein diesem stand da ihr Name und auf dem nebenstehenden stand Frank. Der jungen Pilotin rannen die Tränen nu wie Bäche von den Wangen. Würde sie Thomas wieder sehen? Ihn noch einmal sagen können wie sehr sie ihn liebte? Von ihm Abschied nehmen könne? Alles Fragen deren Antwort zurzeit in den Sternen stand. Eine Träne Tropfte auf Biggis Hand. Sie beobachtet sie wie sie langsam über ihre Finger glitt und dann in dem Heu unter ihr verschwand und nie wieder gefunden werden würde. Es war eine Träne in der so viel Verzweiflung gesteckt hatte wie sie ein Mensch selten erleben musste. Biggi blickte auf den Boden, so als wollte sie die verlorene Träne wieder finden und plötzlich wurde die Türe wieder auf gerissen und sie konnte ihn wieder sehen. Ihn, den Mann im dunkeln Anzug und dem hämischen Lachen im Gesicht. Nie hätte sie gedacht das er zu so etwas fähig währe, er ihr Chef…

 

Thomas stand noch immer an der Kreuzung seinen Kopf in seine Hände gestützt und ans Auto gelehnt. Ab und an sickerte eine der vielen verzweifelten Tränen zwischen seinen Fingern hindurch und tropfte auf dem ausgetrockneten Boden. Das Blaulicht leuchtete immer noch in der Schwarzen Nacht und beleuchtet den Platz matt, auf dem Thomas stand, zwei Polizisten daneben, die nicht wussten was sie tun sollten. Wie sollten sie diesem jungen Mann nur helfen? Wie sollten sie versuchen seinen Schmerz zu teilen? Fragen auf die ebenso keine Passende Antwort gefunden werden konnte. „Bitte…sie müssen sie finden.“ Flüsterte Thomas unter Tränen und sah dem Polizisten in die grünen Augen, die mitleidig wirkten. Doch was half Thomas mitleid? Er wollte nicht bemitleidet werden, er wollte das Biggi gefunden wurde. Nichts mehr wünschte er sich in diesem Moment. Nichts auf dieser Welt währe so kostbar gewesen wie ein Kuss von ihr, ihr seiner großen Liebe die ihm jetzt so fern war. Er hatte Angst um sie, so unbeschreibliche Angst davor das ihr etwas passieren könnte und er ja er nichts tun konnte um ihr zu helfen. „Sollen wir sie nach Hause bringen? Wir können hier nichts tun. So leid es mir tut, wir können nur warten und hoffen das unsere Kollegen ihre Freundin finden.“ Sagte der Polizist langsam und sah Thomas in die Rotgeweinten Augen. „Aber man muss doch was tun können, wir können  doch nicht einfach hier um sitzen während Biggi da irgendwo gequält wird.“ Schrie Thomas außer sich, aber nicht aus Wut sondern aus purer Verzweiflung. „Es tut mir leid! Kommen sie, wir bringen sie nach Hause.“ Sagte der Polizist und nahm Thomas bei Arm. Dieser hingegen riss sich von ihm los und meinte: „Lassen sie ich fahr schon selber!“ „Sicher?“ „ja verdammt noch mal“ schrie Thomas und Tränen schossen ihm wieder in die Augen. Einer der beiden Polizisten wollte geraden den Mund öffnen und etwas sagen, aber Thomas funkelte ihn aus seinen Tränennassen Augen so wütenden an, das er es unterließ und langsam zu seinem Freund ins Auto stieg. Unsicher blickte er sich nach Thomas um, dieser jedoch setzte sich ebenfalls ins Auto und knallte die Türe zu.

 

Mit blaulicht fuhren die beiden Polizisten davon, weg in die Nacht hinein die alles um sich herum verschluckte.

Der Pilot, völlig fertig saß in seinem Wagen und vergoss bittere Tränen. Verdammt noch mal, warum wollte ihn keiner verstehen? Warum suchte keiner nach ihr, ihr seiner großen Liebe. Thomas verschwendete gar keinen Gedanken daran das die Ermittlungen schon auf Hochtouren liefen. Er dachte nur an seine Biggi, wie sie nun leiden musste und er nichts tun konnten. Er war machtlos, wie er da auf der Straße in seinem Auto saß und auf ein Zeichen seiner Biggi hoffe, die hier irgendwo sein musste. Irgendwo in dieser schwarzen Nacht, wie sie nicht schwärzer hätte sein können.

Gerade wieder fuhr er an dem Bahnübergang vorbei. Genau da hatte er Biggi und Ebelsieder verloren. Wieder liefen ihm Tränen übers Gesicht. Wieder und immer wieder musste er an seine Biggi denken. Irgendwo war sie. Doch wo war seine Biggi? Doch dann... er zog sein Handy heraus und wählte eine Nummer. Nach ein mal Leuten hörte er bereits eine Stimme. „Hallo Wächter! Nach, suchst du deine Biggi? Ich fürchte, da hast du Pech gehabt. Sie ist hier bei mir und wir haben es uns richtig gemütlich gemacht. Morgen, wird sie bereits einen anderen Weg gehen...“ Dann war nur noch spöttisches lachen von Ebelsieder zu hören. Auch Thomas hatte sofort eine Vollbremsung gemacht. „Dieses Schwein! Dieses Gottverdammte Schwein!“ schrie er. „Was hast du mit meiner Biggi gemacht?“ flüsterte er. Er konnte das noch einfach immer nicht glauben. Von einer Minute auf die andere war seine Biggi verschwunden. Doch er wusste, das er jetzt kühlen Kopf bewahren musste, er konnte jetzt nicht auf geben. Er konnte doch nicht einfach so herum sitzen und warten. Warten würde ihn jetzt fertig machen. Die Polizei würde sicher auch alles dafür geben, Biggi zu finden, doch das reichte dem Piloten nicht! Er wählte wieder eine ihm wohlbekannte Nummer. Nach mehrmals Läuten ging dann auch endlich eine verschlafene Stimme ran. „Lüdwitz.“ „Michael, du musst sofort zur Basis kommen wir müssen starten!“ sagte er mit einer total aufgeregten Stimmte, was auch total verständlich war. „Jetzt mal langsam, Thomas. Was ist den Passiert?“ fragte Michael, der schon auf dem Weg nach oben war, um sich in seinen Overall zu stürzen. „Biggi wurde entführt, von Ebelsieder. Bitte mach schnell und gib Peter bescheid!“ Dann hörte Michael auch schon nur noch ein getute. Thomas hatte bereits auch schon aufgelegt und fuhr so schnell er konnte zur Basis. Er musste einfach etwas unternehmen.

 

„Bitte lassen sie mich gehen, was hab ich ihnen den getan?“ flehte Biggi ihren Chef an, der ihr vor wenigen Augenblicken das Klebeband von ihrem Mund gerissen hatte. „Nein kleines! Du gehörst mir, nur mir allein...“ langsam ging er auf sie zu, während er sich seinen Gürtel seiner Hose öffnete. „Nein, bitte nicht.“ flüsterte Biggi unter Tränen. Sie hatte Angst, Angst davor, was Ebelsieder mit ihr machen würde. Ebelsieder jedoch dachte gar nicht daran aufzuhören. „Engelchen.“ flüsterte er und schritt noch näher an sie heran. Biggis Atem wurde immer Nervöser und Nervöser. Doch als Ebelsieder nah genug dran war, holte sie plötzlich mit ihrem Fuß aus und trat ihm mit viel Kraft ins Jenseits. Der, für Biggi im Moment psychisch gestörte Ebelsieder hatte dies zunächst gar nicht mitbekommen. Er hatte seine Augen geschlossen gehabt, während er sich langsam auf Biggi sinken ließ. Doch als er diesen harten tritt verspürte sank er in sich zusammen und ließ sich neben Biggi ins Heu fallen. Es tat unwahrscheinlich weh – doch das war ihr egal. Er konnte ruhig schmerzen ertragen. Mit viel Geschick kam sie an das Feuerzeug, das auf einem Balken lag. So schnell sie konnte versuchte sie das Seil, mit dem sie gefesselt war, durch zu brennen. Doch immer wieder blickte sie auf Ebelsieder, der noch immer stöhnend vor schmerzen auf dem Boden lag. Endlich! Als sie es geschafft hatte, das Seil von dem Balken zu lösen, an dem sie gefesselt war, drehte sie sich noch einmal zu Ebelsieder um und gab ihm noch einmal einen heftigen Tritt in den Bauch, dann sprang sie so schnell wie Möglich nach draußen. Einfach weg von ihr, weg von Ebelsieder! Sie sprang um ihr leben, so schnell sie konnte lief sie den Forstweg entlang. Doch sie konnte ja nicht Ahnen, was in wenigen Minuten passieren würde...

 

Ebelsider hatte sich in der Zwischenzeit wieder aufgerappelt. Er hatte natürlich mit bekommen, das Biggi, seine Biggi geflüchtet war. Immer noch mit Schmerzen stand er auf und lief zu einem der Kreuze hin. Das Kreuz, das Biggi gehörte, nahm er in seine Hand. „Ich werde dich wieder kriegen!!“ flüsterte er. Er stellte es wieder hin und sprang nach draußen, zu seinem Auto. Dann fuhr auch er den Forstweg entlang. Biggi sprang noch immer so schnell sie konnte. Doch plötzlich konnte sie Lichter eines Autos erkennen. Sie konnte Ahnen, von welchem Auto die Lichter stammen. Sofort bog sie in den Wald hinein und versteckte sich hinter mehreren, gestapelten, gefällten Bäume. Doch zu spät war es für sie. Ebelsieder hatte sie bereits auf der gerade Strecke noch sehen können. Kurz vor den vielen gefällten Bäumen blieb er stehen und stieg mit einer Taschenlampe aus. „Engelchen, wo bist du? Komm doch raus!“ sagte er, drehte sich aber immer wieder in verschiedene Richtung, so das er einen Überblick hatte. Auch Biggi bekam es jetzt wieder mit der Angst zu tun. Er hatte sie wohl gesehen, wo hin sie geflohen war! Verdammt! Sie war so verzweifelt und sie hatte so unwahrscheinlich große Angst. Aber nicht nur vor Ebelsieder. Nein, sie hatte auch Angst, ihren Thomas nie wieder sehen zu können. Doch Biggi war leicht konzentriert. Sie musste jetzt versuchen, hier weg zu kommen. Ihr Spruch lautete immer „Jetzt hast du es bist hier hin geschafft, dann schaffst du es auch noch bis zum Ende“! Das redete sich Biggi in diesem Moment ein. Doch würde sie es schaffen?? Sie musste, sonst würde sie Thomas womöglich nie wieder sehen. Sie schlich sich ganz leise immer weiter nach Rechts... dann versteckte sie sich wieder hinter Bäumen. Sie versuchte alles, das Ebelsieder sie nicht finden konnte. Doch gerade als sie wieder von einem Baum zum anderen sprang, hatte er sie durch den hellen schein der Taschenlampe entdeckt. „Verdammt.“ flüsterte sie und sprang sofort wieder weiter. „Bleib stehen Schätzchen.“ schrie er ihr zu. Doch Biggi war das alles egal, sie wollte weg von ihr. Sie wollte nur zu einem Mann, zu Thomas!!  „Engelchen, komm doch zu mir, ich tu dir doch auch nichts, ich Liebe dich doch!“ sagte er wieder, doch er wusste, das Biggi nicht stehen bleiben würde, so kletterte  über die Baumstämme zurück zu seinem Auto. Sofort ließ er den Motor an und fuhr Biggi nach. Biggi lief noch immer wie wirr durch den Wald, doch sie merkte gar nicht, das sie sich immer weiter nach Links hielt. Sie drehte sich immer wieder um. Doch plötzlich konnte sie keinen Lichtstrahl erkennen. Noch immer lief sie weiter nach Links, bis sie auf der Straße war. Ebelsieder hatte sie bereits entdeckt, gerade hatte er seine Scheinwerfer des Autos angemacht. Auch Biggi hatte ihn jetzt wieder entdeckt, doch es war zu spät. Ebelsieder fuhr ganz knapp an ihr vorbei. Doch er hatte sie mit dem Seitenspiegel gestreift. Die Pilotin viel auf den harten Waldoden und blieb da regungslos liegen. Ebelsieder machte eine Vollbremsung und stieg aus. Vor Biggi blieb er stehen. „Das kommt davon, wenn man versucht ab zuhauen.“ grinste er. Dann zog er sie gewaltsam zurück in sein Auto, wo er dann auch wenige Augenblicke mit Vollgas zurück zu der kleinen Scheune fuhr.

 

Biggi schlug langsam die Augen auf. Ihr Blick schweifte durch den Raum. Nein! Biggi begann zu zittern, wieder lag sie auf dem Boden der Scheune, das Heu stach ihr in den Rücken. Die rehbraunen Augen füllten sich mit Tränen. Warum war sie nicht schneller gerannt? Warum…? Eine der vielen Tränen tropfte auf ihre Lippen. Langsam leckte sie sich von den Lippen, salzig schmeckte sie. „Hey mein Schatz, du bist ja wach…“ hörte sie plötzlich Ebelsieders Stimme ganz nahe an ihrem Ohr. Sie spürte seinen Atem, der rasselnd ging. Biggi kauerte sich zusammen, zitterte am ganzen Leib, wollte fliehen. Doch wie? „Sie mich an…“ hauchte er leise. Biggi dachte gar nicht erst dran sich umzudrehen, ihm in die Augen zu sehen, zu sehn wie sich die Begierde dran wieder spiegelte. „Na komm.“ Versuchte es Frank abermals und streichelte über ihre nackte Schulter. Als aber die Pilotin auch einigen Minuten immer noch keine Anstalten machte sich zu ihm zu wenden, stieg die Wut wieder in ihm hoch..wenden, stieg die Wut wieder in ihm hochimmer noch keine Anstalten machte sich zu ihm zuw enden.u sehn wie sich die Begirde dra.Gewaltsam drehte er sie auf den Rücken. Hämisch lachte er auf, als er die Tränen nassen Augen der Pilotin sah, denn er wusste das sie Angst hatte unbeschreibliche Angst. Er wusste auch wie sehr sie litt, litt unter der Trennung von Thomas. Leiden musste weil sie wusste, dass Thomas sie nicht finden würde. Doch gerade das spornte ihn an weiter zu machen, seinen Plan den er so lange vorbereitet hatte durchzuziehen. Denn nach seinem Plan nach würde dann ihre Erlösung kommen, sie beide würden von ihren Qualen erlöst werden. Ihre toten Körper würden gemeinsam in den Himmel aufsteigen und für immer und ewig miteinander verbunden sein. Frank lächelte sie an, strich ihr das schweißnasse Haar aus der Stirn. Biggi verabscheute seine Berührungen, sie waren so kalt herzlos, ganz anders wie sie es von Thomas gewöhnt war. Ja und wieder waren ihre Gedanken bei Thomas von dem sie sich Hilfe erhoffte. Tränen tropften auf ihr dünnes Sommerkleid, in dem sie auf dem Scheunen Boden lag und erbärmlich fror. Langsam beugte sich Bebelsieder über sie, berührte ihre Lippen mit den seinen, wollte sie küssen. Biggi jedoch presst ihre Lippen fest zusammen. Auf keinen Fall wollte sie Ebelsieder so innig spüren. Doch es war zwecklos….Sie wehrte sich, doch Ebelsieder war einfach zu stark für sie, noch dazu kam das ihre Kräfte durch den Fluchtversuch erheblich gesunken waren. Sie wollte Schreien, schreien um Hilfe, doch dies war ein fataler Fehler. Denn jetzt gab es kein zurück mehr, sie spürte ihn so innig wie sie einst Thomas gespürt hatte. Sie wollte sich wehren, wollte ihn loswerden. Tränen rannen ihr über die Wangen. Hilflos musste sie es sich über sich ergehen lassen, denn auch die ständigen Trittversuche halfen wenig. Ebelsieder schein keinen Schmerz zu spüren. Zu sehr stand er im Rausch der Begierde. Plötzlich ertönte ein Schrei von Ebelsieder. Doch der Schrei verhallte in der Sternenklaren Nacht. Blut tropfte aus seinem Mund. Biggi hatte ihn in die Zunge gebissen, es war ihre Rettung gewesen, doch sie wusste das das es nur für einen Moment gewesen war, einen Moment der viel zu kurz sein würde.

Unerwartet erhob sich Ebelsieder, Blut tropfte noch immer aus seinem Mundwinkel, doch es schien ihm in keinster Weise von seinem Vorhaben abzuhalten. Langsam schritt er auf die Kreuze zu, die immer noch in einer Ecke an der Wand lehnten. Schwach wurden sie von den umstehenden Kerzen beleuchtet. Viele der kleinen Teelichter waren schon ausgegangen…..bald würde es stockdunkel sein in der kleinen Hütte. Biggi wusste nicht das diese kleinen Kerzen einen Art Countdown abzählten… Ebelsieder blieb knapp vor den beiden Kreuzen stehen, drehte sich um und sprach in langsamer Stimme zu Biggi: „Wenn die letzte Kerze abgebrannt ist wirst du mein sein. Ich werde dir zeigen wie sehr ich dich Liebe.“ Hysterisch lachte er auf, bevor er sich wieder den Kreuzen zuwandte. Biggi lag zitternd auf dem Boden, sie wusste was er damit meinte. Sie wusste aber auch das das Ende bald nahe sein würde und sie von hier gehen müsste, Thomas hinter sich lasen müsste. Ja und niemand würde sie rechtzeitig retten können. Auch wenn sie gefunden werden würden es würde zu spät sein, denn bald würden die kleinen Kerzen abgebrannt sein….

Mit tränen gefüllten Augen beobachtet sie Ebelsieder der vor dem Kreuzen Kniete und die Hände gefaltet hielt. „Vater unser der du bist im Himmel….“ Hörte ihn Biggi langsam beten. Jetzt fragte man sich sicher warum Biggi nicht schrie, nicht um Hilfe schrie. Sie hatte es oft genug versucht. Doch ihre Schreie waren in der Nacht verhallt und niemand hatte sie gehört. Außerdem wusste sie, dass sie die Kräfte noch brauchen würde. „…Armen.“ Schloss Frank sein Gebet.  Ja und jetzt wusste sie, dass das Ende nicht mehr fern sein würde, denn wieder war eine der kleinen Kerzen am Boden erloschen. „Thomas….“ Flüsterte Biggi leise und blickte flehend Richtung Himmel…..

 

Thomas saß im Helicopter, die Tränen in seine  Augen erschwerten ihm zusätzlich die Sicht. Michael und Peter saßen stumm im Helicopter, wagten es nicht ein Wort zu sagen. Nur das ständige Geräusch der Rotoren durchbrach die Stille. Wieder schluchzte Thomas auf, er wusste wie sehr Biggi dieses Geräusch liebte. Peter blickte seinen Kollegen von der Seite an. Nie in seinem Leben hatte er den Piloten so fertig gesehen. Nie zuvor….

„Thomas, ganz ruhig wir werden sie finden und wenn nicht wir, dann die Polizei…“ sagte Michal leise und legte ihm von hinten einen Arm auf die Schulter. Thomas drehte sich für einen kurzen Moment um und nickte schwach. Der Pilot glaubte nicht daran Biggi rechtzeitig zu finden, er hoffte es nur.  Michael schreckte leicht zurück als er seinen besten Freund gesehen hatte. Die graublauen Augen vom weinen schon ganz rot. Die Wangen bleich vor Angst und in seinem Blick spiegelte sich nichts anders wieder als Angst. Den Glanz hatten sie schon längst verloren, nur die Tränen die er vergossen hatte und noch immer vergoss schimmerten leicht. Dieser Anblick hatte Michael alles verraten, alles was Thomas seit einem halben Jahr vor ihm geheim gehalten hatte. Verraten hatte es ihm das Biggi für ihn mehr war als nur eine gute Freundin, nein sie war viel mehr, sie war der Sinn seines Lebens. Sie war die Liebe nach der Thomas so lange gesucht hatte. Ja und der Notarzt wusste, wenn sie Biggi nicht rechtzeitig finden würden, Thomas ihr folgen würde und das wollte er auf jeden Fall verhindern….

 

Biggi lag noch immer auf dem Boden. Ihre Augen weit aufgerissen vor Angst. Ebelsieder kniete über ihr. Öffnete sich genussvoll den Gürtel, bevor er begann Biggi zärtlich zu streichen. Biggi wehrte sich, schrie vor Angst in die Nacht hinein auch wenn sie wusste das ihre Schreie ungehört in der Nacht verhallen würden. Ebelsieder achtet nicht auf ihre Schreie. Langsam fuhr er ihr zwischen die Beine. Die Pilotin wehrte sich in ihrer Verzweiflung mit Tritten und Schlägen, doch nichts half. Ebelsieder hatte sich nun seiner Hose entledigt und begann leise zu stöhnen. Biggi wurde immer verzweifelter, wusste das auch die letzen Kräfte sie bald verlassen würden und sie sich nicht mehr wehren konnte. Sie es tatenlos über sich ergehen lassen müsste. Sie sich vergewaltigen lassen müsste weil sie keine andere Wahl hatte, weil sie ihm schutzlos ausgeliefert. Doch noch konnte sie kämpfen, noch wollte sie kämpfen, für sich und Thomas, ihre große Liebe. „Thomas!!!“ schrie sie verzweifelte in die Nacht hinein, als ihr Ebelsieder mit lautem lustvollem Stöhnen, ihren Slip auszog. „Nein!! Bitte nicht, bitte nicht!!“ flehte Biggi schreiend und unter Tränen. „Lassen sie mich gehen!“. Doch Ebelsieder überhörte das alles. Er genoss es viel zu sehr, Biggi für sich zu haben. Doch es war bereits zu spät, ihre Worte hatte niemand außer Ebelsieder gehört. Gewaltsam drang er in sie ein und er schien es nur zu genießen, hier eine, für ihn, wunderschöne letzte Nacht zu haben. Doch für Biggi war diese Nacht eine ihrer schlimmsten Nächte, die sie je in ihrem Leben gehabt hatte. Biggi versuchte alles, das Frank endlich aufhörte, doch es war Machtlos. Sie hatte keine kraft sich zu währen. Sie war viel zu schwach dafür. „Bitte, hören sie auf!“ flehte Biggi unter Tränen. Sie verspürte solche Schmerzen... „Sei doch nicht so Steif, du bist doch sonst auch nicht so.“ meinte er noch immer stöhnend. „Sie sind Krank.“ erwiderte Biggi nur. Nun hörte Ebelsieder endlich auf! Endlich! Es waren solche schmerzen, die Biggi hatte ertragen müssen. Er legte sich neben sie und meinte: „Du gehörst zu mir Biggi, niemand anders wird dich je wieder sehen. Wir beide gehören zueinander, nur wir beide. Wie findest du das denn?“ er strich ihr liebevoll über ihre Wange. Doch Biggi drehte ihren Kopf schnell zur Seite. Doch Ebelsieder drehte ihr den Kopf wieder zurück. „Gib mir gefälligst eine antwort, wenn ich mit dir Spreche!“ schrie er sie. Doch Biggi blieb Stur. „Denken sie, dass mir das gefällt? Sie sind Tod Krank und gehören in die Psychiatrie!“ schrie sie ihn völlig fertig an. Doch diese Worte waren zu viel für sie gewesen. Langsam schloss sie ihre Augen und fiel in einen tiefen Schlaf...

Michael, Peter und Thomas waren währenddessen noch immer auf dem Suchflug. Doch in der Nacht war die Suche äußerst schwierig. Michael stand in der offenen Seitentüre, doch er konnte durch den dichten Wald nichts erkennen. Peter war noch immer im Cockpit und studierte die Landkarte. „Medicopter117 an Kommissar Brinkmann. Wir fliegen Richtung Königsee. Die Suche war noch ohne erfolg.“ Diese Worte vielen Thomas unheimlich schwer sie auszusprechen. Doch er musste dem Kommissar die Anweißungen geben, das war mit ihm abgemacht worden. Thomas hatte sich gleich, nachdem er auf der Basis ankam, sich mit Kommissar Brinkmann in Verbindung gesetzt, das sie die Suche nach seiner Biggi mit dem Medicopter unterstützen. „Verstanden Herr Wächter. Weiterhin viel Erfolg.“ „Wo ist die nächste Hütte?“ fragte Thomas seinen Kollegen. Peter sah ihn mitleidig an. Immer wieder wischte sich der Pilot die Tränen aus dem Gesicht. „Die nächste Hütte liegt am Amberg-Steinbruch. 8 Kilometer westlich von hier.“ antwortete er ihm darauf. Der Pilot nickte nur und nahm einen anderen Kurs in Richtung westen. Nach einer Flugzeit von etwa 7 Minuten hatten sie den Amberg-Steinbruch erreich. Durch den Suchscheinwerfer hatte Michael die Hütte schon entdeckt. „Auf 11 Uhr.“ machte Michael sie aufmerksam. Sofort landete Thomas die Maschine unsanft auf der großen Wiese, die sich um die Hütte herum befand. Peter und Michael sprangen sofort heraus um nach zu sehen ob dort etwas ist. „Und, wie sieht’s aus?“ fragte Thomas gespannt, aber doch fertig. „Negativ, hier ist nichts.“ kam es schließlich von Peter zurück. Nun fing der Pilot wieder zu weinen an und ließ seinen Kopf in seine zitternden Hände sinken. „Biggi wo bist du nur?“ flüsterte er. Er machte sich so schreckliche Sorgen um seine Biggi. Michael und Peter kamen dann auch schon wieder zurück zum Hubschrauber gesprungen. Peter stieg sofort wieder ins Cockpit ein, doch als er Thomas sah, wie fertig er war, wurde auch ihm wieder etwas anders. „Thomas...“ er legte vorsichtig seine Hand auf seine Schulter. „...wir werden Biggi finden. Aber wir müssen die Nerven behalten. Ich kann mir gut vorstellen, wie schwer es für dich sein muss, aber vielleicht sind wir Biggis einzige Chance, wenn es die Polizei nicht ist.“ Peter versuchte seinem Freund wieder Mut zu machen, ihn etwas aufzubauen. Und das konnte der Pilot in diesen Stunden gut gebrauchen, doch es half nicht viel. Michael nickte Peter zustimmend zu. „Du hast Recht Peter, wir müssen Biggi finden.“ Thomas fasste nach den Starthebel, drückte diese nach vorn und hob dann auch schon wieder ab. Während des Fluges ließ er sich von Peter den nächsten Suchpunkt geben.

„Wenn wir sie jetzt nicht finden, dann weiß ich nicht mehr was ich machen soll. Wo sollte sie denn sonst sein.“ Schluchzte Thomas verzweifelt und sah Peter mit tränennassen Augen an. „Thomas...wir werden sie finden!“ sagte der Sanitäter abermals sanft und legte ihm die Hand auf die Schulter, während Thomas die Turbinen aufheulen ließ und die angegebenen GPS Koordinaten an flog. Peter blickte auf die Karte in seinen Händen. Große Gebiete hatten sie bereits abgesucht, doch nirgends die kleinste Spur von Biggi. Nichts nur die dunkel Nacht unter ihnen. Doch auch wenn er die Karte mit konzentrierten Blicken zu studieren schien waren seine Gedanken bei Biggi, die hier irgendwo sein musste, in den Händen des Wahnsinnigen. Auch er hatte schon lange gemerkt das Thomas und Biggi ein ganz besonders Band miteinander verband. Das Band der Liebe der unendlichen Liebe hatte sich um sie gelegt und sie für ewig verbunden.

 

Biggi schlug langsam die Augen auf. Im ersten Moment wusste sie nicht wo sie war, doch bald überkamen sie wieder diese Schmerzen, Schmerzen die ihr Ebelsieder zugefügt hatte. Zugefügt im Rausch seiner Leidenschaft und Liebe die ihm Biggi in keinester Weise erwidert hatte. Langsam füllten sich ihre Augen wieder mir Tränen und nach und nach tropften sie auf den Boden. Zusammen gekauert lag sie da und erhoffte sich Hilfe. Warum wollte keine Hilfe kommen? Wie viel müsste sie noch durchstehen müssen, bis sie wieder in Thomas Armen liegen könnte? Würde sie ihn überhaupt wieder sehn? Langsam blickte Biggi auf. Verschwommen sah sie die kleinen Flackernden Flammen der kleinen Teelichter. Mit schrecken stellt die junge Pilotin fest das schon viele der kleinen Kerzen ausgegangen waren und ihr Leben an einem seiden Faden hing, der jederzeit reißen konnte. Ja und wenn er dann riss würde keiner das sein um sie aufzufangen. Nur Thomas könnte sie fangen, doch würde er sie rechtzeitig finden? Würde er sie retten können? Biggi zählte langsam dir Kerzen vier brannten noch, vier kleine Kerzen die sie am Leben hielten. Biggis Atem ging schneller vor Angst, noch mehr Tränen ergossen sich über ihre Wangen als die vierte Kerze mit einem leisen zischen erlosch. „Na mein Schatz, jetzt haben wir es gleich geschafft und wir beide sind von unseren  Qualen erlöst und weit weg von hier werden wir unseren Frieden finden...“ flüsterte Ebelsieder leise hinter ihr. Sein Atem streifte ihre nackte Haut.... Biggi blickte ihn an direkt in die braunen Augen die vor Hass und Wahnsinn glänzten. Die junge Pilotin lang bebend vor Angst vor ihm, flehte mit zitternder Stimme um Gnade. Frank jedoch lächelte nur und faltete die Hände wieder. „Vater unser, der du bist im Himmel...“ Biggi schauderte, genau so hatte der Alptraum begonnen und so würde er enden da war sie sich ganz sicher, denn wieder waren zwei der kleinen Kerzen erloschen...Eine Kerze brannte noch, doch Biggi wusste das auch sie bald ihre Flamme verlieren und sein in der völligen  Dunkelheit versinken würden.

„...Amen.“ schloss er sein Gebet, malte Biggi noch ein Kreuzzeichen mit seinen kalten knochigen Fingern auf die Stirn und kaum war sein Wort in der Nacht verhallt erlosch auch noch die letzte Kerze. „So jetzt hast du es gleich geschafft. Das Ende wird bald nahe sein und meine Gebete werden erhört werden.“ Sagte er langsam leise, so leise das es fast von Biggis ständigen ängstlichen flehen übertönt wurde. „Thomas...Thomas bitte hilft mir! Bitte!“ flüsterte sie verzweifelt und sah zum Himmel auf, auf dem sich die Morgenröte bereits spiegelte. Sonst hatte sie den Sonnenaufgang immer mit Thomas beobachten können, doch jetzt, jetzt lag sie da und wusste, dass es ihr letzter Sonneaufgang sein würde, wenn nicht bald Hilfe kommen würde. Hilfe die sie sich von Thomas so sehr erhoffte.... „Jetzt ist es aus! Danke Herr, dass du mein Bitten und Flehen erhört hast und mir endlich meine Schmerzen und Qualen abnimmst. Zu dir in dein Reich aufnimmst..“ schrie er und Lachte dabei hysterisch auf. „Nein! Bitte, lassen sie mich gehen es hat doch keinen Sinn!“ schrie Biggi nun verzweifelt und sah ihn bittend an. Doch er erhörte ihr Flehen nicht, überhörte es gewaltsam....

Mit einem hysterischen Lachen, entfachte er das Streichholz in seiner Hand. Mit angsterfülltem Blick beobachtet Biggi wie das kleine Streichholz langsam nieder brannte. In Gedanken verabschiedet sich sie sich von Thomas...Ja und dann landete das Streichholz auf dem Boden und entfachte das Heu, das auf dem gesamten Boden lag. Die Flammen loderten auf und zischten wütenden. Kamen immer näher auf sie und Ebelsieder zu. Biggi schrie vor Angst, wand sich auf dem Boden, doch die Fesseln untersagten es ihr zu fliehen.

„Ich liebe dich...Thomas, bitte vergiss mich nicht!“ schrie sie in das knistern der Flammen hinein und sank dann wieder hustend in sich zusammen. Plötzlich hörte sie leise, die immer und immer näher kommenden Rotoren einer BK 117. Ihre Rettung...Doch würden sie schnell genug sein, denn die Flammen waren schon so nahe das sie die unbändige Hitze auf ihren Wangen spüren konnte. Noch mehr Tränen schossen ihr in die Augen, denn sie wusste das Thomas so nahe war und doch wusste sie nicht wie er es schaffen sollte sie zu retten. „Thomas!“ schrie sie mit letzter Kraft in die Flammen hinein. „Hilf mir bitte...“ flüsterte sie leise bevor sie in die endlose Dunkelheit versank und sie bewusstlos wurde.....

 

„Da unten ist was.“ stellte Michael fest, als er durch den Wald eine dichte Rauchwolke sehen konnte. Auch Thomas war nun darauf aufmerksam geworden steuerte den Hubschrauber sofort in diese Richtung. „Die Hütte brennt!!!“ schrie Peter in sein Helmmikro und deutete auf das Flammeninferno. „Oh mein Gott.“ flüsterte Michael, der noch immer auf den Kufen des Hubschraubers stand. „Das ist es 100%!“ meinte Thomas total aufgeregt. Er musste so schnell wie möglich landen, obwohl seine Hände zitterten. Er war Nervös und hatte zugleich Angst, was ihn erwarten könnte. Die Hütte brannte und brannte. Die Flammen wurden einfach nicht kleiner, ganz im Gegenteil, die Flammen breiteten sich immer noch weiter aus. Aber was war mit seiner Biggi? Würde sie dort unten in dem Brennenden Inferno sein? Nein, das durfte nicht war sein! Als Thomas den Hubschrauber unsanft auf der großen Wiese gelandet hatte, sprangen Michael, Peter und Thomas gleich zu der brennenden Hütte, wo alles ganz Leise war. Nur das knistern der Flammen war zu hören. Nicht einmal schreie von Biggi. War es bereits zu Spät? Hätten sie Früher kommen müssen? „Da, da ist Ebelsieders Auto.“ schrie Peter, als er an Ebelsieders Auto vorbei sprangen. So schnell wie es nur gingen sprangen sie aber weiter zu Scheune, wo noch immer nichts zu hören war. „Scheiße, die ist Zugesperrt!“ rief Peter, als er die Türe gewaltsam öffnen wollte. „Biggi!! Biggi, bist du da drinnen??“ schrie Thomas, während er versuchte, irgendwie in die Hütte zu gelangen, was ihm jedoch nicht gelang. Doch es kam keine Antwort. Wie denn auch? Biggi lag immer noch Bewusstlos im Heu. Lange dauerte es nicht mehr, bis die Flammen sie erreichen würden. Wenige Sekunden noch, dann war es soweit gewesen... Ebelsieder bekam von all dem ebenfalls nichts mit. Die Flammen hatten ihn bereits schon eingeholt. Jetzt hatte er es geschafft! Er war jetzt da, wo er in den letzten Stunden hin wollte. In den Himmel... Doch würde Biggi mit ihm gehen? Würden die anderen es  noch schaffen, die beliebte Pilotin noch zu retten? Sie mussten es einfach schaffen! „Biggi antworte mir!!“ flehte Thomas und schlug mit voller Gewalt gegen die Scheune. Michael und Peter entschieden sich, die Türe aufzubrechen. Doch sie hatten keinen Gegenstand, der ihnen dabei etwas helfen konnte. So mussten sie es wohl mit ihren eigenen Händen versuchen. „Thomas, komm hilf uns.“ riss Michael ihn aus seinen Gedanken, auch wenn der Arzt wusste, das es für Thomas nicht einfach war. „Biggi wir sind gleich bei dir.“ schrie er wieder und lief zu seinen beiden Kollegen. Doch auf einmal tritt er auf einen harten Gegenstand. Ein Brecheisen, das war vielleicht ihre Rettung! „Vielleicht klappt es hiermit.“ sagte Thomas, und hob es auf, während er sich wieder eine Träne aus dem Gesicht wischen musste. So schnell er konnte reichte er es seinem Kollegen. „Das könnte klappen.“ stellte er fest und nahm es ihm aus der Hand. „Beeil dich Peter.“ trieb Thomas ihn verzweifelt an. „Ich hab es gleich.“ sagte er und zog mit dem Brecheisen an der Türe. Auch Michael half ihm dabei, dass es schneller ging. Sie konnten nur hoffen, dass die Türe nicht mit einem Eisenschloss verschlossen war. Und so wie Peter sehen konnte, war es nicht der Fall. „Gleich hab ich’s“ rief er wieder und zog noch einmal kräftig daran. Und dann war sie auch schon auf! Endlich! Sofort sprang Thomas in die brennende Scheune. Er konnte Biggi schon erkennen. Seine Biggi lag da. „Schnell!!“ rief er zu seinen beiden Kollegen. „Sie ist gefesselt“ stellte er entsetzt fest. Peter zog zugleich sein Taschenmesser heraus, um das Seil durch zu schneiden. Michael versuchte in der Zwischenzeit das Heu etwas weiter von Biggi weg zubekommen, was nicht einfach war. „O.k“ meinte Peter, als er die Fesseln durchgeschnitten hatte. „Jetzt aber schnell raus hier, die Hütte kann jeden Moment zusammen fliegen.“ stellte Michael mit einem Blick auf das Dach fest. Thomas hob seine Biggi sanft hoch und sprang mit ihr nach draußen. Endlich hatte Thomas seine Biggi wieder in den Händen. Ja er hielt sie in den Händen, doch noch immer hatte er keine Gewissheit ob seine Biggi lebte. Vorsichtig legte er sie neben dem Helicopter ins Gras, weit genug von der brennenden Hütte entfernt. Ihr Gesicht war bereits leicht schwarz vom Ruß und als ihr Thomas darüber strich klebte auch an seinen Fingern Ruß. „Michael, Peter!“ rief Thomas fast panisch, nach seinen beiden Freunden die mit der Ausrüstung in der Hand auf ihn zu geeilt kamen.  Sofort kniete sich Michael neben die beiden und fühlte Biggis Puls. „Gott se Dank der Puls ist noch vorhanden wenn auch unregelmäßig.“ Stellet Michael erleichtert fest. Als erstes legten sie ihr einen Zugang und dann wollten sie ihr das EKG anlegen. Thomas hatte ihren Kopf in seinen Schoß gebettet und streichelte unentwegt über ihr Haar auf dem noch immer seine Tränen nieder fielen. „Oh mein Gott…“  flüsterte Michael leise als er ihr den Oberkörper frei gemacht um die Elektroden anzulegen. Entsetzt blickte Thomas auf Biggi, was hatte dieses Schwein nur mit ihr gemacht, mit ihr, seiner Biggi. Noch mehr tränen ergossen sich über seine Wangen die langsam auf seinen Overall tropften. Biggi hatte viel Schürfwunden die drauf hinwiesen, das sie sich wohl gewehrt haben musst. Immer und immer wieder waren blaue Flecke zu finden. „Nein, sag, dass das nicht wahr ist!“ schluchzte Thomas, der wusste was mit ihr passiert sein musste. Auch Peter und Michael sahen geschockt auf den entstellten Körper von Biggi. „Warum Biggi?“ flüstere Thomas leise unter Tränen und strich ihr über die Wange.

Plötzlich und ganz unerwartet schlug Biggi langsam die Augen auf. Das erste was sie sah waren diese dunklen Augen die vor ihr in der Dunkelheit glänzten. „Neiiiin! Bitte nicht….! Thomas!!!!“ schrie sie voller Verzweiflung und schlug wild um sich. Sie konnte ja nicht ahnen wem diese Augen gehörten, das sie nicht Ebelsieders sondern Michaels Augen gewesen waren die sich über sie gebeugt hatten. Geschockt blickten sie auf die sich windende Biggi, sie wand sich vor Schmerzen. Vor Schmerzen die ihrer unschuldigen Seele zugefügt worden waren. Erst jetzt merkten sie alles was Biggi wirklich durch gemacht haben musste. „Hey Biggi…schhhh…als ist gut…ich bin ja da…“ flüsterte Thomas leise und sah ihr in die Augen. Tränen rannen ihm über die Wangen als er seine Biggi da so hilflos unter grundloser Angst leidend vor sich sah. Mit einemmal hörte Biggi auf wild um sich zu schlagen. Sie war wie gefesselt von Thomas Blick, er schien auf sie eine beruhigen Wirkung zu haben. Noch eine letzte Träne bahnte sich einen Weg über ihre Wange, als sie leise „Thomas“ flüsterte. Wie lange hatte sie nach ihm geschrienen ihn um Hilfe gebeten und jetzt, ja jetzt war er da und hatte sie von den Qualen erlöst. „Ganz ruhig Biggi ich bin ja bei dir.“ Sagte er sanft und sah sie mit seinen Tränengeröteten Augen liebevoll an. Langsam, vorsichtig richtet sich Biggi auf, ohne den Blick eine Sekunde von Thomas zu nehmen. Dann ließ sie sich mit einem letzen Schluchzer in seine Arme fallen und weinte hemmungslos an seiner Schulter. Thomas drückte sie fest und doch so liebevoll an sich. Hilflos musste er zu sehn wie Biggi an seiner Schulter bittere Tränen vergoss. Aber wusste auch wie viel Kraft er ihr in diesem Moment gab, die Kraft der Liebe war es die er ihr gab. Eine Kraft die aus den tiefsten Gründen seines Herzens kamen. „Thomas, es war so schrecklich…“ flüsterte sie leise und sah ihn an, ihre rehbraunen Augen hatten den aufgeweckten Glanz verloren und Thomas hoffte nur das er wieder kommen würde, irgendwann….Langsam kamen sich ihre Gesichter näher und dann küssten sie sich, innig und leidenschaftlich, keiner wollte den anderen loslassen. Unerwartet stieg in Biggis wieder Leben auf, sie verspürte wieder Liebe wo Ebelsieder vor kurzen nur Angst hinterlassen hatte. Angst, Einsamkeit und das ständige Wissen das sie sich nicht wehren konnte. In ihre Seele die kalt gewesen war, vor wenigen Minuten, strömte wieder Liebe. Die unendliche Liebe zu Thomas auf….

 

So vergingen einige Monate. Jeder auf der Basis wusste nun von dem Vorfall, doch angesprochen wurde er nicht. Jeder wusste wie tief die Wunden noch immer bei Biggi saßen. Aber es wusste auch jeder, dass ihr niemand wirklich helfen konnte. Nur einer vermochte es bist in ihr Herz, ihre Seele vorzudringen…Thomas. Thomas, war der einzige mit dem Biggi über das Ereignis gesprochen hatte. Viel Tränen waren an diesem Tag von beiden Seiten gekommen, doch das Gespräch hatte gut getan unglaublich gut, auch wenn sie alles noch einmal durchleben musste, wenn auch nur in Gedanken… Aber schlimm war es dennoch für die junge Pilotin gewesen. Auch wenn sie wieder als Pilotin arbeitet und langsam das Geschehen verarbeiten konnte hatte sie eines nicht gewagt, jedes Mal war sie wieder zurück geschreckt, jedes Mal. Dabei wollte sie es doch so sehr wie nichts andere. Doch die Angst kehrte immer und  immer wieder zurück. Biggi würde Thomas gerne wieder zeigen wie sehr sie in doch liebte, aber da reichten eben nicht nur Küsse und Worte aus. Sie wollte wieder mit ihm Schlafen, wunderschöne Nacht mit ihm zusammen verbringen.

Wieder einmal lag sie mit tränen geröteten Augen in den Armen von Thomas. Fest kuschelte sie sich an ihn und er strich ihr immer und immer wieder über den Rücken. Es tat ihm so leid, Biggi leiden zu sehen und zu wissen, dass er ihr bei diesem schweren Schritt wohl nicht helfen konnte. Oft hatte sich Thomas in letzter Zeit zusammen reißen müssen um nicht selber zu weinen…Er wollte jetzt stark sein, tat es für Biggi die ihn jetzt mehr brauchte als je zuvor. „Thomas, bitte…ich liebte dich…bitte glaub mir das…“ flüstertet sie leise und blickte langsam zu ihm auf.  „Biggi…ich habe noch nie im Leben an deiner Liebe zu mir gezweifelt. Du zeigst es mir doch jeden Tag.“ Sagte er sanft und lächelte sie an wobei ihm dieses Lächeln schwer viel und er hoffte das es nicht aufgesetzt wirkte. Biggi nickte leicht meinte dann aber leise unter Tränen: „Aber nicht so wie ich es dir gerne zeigen möchte.“ Der Pilot sah sie an und drückte sie liebevoll an sich. Biggi schmiegte sich an ihn und atmete tief seinen Duft ein, den sie so sehr liebte wie selten etwas auf dieser Welt. Thomas spürte wie die Tränen seiner Biggi langsam über seine nackte Schulter liefen. Sie tat ihm so leid. Aber auch wenn er ihr noch so sehr helfen wollte konnte er es ja doch nicht.

Unerwartet richtete sich Biggi plötzlich leicht auf. Tief sah sie ihm in die graublauen Augen die sie mitleidig anschauten. „Weißt du was einer meiner größten Wünsche gewesen wäre?“ fragte sie ihn und schluchzte wieder herzzerreißend. Thomas schüttelte langsam den Kopf sah sie doch weiterhin an. „Ich wollte ein Kind von dir…“ sagte sie leise und so viele Tränen wie selten ergossen sich über ihre Wangen und auch ihr Schluchzen wurde lauter. Nun konnte Thomas nicht anders, auch seine Augen füllten sich mit Tränen...

„Biggi, wir werden Kinder haben, das verspreche ich dir.“ sagte er, drückte sie aber noch fester an sich heran. „Ich..., ich weiß nicht.“ zweifelte die Pilotin und sah zum ihm auf. Auch Thomas blickte ihr nun in ihre geröteten Augen. Er wischte ihr die Tränen zärtlich aus dem Gesicht. „Wieso zweifelst du daran?“ fragte er sie lieb, musste sich aber dennoch seine Tränen aus dem Gesicht wischen. „Ich kann nicht, noch nicht jetzt...“ schluchzte sie und ließ sich wieder völlig fertig in seine arme fallen. „Biggi das verlangt auch keiner von dir. Ich gebe dir Zeit so lange du brauchst, das weißt du.“ Die junge Pilotin nickte an seiner Schultern. „Und ich bin dir auch unendlich dankbar dafür. Ich wüsste nicht, was ich ohne dich machen würde.“ sagte sie und blickte wieder zu ihm auf. Genau in seine graublauen Augen. „Danke, für alles.“ meinte sie und strich ihm über seine Wange. „Das ist doch selbstverständlich, Biggi. Ich liebe dich doch. Und ich werde immer für dich da sein. In guten wie in schlechten Zeiten...“ Biggi musste ein klein wenig schmunzeln. Ihr Thomas war so lieb zu ihr und sie war ihm so dankbar dafür. Langsam näherte sich seinem Gesicht und gab ihm einen zärtlichen Kuss. Sie wusste, dass ihr Thomas immer für sie da war...

 

Am nächsten morgen jedoch musste Biggi wieder Arbeiten, auch wenn es ihr manchmal noch immer schwer viel. Michael, der inzwischen der neue Basischef war, hatte ihr zwar angeboten, einen Ersatz für unbestimmte Zeit zu schaffen, doch sie Lehnte das ab. „Wenn ich arbeite, kann ich mich wenigstens noch ein wenig Ablenken.“ Diese Worte hatte sie damals zu ihm Gesagt. Und das stimmte auch. Wenn Biggi ihren Engel der Lüfte flog, ging es ihr gleich besser, das sah man ihr an. Doch seid diesem Ereignis, vor 3 Monaten, ging Biggi kaum noch alleine aus dem Haus, Thomas war immer an ihrer Seite. Sie hatte immer dieses seltsame Gefühl, verfolgt zu werden. Jedoch wenn Thomas bei ihr war, fühlte sie sich so Sicher und geborgen. Bei Thomas, war sie in Sicherheit, er würde immer auf sie aufpassen. „Können wir gehen, kleines?“ fragte er, als er schon fertig angezogen in der Diele stand. „Ich bin gleich so weit.“ schrie sie von der Küche aus. Thomas wunderte sich, wo sie so lange blieb. Deshalb beschloss er, nachzusehen, wo sie so lange blieb. „Hey mein Schatz, was ist denn los?“ fragte Thomas, als er in die Küche trat und sah wie Biggi sich die Hand auf den Bauch hielt. „Nichts...nichts, es geht schon.“ Sagte sie schnell und setzte ein Lächeln auf. Sie hoffte, dass Thomas nicht bemerkt hatte, dass es ihr nicht besonders gut ging. „Sicher?“ fragte Thomas sorgenvoll und musterte sie mit besorgten Blicken. „Ja ganz sicher!“ versuchte sie ihre Aussage noch einmal zu bestärken. „Na dann komm mein Schatz gehen wir, wir sind spät dran.“ Sagte Thomas wobei er sie noch immer sorgenvoll anschaute. Doch als sie ihn aufmunternd anlächelte schenkte sie ihrer Aussage doch mehr glauben als zuvor.

So verließen die beiden Arm in Arm die Wohnung und erreichten wenige Minuten später auch schon die Basis. „Morgen Leute!“ begrüßte Biggi ihre Kollegen an diesem Morgen und schenkte ihnen ein strahlendes Lächelnd. Ihr ging es jetzt wieder total gut, die plötzliche Übelkeit war wie weggeblasen, so als währe sie nie da gewesen. Thomas freute sich das Biggi endlich wieder lachen konnte, Freude am Leben hatte und einfach nur glücklich und ausgeglichen wirkte. Thomas hatte sie so seit drei Monaten nicht mehr gesehen. Hatte es vielleicht etwas mit dem Gespräch gestern zu tun. Hatte wünschte sie sich wirklich so sehr ein Kind von ihm, das er ihr mit seiner Antwort so viel Kraft und Lebensfreude geschenkt hatte. Unbändig freute er sich darüber. Denn das er Biggis Lachen so selten zu Gesicht bekommen hatte ihn ihn einer gewissen Weise schon verletzt und ihn immer und immer wieder an den Vorfall vor drei Monaten erinnert.

 

Gemütlich saßen die vier bei einer Tasse Kaffe beisammen und unterhielten sich. Biggi lacht an diesem Tag auffallend viel, sodass es auch den andren auffiel, denn auch sie hatten das Lachen ihrer Pilotin oft missen müssen in letzter Zeit. „Medicopter 117! Schwerer Verkehrsunfall auf der A 8. Drei Autos sind aufeinander geprallt. Ein Schwerverletzter!“ meldete sich der Lautsprecher wieder einmal lautstark als sich die vier gerade angeregt unterhielten. „Mann immer dann wenn es gemütlich ist!“ stöhnte Ralf, schnappte sich die Taschen und hetzte Richtung Helicopter davon. Biggi startete gerade die Turbinen und antwortet der Rettungsleistelle als Thomas aus dem Hangar trat. Sein Haar wehte im Wind den der Rotor der BK 117 verursachte. Die Pilotin schmiss ihm noch schnell einen Kussmund zu bevor sie abhob und Richtung Unfallort davon düste. „Biggi in ihrem Element!“ meinte Ralf als lachend, als Biggi wieder  eine  gekonnten Gewaltstart vollführt hatte und mit Vollgas auf die steile Bergwand zuraste die vor ihnen auftauchte und dann mit einem Ächzen der Turbinen grade noch über den Berg hinweg flog.

Thomas sah seiner Biggi noch lange nach. Die Lichter der BK 117 waren schon verschwunden und auch das Geräusch der Rotoren war verklungen als er sich wieder auf den Weg in den Hangar machte um dort eine Partie Flipper zu spielen. Er war so froh, das seine Biggi wieder die war die er kannte. Sie hatte zwar den einen Schritt noch immer nicht gewagt. Doch er wusste das sie Zeit brauchte, nach all dem was sie erlebt hatte. Und schuld an dieser Verzweiflung und der Hemmung war nur ein Mann gewesen, der ihr so viel Leid zu gefügt hatte, in dieser einen Nacht, die Schlag auf Schlag alles verändert hatte. Ebelsieder hieß dieser Mann der die alleinige Schuld trug. Ebelsieder der in seinem Wahn in den Flammen umgekommen war und seine Biggi fast mit sich gerissen hätte, mit sich in den Tod.  Doch es hätte nicht nur zwei Menschenleben gefordert währe ihm diese Tat gelungen, denn auch Thomas währe ihnen beiden gefolgt. Wäre seiner Biggi gefolgt die ihm mehr als sein eigenes Leben bedeutete. Aber hatte es nicht geschafft, wenn er auch nahe dran gewesen war. Doch Thomas hatte es verhindert hatte ihm Biggi entreißen können. Ja und jetzt war Frank umsonst gestorben denn seine Biggi hatte einen andern Weg gewählt, den Weg des Lebens. Thomas Augen wurden feucht als er an diese eine Nacht dachte, die Nacht die sie beide fast das Leben gekostet hätte. Ebelsieder war schon ein Armes Schwein dachte sich Thomas in diesem Moment als er sich die Tränen aus den Augen wischte. Er musste wahnsinnig geworden sein vor Liebe, einer Liebe die ihm nicht erwidert worden war. Doch das war ihm egal. Für ihn zählte nur das seine Biggi wieder ganz die alte sein würde. Na ja ganz die alte würde sie wohl nie werden. Immer wieder würden sie die Ereignisse des Tages einholen, aber trotzdem. Es würde erträglich für sie ein und sie müsste nicht mehr leiden, wie sie es jetzt noch immer tat. Außerdem hatte sie ja Thomas. Er würde immer bei ihr sein. Nie wieder würde er seine Biggi hergeben wollen, dafür war sie ihm viel zu Kostbar.

 

Der Einsatz war reine Routine gewesen und so waren sie auch schnell wieder auf der Basis zurück. Als Thomas die Rotoren seines Engels hörte, ließ er seinen Ball sofort ins Aus gehen und lief nach draußen wo Biggi bereits den Hubschrauber schon auf die Landeplattform setzte. Der Pilot lächelte sie ganze Zeit über an, während er Richtung Heli lief. Auch sie musste lächeln, als sie ihn sehen konnte. Sie fuhr noch schnell die Turbinen runter und stieg dann aus. Sie ließ sich direkt in die offenen Arme von Thomas fallen. „Na mein Schatz, wie geht es dir?“ empfing er sie, dennoch war in seiner Stimme noch immer Besorgnis zu hören. „Mach dir keine Sorgen, mir geht es gut.“ versicherte Biggi ihm, während sie sanft durch seine Haare strich. Thomas nickte und gab ihr einen zärtlichen Kuss, den sie mit Freuden erwiderte. Ralf und Karin mussten beide schmunzeln, als sie die beiden so sahen. Endlich schien es auch Biggi wieder richtig gut zu gehen. Vielleicht hatte sie die Geschehnisse nun endlich vergessen oder vielleicht auch nur für einzige Zeit verdrängen können. Und so war es, sie hatte das Geschehnis verdrängen können, doch vergessen? Nein, vergessen würde sie diese Nacht wohl nie in ihrem Leben! Doch dieses Gespräch, gestern mit Thomas tat ihr so unheimlich gut und es spendete ihr wieder unheimlich viel Kraft. Doch in diesem Moment vergaßen Thomas und Biggi die Welt um sich herum völlig. Sie waren nur auf sich konzentriert und genossen nur diesen Augenblick und hofften, dass dieser nie vergehen würde. Doch natürlich würde dieser Augenblick irgendwann vergehen. Als die beiden nach langer Zeit wieder voneinander ablassen konnte flüsterte Biggi ihm ein „Ich liebe dich“ ins Ohr. Thomas lächelte sie lieb an und meinte darauf dann: „Ich dich auch, mehr als alles andere auf der Welt, und ich bin so froh, das es dir wieder besser geht und das ich dich wieder hab.“ „Aber...“ Doch Thomas unterbrach sie. Er wusste genau, worauf sie wieder hinaus wollte. „Pssst.“ Er legte seinen Finger auf ihrem Mund und gab ihr dann wieder einen langen innigen Kuss. Doch dann entschlossen sie sich, wieder zurück zu den anderen zu gehen. Arm in Arm schlenderten die beiden Richtung Hangar.

Doch plötzlich fuhr ein Auto auf den Basishof. Aber nicht irgendein Auto. Nein, es war ein schwarzer BMW, genau wie Ebelsieder einen hatte. Biggi fing zu zittern und drückte sich noch mehr an Thomas. Auch er bemerkte ihr Verhalten sofort und nahm sie beschützend noch festern in den Arm. „Halt mich fest.“ bat Biggi. Thomas nickte und nahm linkte Hand in seine. „Es wird nichts passieren, Biggi.“ flüsterte er. Biggis Atem wurde immer schneller und schneller, die junge Pilotin wagte es nicht, auf den schwarzen BMW zu blicken. Als dieser Mann aus seinem Auto ausgestiegen war, kam er schon auf die beiden zu. „Biggi.“ flüsterte er. „Beruhige dich, es ist alles in Ordnung.“ Langsam Blickte sie zu Thomas auf, der ihr tief in die Augen blickte, auch sie sah ihm kurz in die seine graublauen Augen. Dann wagte sie es vorsichtig zu dem Mann zu schauen. Dieser lächelte die beiden auch schon freundlich an. „Guten Morgen, mein Name ist Gunner E. Höppler Junior, ich bin der neue Controler von Medicopter.“ stellte er sich vor und reichte Thomas die Hand. Auch er stellte sich etwas perplex vor. Mit dem hatte er jetzt absolut nicht gerechnet. Sie kamen doch alle gut ohne einen Stützpunktleiter zurecht. „Ja, ich bin Thomas Wächter, der Pilot der A-Crew. Und das ist Biggi Schwerin, ebenfalls Pilotin.“ stelle er auch Biggi vor, die noch immer total fertig in Thomas’ armen stand. Auch sie reichte ihm schließlich die Hand. „Und wo sind die Kollegen?“ fragte er die beiden. „Kommen sie mit.“ meinte Thomas freundlich und führte seinen neuen Chef zu den anderen. Biggi jedoch ließ er nicht aus seinen Händen, er spürte, wie sie die Sache eben mitgenommen hatte. Nachdem Thomas seinen Kollegen den neuen Chef vorgestellt hatte, wollte er mit Biggi wieder nach draußen verschwinden. Karin und Ralf konnten den plötzlichen Stimmungswandel von Biggi nicht ganz verstehen, doch Ralf sah dann kurz aus Fenster und konnte diesen schwarzen BMW sehen. Das sagte ihm alles. Nachdem Thomas und Biggi wieder Richtung Helicopter verschwanden, zeigte Karin Höppler sein Büro. Der Stützpunktleiter schien recht Nett zu sein, so schien es Karin jedenfalls. Karin erklärte ihm kurz einiges und wollte dann wieder aus dem Büro verschwinden, doch dann viel ihr noch etwas Wichtiges ein: „Ach Herr Höppler?“ „Ja?“ „Vor einigen Monaten gab es ein schlimmes Ereignis auf der Basis, was uns alle sehr mitgenommen hat. Deshalb wundern sie sich bitte nicht, wenn Frau Schwerin sich ihnen gegenüber vielleicht nicht immer richtig verhält. Es fällt ihr unglaublich schwer.“ „Danke, das sie mir das gesagt haben, Frau Dr. Thaler.“ bedankte sich der Controler bei seiner Mitarbeiterin. Vor dem Büro blieb sie erst einmal stehen und musste durchatmen. Wieso hatten sie jetzt plötzlich wieder einen neuen Chef vor die Nase gesetzt bekommen? Es lief doch alles Perfekt und Michael erledigte seine Arbeit doch sehr gut. Und jetzt, jetzt hatte es Biggi wieder getroffen, alles kam wieder in ihr hoch. Auch Karin tat es unheimlich weh, ihre beste Freundin so leiden zu sehen....

 

Die Nacht hatte sich langsam übers Land gelegt. Die Sterne glitzerten am Nachthimmel und der Kreisrunden Mond hin am Himmel und schenkten der so dunklen Erde doch einen kleinen Lichtschein. So als wollte er den Menschen Hoffnung geben, das der nächste Tag kommen würde und vielleicht besser beginnen würde als der heutige. So hoffte auch Biggi, die der Tag heute ziemlich mitgenommen hatte. Warum musste er auch einen schwarzen BMW fahren der Basis Chef? Konnte er nicht einfach einen blauen oder roten fahren? Fragte sich Biggi in diesem Moment, wurde jedoch sofort wieder von Thomas abgelenkt. „Na mein Schatz?“ fragte er lieb und lächelte sie an. Auch Biggi lächelte. „Ich liebe dich Thomas…“ flüsterte sie leise und schmiegte sie sich festern an seine Brust. Der Pilot lächelte und drückte sie liebevoll an sich. „Ich dich auch mein Schatz.“ Sagte er und streichelte über ihren Rücken. Einige Minuten standen sie so da, genossen die Nähe des anderen. Besonders Biggi schien Thomas Nähe am meisten zu helfen. Helfen, ihr Helfen das Geschehene zu verarbeiten. Liebevoll hob sie Thomas hoch und legte sie auf das Sofa. Biggi lächelte milde, als sie Thomas in die Augen blickte, der sich über sie gebeugt hatte. Langsam umschloss Biggi seinen Nacken mit ihren Händen. Mit einem Ruck zog sie ihn zu sich runter und küsste ihn zärtlich. Thomas erwiderte ihren Kuss und merkte deutlich wie es ihr immer und immer leichter viel sich bei den Küssen zu entspannen und sich vollkommen der Liebe hingab. Ja und Thomas bekam Hoffnung, Hoffnung das Biggi, seine Biggi bald wieder die alte sein würde. Doch drängen wollte er sie auf keinen fall, auf keinen Fall wollte er ihr Angst machen, sie sollte von selber kommen und ihm selber zeigen das sie bereit war. Bereit war mit ihm wieder Nächte zu verbringen wie sie es auch damals getan hatten.

Als sie sich dann nach langer, langer Zeit wieder voneinander lösen konnten wies sie Thomas an sich auf den Rücken zu legen. Verwundert blickte die Pilotin in die graublauen Augen, die sie nur liebevoll musterten. Thomas nickte ihr nur aufmunternd zu und so tat Biggi wie ihr geheißen, denn sie wusste, dass sie Thomas vertrauen konnte und er ihr nie etwas antun würde. Langsam um ihre  Reaktion abzuwarten glitten seine Hände unter ihr T-Shirt. Biggi zuckte erst leicht zusammen, entspannte sich aber dann vollkommen und ließ sich von Thomas liebevoll streicheln. Sie schloss die Augen, genoss seine Berührungen und kein Schimmer von Angst war dabei, sie spürte nur die Liebe die endlose Liebe zu ihm. Thomas lächelte sanft, er spürte deutlich wie sehr Biggi seine Berührungen genoss und alles um sich herum vergessen konnte. Thomas dachte sie würde an nichts denken, an rein gar nichts, doch sie dachte an etwas hatte sogar viele Gedanken. Sie dachte an die Zukunft. Sie hätte so schön und unbeschwert beginnen können, doch nein, alles hatte anders kommen müssen.

Wie sollte sie mit Thomas jemals zusammen bleiben können, wenn sie sich nicht traute ihm zu zeigen wie sehr sie ihn doch liebte? Wie sollte sie sich ihren größten Wunsch erfüllen? Ein Kind mit Thomas. Doch wie, wie sollte das gehen wenn sie nicht bereit war? Und was wenn sie nie wieder dazu bereit sein würde? Biggi hatte Angst, Angst davor nie wieder mit Thomas schlafen zu können. Nun war das ganze schon fast drei Monate her und sie verspürte noch immer nicht den Mut sich ihrer Liebe wirklich hinzugeben.

Die junge Pilotin öffnete die Augen und plötzlich merkte sie wie sie sich wieder mit Tränen gefüllt hatten. Nach und nach begannen sie über ihre Wangen zu laufen. Langsam, unbemerkt, lautlos….Doch schon bald wurden es so viel das sie es nicht mehr vermochte sie zu zählen. Diese Ungewissheit und Angst die noch immer zweifelsfrei in ihr steckte ließ sie nicht los. Fesselte sie immer noch.  Biggi sah keinen Ausweg mehr, wie sollte sie es nur schaffen wieder den Weg ins Leben zu finden? Ja sicher sie hatte sich schon einmal fürs Leben entschieden, entscheiden für Thomas…..

Thomas bemerkte ihre Tränen. Sorgenvoll blickte er sie an. Was mochten sie jetzt wieder für Schmerzen plagen? Schmerzen die der beste Arzt nicht hätte heilen können. „Hey….Biggi.“ flüsterte er leise und wischte ihr langsam die Tränen aus dem Gesicht. Doch es half nicht viel, denn es kamen von Sekunde zu Sekunde mehr nach. „Was hast du eigentlich noch von mir? Nichts, als eine kleine verheule Pilotin die sich in deiner Wohnung breit gemacht hat und dir nichts geben kann…“ sagte sie und schluchzet dabei immer und immer  wieder laut. Thomas versetzte es einen Stich ins Herz. „Das ist nicht wahr Biggi…du schenkst mir so viel Liebe wie zuvor und ich Liebe dich genau so wie vor…vor dem Zwischenfall.“ Sagte Thomas bestimmt doch nun rannen ihm auch wieder die Tränen über die Wangen. Die Tränen der Hilflosigkeit. Er wollte ihr Helfen doch wie? Das einzige was er tun konnte war für sie da zu sein und sie zu Lieben und jetzt ja jetzt, warum zweifelte sie nun an seiner Liebe? „Ja und wie soll durch deine alleinige Liebe ein Kind entstehen? Wie Thomas?“ sagte sie. Thomas sah sie an, warum sagte sie nur immer und immer so was, er war sich ganz sicher das sie früher oder später ein Kind haben würden und ihr größter Wunsch in Erfüllung gehen würde. Mit einer schnellen Handbewegung wischte er sich die Tränen aus den Augen und antwortete ihr „Biggi wir werden ein Kind haben, aber noch nicht jetzt.“ „Und was ist, wenn ich... es liegt doch alles an mir, Thomas. Ich kann einfach nicht, es geht nicht.“ schluchzte sie. „Außerdem, wie kannst du mich lieben, wenn ich... wenn ich nicht dazu bereit bin?“ Dem Piloten taten die Worte so weh, und ihm tat das Herz weh, seine Biggi so leiden zu sehen. Langsam hob er seine Hand in Richtung ihr Gesicht. Vorsichtig wischte er ihr ihre Tränen wieder aus dem Gesicht. „Biggi ich werde dich immer lieben, auch wenn es jetzt noch nicht klappt, das verlangt auch keiner von dir, auch nicht ich, und das weißt du.“ sagte er, während er aber nicht aufhörte, zärtlich ihr über die Wange zu streicheln. „Ich mach mir vorwürfe. Heute morgen hab ich das Gefühl gehabt, das alles vergessen zu haben und dann...“ noch immer schluchzte sie und konnte einfach nicht aufhören. „Du bist die letzte, die dir Vorwürfe machen muss. Vorwürfe sollte sich jemand ganz anderer machen.“ Damit meinte er Frank Ebelsieder, der jetzt im Himmel oder vielleicht auch in der Hölle war. Thomas würde es wünschen, das er in der Hölle war. Die Schmerzen die Biggi hat, würden sie wohl ihr ganzes Leben noch verfolgen, und daran nur einer Schuld, Ebelsieder!

Doch schließlich musste auch Biggi ein wenig lächeln. Ihr Thomas war sie lieb zu ihr und er spendete ihr so viel Kraft. Auch jetzt noch, nach den 3 Monaten. Der Pilot lang neben ihr und hatte seine Hände fest um sie gelegt. Langsam zog Biggi ihn wieder näher zu sich heran um ihn zu küssen. Bevor sich ihre Lippen jedoch zärtlich berührten, lächelten sich die beiden noch einmal verliebt an.

 

„Hey, Karin was ist den los?“ fragte Michael seine Freundin, die ziemlich in Gedanken sein musste, so schien es dem Arzt jedenfalls. „Ich mach mir sorgen um Biggi. Weißt du, sie war heute Morgen, bei dem Einsatz, wieder wie die alte und ich hatte das Gefühl, dass sie wirklich wieder die Alte ist. Aber dann...“ Auch Karin machte die Sache so fertig. Michael nickte Mitfühlend. Auch er hatte inzwischen Mitbekommen, was heute auf der Basis vorgefallen war und das er jetzt nicht mehr der Chef war. „Was hältst du davon, wenn du dir mit Biggi einen schönen Tag machst, ihr hab doch Morgen eh keine Schicht. Das würde Biggi sicher gut tun.“ schlug Michael ihr vor. „Das ist eine gute Idee.“ stimmte Karin ihm sofort zu. Das letzte mal, das sie etwas Gemeinsames unternahmen war, ja das vor 3 Monaten gewesen. Seid diesem Zeitpunkt hatte Biggi sich in ihrer Wohnung, zusammen mit Thomas, zurückgezogen. Sie erledigten nur die Wichtigsten Sachen, zum Beispiel einkaufen oder ab und zu einen kleine Spaziergang machen. „Ich werde sie morgen gleich fragen, ich fahre mir dir mit.“ meinte Karin und gab ihm zum dank einen kleinen Kuss.

 

Und so war es auch. Am nächsten Morgen fuhr Karin mit Michael zur Basis, denn sie wusste, das Biggi und Thomas seid dem schlimmen Ereignis immer zusammen zum Dienst kamen. „Guten morgen.“ begrüßte Peter seine beiden Kollegen, die schon an dem runden, gedeckten Frühstücks Tisch saßen und auf die Kollegen warteten. „Sind Thomas und Biggi noch nicht da?“ fragte er etwas verwundert, denn es war bereits schon 5 Minuten vor 8 Uhr. Die beiden Schüttelten nur den Kopf und verneinten dies. Dann ging er sich aber Umziehen, denn er war eh schon spät dran. Zum Glück war Höppler noch nicht da, denn sie wussten nicht, wie er reagierte, wenn man einmal zu Spät zum Dienst kommen würde. Doch gerade als Peter die Türe hinter sich geschlossen hatte, Fuhren Thomas und Biggi auf den Hof. Sie hatten heute Morgen wieder lange und ausgiebig geschlafen und beinahe verschlafen, sie hatten doch noch ziemlich lange Gesprochen. „Guten morgen.“ kam es dann auch schon von den beiden zurück. Thomas jedoch ging dann ebenfalls in die Umkleide um sich Umzuziehen, während Biggi sich zu Karin und Michael gestellte. „Geht’s dir wieder besser?“ fragte Karin ihre beste Freundin. „Ja, danke. Aber was machst du denn hier?“ wollte sie etwas verwundert wissen. „Ich wollte dir eigentlich einen Vorschlag machen.“ „Ich höre.“ „Was hältst du davon, wenn wir heute mal wieder zusammen in die Stadt gehen.“ fragte sie dann aber doch etwas zögernd. Biggi überlegte kurz dann aber meinte sie: „Ja gern. Ich muss schließlich auch mal wieder unter die Leute.“ Karin freute sich wie ein kleines Kind darüber, schließlich war es doch schon lange her gewesen, das sie etwas zusammen unternommen hatten. Die beiden vielen sich schließlich Freundschaftlich in die Arme. „Ich freu mich so.“ meinte Karin, denn sie dachte sich, das es Biggi nicht leicht fallen würde, immerhin war sie schon langer nicht mehr in die Innenstadt gekommen. Aber Biggi hatte Recht, sie musste endlich wieder weg, sie konnte sich nicht verkriechen. „Nanu, was ist denn mit euch los?“ fragte Thomas ein wenig verwundert, zugleich besorgt als er die beiden Frauen so sah. Biggi löste sich aus der Freundschaftlichen Umarmung und ging auf Thomas zu. „Ich geh heute mit Karin in die Stadt.“ erzählte sie ihm stolz. „Bist du dir sicher?“ „So sicher wie noch nie.“ lächelte sie und gab ihm einen sanften Kuss. Auch Thomas lächelte sie an. „Mein Gott Biggi, ich bin so froh  das es dir wieder richtig gut geht und den Tag mal so richtig genießen kannst“ freute sich Thomas für sie und küsste sie abermals sanft und liebvoll. Biggi erwiderte den Kuss mit Freuden und schmiegte sich dabei noch enger an Thomas. „Danke Thomas, dass du für mich da bist. Das Gespräch gestern hat mir wieder Mut gemacht…“ sagte sie langsam und sah ihm tief in seine Augen. Der Pilot tat es ihr gleich und endlich, endlich hatte Biggi wieder denselben Blick wie sie ihn vor drei Monaten auch gehabt hatte. Voller Leben, Hoffnung und Zuversicht. Ja so kannte er seine Biggi, genau so. Thomas nickte aufmunternd und strich ihr liebevoll über die Wange. Karin, die wie die andren die rührende Szene beobachtet hatte freute sich für ihre Freundin. Denn, dass Thomas auch in dieser schweren Zeit zu ihr stand bewies ihr die unendliche Liebe zu Biggi. Sie wusste aber auch, dass sie Biggi nur ablenken konnte und ihr nicht wirklich Trost schenken konnte. Denn das, ja das konnte nur einer und das wussten sie alle wie sie hier standen. Thomas war es der ihr so viel Trost und Liebe, Sicherheit schenkte wie keiner hier im Raum. 

 

„Karin, du glaubst gar nicht wie schön das ist, mit dir hier zu sitzen und gemütlich einen Kaffee zu trinken. Zu lange ist es her seit wir das gemacht haben.“ Meinte Biggi fröhlich, als sie sich nach einer ausgiebigen Shoppingtour in einem gemütlichen Kaffe nieder gelassen hatten. „Ja Biggi, das ist es. Ich hab diese Nachmittag mit dir echt vermisst!“ meinte Karin und nahm einen Schluck aus ihrer Tasse. „Du Biggi, darf ich dich was fragen?“ fragte Karin dann unsicher als eine Zeit lang Schweigen geherrscht hatte. „Was gibt’s denn Karin?“ fragte Biggi und sah ihr in die Augen die sie unsicher musterten. „Was …äm…ich meine was habt ihr zwei, du und Thomas denn so vor in Zukunft…ich meine…“ stotterte Karin, Biggi jedoch lächelte sie an. Sie musste wieder an das Gespräch gestern denken, wie sie über die Zukunft gesprochen hatte und über das eigene Kind. Ja und zum Ersten mal stiegen  Biggi bei dem Gedanken an ein Baby nicht die Tränen in die Augen, sondern es gab ihr Kraft dies alles durchzustehen und auch das reden tat ihr gut, das hatte sie in all den Monaten gelernt oder lernen müssen.  „Also gestern da haben wir uns lange unterhalten und sind zu dem Entschluss gekommen das…“ Biggi machte eine Pause, aber nicht weil sie merkte wie ihre Augen feucht wurden sondern weil sie merkte, dass ein Lächeln über ihr Gesicht huschte. „Ja sag schon…“ drängte Karin nun auch sie wollte wissen was Biggi so glücklich stimmte und wie es aussah langsam über den Vorfall hinweg half. „Also Thomas und ich wir haben über…na ja Familie gesprochen.“ Lächelte Biggi und sah ihre Freundin an. „Ihr hab ernsthaft über Kinder gesprochen?“ wollte sie ungläubig wissen. Biggi nickte heftig und lächelte glücklich. Auch Karin lächelte und umarmte sie glücklich. Sie freute sich für ihre Freundin. Auch wenn es noch seine Zeit dauern würde, das wusste auch Karin, würde es gut ausgehen, alles würde gut werden. Da war sich die junge Ärztin nach diesem Gespräch sicher.

 

Thomas, Michael und Peter saßen inzwischen im Aufenthaltsraum. Sie warteten so unglaublich das jetzt klingen mag auf einen Unfall. Aber wie es meistens so war wenn sie sich über einen Einsatz nicht beschweren würde kam keiner. Erst dann wenn sie ihn gar nicht gebrauchen konnten. „Du Thomas. Wie sieht’s denn jetzt eigentlich mit Biggi aus? Heute wirkte sie total ausgeglichen und glücklich. Es scheint ja langsam berauf zu gehen oder?“ wollte Michael von seinem besten Freund wissen der an diesem Tag ebenfalls viel glücklicher zu wirken schien. „Da hast du recht es geht echt langsam bergauf. Ich glaube das Gespräch gestern Abend hat ihr Kraft gegeben und sie hat sich ein neues Ziel gesetzt das sie noch stärker kämpfen lässt.“ Lächelte Thomas bei dem Gedanken an gestern. Es war das erste Gespräch gewesen, wo sie mit einem Lächeln im Gesicht eingeschlafen war. Lange hatte er dies nicht mehr sehen können.  „Aha und das Ziel währe…?“ wollte Michael nun doch wissen als er Thomas grinsen gesehen hatte. „Wir beide, also Biggi und ich haben über Kinder gesprochen und…“ Thomas wurde unterbrochen. „Ihr habt über Kinder gesprochen?“ wollte Peter dann ungläubig wissen. „Ja haben wir. Das scheint Biggi richtig gut getan zu haben. Man merkt ja auch wie sie jetzt zu kämpfen beginnt!“ meinte Thomas dann lächelnd und sah zu Michael und Peter die noch immer ein wenig verdattert drein schauten.

 

Karin und Biggi hatte gerade gezahlt und wollten das Kaffe verlassen als Biggi die Einkaufstasche die sie in der hand gehalten hatte fallen ließ und mit der Hand vor dem Mund Richtung Toilette davon rannte. Total besorgt blickte ihr Karin hinterher. War das Gespräch für Biggi doch zu viel gewesen? Aber nein, das konnte doch nicht sein, sei war doch so glücklich wie selten dabei gewesen.  Karin jedoch zerbrach sich nicht weiter darüber den Kopf, sondern schnappte sich ihre Fallengelassene Tasche und lief ihr hinterher zu Toilette. „Hey Biggi, was ist denn los mit dir?“ fragte sie ihre Freundin total besorgt. „Nichts, mir, mir ist nur übel geworden.“ sagte sie zu ihrer Freundin, während sie zum Waschbecken lief. „Hattest du das schon öfter?“ wollte sie wissen. „Nein, das ist das erste mal.“ meinte sie. „Geht’s wieder besser?“ erkundigte sich die Ärztin bei Biggi, nachdem sie das Wasser wieder abgestellt hatte. „Ja, danke, es geht schon wieder. Aber, lass uns jetzt bitte wieder zurück zur Basis fahren.“ „Na klar.“ meinte Karin und legte aufmunternd ihren Arm um sie. Dann liefen die beiden auch wieder zurück zum Parkplatz, wo Karins Wagen stand. Die Tüten, wo die Klamotten und sonstige Dinge darin waren, legte sie in den Kofferraum. Auf den schnellsten Weg fuhr Karin zurück zur Basis. Bevor die beiden aber aussteigen meinte Biggi: „Karin, bitte sag Thomas nichts davon, das eben passiert ist. Ich will nicht, dass er sich noch mehr sorgen macht.“ Karin nickte und stieg aus. Auch Biggi schnallte sich ab und stieg aus. „Hallo mein Engel.“ begrüßte Thomas sie und gab ihr einen langen Begrüßungskuss. „Und wie war es?“ „Einfach schön, es total gut getan.“ lächelte sie. „Das freut mich.“ Thomas war total erleichtert über die Worte von Biggi. Wobei er nichts anderes erwartet hatte. In den letzte Tagen hatte Thomas das Gefühl, das es mit Biggi wirklich Bergauf gehen würde. Und so wie es nun aussah, ging es wirklich Bergauf mit ihr. Und das freute ihn unwahrscheinlich. „Na, habt ihr auch was schönes Eingekauft?“ fragte er, während er mit Biggi ihm Arm zum Kofferraum ging, wo Karin auch stand. „Aber klar.“ lächelte sie. Biggi zog ihre Taschen heraus und zeigte Thomas den Inhalt. Er war sichtlich begeistert davon, auch wenn er schon ahnte, das Biggi wieder einmal ziemlich viel Geld ausgegeben hatte. Doch das war ihm egal, er freute sich einfach so derartig, das es Biggi dem Anschein nach wieder gut ging. Die drei machten sich dann aber wieder auf den Weg in den Aufenthaltsraum, wo die anderen der Crew auch schon saßen.

 

Thomas hatte Biggi an diesem Abend versprochen ein kleines Fleisch Fondue zu zaubern, da dies Biggi immer so gern mochte, und sie hatten das schon lange nicht mehr gemacht. Während Thomas alles vorbereitete und den Tisch romantisch deckte, stand Biggi unter der  Dusche und ließ sich das warme Wasser über sich plätschern. Doch plötzlich, ihr wurde auf einmal so schwindelig. Sofort stellte sie das Wasser ab und stieg aus der Dusche aus. Sie wickelte sich in ein großes Badehandtuch und setzte sich dann erst einmal auf die Toilette. Wieder wurde ihr so komisch, doch auf einmal, sie stand Ruckartig auf und musste sich wieder übergeben. Auch das noch! Endlich ging es ihr wieder besser und jetzt, jetzt musste sie wohl ein Virus eingefangen haben. Doch sie wollte nichts Thomas davon erzählen. Unnötige Sorgen musste er sich schließlich nicht machen, vielleicht hatte sie ja auch nur etwas falsches gegessen. Als es ihr  nach kurzen Augenblicken schließlich aber wieder besser ging machte sie sich fertig und zog sich schließlich ihr neues Nachtkleid über. Als sie dann auch bald fertig war, machte sie sich auf den Weg nach unten. Dort kam ihr auch schon ein Recht angenehmer Duft entgegen. Gerade als sie die letzte Stufe gelaufen war, kam Thomas ihr auch schon entgegen, er wollte sie eigentlich gerade holen. „Ah, da bist du ja schon mein Schatz. Ich wollte dich gerade holen.“ erzählte er ihr und gab ihr einen kleinen Kuss. „Wau, ist das neu?“ fragte er, als er sie bewundert hatte. „Ja.“ antwortete sie darauf. Thomas lächelte und hob sie hoch. Mit ihr auf dem Arm ging er schließlich in das Wohnzimmer, das Thomas total romantisch dekoriert hatte. Überall waren Kerzen und auf dem Tisch stand eine Rose und das essen. „Oh Thomas, das ist... wunderschön.“ sie war schon fast Sprachlos. Langsam ließ Thomas sie hinunter. „Aber noch lange nicht so schön wie du.“ flüsterte er in ihr Ohr. „Du bist so süß.“ lächelte sie und gab ihm wieder einen zärtlichen Kuss. Thomas zog sie schließlich langsam zum Sofa, er setzte sich darauf und zog Biggi auf seinen Schoss. „Du tust so viel für mich.“ meinte sie. „Das ist für mich doch selbstverständlich.“ meinte er darauf. „Aber komm, lass uns essen, ich hab mir so viel mühe gegeben.“ meinte er und steckte sich und Biggi ein Fleischstück auf die Gabel. „Das sehe ich.“ meinte sie lieb und ließ ihn von ihrem Baguette abbeißen.

Das essen dauerte noch sehr lange, doch als es kurz vor Mitternacht war wollte Biggi nun endlich nach oben ins Zimmer gehen, denn ihr wahr schon wieder ein bisschen Schlecht geworden, doch sie wollte es Thomas auf keinen Fall zeigen. Arm in Arm gingen die beiden nach oben in ihr gemeinsames Schlafzimmer. Beide schliefen dann auch kurz darauf Arm in Arm ein.

Doch lange schlief Biggi nicht. Im Schlaf war ihr plötzlich etwas Schlimmes eingefallen. Langsam richtete sie sich auf. Bleich war ihr Gesicht geworden, sie bekam es mit der Angst zu tun. Sollte es wirklich so sein? Sollte sie wirklich den Rest ihres Lebens an diese eine Nacht erinnert werden? An die Nacht die so viele Träume zerstört hatte und in gewisser Weise auch das Glück zweier Menschen?…..

Ja und nun, nun sollte sie immer und immer wieder daran erinnert werden? War sie wirklich...war sie schwanger? War es doch kein Virus den sie sich eingefangen hatte? Tränen rannen ihr über die Wangen. Wenn sie nun wirklich schwanger sein würde schwanger von Ebelsieder? In dieser einen Verdammten Nacht die nichts als Leid bedeutet hatte. Biggi hob ihr T-Shirt an, versuchte in der Dunkelheit eine kleine Rundung zuerkennen. Leicht strich sie sich darüber. Eine kleine kaum spürbare Rundung war zu erkennen, noch nie zu vor war sie ihr aufgefallen. Doch jetzt, jetzt wo sie darüber nach dachte, sie erneut mit dem Gedanken an diese Nacht fertig werden musste. Reichte es denn nicht, dass in dieser Nacht ihre Seele so sehr verletzt worden war? Naja noch wusste sie nicht ob sie schwanger war, ja aber wenn doch, von wem würde das Kind sein? Von den Mann den sie liebte von dem sie sich ein Kind wünschte? Oder, oder aber von dem Mann den sie hasste, mehr hasste als alles anderer auf der Welt.

Vorsichtig stieg Biggi aus dem Bett und schlich ins Bad. Der Schleier aus Tränen vor ihren Augen machte es ihr zusätzlich schwer in der Dunkelheit ins Bad zu finden. Leise schloss sie die Türe hinter sich, schaltete das Licht im Bad an, welches sie blendete und begann zu suchen. Sie wusste wo sie suchen musste, denn vor einigen Monaten hatte sie sich ihn gekauft als es ihr schon mal nicht so gut gegangen war. Doch dann war es so schnell wieder vergangen und es hatte sich dann als harmlose Bauchkrippe herausgestellt. Nur jetzt ja jetzt, jetzt sollte ihr der Schwangerschaftstest den sie damals ungebraucht verschwinden hatte lassen Gewissheit bringen...Langsam zog sie den Test aus der Verpackung und las sich die Anleitung genauestens durch, bevor sie es schließlich ausführte.  Tränen tropften auf die Anleitung in ihren Händen und diese Tränen weichten das Papier schnell auf. So viele waren es...Sie blickte auf den Test der ihr in ein paar Minuten sagen sollte ob sie nun schwanger war oder nicht. Tränen tropften auf ihr Nachthemd, mit dem sie am Boden kauerte und den Kopf in die Hände barg. Sie hatte immer gedacht, dass sie glücklich sein würde wenn der Schwangerschaftstest positiv ausfallen würde. Doch sollte er jetzt positiv ausfallen würde für sie eine Welt erneut zusammen brechen die sie zuvor so mühsam wieder aufgebaut hatte. Ewig würde sie an die Nacht erinnert werden. Ja und dann müsste sie es alleine durchstehen kein Thomas würde da sein der ihr half. Was sollte er denn auch mit einer Frau die das Kind eines Fremden, eines Mannes der das Glück zerstört hatte im Bauch trug?

Langsam blickte sie auf, trotz der Tränen sah sie es so deutlich wie noch nie etwas zuvor in ihrem Leben. Sie war schwanger! Nein, das konnte doch alles einfach nicht war sein! Warum immer sie, hatte sie jemandem jemals Leid zugefügt, das sie so hätte bestraft werden müsste? Sie wollte immer schon ein Kind, doch sie wollte es von Thomas und keinem sonst! Tränen rannen ihr wie wahre Bäche über die Wangen. Bleich war ihre Haut geworden. Wieder überfiel sie dieses Übelkeitsgefühl das sie an ihre Schwangerschaft erinnerte, an das ungeborene Kind dessen Vater Ebelsieder sein könnte. „Nein...warum?“ flüsterte Biggi leise unter dem andauernden Schluchzen. „Neeeeein!“ schrie Biggi, sie schrie wie sie es damals in er Scheune getan hatte, doch jetzt, jetzt konnte ihr keiner mehr helfen.

Thomas saß senkrecht im Bett, er hatte einen Schrei gehört und als er die leere Seite neben sich fühlte wusste er, dass er von Biggi gekommen war. Von seiner Biggi. Thomas stürzte aus dem Schlafzimmer direkt auf die Badezimmertüre zu unter der er einen schwachen Lichtschein vernommen hatte. „Biggi!“ schrie er und als er keine Antwort erhielt riss er einfach die Türe zum Badezimmer auf.  Einen kurzen Moment stockte ihm der Atem, so fertig hatte er Biggi erst vor ein paar Monaten sehen müssen und jetzt wieder. Was mochte nur geschehen sein mit seiner großen Liebe. „Oh mein Gott Biggi! Was ist denn los?“ meinte er entsetzt ließ sich zu ihr auf den Boden sinken und drückte sie einfach an sich. Auch wenn er nicht wusste was los war wusste er, dass ihn seine Biggi jetzt mehr als je zuvor brauchte. „Ich kann nicht mehr.“ schluchzte sie unter Tränen und ließ sich in Thomas arme sinken. Ohne eine Sekunde zu zögern legte er seine arme ganz fest um sie und drückte sie nur noch festern an sich. Was war nur plötzlich wieder mit seiner Biggi los gewesen? „Schhh...“ versuchte Thomas sie zu beruhigen, doch es gelang ihm leider nicht, sie hörte einfach nicht auf zu schluchzen und klammerte sich nur noch festern an ihn. „Biggi, sag mir bitte was los ist.“ flehte er. „Ich kann nicht.“ schluchzte sie. Thomas jedoch bemerkte, dass sie am ganzen Leib zitterte. „Wir gehen jetzt erst mal wieder zurück ins Schlafzimmer. Und dann erzählst du mir bitte alles.“ Auch Thomas war inzwischen den Tränen nahe, doch er versuchte sie zu unterdrücken. Er wollte vor Biggi stark sein, auch wenn er nicht genau wusste was los war. Den Schwangerschaftstest in ihrer Hand, entdeckte er aber nicht. Bevor Thomas sie hoch hob, ließ sie in unbemerkt auf den Boden fallen. Doch durch das Schluchzen von Biggi ging das Geräusch des Aufpralls völlig unter.

 

Behutsam legte er die noch immer völlig fertige Biggi in ihr Bett. Er schaltete die Nachtischlampe ein und nahm Biggi wieder ganz fest in den Arm. „Bitte Biggi, ich will dir doch nur helfen.“ flehte er. Schließlich sah sie mit ihren Tränennassen Augen zu ihm auf. „Thomas ich ... ich bin schwanger.“ Nach diesen Worten, die ihr so viel Kraft gekostet hatten, ließ sie sich wieder in seine Arme sinken. „Nein!“ brachte auch Thomas hervor. Auch er dachte gerade dasselbe, was Biggi vor ein Paar Minuten gedacht hatte. Hatte Ebelsieder, dieses Schwein seiner Biggi nicht schon genug Leid zugefügt?? Nein, das konnte doch alles nicht wahr sein, jetzt hatte er seine Biggi auch noch geschwängert. Wenn Ebelsieder noch Leben würde, hätte er ihn auf der Stelle umgebracht! „Thomas ich, ich kann dieses Kind nicht zur Welt bringen, es wird mich immer an ihn Erinnern.“ sagte Biggi noch immer unter Tränen. Sie wollte das einfach nicht wahr haben, dass sie jetzt vermutlich ein Kind von Ebelsieder, der Mann, der sie Vergewaltigt hatte, bekommen! Nein, das konnte sie einfach nicht. Thomas sah sie entsetzt, zugleich verstand er sie aber auch. Nein, er konnte sie sogar sehr gut verstehen, sie würde dann bestimmt immer an die Schreckliche Nacht mit Ebelsieder erinnert werden. „Bist du dir ganz Sicher, das du das machen willst?“ fragte Thomas sie vorsichtig. Er selbst wusste nicht wie er reagieren sollte. „Ich weiß nicht, aber, es wird mich immer an ihn erinnern und, ich glaube das ertrage ich nicht.“ „Das musst du auch nicht, aber du musst auf jeden Fall zum Arzt gehen.“ Biggi nickte nur leicht. „Das werde ich machen, auf jeden Fall. Vielleicht besteht ja noch eine kleine Chance, das du der Vater bist, ansonsten...“ Wieder musste sie ihre Tränen ausschütten. Sie war so Froh, das ihr Thomas da war. Da fühlte sie sich so Sicher und geboren. „Ich wünschte auch, das ich der Vater wäre, aber wenn nicht, ich würde dieses Kind genau so lieben wie mein eigenes.“ sagte er. „Ach Thomas, ich bin so Froh, das du da bist.“ sagte sie und gab ihm einen sanften Kuss. „Versuch wieder zu schlafen, und morgen werden wir dann gleich beim Arzt anrufen. O.k.?“ meinte Thomas lieb und strich ihr über die Wange und wischte ihr dabei auch einige Tränen aus dem Gesicht. Biggi nickte nur leicht und schloss die Augen. Doch sie musste immer an das Kind denken. Wenn das Kind wirklich von Ebelsieder wäre, dann würde sie nicht mehr weiter wissen. Noch lange dachte sie darüber nach, auch Thomas war noch lange wach gewesen, erst am Morgen, als es schon langsam wieder hell wurde, viel auch er in einen Leichten schlaf.

 

Thomas wacht, obwohl es Wochenende war, schon früh auf. Er konnte nicht mehr schlafen, immer und immer wieder musste er an das Kind denken das Biggi unter ihrem Herzen trug. Das Kind das möglicher Weise das Kind von Ebelsieder sein könnte. Langsam stand Thomas auf, er wollte sich jetzt erst mal eine hieße Duschen gönnen. Liebevoll blickte er auf Biggi herab, die Gott sei Dank noch schlief. Sie tat ihm so leid, wie sie da lag, noch immer blass im Gesicht und mit einem Kind im Bauch, was, so hoffte Thomas so sehr sein eigenes war. Doch die Wahrscheinlichkeit war einfach zu gering, denn schließlich war es schon so lange her gewesen seit sie miteinander geschlafen hatten.

Thomas drehte sich um und schlich aus dem Schlafzimmer ins Bad. Kaum hatte Thomas den Raum betreten viel ihm auch schon der Schwangerschaftstest auf den Biggi gestern, so schien es auf den Boden hatte fallen lassen. Der Pilot bückte sich und hob ihn auf. Lange blickte er ihn an, noch immer zeigte er positiv. Wenn Thomas nicht wüsste, dass Ebelsieder möglicher Weise der Vater sein könnte, hätte er einen Freudenschrei ausgestoßen. Er hatte sich doch auch ein Kind gewünscht. Tränen rannen ihm über die Wangen, aber nicht weil er so wütend war, sondern nur weil ihm Biggi so leid tat die Ebelsieders Kind höchstwahrscheinlich austragen müsste. Ja aber wenn es doch sein Kind war? Ein Kind aus seinem Fleisch und Blut? Thomas hoffte es so sehr, nichts auf der Welt würde er sich mehr wünschen. Nichts…nur das er und Biggi eine glückliche Familie werden würden. Langsam glitt der Schwangerschaftstest aus seinen Händen, direkt in den Mülleimer, der sich mit einem leisen Klappern wieder schloss….

 

Biggi im Nebenzimmer regte sich, schlug langsam die Augen auf. Sie hörte Wasserrauschen, Thomas musste also im Bad sein. Fast währe Biggi ein Lächeln über die Lippen gehuscht, doch dann, dann musste sie wieder an ihr ungeborenes Kind denken, dessen Vater mit höchster Wahrscheinlichkeit Ebelsieder sein würde. Ebelsieder, der ihr die schlimmste Nacht ihres Lebens beschert hatte. Alles, alles was sie hatte hätte sie dafür gegeben das, das Kind in ihrem Bauch das von Thomas war. Doch die Wahrscheinlichkeit war einfach zu gering. Langsam rannen ihr wieder Tränen über die Wangen, sie hielt diese Situation kaum aus. Jetzt war sie so glücklich gewesen und dann, dann musste das kommen…Jede Frau würde sicher über ein Kind freuen, freuen ein neues Leben in sich zu tragen und es stolz die Krönung ihrer Liebe nennen, doch nicht Biggi. Sie verspürte nur Angst und Trauer wenn sie sich an die Schwangerschaft erinnerte und immer und immer wieder musste sie an die Nacht denken. Es hieß doch immer es muss Liebe geben damit ein Kind entsteht. Aber ad war keine liebe gewesen, so könnte es doch sein, dass… aber man hörte doch immer und immer wieder von One Night Stands und deren ungewollten Folgen.

Biggi blickte auf die Uhr, verschwommen nahm sei die Ziffern auf dem Wecker war, die ihr sagten das es 10 nach 8 war. Konnte man um diese Zeit schon einen Frauenarzt erreichen? Fragte sich Biggi und setzte sich auf. Wieder wurde ihr schwindlig, genau wie gestern unter der Dusche und wieder wurde ihr klar, dass sie schwanger war…

Sie griff nach dem Handy, das neben ihrem Bett auf dem Nachtkästchen lag. Mit zitternden Fingern wählte sie die Nummer des Frauenarztes. Immer hatte sie sich vorgestellt, das sie kaum sprechen würde können vor lauter Freude auf das Kind, doch nein sie konnte nicht wirklich sprechen weil dieser Klos von aufgestauter Tränen in ihrem Hals steckte. Nach dem dritten mal läuten wurde abgenommen und eine Freundliche Sekretärin meldete sich am andren ende. Biggi sprach langsam mit ihr, immer und immer wieder musste sie aufpassen um nicht laut zu schluchzen wenn sie das ungeborene Kind erwähnte. „Ja vielen Dank!“ verabschiedete sich Biggi schnell, legte auf und brach erneut in Tränen aus. Thomas betrat genau in diesem Moment nur mit Boxershorts bekleidet das Zimmer. Sofort nahm er Biggi wieder in den Arm und drückte sie liebevoll an sich. Er wusste auch so, ohne, dass er fragen musste an was sie dachte. Er dachte ja selbst immer und immer wieder dran. „Ich bekomme erst am Montag am Vormittag einen Termin. Das heißt ich muss noch ganze zwei Tage warten. Wie soll ich das nur aushalten?“ schluchzte Biggi. „Biggi bitte…wir werden das schon irgendwie schaffen.“ Meinte Thomas leise und strich ihr beruhigend über den Rücken. Biggi nickte leicht, wusste aber nicht wie sie dies alles durchstehen musste, sie wusste aber auch das Thomas immer für sie da war und sie sich auf ihn verlassen konnte.

 

Das Wochenende verging quälend langsam, immer und immer wieder war Biggi in Tränen ausgebrochen und immer und immer wieder hatte Thomas mit den Tränen kämpfen müssen. Er wusste ja selber nicht wie es weiter gehen sollte, doch er wusste das es weitergehen musste…Auch wenn es ihm schwer fallen würde ein Kind zu haben das ihm in keinster Weise ähnlich sehen würde, das nicht aus Liebe entstanden war, wie er sich es immer und immer wieder gewünscht hatte. Oft hatte er in dieser Nacht das verzweifelte Schluchzen seiner Biggi hören müssen, die sich jeden Tag in den Schlaf geweint hatte…

So saßen Biggi und Thomas an diesem Tag am Frühstückstisch. Doch keiner wollte so richtig etwas essen, heute würde es so weite sein. Heute würden sie wissen ob Ebelsieder wirklich der Vater des Kindes war, das Biggi wohlbehütet unterm Herzen trug. Biggi rannen die Tränen über die Wangen, während sie immer und immer wieder nervös auf die Uhr schaute. 20 Minuten noch dann müssten sie und Thomas getrennte Wege gehen. Er zur Basis und sie zum Arzt. Gerne würde sie mit ihm tauschen, doch einen Tag mit dieser Ungewissheit würde sie nicht mehr aushalten. „Thomas…bitte versprich mir das du bei mir bleiben wirst…selbst wenn,…“ sagte Biggi auf einmal langsam doch das Ende des Satzes ging in Schluchzen unter. Thomas fasste nach ihrer Hand und nahm sie in seine. Tief blickte er ihr in die tränennassen Augen und sagte fest entschlossen: „Biggi, ich werde immer bei dir bleiben und egal von wem diese Kind ist, ich werde es lieben wie mein eigenes, denn das einzige was zählt ist die Liebe, die liebe zu dir und dem Kind.“ Biggi nickte leicht und sah ihn an. „Thomas… Danke und…ich…ich liebe dich.“ Sagte sie langsam und Tränen ergossen sich über ihr Gesicht. „Ich dich auf Biggi. Für immer und ewig.“ Flüsterte er schon fast, bevor er sie zärtlich küsste. Er schmeckte das salz ihrer Tränen und hoffte das diese Tränen bald trockenen würden. Doch wenn er nicht der Vater des Kindes war?? Der Leidtragende war nicht er sondern Biggi, seine Biggi…

10 Minuten später fanden sich die beiden vor dem Haus wieder. Das Frühstück hatten sie unberührt auf dem Tisch stehen lassen. Thomas drückte seine Biggi an sich und flüsterte ihr beruhigende Worte zu, während ei junge Pilotin von Weinkrämpfen geschüttelt an seiner Schulter lehnet, die ihr auch jetzt in dieser schweren Situation halt bot. Den Halt den sie jetzt besonders brauchte. „Thomas…ich hab Angst!“ sagte sie leise und sah ihm in die Augen die auch feucht geworden waren. „Das brauchst du nicht, wirst sehen es wird alles gut werden…“ versuchte er sie aufzubauen, was aber nicht klappte denn auch ihm rannen nun Tränen über die Wangen. Biggi nickte schwach und löste sich aus seiner Umarmung. Mit einem letzten verzweifelten Blick ging sie zum Auto und stieg ein, die Angst hatte sich nun schon zum unermesslichen gesteigert. Viel würde Thomas dafür geben jetzt bei ihr zu sein, ihr bei zu stehen und zu helfen die Nachricht zu verkraften. Denn jeder der beiden dachte im Monet das Ebelsieder der Vater war und sonst keiner…An Thomas der ebenso gut der Vater sein könnte dachte keiner, nicht einen Gedanken verschwendeten sie daran. Zu unnötig erschein es ihnen beide…..

 

Biggi erreichte schon nach kurzer Fahrzeit die Arztpraxis. Noch schnell versuchte sie sich die Tränen aus den Augen zu wischen und zu verbergen das sie verzweifelt war und geweint hatte, den ganzen Weg bis hier her. Keiner sollt sehen wie schlecht es ihr doch wirklich ging in diesem Moment. Doch es wollte ihr nicht gelingen, auch mit Schminke sah sie total fertig aus. Langsam drückte sie die Klinke zum Wartezimmer nach unten. Sie blickte sich im Raum um, niemand saß im Wartezimmer, sei schien die erste Patientin an diesem Tag zu sein. Nur die junge Sekretärin saß hinter ihrem Schreibtisch und nahm sie in Empfang. Ihr viel sofort auf wie fertig diese Frau aussah, sagte jedoch nichts.

Nach 10 Minuten in denn Biggi sich mühevoll die Tränen verkniffen hatte, ging die Türe zum Behandlungsraum auf und zwei glücklich Lächelnde, werdende Eltern traten heraus. Biggi wurde in dem Moment wieder stark bewusst das es wohl so mit Thomas nie sein würde, denn das Kind war nicht sein eigenes…Langsam stand Biggi auf und ging auf den Arzt zu der ihr freundlich die Hand entgegen streckte. Biggi sah ihn mit tränenassen Augen unsicher an. Auch dem Arzt viel der Zustand seiner Patientin auf, wollte jedoch nichts sagen. Mit einem Lächeln bat der Arzt Biggi in sein Zimmer und wies sie an sich auf die Trage zu legen. Er wusste, von ihrem Anruf her, das sie schwanger war, doch wie ein glückliche schwanger Frau sah sie ganz und gar nicht aus. Sie die Frau mit den Tränenspuren im Gesicht…. Der Arzt beobachtete gespannt und hoch konzentriert den Monitor, wo sich die Bilder des Ultraschalls zeigten. Biggi wagte nicht, irgendetwas zu sagen. Sie hatte Angst vor der Antwort, die der Arzt ihr wohl bald geben musste. Und so war es auch. Langsam legte er das Ultraschallgerät bei Seite. „Tja Frau Schwerin. Ich kann ihnen nur gratulieren. Sie sind zweifelsfrei in der 16. – 17. Schwangerschaftswoche.“ gratulierte er ihr und reichte ihr die Hand. Biggi erwiderte zuerst gar nichts, doch dann Blickte sie ihn an. „In der 16. oder 17. Woche?“ fragte Biggi ihn noch einmal ungläubig. Sie wollte nicht wahrhaben was der Arzt ihr gerade gesagt hat. Dieser nickte nur noch einmal zustimmend. Auch die Arzthelferin stand daneben und lächelte zufrieden. Biggi viel so ein großer Stein vom Herzen. Am liebsten wäre sie dem Arzt und seiner Mitarbeiterin um den Hals gesprungen. „Oh mein Gott.“ flüsterte sie und musste dabei lächeln. Das schreckliche Ereignis mit Ebelsieder war vor genau 12 Wochen gewesen. Jetzt stand es nun endlich fest: Das ungeborene Kind, das Biggi unter ihrem Herzen trug, war Thomas  Kind! Sie konnte es einfach nicht glauben. Sie war in diesem Moment so erleichtert und glücklich, so konnte dieses Gefühl nicht beschreiben. Auch der Arzt und die Assistentin bemerkten diese Erleichterung in Biggis Gesicht...

Keine 15 Minuten später saß Biggi in ihrem Auto und fuhr Richtung Basis. Immer liefen ihr Tränen übers Gesicht. Aber keine Tränen der Verzweiflung, nein, es waren Tränen der Freude. Sie fühlte sich so unglaublich wohl und bei dem Gedanken, das Thomas der Vater ihres Kindes war musste sie wieder lächeln. So glücklich und erleichtert, wie in diesem Moment war sie noch nie in ihrem Leben gewesen...

 

Auch Thomas saß inzwischen im Hangar auf dem Rollbrett. Er war total Nervös und wartete darauf, das Biggi endlich wieder vom Arzt zurückkommen würde. Während er da so saß, dachte er wieder einmal nach, wie schon so oft in den letzten Tagen und Wochen. Doch plötzlich schreckte er hoch, hatte er gerade ein Auto auf den Basishof fahren gehört? Sofort, mit schnellen Schritten stand er auf und lief nach draußen. Es dauerte nicht lange, bis er auch schon seine Biggi sah, wie sie wieder mit Tränen Nassen Augen aus dem Auto stieg. Als Thomas sie sah, hatte er die Hoffnung bereits schon aufgegeben. ‚Ebelsieder ist also der Vater von Biggis Kind, wunderbar.’ dachte er sich in diesem Moment. Doch als Biggi plötzlich ein Strahlendes lächeln im Gesicht hatte, wurde seine Meinung geändert. „Und?“ schrie er. Die junge Pilotin kam mit einen lächeln im Gesicht, wie Thomas es schon so lange nicht mehr erlebt hatte, auf ihn zu gesprungen. Thomas hatte seine Arme bereits geöffnet und nahm sie fest in den Arm. „Ja sag schon.“ forderte er sie gespannt auf. Er wusste gar nicht wie ihm geschah. Seine Biggi so glücklich! Mit einem strahlenden lächeln nahm sie sein Gesicht in ihre Hände. „Du bist der Vater des Kindes.“ sagte sie ihm voller Freude, konnte es aber noch immer nicht recht glauben. Auch der Pilot konnte im Moment nicht glauben, was Biggi eben gerade gesagt hatte. Das ungeborene Kind, das Biggi unter ihrem Herzen trug war seines! Sein eigen Fleisch und Blut. „Ist das war?“ fragte ungläubig. Biggi nickte heftig. Thomas hob sie schließlich vor voller Freude hoch und drehte sich mit ihr im Kreis. „Ich bin so glücklich.“ flüsterte Thomas und ließ sie wieder runter, dabei sah er ihr aber Tief in die rehbraunen Augen, die er so liebte. „Und ich erst.“ kam es auch gleich von Biggi zurück, der noch immer Tränen der Freude über ihre Wagen lief. Dann aber konnte sie nicht mehr anders und gab ihm einen unendlich zärtlichen Kuss, den Thomas auch überglücklich erwiderte. Biggi war in diesem Moment so glücklich wie noch nie in ihrem Leben, die gesamte Trauer, das Leid viel von ihr ab und die Last, die ihr schwer wie ein Sack auf dem Rücken gelegen hatte. Sie spürte in diesem Moment nur unendliches Glück. Ihr Wunsch war in Erfüllung gegangen. Sie, die Medicopter 117 Pilotin erwartete ein Kind von dem Mann den sie liebte und sie und Thomas würden Eltern werden, wie sie es sich immer erträumt hatte. „Danke Thomas.“ Sagte Biggi leise als sie sich wieder voneinander hatten lösen können. „Aber nein Biggi...ich, ich muss dir danken.“ Sagte Thomas und lächelte sie liebevoll an und dann zum ersten mal streichelte ihr Thomas über den schon rundlichen Bauch. Biggi sah ihm dabei zu und lächelte glücklich. Dann, wie auf ein unsichtbares Zeichen hin hoben sie beide die Köpfe. Ihre Blicke trafen sich und die Augen der beiden Piloten glänzten noch heller als zuvor. Einige Augenblicke verweilten in denen sie sich nur lächelnd in die Augen blickten, bevor sie Thomas sanft zu sich zog und an sich drückte. Biggi legte ihren Kopf auf seine Schulter und schmiegte sich mit einem glücklichen Seufzer an ihn. Ganz sanft küsste sie Thomas aufs Haar, bevor sie dann einige Minuten regungslos vor dem Hangar standen und die Nähe des anderen auf sich wirken ließen.

 

Eine halbe Stunde später saßen sie alles gemütlich zusammen bei Kaffe und genossen die ruhige Zeit, in denen sie einmal keine Einsätze quälten. Michael und Peter war natürlich auch der Stimmungswandel von Thomas aufgefallen. Heute Morgen war er so schweigsam und zurückhaltenden und in einer gewissen weise auch traurig gewesen. Doch seine beiden Freunde dachten das es sicher mit Biggi zu tun haben würde. Sie konnten ja nicht ahnen das e nur in gewisser Weise mit Biggi zu tun hatte. Denn die beiden Piloten hatten beschlossen das Wochenende aus ihren Gedanken zu streichen und es in Vergessenheit geraten zu lassen in dem sie mit keinem mehr darüber sprachen. Auch Biggis Schwangerschaft wollten sie noch eine Weile für sich behalten, es sollte noch eine Zeit lang ihr Geheimnis bleiben an dem sie erst nach und nach die Freude teil haben lassen wollten.

„Was ist denn los mit euch?“ wollte Peter dann aber doch wissen. Doch als Antwort bekam er nur ein Achselzucken und ein strahlendes und zu gleich gespielt unschuldiges Lächeln. So fragte auch der neugierige Peter nicht weiter, sondern machte sich im Stillen seine Gedanken.

Auch als dann am Nachmittag die Schicht des B Team zuende gegangen war hatten sie es selbst nach vielem Fragen und Bitten der anderen nicht über die Lippen gebracht. Zwar viel es ihnen schwer nicht andauernd über ihr Kind zu reden, doch sie hielten es tapfer durch....

Am frühen Abend, die Schicht des B Teams war gerade zu ende gegangen trafen die beiden in ihrer gemeinsam Wohnung ein. Biggi lächelte die ganze Zeit still vor sich hin, doch auch Thomas erging es nicht anders´. Er freute sich so sehr auf das erste gemeinsame Kind, das sich keine Worte hätten finden lassen, die diese Freude annähernd beschrieben hätten. „Hast du Hunger mein Schatz?“ wollte Biggi dann wissen. „Naja also wenn ich es mir recht überlege schon....“ grinste Thomas und nahm seine Biggi in den Arm. „Worauf hättest du den Lust?“ fragte sie lächelnd weiter, während sie ihm über die Wange strich. „Mmmh....weiß nicht schlag du was vor.“ Sagte Thomas und sah ihr tief in die Augen. „Wie währe es dann mit einer....Gemüselasagne?“ schlug sie ihm lächelnd vor. „Kling lecker aber nur wenn ich dir dabei helfen darf.“ „Aber gerne doch.“ Freute sich Biggi und ließ sich von Thomas leidenschaftlich küssen, was sie mit Freuden erwiderte. Als sie sich dann nach einigen Minuten wieder voneinander lösen konnten begannen sie alles für eine Gemüselasagne vorzubereiten. „Haben wir alles?“ wollte Thomas wissen als er aus der kleinen Vorratskammer kam. „Ja, ich glaube schon Schatz.“ Antworte sie ihm und lehnte sich leicht an Thomas, der sie von hinten umarmt hatte und ihr leicht über den Bauch strich. „Ja dann... auf die Plätze fertig los.“ Grinste Thomas und schon legten die beiden voller Elan los. Immer und immer wieder lachten die beiden ausgelassen. Der Pilot freute sich so sehr das es Biggi nach alle dem endlich wieder richtig gut ging und sie sich genauso wie er auf das Kind freute das sie unter ihrem Herzen trug.

 

„Uff, hab ich viel gegessen.“ Stöhnte Biggi, lächelte aber zufrieden. Es war der erste Abend an dem sie wieder richtig glücklich gewesen war und endlich mal etwas Essen hatte können, denn gestern und vorgestern hätte sie nichts essen können, ihr war es total schlecht gegangen und sie hatte sich mehrmals übergeben müssen. Ja und da war gar nicht an Essen zu denken, doch jetzt, jetzt wo sie wusste wer der Vater ihres Kindes war, konnte sie sich so richtig entspannen. „Ja, aber du musst ja auch für zwei essen!“ grinste Thomas und strichelte ihr liebevoll über den Bauch. „Haha, sehr witzig!“ grinste auch Biggi und stand dann schließlich langsam auf um das Geschirr in die Spüle zu räumen. Thomas half ihr dabei, doch sehr viel schneller waren sie trotzdem nicht, denn immer und immer wieder küssten sie sich, was dann doch eine Ziemliche Zeit in Anspruch nahm. Doch dann war es endlich geschafft und die beiden ließen sich auf das gemütliche Sofa im Wohnzimmer fallen. „Thomas...weißt du worauf ich jetzt Lust hätte...“ fragte sie verschwörerisch und schaute ihm tief in die Augen. Thomas schaute sie verwirrt an, kam aber erst gar nicht dazu zu fragen was sie denn machen wollte, denn es wurde bereits seine Hose geöffnet. Thomas sah seine Biggi unsicher an, war sie sich wirklich sicher dass sie das jetzt wollte? Langsam ließ sich Biggi zurück aufs Sofa sinken und lächelte ihren Piloten vielsagend an. „Langsam fasste sie nach seinem T-Shirt und zog ihn zu sich nach unten. Ja und als Biggi anfing Thomas liebevoll zu küssen, begann er es mit Leidenschaft zu erwidern. Auch er fing schließlich an, ihre Knöpfte ihrer Bluse zu öffnen. Nacheinander vielen die Klamotten zu Boden. Immer und immer wieder küssten sie sich so Leidenschaftlich. Als sie schließlich nur mehr mit der Unterwäsche auf dem Sofa lagen zog Thomas sie ganz nahe zu sich heran. Die warme Wolldecke zog er  noch ein Stücken höher, so dass es seiner Biggi nicht kalt wurde. Er war so unbeschreiblich glücklich und Froh, dass es Biggi wieder besser ging. „Alles in Ordnung?“ wollte er dann aber besorgt wissen und zog sie noch dichter an sie heran. „Ja, alles in Ordnung.“ versicherte sie ihm und gab ihm einen innigen Kuss. „Aber...“ Sie musste verführerisch lächeln. „Was aber?“ fragte Thomas sie lieb und blickte ihr in die Augen. Langsam drehte sie sich noch immer mit ihrem verführerischen lächeln auf ihn und begann ihn leidenschaftlich zu küssen. Langsam glitten ihre Hände Richtung Thomas’ Boxershorts. Doch Thomas ließ plötzlich von ihr ab. „Biggi bist du dir ganz Sicher?“ fragte er sie verunsichert. Er wollte sie auf keinen Fall zu etwas drängen, was sie nicht wollte. „So sicher wie noch nie!“ meinte sie schon fast im Flüsterton und blickte ihm in die Augen, dann aber küsste sie wieder Thomas’ Oberkörper. Thomas konnte es nicht glauben. War sie doch tatsächlich wieder bereit mit ihm zu schlafen? Er genoss es ebenfalls, Biggi wirklich wieder so nahe zu stehen.  Auch seine Hände glitten schließlich nach kurzer Zeit zu ihrem BH und öffneten diesen. Biggi lächelte ihn verliebt an und zog ihm nun ganz seine Boxershorts aus. Nach wenigen Minuten hatten sie sich auch ihrer Unterwäsche entkleidet. Und schließlich passierte es, nach 3 Monaten. Die beiden schliefen auf dem Sofa miteinander. Doch Biggi hatte überhaupt nichts dagegen und sie bekam auch keine Angst, ganz im Gegenteil. Sie genoss es unheimlich nach so langer Zeit ihre Liebe Thomas wieder anders als sonst zeigen zu  können. Dieses Mal war es besonders schön und intensiv und sie genossen es beide unheimlich. So lange konnten sie ihre Liebe dem anderen nicht mehr auf diese Art zeigen. Doch jetzt, endlich wieder.

 

Danach lag Biggi mit einem überglücklichen lächeln in seinen Armen und blickte ihm mit einem tiefen Blick in seine wunderschönen Augen. „Es war so schön.“ flüsterte sie ich ins Ohr und gab ihm dann einen sanften Kuss auf den Mund. Biggi merkte, das Thomas erleichtert war. Der Pilot lächelte sie aber sehr glücklich an und gab ihr darauf einen zärtlichen Kuss. „Ich freu mich so.“ lächelte er und strich ihr immer und immer wieder über ihren Bauch, wo sein Kind heran wuchs. Er war einfach so unbeschreiblich glücklich. Nach dem schrecklichen Geschehen  vor 3 Monaten war Biggi nie so glücklich gewesen wie heute.. und, ja und wie in dieser gemeinsamen, wunderschönen Nacht. Auch Thomas war seid langem nicht mehr so glücklich, wie an diesem Abend. Es war nun schon sehr spät, und die beiden waren jetzt lange auf dem Sofa gelegen und genossen einfach nur die nähe des anderen. Thomas hatte sie fest in den Arm genommen, während seine Hand noch immer auf ihrem Bauch war. Irgendwann bemerkte er, das Biggi in seinen Armen eingeschlafen war. Bei diesem wunderschönen Anblick musste er wieder lächeln. Sanft gab er ihr einen Kuss auf die Stirn und strich ihr über die Wange. Noch lange beobachtete er sie, doch auch seine Augen vielen irgendwann zu und er viel in einen tiefen schlaf...

 

Am nächsten morgen wachte Biggi als erste auf. Sie merkte, dass sie wohl auf dem Sofa eingeschlafen waren. Doch ebenfalls bemerkte sie, dass Thomas noch immer seine Arme fest um sie gelegt hatte. Ein breites lächeln huschte über ihre Lippen. Wieder erinnerte sie sich an die gestrige Nacht. Lange nicht war sie so schön gewesen wie diese. Ja und endlich hatte sie es gewagt, den Schritt gewagt, den letzten Schritt der ihrem Leben wieder gewohnten Lauf gab. Nicht zu letzt war es die Schuld des gemeinsamen Kindes das Biggi  unter dem Herzen trug. Es hatte ihr so viel Mut gegeben und die Kraft die Ereignisse langsam aber sicher zu verarbeiten und ihrem Thomas wieder die Liebe auf eine ganz besondere Art zu zeigen. Eine Art, die sie so lange hatte missen müssen!

Biggi streichelte ihm eine Zeit lang über die Wange, als ihr plötzlich übel wurde. Mit der Hand vor dem Mund sprang sie vom Sofa auf und lief Richtung Toilette davon. Sie hatte keine Zeit mehr gehabt sich langsam aus Thomas Armen zu erheben, was die Folge hatte, das Thomas nicht gerade sanft geweckt wurde. Durch die geschlossen Badezimmertüre hörte der Pilot wie sich seine Biggi übergeben musste. Langsam stand er auf. Er wollte sehen wie es ihr ging. Er wusste zwar, dass es während der Schwangerschaft ganz normal war wenn man sich mal übergeben muss, aber er machte sich trotzdem Sorgen um sie. Leise trat er ein und schloss die Türe wieder hinter sich: Biggi blickte langsam auf und als sie die graublauen Augen sah lächelte sie. „Schatz wie geht’s dir denn“ wollte Thomas dann fürsorglich von ihr wissen und nahm sie in den Arm. „Danke, es geht schon wieder und wenn ich dich sehe geht’s mir sowieso gleich wieder gut“ antwortet Biggi ihm und schmiegte sich fest an ihn. Biggi war zwar noch ein wenig blass um die Nase doch sie fühlte sich eigentlich schon wieder ganz Gut und wenn sie daran dachte, dass das gemeinsame Kind der Auslöser für diese Übelkeit war huschte ihr wieder ein Lächeln übers Geicht. „Komm her.“ Meinte Thomas, hob sie hoch und trug sie wieder aufs Sofa wo er sie liebevoll zudeckte und sich dann ebenfalls unter die Decke kuschelte. „Schlaf noch ein bisschen, das tut euch beiden gut.“ Sagte Thomas lieb, nachdem er auf die Uhr geschaut hatte und festgestellt hatte, dass erst vier Uhr Morgens war. Biggi nickte lächelnd und schloss dann die Augen wieder. Zärtlich strich ihr Thomas über den bauch, bevor auch er die Augen schloss und in einen tiefen Schlaf viel.

 

Wenige Stunde später wurde Thomas jedoch wieder von den ersten Sonnenstrahlen geweckt die durch das Fenster fielen. Verschlafen blickte er sich um, stellte aber dann fest das es sieben Uhr war, also Zeit zum aufstehen. Langsam, um Biggi nicht zu wecken stand er auf um das Frühstück zu machen. Er bemühte sich leise zu sein, denn er wusste wie wichtig und vor allem gesund der Schaf für die werdende Mutter und das Kind war. Die beiden wichtigsten Menschen in seinem Leben…

„Hey Biggi…aufwachen.“ Flüsterte Thomas leise und streichelte ihr über die Wange. Verschlafen schlug Biggi die Augen auf. Sie war noch total müde und konnte die Augen noch fast nicht offen halten, doch als sie Thomas erblickte lächelte sie. „morgen…“ meinte sie leise und noch total verschlafen. „Guten Morgen mein Schatz.“ Wünschte ihr auch Thomas einen guten Morgen, bevor er ihr einen sanften Kuss gab den sie erwiderte. Als sie sich endlich voneinander lösen konnten meinte Thomas: „Komm Schatz. Ich hab Frühstück gemacht.“ „Du bist so süß Thomas.“ Lächelte Biggi und stand langsam auf. „Will doch nur das Beste für meine beiden Piloten.“ Grinste er und strichelte ihr sanft über den Bauch.

Biggi genehmigte sich noch schnell eine heiße Dusche und zog sich an bevor sie nach unten ging, wo es schon köstlich nach Kaffe und Marmelade duftete…

 

Karin und Ralf saßen bei eine Tasse Kaffee im Aufenthaltsraum und genossen die Ruhe vor dem Sturm. „Biggi und Thomas sind aber heute ganz schön spät dran. Fünf vor acht. Wenn Höppler wüsste das seine Pilotin noch nicht da ist…“ grinste Ralf und schaute zur Türe, so als erwartete er das der Basischef jeden Moment aus der Türe treten. „ja hast recht die beiden sind echt schon spät dran heute. Was die wohl wieder machen…“ meinte sie und grinste verschwörerisch zu Ralf hinüber der ihr gegenüber saß. „Das will sich lieber gar nicht wissen…“ lachte Ralf und auch Karin lachte mit, wobei sie beinahe den Kaffee verschüttete den sie in der Hand hielt.

Plötzlich jedoch knirschte der Kies unter den Reifen eines Autos und mit einem Quietschen kam es zum Stehen. Autotüren knallten und schon eine halbe Minute später wurde die Basis Türe aufgerissen und Biggi und Thomas stürmten herein. Biggi geradewegs in die Umkleide, zu einem Guten Morgen kam sie nicht mehr. „Morgen Leute!“ begrüßte Thomas seine Kollegen auffallend fröhlich an diesem Morgen. „Gibt’s einen besonderen Grund dafür, dass du so früh am Morgen schon so guter Dinge bist?“ wollte die Ärztin wissen und sah ihn an. „Nee, eigentlich nicht!“ grinste er unschuldig und schnappte sich erst mal eine Tasse Kaffe. Karin schüttelte den Kopf und stand dann auf, sie wollte mal nach Biggi sehen. Mit Schwung öffnet Karin die Türe. Erschrocken drehte sich Biggi um und strich sich das T-Shirt glatt, das sie vor wenigen Sekunden noch oben gehalten hatte um sich ihren immer und immer dicker werdenden bauch anzusehen. „Äh…hi Karin.“ Meinte Biggi und lächelte, sie hoffte das die junge Ärztin nichts bemerkt hatte. „Hi Biggi. Na wie geht’s dir denn so?“ wollte sie von ihrer besten Freundin wissen. Daraufhin wurde sie von Biggi derart glücklich angelächelte, so dass sie einfach fragen musste“ Äh… Biggi gibt’s da was, was ich wissen sollte?“ „Allerdings“ grinste Biggi und Karin wurde erst jetzt so richtig neugierig. „Na sag schon Biggi!“ drängte Karin als Biggi keine Anstalten machte weiter zu sprechen. Noch einmal atmete Biggi tief durch bevor sie sagte: „Also Thomas und ich wir.. wir haben das erste Mal seit dem…dem Vorfall miteinander geschlafen.“ Teilte sie ihr freudestrahlend mit! „Wow Biggi! Das ist ja klasse!“ freute sich Karin für sie und nahm sie in den Arm. „Das steht ja dem Kinderwunsch nichts mehr im Wege!“ sagte sie und lächelte sie an, sie konnte ja nicht wissen das Thomas und Biggi schon mitten unter der Planung waren. „Ja, aber …ob Thomas ein Kind will?“ fragte sie und tat unsicher, sie wollte keinen Anschein wecken das sie beide ja bereits Eltern waren, ok besser werdende Eltern. „Aber bestimmt will er ein Kind, er liebt dich doch.“ meinte Karin und lächelte ihre Freundin an. „Ich weiß nicht.“ kam es dann nur von Biggi zurück, musste sich aber doch das lächeln ein wenig verkneifen. Auch Karin freute sich wirklich sehr für ihre beste Freundin. Immerhin tat es ihr auch immer sehr weh, wenn sie Biggi so fertig sah. Aber sie freute sich jetzt umso mehr, ihre Freundin jetzt wieder so glücklich zu sehen. Doch, vor ein Paar Tagen war sie schon einmal so glücklich gewesen, und dann, ja dann war wieder alles hoch gekommen. Sie hoffte nur, das Biggi diese Nacht in der Hütte nun endlich verdrängen würde.

Nachdem Biggi Umgezogen war, verschwanden die beiden jedoch wieder Aus der Umkleide um zu Thomas und Ralf zurück zu gehen. Gerade als die beiden die Türe öffneten kam ihnen Höppler entgegen, der wohl auch gerade gekommen war. „Guten morgen.“ begrüßten sie ihn. „Ebenfalls guten morgen.“ sagte auch er und verschwand mit seiner Tasche im Büro. Gerade als die beiden sich hingesetzt hatten hörten sie plötzlich, wie ein Auto auf den Hof fuhr. Verwundert blickten sie aus dem Fenster, um zu sehen, wer sie Besuchen würde. Doch es war kein besonderer Besuch: Max war mit dem Medicopter-Bus vorgefahren. Mit einem kurzen „Guten Morgen“ begrüßte er seine Kollegen, meinte aber dann: „Geh, helft ihr mir mal bitte, ich hab jede Menge neue Ersatzteile für den Hubschrauber.“  „Ja klar.“ alle stimmten sofort ein und so gingen sie nach draußen um ihren „Liebling“ zu helfen. Bevor Biggi jedoch nach draußen ging, hielt sie Thomas am Arm fest. „Biggi, du wirst nicht zu schwer heben! Ich hab nämlich Angst um euch beide.“ gab er im Flüsterton zu. Biggi nickte und legte einen arm um seine Hüften. Als auch die beiden schließlich nach draußen kamen, drängte Biggi sich sofort vor um die ganz kleinen Kisten zu tragen, da diese nicht schwer waren. Karin und Thomas nahmen schließlich eine sehr große Kiste, die auch ein ziemliches Gewicht drauf hatte – für Karin jedenfalls. „Boah, was ist da denn drin?“ stöhnte sie als sie die Kiste mit Thomas hoch gehoben hatte. „Die neue Antriebswelle, steht doch drauf.“ grinste Thomas. „Witzbold.“ Karin aber war ziemlich froh, als sie die schwere Kiste endlich im Hangar verfrachtet hatten. „Puh.” stöhnte sie auf und musste sich erst einmal hinsetzten. Auch Biggi setzte sich zu ihrer Freundin während die Jungs noch einmal nach draußen liefen, um den Rest zu holen.

 

So verlief der Tag eigentlich auch noch recht schnell, sie hatten nur 2 Routine Einsätze gehabt und so konnten sie auch wieder einmal pünktlich Feierabend machen. „Genießt eueren freien Abend, ab morgen hat Thomas wieder Nachtschicht.“ meinte Karin mit einer verführerischen Stimme und zwinkerte er ihr zu. „Ich glaube den werden wir uns machen.“ grinste Biggi und hing ihren Overall in ihren Spind. „Und du mach dir mit Michael auch einen schönen Abend.“ sagte Biggi. „Machen wir.“ antwortete Karin grinsend.

Etwa 15 Minuten später war die Basis bereits verlassen, nur der Medicopter stand noch draußen vor dem Hangar auf der Landeplattform. Die anderen waren bereits alle schon auf dem Nachhauseweg. „Geht’s dir gut, du bist auf einmal so ruhig.“ stellte Thomas fest, nahm aber ihre Hand in seine, als sie kurze Zeit später Zuhause ankamen. „Mir ist nur wieder etwas übel, aber das Normal. Mach dir keine Sorgen.“ bat Biggi und legte den anderen Arm  um Thomas. Dieser  nickte, auch wenn er sich eigentlich schon Sorgen um sie machte. „Soll ich etwas zu essen machen?“ fragte Thomas sie lieb, denn sie hatten heute im Prinzip noch nichts gegessen, außer das Frühstück und Karin hatte noch einen Salat mitgebracht, den sie noch aufaßen. Doch Biggi schüttelte den Kopf. „Danke Liebling, aber ich würde mich jetzt erst gern mal hin liegen, vielleicht später. Ich bin Hundemüde.“ „O.k.“ meinte er darauf und führte Biggi nach oben ins Schlafzimmer. Dort ließen sich die beiden vorsichtig darauf fallen und Thomas nahm sie dann beschützend in den Arm. „Ich bin so froh, dass es dich gibt, Thomas.“ meinte Biggi plötzlich. „Ich bin auch Froh, dass es dich gibt. Ohne dich wäre mein Leben bereits sinnlos.“ antwortete er ihr schwärmend. Die beiden lächelten sich und gab sich schließlich einen langen, zärtlichen Kuss. Biggi aber war schon etwas müde, deshalb wollte sie ein wenig schlafen. Sie hatte ihren Kopf auf Thomas’ Brust gelegt und hörte seinen regelmäßigen Herzschlag. Sie liebte dieses Geräusch sehr. So schloss sie auch bald darauf die Augen und schlief ein. Thomas betrachtete sie lange. Wie schön sie doch war. Auch, wenn er ihre wunderschönen rehbraunen Augen nicht sehen konnte, blickte er sie die ganze Zeit an und strich ihr, wie schon in der letzten Nacht, über ihren Bauch. Doch spüren konnte er noch fast gar nichts, leider. Aber das würde er mit Sicherheit bald spüren können...

Doch etwa gegen halb zehn wachte Biggi wieder auf. „Hey mein Engel. Hast du gut geschlafen?“ wollte Thomas von ihr wissen, als er bemerkte, das sie wach war. Sie nickte. „Hab ich lange geschlafen.“ Wollte sie dann aber wissen. Noch immer wein wenig verschlafen Blickte sie zu ihm drein. „Ja, es ist schon fast halb zehn.“ antwortete er ihr und strich ihr sanft über ihre Wange, die so unglaublich weich und zart war. „Und du bist die ganze Zeit über hier gewesen.“ Freute sie sich und lächelte ihn an. Sie richtete sich zu ihm auf um ihm einen Kuss zu geben. „Thomas?“ fragte Biggi irgendwann, strich ihm aber immer über seinen muskulösen Oberkörper. „Ja?“ „Ich will die letzte Nacht wiederholen. Sie, sie war so wunderschön.“ Thomas lächelte sie verliebt an. So gefiel ihm Biggi schon viel besser, wie die alte war sie seid sie erfahren hatte, dass das Kind, das sie unter ihrem Herzen trug, von Thomas war. „Nichts lieber als das.“ erwiderte er. Langsam drehte Biggi sich schließlich auf ihn begann ihn zu küssen. Seine Hände glitten unter ihr T-Shirt und streichelte sie über ihren ganzen Rücken. Auch Biggis Hände glitten langsam zu seiner Hose... Bald hatten sie sich wieder all ihren Klamotten entgleitet und sie schliefen wieder miteinander. Es war beinahe noch intensiver und schöner als am Tag zuvor. Biggi und Thomas ließen all ihre Gefühle aus. Sich endlich wieder spüren zu können bedeutete für beide unglaublich viel....

 

So vergingen auch die nächsten 4 Wochen. Biggi und Thomas waren von Tag zu Tag noch glücklicher geworden und sie freuten sich schon so auf ihr Kind. Noch 4 Monate müssten sie warten, bis es endlich so weit war. Doch den Kollegen hatten sie es noch immer nicht gesagt. Biggi war erstaunlich dünn für den 5. Monat. Es ging zwar schon auf der Basis das Gerücht herum, das Biggi am Bauch zugenommen hatte, und sie vermuteten auch, dass sie Schwanger war, doch sie stritt es immer wieder ab. Sie wollten es an einem ganz besonderen Tag ihnen sagen. Nur einer auf der Basis wusste bereits bescheid: Höppler! Er musste schließlich für den Ersatz sorgen.

 

Und dieser Tag war auch endlich kommen! Heute würde Biggis letzter Arbeitstag sein und heute, genau heute vor 1 Jahr kamen die beiden zusammen. Ja und die Kollegen wusste noch immer nicht das Biggi schwanger war. „Frau Schwerien, hier ist die Erklärung für den Mu….“ Wurde Höppler durch ein „Pssst!“ von Biggi unterbrochen. Schuldbewusst blickte sie Höppler an, hatte er doch tatsächlich vergessen, dass er den andren Kollegen nichts davon sagen sollte und jetzt, jetzt hätte er es bald verraten. So verschwand Höppler wieder in seinem Büro wo er sich hinter seinen Laptop setzte.

„Was wollte der den von dir?“ wollte Karin verwundert von Biggi wissen. „Ach der, der…ähm…also…“ stotterte Biggi nur herum. Karin sah ihrer besten Freundin tief in die Augen, so als wollte sie die Antwort dort finden. Ihr Blick verweilte jedoch nicht auf ihre rehbraunen Augen sondern wanderte weiter zu ihrem Overall, der sich jetzt doch schon ein bisschen mehr spannte als zuvor. Biggi versuchte den Bauch einzuziehen, was natürlich sinnlos war.  „Ähm, ist was Karin?“ Traute sich Biggi dann doch fragen. „Nein, nein nichts ich, überlege nur.“ Meinte sie abwesend und blickte aber weiterhin auf Biggis Bauch. Der Pilotin wurde langsam unwohl, sie wollte auf keinen Fall das es herauskam bevor nicht auch Thomas da war. „Ich geh dann mal ein wenig nah draußen.“ Sagte Biggi dann schnell und verschwand aus dem Aufenthaltsraum. „Und du glaubst wirklich das Biggi nicht schwanger ist?“ fragte Karin dann ihren Kollegen Ralf der die Szenen natürlich beobachtet hatte. „Also wenn ich ehrlich bin glaube ich den beiden nicht ganz. Ich meine Biggis Bauch ist ja schon um einiges runder geworden.“ Antwortete ihr Ralf und sah sie an. „Oder hat sie zu viel gegessen?“ setzte er dann noch schnell eine Frage hinterher. „Na das glaube ich nun wieder weniger, ich mein Thomas strahlt ja auch schon ewig vor sich hin wie ein Atomkraftwerk.“ Stellet dann Karin fest, wenn sie an die letzten Monate dachte.

 

Biggi saß auf dem Rollbrett vor dem Hangar, die Sonne schien noch immer warm vom Himmel. Biggi blickte in den Himmel. Keine Wolke trübte das blau, was nicht gerade typisch für diese Jahreszeit war. Denn immer hin würde ja bald der Herbst herein brechen. „Na mein Schatz…“ flüsterte die Pilotin und streichelte sich liebevoll über den Bauch. Sie freute sich schon total auf die Zeit wenn sei dann endlich zu dritt seine würden. Es würde sicher eine wunderschöne Zeit werden mit dem kleinen Wurm. Plötzlich jedoch wurde Biggi aus ihren Gedanken gerissen. Das Handy in ihrer Tasche dudelte fröhlich vor sich hin. Sie zog es aus ihrer Tasche und lächelte. „Hey Schatz!“ begrüßte sie ihren Schatz an der anderen Leitung. „Wie geht’s dir denn so?“ fragte er. „Ach mir geht’s super, aber ich vermisse dich.“ Gab sie ehrlich zu. „Ich vermiss dich auch mein Schatz, wie geht’s denn unserem kleinen Piloten?“ fragte Thomas dann liebevoll und Biggi streichelte sich über den bauch. „Der Strampelt ganz schön.“ Grinste sie und auch Thomas lachte am anderen Ende.

 

Während Biggi noch draußen saß und mit Thomas telefonierte war Karin in die Umkleide gegangen wo sich auch die Toiletten der Damen befanden. Plötzlich jedoch viel Karin ein Foto auf dem Boden auf, das vor Biggis Spind lag, mit der Unterseite nach oben. So konnte Karin nicht erkenne  was drauf war. Neugierig wie sie jedoch war hob sie es auf und betrachtete es. Karin stockte der Atem, als sie sah was sich drauf befand. Das Bild war kein Foto sondern ein Ultraschallbild. Ein Ultraschallbild auf dem sich deutlich die Umrisse eines Babys abzeichneten. „Also doch…“flüsterte Karin triumphierend. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, sie freute sich total für ihren Freundin, verstand allerdings nicht warum Thomas und sie so ein Geheimnis draus machten. Sie beschloss gleich mit Biggi darüber reden. So trat sie wieder aus der Umkleide. Das Foto steckte sie sich in ihre Overalltasche. Lächelnd ging sie an Ralf vorbei, der sie nur verwundert ansah.

„Hey Biggi.“ Meinte Karin, legte der Pilotin eine Hand auf die Schulter und setzte sich dann lächelnd neben sie. „Hey Karin. Na was gibt’s? wollte Biggi dann freundlich von ihrer besten Freundin wissen. „Ich wollte mit dir reden.“ „Aha und über was?“ wollte Biggi verunsichert wissen, sie kannte den Blick. „Darüber.“ Grinste Karin und hielt ihr lächelnd das Foto unter die Nase. „Woher….?“ Fragte die Pilotin verwundert und starrte auf das Foto, lächelte dann jedoch. „Das lag auf dem Boden in der Umkleide. Aber sag warum sagst du es denn keinem. Ist doch schön?“ wollte Karin dann doch ein wenig verwundert von ihrer besten Freundin wissen. „Wir wollten es euch heute sagen, weil heute mein letzter Arbeitstag ist und Thomas und ich heute vor einem Jahr zusammen gekommen sind.“ Erklärte es ihr Biggi und blickte sie unschuldig an. Karin schüttelte dann aber lächelnd den Kopf, bevor sie Biggi in den Arm nahm und ihr zur Schwangerschaft gratulierte. „Sag’s aber bitte noch keinem.“ Bat Biggi dann noch und sah Karin bittend an. „Ist doch eh klar. Aber sag, im wievielten Monat bist du denn schon, will du zu arbeiten aufhörst?“ „Im fünften.“ Lächelte Biggi. Karin dachte kurz nach und wand sich dann wieder grinsend an ihre Freundin.  „Aha, von wegen Thomas und du ihr hab über Kinder gesprochen. Ihr wart ja da schon mitten in der Planung.“ Grinste Karin und gab ihrer Freundin einen ganz leichten Stoß in die Rippen. Biggi zuckte nur unschuldig mit den Schultern und lächelte dabei. Sie konnte sich nur zu gut an diesen Tag des Gesprächs erinnern. Da endlich hatte sie Gewissheit gehabt das es Thomas und nicht Ebelsieders Kind war. Biggi verdrängte jedoch den Gedanken an Ebelsieder wieder recht schnell aus ihren Gedanken. Es gab jetzt weit aus wichtigeres an das sie denken musste. An ihr Kind…ihr Kind das ihr geholfen hatte all das zu verarbeiten.   

 

Thomas saß inzwischen zu Hause am Tisch und blätterte in einem Katalog. „Gott, da kann ich mich ja nie entscheiden.“ Meinte Thomas zu sich selbst, als er den Katalog voller Babysachen durchblätterte. Zu dem war es schwierig, das sie ja beide noch nicht wussten was es werden würde. Ein Jung oder ein Mädchen. Thomas wünschte sich in seinem Tiefsten Inneren einen Jungen, wobei er sich genauso über ein Mädchen freuen würde. Aber würde schon gerne einen kleinen Piloten zu hause haben. Wobei das ja gar nichts aussagt, ein Mädchen konnte ja genau so gut Pilotin werden. Das beste Beispiel dafür seine Biggi. Thomas lächelte bei dem Gedanken an sie. Langsam schweifte sein Blick in der Küche umher, bis es schließlich and er Pinnwand haften blieb.  Drauf hingen viele Fotos unter andrem die ersten Ultraschallbilder des gemeinsamen Kindes. Langsam stand der Pilot auf und ging au die Wand zu. Lächelnd nahm er vorsichtig eines der Fotos von Biggi ab und betrachtete es lange. Er war so glücklich, dass es sie gab, sie seine große Liebe. Vorsichtig steckte er es wieder an die Pinnwand. Ja und dann viel im plötzlich der rot Eingeringelte Tag am Kalender auf. Wie hatte er diesen ag nur vergessen können. Am Samstag müssten sie wieder zu einer Ultraschalluntersuchung und da würde der werdende Vater das erste Mal auch mit dabei sein. Er freute sich schon total drauf. Vor allem würde dann herauskommen ob es ein kleiner Pilot oder ein Pilot werden würde….

 

Etwa 2 Stunden später war jedoch auch Thomas zur Basis gefahren. Denn bald würde sein Dienst beginnen und Biggi und er hatten schließlich noch etwas vor. Zwar würde es für Biggi nicht leicht fallen, das Fliegen für längere Zeit auf zu geben, doch ihr Kind war ihr viel wichtiger. Außerdem würde sie eh nicht all zu lange in den Mutterschutz gehen, das würde sie gar nicht aus halten, sagte sie jedenfalls.

Gerade als Thomas auf dem Basishof parkte, hörte er auch schon die Rotoren seines Engels. Die Kollegen mussten wohl gerade einen Einsatz gehabt haben, vielleicht Biggis letzter. So lief er gleich in Richtung Hangar und sah ihnen beim Landen zu. Ein heftiger Wind kam auf ihn zu. Nachdem Biggi jedoch gelandet war, sprang er auf die Pilotenseite und öffnete Biggi die Türe. Sie streifte sich gerade den Helm über ihren Kopf und atmete aus. „Was ist los?“ fragte Thomas. „Ach, der Einsatz war ziemlich anstrengend.“ meinte sie nur und ließ sich in die Arme von Thomas fallen. „Du kannst dich ja jetzt dann ausruhen, das wird eh besser sein.“ meinte leise, so das es Karin und Ralf nicht mitbekamen, was er meine. Wobei es bei Karin eh schon egal gewesen wäre, denn sie wusste es ja schon. Biggi nickte und gab ihm dann zur Begrüßung einen langen Kuss. „Ich hab dich schon vermisst.“ meinte er, als sie wieder voneinander lassen konnten. „Und ich dich erst. Ich muss dir aber noch was beichten.“ meinte sie. „Was denn?“  Biggi sah sich um, ob ihre beiden Kollegen noch da standen, doch das war nicht der Fall, denn die beiden waren sofort in den Hangar verschwunden. „Karin weiß es. Ich hab das aus versehen das Ultraschallbild in der Umkleide liegen lassen und sie hat es entdeckt und ich konnte mich dann nicht mehr raus reden.“ erzählte sie ihm. „Hey kleine, das ist doch nicht schlimm. Sie würden es doch eh heute erfahren.“ meinte er darauf lächelnd. Biggi lächelte ihn dankend an, legte dann seinen Arm um sie und begann ihn wieder zu Küssen.

 

Bald saßen sie dann aber auch alle schon zusammen mit Kaffe und Kuchen im Aufenthaltsraum. Biggi sah Thomas doch einmal plötzlich Fragend an. Dieser wusste natürlich sofort, was sie meinte und nickte ihr zustimmend zu. Thomas nahm Biggis Hand in seine und Biggi fing an zu erzählen. „Ja ich... ich muss euch was sagen.“ fing sie zögerlich an, musste sich aber das grinsen schon ein wenig verkneifen. Die Kollegen sahen sie fragend an, bis auf Karin, denn sie wusste ja schließlich um was es ging. „Heute ist mein letzter Arbeitstag.“ Den anderen blieb fast das Herz stehen. Wieso wollte Biggi plötzlich aufhören zu arbeiten? Sie konnten es nicht sagen, doch vielleicht hatte es mit der Sache mit Ebelsieder zu tun. Nein, das konnte doch nicht sein, so wie sie in den letzten Monaten drauf war. So fröhlich und ausgeglichen. „Aber warum?“ wollte Michael wissen. Plötzlich fing Biggi richtig zu strahlen an. „Weil ich Schwanger bin.“ Nun bekamen Michael, Peter, Ralf und Max große Augen. Dann aber gratulieren sie den beiden werdenden Eltern und sie freuten sich so sehr für die beiden. Für Biggi schien dieses Ergebnis wohl wie ein zweites Leben zu sein, nach all dem was Geschehen war, damals mit Ebelsieder in der Scheune. Dieses Baby würde Thomas und Biggi wohl noch mehr zusammen schweißen, da waren sich alle einig. „Aber, im wievielten Monat bist du?“ wollte Michael wissen. „Im fünften Monat.“ lächelte sie. „Man, das ist ja echt eine Überraschung, auch, wenn wir schon manchmal so eine kleine vor Ahnung gehabt haben.“ meinte Ralf und nahm einen schluck von seinem Kaffe. „Tja, für den fünften Monat bin ich auch  noch nicht all zu dick.“ grinste sie.

Sie blieben noch lange sitzen und redeten über alles Mögliche, doch das Hauptthema war natürlich die Schwangerschaft von Biggi. Thomas der seine Biggi in den Armen hielt strahlte vor sich hin. Keiner der Crew konnte sich dran erinnern dass Tomas jemals zuvor so gestrahlt hätte. „Du freust dich auf dienen kleinen Piloten was?“ wollte Michael dann aber lächelnd von seinem Freund wissen.“ Und wie! Ich kann’s gar nicht mehr erwarten endlich Vater zu werden!“ antwortet Thomas erfreut und Küsste seine Biggi liebevoll die sich das auch gerne gefallen ließ. Der Rest der Crew lächelte das verliebte Paar und nun auch noch werden Eltern an.

 

Die Zeit verging wie im Flug und nicht mal ein Einsatz störte sie. Biggi und Thomas standen Arm in Arm in der kalten, Sternenklaren Nacht vor dem Hangar und blickten auf ihren Engel der einsam und alleine vor dem Hangar stand, bereit neue Menschenleben zu retten. Ich werde das hier alles vermissen.“ Meinte Biggi dann leise und schmiegte sich enger an Thomas, der sie daraufhin noch fester an sich drückte. „Aber du kommst doch öfters mit auf die Basis, dann sieht’s du deinen Engel. Wie soll ich denn sonst die langen Schichten durchstehen?“ fragte er lieb worauf Biggi lächelnd nickte. „Aber mein wirklichen Engel ist ja da drinnen.“ Sagte Biggi und streichelte sich sanft über dem Bauch. Ganz leicht konnte sie schon die Bewegungen ihres Kindes spüren. „Ja genau. Aber komm, wir fahren jetzt nach Hause, es ist schon spät.“ Meinte er sanft und zog Biggi sachte mit sich zum Auto. Das einzige was noch auf der Basis stand. Die andren hatten sich vor wenigen Minuten von ihnen verabschiedet. So stiegen die beiden langsam ein und machten sich auf den Weg nach Hause. Zahlreiche Straßenlaternen säumten die Straßen und spenden den Autos die die Straßen entlang fuhren Licht….

 

 

 

 

 

 

 

 

Fortsetzung:

„Währst du darauf gekommen das Biggi wirklich schwanger ist?“ wollte Karin dann von Michael wissen, als sie auf der Couch lagen und sie ihm leicht über die Wangen strich. „Wenn ich ehrlich bin nicht. OK es ging zwar das Gerücht um, aber glauben wollte ich es nicht so recht glauben. Thomas war doch nie so drauf aus eigene Kinder zu haben.“ Sagte Michael und blickte Karin in die Augen. „Da hast du Recht. Ich kann mir Thomas auch gar nicht so wirklich als Vater mit einem Baby auf dem Arm vorstellen!“ warf Karin dann ein. „Ich auch nicht, aber ich bin mir sicher das er sich total auf das Baby freut! Der strahlt ja wie ein Atomkraftwerk.“ Grinste Michael. „Aber ich freu mich echt für die beiden….“ Antworte Karin noch bevor sie Michael sanft küsste, was er mit einem Lächeln im Gesicht erwiderte. „Ich liebe dich….“ Seufzte Karin glücklich und schmiegte sich enger an ihn. „Ich dich auch, Karin. Sehr sogar!“ antwortet Michael leise, während er ihr liebevoll durchs Haar strich.

 

Thomas und Biggi waren vor wenigen Minuten zu Hause angekommen und hatten beschlossen den Abend so richtig zu genießen. Beide hatten sich auf dem Sofa breit gemacht und blätterten den Katalog mit den Babysachen durch, den auch Thomas heute Morgen schon angeschaut hatte. „Mein Gott, ist die süß!“ lächelte Biggi, als sie eine süße Wiege entdeckt hatte. „Ach nee, du kannst doch nicht für einen Junge eine rosarote Wiege kaufen, wie das aussieht…“  meinte Thomas. „Hey, woher willst du denn wissen das es ein Junge wird?“ wollte Biggi dann wissen, lächelte ihn aber an. „Das weiß ich einfach. Ich meine es heißt doch immer, erst einen Stammhalter und dann die Tochter.“ Grinste er und Biggi knuffte ihn liebevoll in die Seite. „Aua!“ meinte Thomas gespielt und sah seine Biggi mit einem leidenden Blick an. „Ach komm mein Schatz…“ grinste die Pilotin und küsste ihn leidenschaftlich. Die beiden wollten und konnten gar nicht mehr voneinander ablassen. Langsam ließen sie sich aufs Sofa zurück sinken. Lächelnd glitten Thomas Hände unter ihre Bluse. Das erste mal seit langem war er sich sicher das er sie nicht bedrängte sondern sie es selbst wollte. „Ich liebe dich…“ flüsterte Biggi leise, während Thomas ihr die Bluse aufknöpfte und sie dann mit küssen verwöhnte. „Ich dich auch…“ flüsterte er leise und ließ sich von Biggi das T-Shirt über den Kopf ziehen und die Hose öffnen. Lange dauerte es nicht und all ihre Klamotten waren zu Boden gefallen. Die Leidenschaft nahm jedoch kein Ende, eher im Gegenteil…und schließlich kam es so wie es kommen musste. Sie schliefen miteinander. Jeder einzelne der beiden genoss es, den anderem so nahe zu sein und ihn so innig spüren zu können.

Danach lagen sie in die warme Wolldecke gekuschelte auf dem Sofa und blickten sich gegenseitig in die vor Glück strahlenden Augen. „Wie geht’s denn meinem kleinem Racker da drinnen?“ fragte Thomas dann liebevoll nach. „Dem geht’s genau so gut wie der Mama.“ Grinste Biggi und genoss die sanfte Streicheleinheit von Thomas. „Jetzt sieht man es aber eigentlich auch schon, dass wir beide bald nicht mehr zu zweit sein werden!“ stellte Thomas dann erfreut fest. Biggi nickte lächelnd und küsste ihn leicht auf den Mund.

 

Ralf saß alleine zu hause vor seinem Fernseher und schaute sich eine Serie an die ihn nicht wirklich interessierte. Doch was sollte er denn sonst tun? Gonzo strich ihm um die beiden und ließ sich dann zu seinen Füßen nieder. „Na mein Dicker.“ Wand sich Ralf liebevoll an den Hund der sich genüsslich auf den Rücken rollte und leise Winselte.

Auch Peter erging es ähnlich, auch er saß alleine in seiner Wohnung und vertrieb sich die Einsamkeit mit lesen. Er war es gewöhnt alleine zu sein. Doch bleib ihm etwas andres übrige? Nein lautete die Antwort auf diese Frage. Irgendwann würde sicher die Richtige kommen, doch wie lange dies dauern würde wusste er nicht. Er wusste nur, dass er nichts tun konnte, nur das beste aus der Situation machen….

 

Langsam schlug Biggi die Augen auf. Sie musste wohl eingeschlafen sein. Doch auch Thomas, der sie immer noch im Arm hielt schien tief und fest zu schlafen. Liebevoll streichelte sie ihm über die Wange und küsste ihn dann schließlich aufs Haar. Dadurch wachte auch er auf und blinzelte sie verschlafen an. „Hallo mein Schatz.“ begrüßte Biggi ihn. „Hallo.“ meinte auch er und gab ihr einen sanften Kuss. „Wie spät ist es?“ fragte sie. Thomas zog seinen Arm unter der Decke hervor. „Oh, schon fast halb zwei.“ stellte er erschrocken fest. „Na, dann haben wir aber lang geschlafen.“ meinte Biggi lächelnd. „Komm, lass uns nach oben gehen, ich muss morgen leider wieder arbeiten.“ sagte er wehmütig und strich mit seiner Hand eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht. Biggi nickte ebenfalls. Auch wenn das Sofa als Schlafstätte schon bequem war, war ihr Bett ihr doch um einiges lieber. So standen die beiden dann auch langsam vom Sofa auf. Zärtlich wickelte Thomas sie in die noch immer warme Wolldecke ein und dann auch sich. Hintereinander schlenderten die beiden kichernd ins Schlafzimmer und ließen sich dort dann auch gleich hinauffallen. Beide krabbelten sie unter ihre Bettdecke und kuschelten sich eng aneinander. Bevor Biggi und Thomas die Augen wieder schlossen und wieder in einen tiefen Schlaf fielen, gaben sie sich jedoch noch einmal einen zärtlichen  Gute-Nacht-Kuss.  

 

Auch die nächsten 4 Monate vergingen relativ schnell. Auch Biggis Zustand hatte sich in den Vergangenen Monaten sehr verändert: Ihr Bauch wurde immer noch runder und jetzt war es über deutlich zu erkennen, das sie Mutter werden würde. Und sie freute sich auch schon so sehr darauf, doch nicht nur sie, natürlich auch Thomas. Er war schon total nervös und konnte es kaum noch erwarten, bis sein kleiner Nachwuchs endlich da war. Doch leider war er sehr oft, wenn er eigentlich bei Biggi sein wollte, arbeiten. Jedoch kam Biggi so oft es bei ihr vom Gesundheitlichenstand aus ging mit. Denn alleine lassen, wollte Thomas sie in diesem Zustand eigentlich gar nicht. Er hatte viel zu viel Angst um sie und um sein ungeborenes Baby. Oder vielleicht sollte man besser sagen, seinen ungeborenen Sohn. Damals vor 4 Monaten stellte man bei der Fruchtwasseruntersuchung fest, dass es ein Junge werden würde.

 

Heute herrschte wieder einmal sehr kaltes Wetter, wie es im Januar üblich war. Es lag noch viel Schnee vor dem Basisgelände und auch in der weiten Umgebung. Biggi war, wie schon so oft in letzter Zeit, mit zur Basis gefahren. Zuhause wäre sie ohnehin alleine gewesen und auf der Basis hätte sie wenigstens Gesellschaft. Und so war es auch. Karin und Ralf, Max, Peter, Michael und ihr Thomas waren dort. Die Ersatzpilotin für Biggi war schon nach hause gegangen. Wie es schon fast zur Gewohnheit wurde, saßen alle wieder einmal zusammen beim Frühstücken. Die B-Crew hatte eine anstrengende Nachtschicht hinter sich gehabt und konnte jetzt gut einen Kaffee gebrauchen. „Na, wie geht’s euch zwei so?“ fragte Karin ihre beste Freundin. Biggi musste lächeln und strich sich über ihren wunderschönen Babybauch. „Heute strampelt er wieder ziemlich heftig, aber ich glaub im Moment schläft er.“ Die anderen lächelten Biggi an. Sie freuten sich wirklich sehr für die beiden und sie konnten es gar nicht oft wiederholen. 

Gerade, als sie wieder einmal noch nicht ganz eine halbe Stunde beisammen saßen, wurden sie durch die schrillende Alarmsirene gestört. „Medicopter117 an Rettungsleitstelle. Nach Explosion in einem Chemiekraftwerk, ein schwer Verletzter. GPS Koordinaten sind 45 – 36 – 38 Nord zu 13 – 64 – 47 Ost.“ Sofort sprangen Peter, Michael und Thomas auf. „Passt mir auf meine beiden auf.“ meinte er noch bevor er hinter der Türe verschwand. Ralf stand dann auf um den Funkspruch zu beantworten. „Medicopter117 hat verstanden Rettungsleitstelle.“ Dann setzte er sich wieder zurück zu seinen beiden charmanten Kolleginnen und natürlich zu Max. „Sagt mal, wie kommt ihr eigentlich so mit meinem Ersatz zurecht?“ fragte Biggi ein wenig zögerlich irgendwann. Karin sah sie an. „Sie ist nett und wir stehen uns wirklich gut mit ihr, aber du bist uns nach wie vor unsere Lieblingspilotin.“ meinte sie. „Danke.“ lächelte sie. „Aber ich freu mich auch schon wieder, wenn ich bei euch wieder bin.“ sagte sie. „Aber erst mal geht der kleine vor.“ Fügte sie hinzu und lächelte dabei glücklich. „Das ist doch klar. Aber wir freuen uns trotzdem.“ meinte Ralf darauf nur. „Wie soll er eigentlich heißen?“ wollte er jedoch wissen. Biggi zuckte lächelnd mit ihren Schultern. „Wir haben noch gar keinen festen Namen. Im Moment gefällt uns Lukas, Sebastian, Felix und Phillip gut, aber so richtig entschieden haben wir uns noch nicht.“ „Die Namen klingen echt schönen.“ sagte Karin darauf schon fast schwärmend. Biggi nickte ihr zustimmend zu.

Nachdem sie fertig gefrühstückt hatten räumten sie gemeinsam den Frühstückstisch wieder ab. Biggi räumte alles auf das Tablett und wollte es gerade hoch heben und in die Küche tragen, doch Ralf kam sofort auf sie zu, als er das sah. „Mensch Biggi, du sollst doch nicht so schwer heben, in deinem Zustand. Leg dich lieber hin, das wird dir besser tun.“ meinte Ralf vorwurfsvoll und nahm ihr das Tablett ab. „Ralf, ich bin schwanger und nicht krank.“ gab sie ebenfalls in vorwurfsvollem Ton zurück.. „Also ich finde Ralf hat recht. Lass dich doch einfach mal verwöhnen.“ stimmte auch Karin ihrem Kollegen zu. „Na gut.“ grinste sie und machte es sich auf dem Sofa bequem. Nachdem Biggi auf dem Sofa lag ließ sie sich sofort von Karin einen Saft bringen. „Bitte schön die Dame.“ grinste sie. Danken nahm Biggi den Saft von dem Tablett ab und nahm einen kleinen Schluck heraus. Doch plötzlich verspürte Biggi ein heftiges ziehen im Bauch. „Ah... Karin, was ist das?“ „Hey kleine, was ist den los?“ fragte Karin, als sie sah, das Biggi wohl krampfhafte schmerzen haben musste. „Ich.. ich hab schmerzen, es tut so weh, das Baby!“ stöhnte sie. Karin wies ihre Freundin an, sich auf den Rücken zu legen. Sie untersuchte erst einmal ihr Baby durch abtasten. Doch dann, von einer Sekunde auf die andere war der Schmerz wieder weg. „Es, es geht wieder.“ meinte sie, atmete aber noch immer schnell. „Hast du ganz sicher kein ziehen mehr?“ wollte sie besorgt und sicherheitshalber noch einmal nach. „Ja, ganz sicher. Was war das?“ wollte sie wissen. „Das waren bestimmt nur Verkrampfungen, das kann öfter mal vorkommen, ende der Schwangerschaft. Aber du musst dir keine Sorgen machen. Du solltest aber dennoch noch einmal zum Arzt gehen.“ riet sie ihrer Freundin. „Ja danke, werde ich machen.“ meinte sie noch immer total verwirrt und zugleich geschockt.

Biggi lag noch immer auf dem Sofa im Aufenthaltsraum und streichelte ich über den kugelrunden Bauch. Plötzlich waren zuerst leise, dann aber immer und immer deutlicher die Rotor einer BK 117 zu hören. Biggi lächelte, sie freute sich, dass Thomas endlich wieder hier war, sie hatte ihn schrecklich vermisst. Langsam richtet sie sich auf. Sie wollte Thomas von dem heutigen Arzttermin erzählen, den sie sich vor einer halben Stunde ausgemacht hatte. Außerdem wollte sie ihn endlich wieder küssen und einfach seine Nähe spüren. Biggi trat gerade aus dem Hangar, als Thomas die Turbinen herunterfuhr und Michael und Peter ausstiegen. Beide lächelten sich an. Ihre Pilotin sah echt total süß aus mit dem Babybauch. Zwar hatten sie es sich nie vorstellen können, doch jetzt wo es wirklich eingetreten war fanden sie, dass es ihr total gut stand, der Babybauch. Michael und Peter freuten sich jedoch auch schon drauf den kleinen endlich zusehen. Ja und die Frage die alle, bis auf Thomas und Biggi beschäftigte war, ob der kleine die graublauen Augen seines Vaters erben würde, oder die rehbraunen seiner Mutter. Für Biggi und Thomas jedoch zählte nur das ihr kleiner Sohn gesund war, ihnen war vollkommen egal wie er aussehen würde, denn das wichtigste war ja das es Ihr Baby war, das da wohlbehütet unter dem Herzen seiner Mutter lag. Die Betonung lag auf ihr, denn es war ja wirklich ihr Baby, ihr kleiner Pilot und niemand würde ihnen den kleinen je wegnehmen.

„Hey mein Schatz!“ freute sich Thomas und nahm seine Biggi liebevoll in den Arm. Biggi lächelte und schmiegte sich leicht an ihn. „Thomas…ich muss heute noch mal zum Arzt.“ Sagte sie dann. „Warum denn das? Ich dachte dein letzter Termin währe vor einem halben Monat gewesen?“ fragte er nach, klang jedoch besorgt. „Ich also…ich hatte heute…als ihr weg war so eine Ziehen und Karin…“ „Aber mit unserem kleinen ist doch alles in Ordnung oder?“ fragte Thomas besorgt und blickte auf ihrem Bauch. „Ja, Karin meinte nur sich soll zur Sicherheit noch mal zum Arzt gehen.“ Beruhigte ihn Biggi, doch Thomas blickte sie noch immer ein wenig sorgenvoll an. Thomas nickte langsam, meinte aber dann. „Ich will aber bitte mitkommen…“ Biggi nickte lächelnd und küsste ihn dann liebevoll auf den Mund. Sie fand es einfach total süß, wie rührend sich Thomas um sie und den kleinen kümmerte.

 

 

So fanden sie sich drei Stunden später auch schon auf dem Parkplatz des Arztes ein. Thomas stieg als erster aus und half ihr dann vorsichtig aus dem Auto. „Danke.“ Meinte sie leise und lächelte ihn liebevoll an. „Aber klar doch.“ Sagte er und nahm sie in den Arm.

„Ah ja. Guten Tag Frau Schwerien. Guten Tag Herr Wächter.“ Begrüßte die Sekretärin die beiden als sie die Praxis betraten. „Guten Tag!“ meinten die beiden dann freundlich. „Setzten sie sich bitte es kann noch eine Weile dauern.“ Lächelte die nette Sekretärin und so setzten sich Biggi und Thomas auf die beiden Besucherstühle. Kaum hatten sie sich gesetzt wurde die Türe wieder aufgerissen und ein Arzt und eine Hebamme kamen hereingestürmt. Biggi und Thomas warfen sich verwunderte Blicke zu, die die Sekretärin bemerkte. „Da drinnen hat’s einer ganz schön eilig.“ Lächelte sie und deutete auf die Praxistüre, hinter der sich ein Baby gerade entschlossen hatte zu Welt zu kommen. Thomas und Biggi lächelten sich an und Biggi schmiegte sich enger an Thomas. „Ich hoffe unser kleiner hat’s nicht so eilig.“ Flüsterte Thomas und lächelte seine Biggi glücklich an, während er ihr über den Bauch strich.

Endlich, nach einer viertel Stunde öffnete sich die Türe wieder und lautes Geschrei war zu hören. Die drei lächelten sich an und da wurde auch schon eine völlig erschöpfte Mutter heraus getragen. Hinter drein ging der frisch gebackene Vater mit dem kleinen Baby auf dem Arm.

 

Nach einer weiteren viertel Stunde konnten Biggi und Thomas endlich in den Behandlungsraum kommen. Dr. Dorn begrüßte sie freundlich und wies dann Biggi an sich auf die Liege zu legen. Langsam verteilte die Arzthelferin Gel auf dem Bauch. Thomas stand daneben und beobachtet alles genaustes, zwar hatte er dies schon zwei Mal miterleben dürfen, doch immer und immer wieder war es spannend. „Da hat’s aber nicht noch jemand so eilig oder?“ wollte der Arzt lächelnd wissen und Biggi schüttelte ebenfalls lächelnd den Kopf. „Nein, sieht ganz und gar nicht so aus, ich glaube dem gefällt es noch ganz gut da drinnen.“ Stellte der Arzt fest und fuhr mit dem Schallkopf langsam um den Bauch. Thomas lächelte und von neuem, nur noch stärker, wurde es ihm bewusst, das der kleine wild strampelte Wurm da sein eigen Fleisch und Blut war. Sein Sohn. „Scheint ja jetzt schon ein ganz schönes Energiebündel zu sein.“ Lächelte die Arzthelferin. „Ja scheint so, als würde er ganz nach seinem Vater kommen.“ Grinste Biggi und schaute Thomas an, der von alle anwesenden nun lächelnd gemustert wurde… „So. Und ich kann ihnen nur wieder sagen, dass es dem kleinen ausgezeichnet geht. Ja und bis der kleine das Licht der Welt erblick dauert es wohl auch noch eine gute Woche.“  Die beiden Piloten lächelnden sich so glücklich an wie es selten zwei Menschen zuvor getan hatte. Bald würde es so weit sein, der kleine Pilot sollte zu Welt kommen und beide waren sich sicher, dass es der schönste Tag in ihrem Leben werden würde, denn dann würde ihre Liebe endgültig besiegelt sein. „Ach ja Herr Wächter. Massieren sie ihre Freundin jetzt jeden Tag ein wenig. Da kann sie sich besser entspannen. Und die Entspanntheit spielt bei der Geburt eine wesentliche Rolle.“ Schlug er noch vor und Thomas nickte bevor sie beide Arm in Arm die Arztpraxis verließen. Dr. Dorn schaute ihnen lächelnd hinterher.

 

Als sie jedoch zuhause ankamen wartete eine Überraschung auf sie. „Oh nein.“ Stöhnte Biggi und ließ sich wieder  im Sitz zurück sinken. „Was will denn deine Mutter hier?“ wollte Thomas dann wissen und sah sie fragend an. „Ich hab keine Ahnung, ich weiß nur das, das kein sehr erholsames Wochenende werden wird.“ Stellte Biggi missmutig fest. „Ach komm, so schlimm wird’s schon nicht werden.“ Versuchte er seinen Schatz ein wenig zu beschwichtigen, obwohl er selbst wusste das Biggi recht hatte. Schließlich kannte er Anna Maria. So stiegen die beiden aus und gingen dann Arm in Arm auf den Eingang zu. „Geht’s?“ fragte Thomas seine Biggi als sie mit einem lautem Seufzer eine weitere Stufe nahm.. „Ja, ja es geht.“ gab sie zur Antwort. Oben angekommen ließ Biggi erst mal wieder einen Seufzer hören und streckte sich ein wenig. „Der kleine macht dir jetzt aber schon ganz schön zu schaffen.“ Stellte Thomas fest und nahm sie in den Arm. „Der kleine nicht aber der Bauch…“ lächelte Biggi und küsste ihren Thomas zärtlich der dies leidenschaftlich erwiderte. Plötzlich wurde die Türe aufgerissen und Biggis Mutter Anna Maria schaute heraus. „Da seit ihr ja endlich! Ich hab mir schon Sorgen gemacht. Ich meine Biggi, in deinem Zustand weiß man das ja nie!“ meinte ihre Mutter, wie immer überbesorgt. Langsam lösten sich die Lippen der beiden wieder voneinander und blickten zu Biggis Mutter die sie beide prüfend musterte. „Mutter!“ meinte sie genervt. „Ich bin schwanger, außerdem hab ich Thomas immer bei mir.“ „Ja und was ist, wenn er nun mal nicht da ist, wenn euer Kind auf die Welt kommt?“ versuchte ihre Mutter gleich das höchste Drama daraus zu machen und schob die beiden in die Wohnung. „Ich bin die meiste Zeit eh auf der Basis, da ist immer jemand.“ Versuchte Biggi sie wieder zu beruhigen. Ihre Mutter, die war eine richtige Nervensäge, manchmal jeden Falls. Thomas kannte Anna Maria, sie war schon öfter hier gewesen, seid sie zusammen waren, auch wenn Biggis Mutter in Wien lebte. Der Pilot war aber heil froh, das seine Biggi nicht so war wie ihre Mutter, das würde er ja nie aushalten. „Es könnte ja sein, das er einmal bei einem Einsatz ist.“ Meinte sie. „Es könnte, es muss aber nicht.“ Sagte nun auch Thomas, der die ganze Zeit daneben stand und sich sein lächeln verkneifen musste. „Thomas, ich hab dir einen Kaffe gemacht, denn möchtest du doch, oder? Biggi, dir hab ich einen Tee gemacht.“ Erklärte sie voll aufgebracht und führte die beiden in die Küche, wo der gedeckte Kaffe Tisch bereits war. „Danke Anna, das ist wirklich lieb von dir, aber ich fürchte, ich muss zuerst unter die Dusche.“ Meinte Thomas, gab Biggi noch schnell einen Kuss und verschwand dann schnell ins Badezimmer. Nun musste allein mit ihrer Mutter sein, toll. Sie mochte ihre Mutter zwar, sehr gerne. Aber manchmal, da war sie unausstehlich...

 „Setzt dich doch mein Kind.“ Bot Anna Maria an.” “Danke, dass man mir in meiner eigenen Wohnung den Platz schon anbietet.” Gab Biggi sarkastisch zurück, musste aber doch ihre Augen verdrehen. „Entschuldigung, aber ich glaube, ich komme mit dieser Situation nicht zurrecht, das ich jetzt schon bald mit Oma angesprochen werde, ich fühle mich doch noch gar nicht so alt.“ Erklärte Anna Maria ihrer Tochter. „Tja, irgendwann wirst du dich daran gewöhnen müssen.“ Meinte Biggi darauf und löffelte in ihrem Tee, den ihre Mutter extra für sie gemacht hatte. „Ich weiß, aber es nicht einfach. Aber na ja, das wichtigere ist, das es ein gesundes Kind wird, und das es euch beide glücklich macht.“ Anna Maria versuchte so gut es ging, mit der Situation zurrecht zu kommen, sie musste es schließlich, allein schon wegen ihrer Tochter. Die beiden redeten noch sehr lange weiter, auch wenn es ab und an Themen waren, die Biggi überhaupt nicht interessierten, aber egal. Sie konnte ihre Mutter schließlich nicht wieder nach Hause schicken, jetzt wo sie den weiten Weg mit dem Auto gekommen war.

 

Am Abend saßen die vier beim Abendbrot, das Anna Maria extra für ihre Tochter, Thomas und sich vorbereitet hatte. „Na kleine, pflegt dich dein Thomas auch schön?“ fragte sie lächelnd. „Thomas ist der beste Pfleger, den man sich vorstellen kann.“ Gab Biggi zur Antwort und nahm seine Hand in ihre. „Kochst du ihr auch regelmäßig etwas zu essen, und machst du auch die Wäsche und...“ Doch jetzt unterbrach Biggi sie etwas wütend. „Mama, das geht jetzt aber zu weit. Ich sagte doch schon, das er sich super um mich kümmert.“ Doch Thomas drückte ihre Hand, als Zeichen, das sie sich nicht zu sehr aufregen sollte. „Bitte Biggi, reg dich nicht zu sehr auf, das ist nicht gut.“ Bat er. „Thomas hat völlig recht, am besten, du legst dich jetzt dann gleich auf das Sofa.“ Stimmte Anna Maria Thomas zu. „Mutter, bitte!“ „Ja, so gut es geht, nehme ich ihr die Sachen ab.“ Beruhigte nun auch Thomas ihre Mutter. Diese nickte zufrieden und widmete sich dann wieder dem Essen. Den Rest des Abendbrotes verlief fast schweigend. Biggi hatte sich gerade so sehr über ihre Mutter aufgeregt, doch sie selbst wusste, das es nicht gut war. Für sie und für ihr Kind. Gemeinsam räumten sie das Geschirr noch auf und setzten sich dann ins Wohnzimmer um  ein wenig Fern zu schauen. Thomas hatte Biggis Mutter und Biggi eine Wolldecke geben, damit sie es sich bequem machen konnten. Biggi hatte er natürlich in den Arm genommen, aber so, damit er ihr immer über ihren rundlichen Bauch streichelnd konnte. Auf dem Glastisch standen ein wenig Süßigkeiten und für Biggi ein Glas Essiggurken, weil sie schon wieder Hunger hatte, was während der Schwangerschaft völlig Normal war. Während des Filmes hatte Biggis Mutter natürlich immer wieder ihren Mund offen und erzähle von ihren Schachspielen, die sie mit ihren Freundinnen immer machte. Auch Thomas interessierte das genau so wenig wie Biggi. Aber was sollte er tun? Er dachte, gegen diese Frau war er machtlos.

Doch Thomas und Biggi ließen sich die Stimmung nicht nehmen. Sie wollten jetzt diesen Film ansehen. Immer, wenn eine etwas romantische Szene kam, mussten sich die beiden anlächeln und gaben sich schließlich darauf einen Kuss. Biggis Mutter beobachtete die beiden natürlich immer. Und sie fand wirklich, das Thomas sich wirklich rührend um ihre Biggi kümmerte. Als der Film jedoch zu ende war, meinte Biggis Mutter: „Na dann meine Lieben. Ich werde mich jetzt in mein Bett legen. Ich bin schon müde.“ Mit diesen Worten verließ sie gähnend das Wohnzimmer und ließ Biggi und Thomas allein im Wohnzimmer zurück. Die beiden mussten erst einmal aufatmen. „Ich glaube, ich muss mich für meine Mutter entschuldigen, sie ist so nervig.“ „Du musst dich nicht für sie entschuldigen, das ist schon o.k., auch wenn sie nerven braucht.“ Lächelte Thomas. „Ich bin nur Froh, das du nicht so bist.“ Grinste Thomas frech. „Tja, ich geh eben ganz nach meinem Vater.“ Meinte sie lächelnd und gab ihm einen langen, zärtlichen Kuss.

Dann aber gingen die beiden auch nach oben, denn Thomas musste leider morgen wieder Arbeiten, auch wenn er die Spätschicht hatte...

 

Thomas und Biggi wachte am nächsten Morgen gleichzeitig auf, aber nicht durch die ersten Sonnestrahlen die die Sonne zur Erde schicke, nein ganz und gar nicht. Sie wurden von dem lautem klappern der Teller in der Küche geweckt. Thomas Mutter war also schon wacht. „Nein bitte nicht…“ flüsterte Biggi verschlafen und kuschelte sich an Thomas Brust der daraufhin seinen Arm um sie legte. Wir, besser gesagt ich muss eh auch aufstehen.“ Sagte Thomas nach einem kurzen blick auf den Wecker der neben den beiden auch dem Nachtkäschen stand. „Aber ein bisschen Zeit haben wir doch noch oder?“ fragte sie ihren Thomas lieb. „Selbst wenn wir sie nicht haben, wir nehmen sie und einfach.“ Grinste Thomas und begann Biggi leidenschaftlich zu küssen. Diese erwiderte es glücklich und lächelte ihren Piloten immer und immer wieder an, wenn sie mach ein paar Sekunden voneinander ablassen konnten.

Grade als Thomas sich über Biggi gebeugt hatte und sie voller Leidenschaft küsste, wurde die Türe aufgerissen und Biggis Mutter stand im Zimmer. „Wisst ihr denn nicht wie spät….“ Weiter kam sie nicht. Zu geschockt war sie über die Szene die sich vor ihren Augen abspielte. Langsam ließen Thomas und Biggi wieder voneinander ab, wobei Thomas über Biggi gebeugt blieb. „Biggi! Bist du vollkommen verrückt!?“ rief ihre Mutter. „Warum?“ wollte Biggi wissen und Thomas legte sich langsam wieder auf seine Seite des Bettes. „Du sollst dich doch nicht überanstrengen und du hast nichts Besseres zu tun als deinen….Nächtlichen Aktivitäten nachzugehen und das in deinem Zustand!“ meinte Anna wütend. Thomas und Biggi blickten sie erstaunt an. Als Biggi jedoch ebenso Losschreien wollte hielt sie Thomas zurück. „Bitte Biggi…denk an unser Kind.“ Biggi nickte und ließ sich von Thomas abermals küssen. Anna Maria reichte es jetzt, wutentbrannte verließ sie das Zimmer.

 

Als Thomas dann nach einer Stunde die Wohnung verlassen hatte sprach Anna ihre Tochter wieder auf die vorige Szene an. Biggi war heute ausnahmsweise mal nicht mit zu Basis gefahren, wobei sie gerne mitgekommen währe, aber sie konnte gut auf die Predigt, welche Gefahren es geben könnten und so weiter, konnte sie gut verzichten.

Biggi streckte sich gerade, da sie wieder ziemliche Rückenschmerzen hatte, als ihre Mutter meinte: „Was fangt ihr beiden auch schon so früh mit den Kindern an? Das kann ja für einen so zierlichen Körper wie den deinen nicht gut sein.“ Wusste Anna Maria wieder einmal etwas an dem Verhalten ihrer Tochter auszusetzen. „Mama, bitte ich bin 25.“ Warf Biggi ein. „Aber trotzdem, ich war 28 als du zur Welt kamst. Was habt ihr denn nicht aufgepasst, ich meine Thomas ist doch ein so verantwortungsbewusster Mensch.“ Biggi wusste nur zu gut worauf ihre Mutter hinauswollte, sie war einfach selber nicht bereit Oma zu werden. Sie hingegen war bereit Mutter zu werden und mit Thomas gemeinsam ein Kind großzuziehen. Warum konnte sie nicht einfach so sein wie andere Mütter auch? Zum Beispiel wie Thomas Eltern die auch nicht gerade um vieles älter waren als sie und sich trotzdem wahnsinnig auf das Enkelkind freuten. Aber Biggis Mutter war eben nicht wie alle anderen das hatte sie in all den Jahren lernen müssen. Aber auch wenn ihre Mutter anders war liebte sie sie dennoch so sehr. Denn Biggi wusste das sie im tiefsten  innern so wie alle anderen war, doch zeigen konnte sie es leider nicht. „Mama, das Baby war ein totales Wunschkind und auch geplant.“ Antwortete Biggi und streichelte sich über den Bauch und versuchte sich nicht aufzuregen, sie musste jetzt an ihr Kind denken. Biggis Mutter blickte sie verwundert an, immer hatte sie sich gedacht, dass das Kind in dem Bauch ihrer Tochter mehr ein Ausrutscher gewesen war. Doch jetzt ja jetzt, jetzt wusste sie nicht mehr was sie sagen sollte. Das Kind war geplant und von Anfang an gewollt gewesen. 

 

„Mann ich sag’s dir gestern haben wir eine böse Überraschung erlebt.“ Sagte Thomas und schaute ein wenig sauer. „Was ist denn los?“ wollte Peter wissen und sah Thomas an, genau wie Michael, der daneben saß. „Biggis Mutter ist gestern gekommen.“ Stöhnte Thomas und auch die andren verdrehten die Augen, sie kannte Biggis Mutter. Zeit jedoch sich weiter über Biggis Mutter zu beschweren hatten sie nicht, denn der Alarm meldet sich zum Ersten mal an diesem Morgen. „Medicopter 117 schwerer Autounfall auf der B 10 Richtung Traunstein. Können sie übernehmen?“  Thomas nahm den letzten Schluck aus seiner Kaffee Tasse und sprang dann gefolgt von Peter Richtung Hangar davon. Michael beantwortete den Funkspruch hastig, bevor auch er Richtung Helicopter loslief. Draußen angekommen sah er, das Thomas und Petr im Cockpit saßen und die Rotoren der BK 117 schon fast die die hundert %ige Drehzahl erreicht hatten. So zögerte er nicht lange, sondern ließ sich auch schnell im hinteren Teil des Helikopters nieder. Kaum hatte er die Türe geschlossen hob Thomas auch schon gekonnt ab. „Du wirst aber auch immer langsamer.“ Meinte Thomas frech und erntet von Michael seinen bösen Blick.

 

Biggi lag zu hause auf dem Sofa und ruhte sich ein wenig aus. Der Bauch machte ihr schon ganz schön zu schaffen und sie war froh wenn die Schwangerschaft endlich vorbei war. Auch ihr Rücken schmerzte jetzt immer und immer wieder. Leicht streichelte sich Biggi über den Bauch. Deutlich spürte sie die Bewebungen des kleinen und immer wieder konnte man die leichten Ausbeulungen ihres Bauches erkennen wenn der kleine besonders heftig strampelte. Biggi schmunzelte, der kleine würde ganz der Papa werden. So voller Energie und unermüdlich. Aber für Biggi war nicht wichtig nach wem er geraten würde, oder wem er Ähnlichsehen würde. Für sie zählte nur das der kleine Gesund war, denn die wirkliche Gewissheit hatte man ja immer erst wenn der kleine auf der Welt war und in den Armen seiner Mutter lag. Biggi freute sich auf diesen Moment,  auf den Moment der ersten Begegnungen und Berührungen der Eltern die sich über den neune Erdenbürger freuten. Anna Maria stand in der offenen Türe. Sie sah wie glücklich ihre Tochter über die Schwangerschaft war und sie sah ein das sie einen Fehler begangen hatte. Einen Fehler, den sie so schnell wie möglich beheben wollte. Wie hatte sie nur glauben können dass das Kind ungewollt gewesen war? Warum steigerte sie sich in die Sache eigentlich so hinein? Vielleicht weil damals Biggis kleine Schwester nicht gewollt und geplant gewesen war? Weil sie selbst so unachtsam gewesen war? Warum glaubte sie nur das Biggi denselben Fehler begehen würde? Biggis Schwester war schon immer ein schwieriges Kind gewesen und dem einzigen dem sie wirklich getraut hatte war ihre Schwester gewesen. Biggi war die einzige Person in Sandras Leben die sie wirklich liebte über alles Liebte als Schwester…

Ja und jetzt, wo ihr älteste Tochter schwanger war musste sie immer öfter an die Probleme und die schwierigen Zeiten mit Sandra denken. Doch das war seit acht Jahren alles vorbei. Seit acht Jahren war nun Sandra in er USA und nie mehr hatte sie sich gemeldet nie wieder…Selbst bei Biggi nicht, die am aller meistem unter dem Verlust ihrer Schwester gelitten hatte. Ja und von diesem Tag an hatte sich so vieles geändert in der Familie Schwerien, doch sie waren wieder glücklich geworden, als sie gesehen hatten, das Biggi glücklich war…

 

„Biggi ich…“ Anna Maria stockte, das erste Mal seit langem würde sich Anna für ihr verhalten entschuldigen und nicht noch mal den selber Fehler machen den sie bei Sandra gemacht hatte und den sie auf immer bereuen würde.

Langsam blickte Biggi auf. Sie blickte in die Augen ihrer Mutter die sie liebevoll musterten, lange war es her seit Biggi so einen Blick voller Liebe von ihrer Mutter gesehen hatte. „Ja Mama.“ Meinte Biggi leise und setzte sich langsam auf . „Biggi, ich möchte mich bei dir entschuldigen. Ich weiß doch das euer Kind ein Wunschkind war, aber ich musste wieder an Sandra denken.“ Gestand sie ihrer Tochter und blickte auf den Boden. Ihre Augen waren feucht geworden, genau wie die von Biggi. Zum ersten Mal redeten die beiden über Sandra. Ja und zum ersten Mal redete Anna Maria über ihr kleine Tochter und warum es immer und immer wieder zu solch heftigen Streitereien gekommen war. Erst jetzt verstand Biggi ihre Mutter erst jetzt, nach so vielen Jahren wusste sie warum sie sich so verhalten hatte. So abweisend.

„Mama…“sagte Biggi leise und nahm ihre Mutter in den Arm die sich vorsichtig an ihre Schulter lehnte und Biggi merkte das ihr Mutter wieder genau so war wie sie, sie kennen gelernt hatte, kennen gelernt mit ihren vier Jahren. Ja und die Spannung zwischen Mutter und Tochter schien von eine Sekunde auf die andere verschwunden.  Auch Biggi hatte das verhalten ihrer Schwester nie verstehen können. „Komm Mama, lass uns zur Basis fahren, ich möchte dir etwas zeigen.“ Meinte Biggi und blickte ihre Mutter an. Diese sah sie fragend an. Doch als Biggi nickte, nickte auch sie und die beiden machten sich auf den Weg zur Basis.

 

Dort kamen sie auch bald darauf an. „Das ist also der Stützpunkt, an dem du Arbeitest. Er liegt schön.“ Meinte Biggis Mutter. „Ja, und das ist auch der Grund, warum ich hier so glücklich bin.“ Seufzte sie und stand aus dem BMW, den Biggis Mutter fuhr, aus. „Die anderen sind noch in einem Einsatz.“ Erklärte Biggi ihrer Mutter und begleitete sie hinein. Ausnahmsweise war Biggi Froh, das die anderen nicht hier waren. „Was willst du mir zeigen?“ fragte Anna Maria schließlich, als sie in die Umkleide ging, wo noch immer Biggis Spind war. Diesen hatte sie nie aus geräumt. Schließlich waren in der Damenumkleiden mehre Spinds frei. Langsam öffnete sie ihn und deutete dann auf ein Paar Bilder, die an ihrer Türe hingen. Viele Bilder zeigten sie und Thomas, das 1. Ultraschallbild von ihrem Baby und ganz unten hing ein anderes Foto. „Diese Aufnahme werde ich nie vergessen.“ Erzählte sie Anna Maria. Dieses Foto zeigte sie und Sandra, wo sie zum ersten mal in einem Hubschrauber saßen und über den Grand Canyon in den USA flogen. Es war schon lange her gewesen. Aber sied diesem Zeitpunkt wusste Biggi, das sie Pilotin werden wollte – und sie hatte es geschafft. Aber auch von diesem Zeitpunkt wusste auch Sandra, das sie wohl auch in die USA gehen wollte – und auch sie hatte es geschafft.

„Was bedeutet dieser Spruch hier?“ fragte Anna Maria, als sie noch weiter nach unten blickte und einen Zettel entdeckte. Darauf hatte Biggi geschrieben: „Immer Ruhe bewahren, egal was passiert!“  Biggi senkte ihren Kopf. „Ich hab dir viel zu erzählen.“ Mit diesen Worten zog Biggi ihre Mutter nach draußen in den Aufenthaltsraum.

Sie hatte ihrer Mutter nie erzählt, was vor einem halben Jahr passiert war. Nie hatte sie mit jemandem darüber gesprochen, nur mit ihren Kollegen. Doch jetzt hatte sie das Gefühl, das sie es ihrer Mutter erzählen musste. „Thomas und ich haben unsere Beziehung lange geheim gehalten. Doch mein Chef hatte davon Wind bekommen – und er war auch in mich verliebt. Er hatte es wohl nie ertragen können, wenn er mich mit Thomas zusammen sah. Eines Abends, waren Thomas und ich essen und dann ist es passiert...“ Biggi musste wieder unglaublich zu weinen anfangen. „Mäuschen, was ist passiert?“ fragte ihre Mutter erschrocken, nachdem sie ihre Biggi so fertig sah. „Mein Chef hat mich entführt und ... vergewaltigt.“ Biggi weinte Herzzerreißend, sie brach beinahe in einen Weinkrampf aus. „Oh mein  Gott!“ flüsterte Anna Maria geschockt und nahm ihre Tochter sofort in den Arm. Auch ihr war fast das Herz stehen geblieben. Was musste Biggi wohl mit gemacht haben. Und warum hatte Biggi nie mit ihr darüber gesprochen? Sie wusste es nicht und sie konnte es sich auch nicht erklären. Vielleicht hatte Biggi kein Vertrauen zu ihr gehabt. Nein, das durfte einfach nicht war sein. „Biggi, bitte beruhige dich, das tut dir und deinem kleinen nicht gut.“ Doch Biggi konnte sich nicht beruhigen. Wieder kam alles in ihr hoch. Doch sie musste es ihrer Mutter erzählen, sie hatte ein Recht darauf es zu wissen, was mit ihrer Tochter passiert war. „Warum hast du mir nie was davon erzählt?“ fragte sie und blickte Biggi mit Tränennassen Augen an. „Ich konnte nicht, ich war nicht bereit dazu. Es hat immer so weh getan, und es tut immer noch weh – sehr weh. Aber ich zum Glück Thomas. Wenn ich ihn nicht hätte, dann wäre ich nie über das Ereignis hin weg gekommen.“ Erklärte sie ihr Verhalten. Biggis Mutter nickte und nahm sie noch fester in den Arm. „Komm her Mäuschen, es wird bestimmt alles wieder gut. Du hast doch Thomas, bald deinen eigenen Sohn, und du hast deine Freunde, die bestimmt immer für dich da sind.“ Meinte Anna Maria. Darauf herrschte lang schweigen. Keiner der beiden sprach ein Wort. Biggi versuchte sich, langsam wieder zu beruhigen, sie musste schließlich an ihr Kind denken.

„Ich bin gleich wieder da.“ Meinte Biggi nach einiger Zeit. Sie wollte in die Umkleide gehen und sich wieder etwas frisch machen. Sie wollte nicht, wenn Thomas kam, was eh bald der Fall sein würde, das er etwas bemerkte, dass sie wieder geweint hatte. Er würde sich doch nur wieder sorgen machen, und das wollte sie nicht.

Gerade, als sie wieder aus der Umkleide kam, hörte sie ein leises, aber doch wohlbekanntes Geräusch, ihren Engel. „Die anderen kommen, willst du ihnen beim Landen zu sehen?“ fragte Biggi ihre Mutter. Diese nickte und stand vom Tisch auf um mit Biggi nach draußen zu gehen. Doch Biggi hielt sie noch einen kurzen Moment zurück. „Lass dir bitte nichts anmerken, was ich dir gerade erzählt hab. Sonst fängt alles wieder von vorn an, und das will ich nicht. Ich will das nicht noch einmal alles mit machen müssen.“ Meinte Biggi schon wieder den Tränen nahe. „Aber natürlich meine kleine.“ Meinte sie. Dann aber gingen die beiden weiter nach draußen.

 

„Oh nein, da unten steht das Auto von Biggis Mutter.“ Stöhnte Thomas genervt, als er aus der Luft schon den BMW sehen konnte. „Das wird ja heiter werden.“ Meinte auch Peter. Da Thomas noch ziemlich viel Höhe hatte, flog er scharfe Kurven und setzte dann sanft auf dem Rollbrett auf. Biggi und Anna Maria hatten das alles beobachtet. Auch Thomas und Peter hatten die beiden schon gesehen. Thomas huschte sofort ein lächeln übers Gesicht, als er Biggi sah. Er schaltete auch sofort die Turbinen aus um zu Biggi zu gehen. Biggi kam ihm schon entgegengelaufen, als er aus dem Hubschrauber stieg. „Hallo mein Schatz.“ Begrüßte er sie und gab ihr einen zärtlichen Kuss. „Hallo.“ Meinte auch Biggi. Doch leider konnten sie nicht ihrer Liebe nachgehen, denn Biggis Mutter fing schon wieder zu sprechen an. „Hallo! Sie sind doch Michael und sie Peter, oder erinnere ich mich falsch daran?“ „Doch genau, das stimmt genau so.“ meinte Michael. „Tag Frau Schwerin.“ Meinte er und reichte ihr die Hand. Auch Peter begrüßte Biggis Mutter freundlich, auch wenn er sich ein wenig das Lachen verkneifen musste. Irgendwie fand er, so wie sich Biggis Mutter aufführte, dass sie fast einer Beißzange glich.

„Hey, hast du irgendetwas?“ fragte Thomas Biggi besorgt, als er ihren Gesichtsausdruck sah. Biggi zögerte einen Moment, doch sie entschied sich, dass sie es ihm sagt. Er hatte doch irgendwie ein Recht darauf es zu wissen. „Ich hab meiner Mutter erzählt, was damals passiert ist.“ Thomas sah sie überrascht an. Damit hatte er nun absolut nicht gerechnet. Nun war Biggi also wirklich dazu bereit gewesen, darüber zu sprechen – auch wenn es ihr schwer gefallen sein musste. „Komm her.“ Meinte er lächelnd und zog sie an sich. Doch plötzlich ließ Biggi einen gewaltigen Schrei von sich und griff sich an den Bauch. Jeder der blickte Biggi erschrocken an, doch den größten Schock hatte wohl Thomas erlitten. „Mein Gott Schatz! Was ist denn los?“ wollte er total besorgt wissen und blickte die sich vor Schmerzen krümmende Biggi an. „Thomas…die Wehen…unser Baby kommt.“ Flüsterte sie leise unter Schmerzen.  Der Pilot blickte sie an. Er wusste überhaupt nicht was er tun sollte, aber er musste auch gar nichts mehr tun, denn Michael nahm es ihm. „Biggi ganz ruhig bleiben, es wird alles gut.“ Versuchte sich Michael die Pilotin zu beruhigen. Biggi nickte leicht und blickte langsam zu Thomas auf. „So jetzt fahren wir erst mal in die Klinik. Thomas hilfst du mir bitte mal?“ bat er und lächelte seinen Freund aufmunternd an, total unbeholfen neben seiner Biggi stand.

So kam es das die drei, nein besser gesagt vier schon auf dem Weg zur Klinik waren. Michael hatte dort angerufen und den Ärzten bescheid gegeben das sie in 10 Minuten kommen würden. Biggi lag auf der Rückbank, den Kopf in Thomas Schoß, der Schweiß der Anstrengung auf der Stirn. Biggi blickte Thomas aus treuen Augen an. Dieser erwiderte ihren Blick mit einem liebevollen Lächeln und strich ihr sanft eine Haarsträne aus der Stirn. Thomas hielt die ganze Fahrt über ihre Hand und er wusste wie sehr er ihr dabei half und ihr zeigte dass er für sie da war. Immer und immer wieder stöhnte Biggi unter Schmerzen auf und drückte Thomas Hand. Er wusste welch Schmerzen sie jetzt erleiden musste, doch er wusste das sie es aus Liebe tat. Für die Liebe tat die auch in diesem Moment unendlich schien.

Dann endlich hatte es Biggi überstanden. Sie wurde in den Kreissaal gebracht und die Hebammen und auch der Arzt kümmerten sich liebevoll über die werdende Mutter. Thomas saß die ganze Zeit über an ihrem Bett, hielt ihre Hand, streichelte ihr liebevoll über die Schulter oder sagte ihr, wie sehr er sie doch liebte. Selbst unter den Schmerzen schaffte es Biggi immer und immer wieder zu lächeln, denn sie wusste, dass sie Thomas liebte und die Liebe vielleicht schon in wenigen Stunden besiegelt werden würde.

 

„Und!?“ riefen die Karin, Peter und Biggis Mutter gleichzeitig, als sie den Gang entlang stürmten, wo Michael auf einem der harten Plastiksessel nervös auf seine Kollegen wartete. „Nichts…“ sagte er und die andren ließen sich neben ihm nieder. Peter rutschte ungeduldig auf seinem Sessel hin und her. „Sag mal warum bist du denn so nervös? Wirst du der Vater oder was?“ wollte Karin lachend wissen. Auch die andren mussten lachen nur Peter guckte ein wenig sauer. „Nein, aber ich meine eine Geburt kann doch nicht so lange dauern oder?“ „Doch kann sie….“ Sagte Anna Maria und sie musste wieder an Biggis Geburt denken die fast 20 Stunden gedauert hatte. Danach war es wieder still und das angespannte warten ging weiter. Nach drei weitern Sunden tat sich jedoch noch immer nichts…

 

„So Frau Schwerin, bei der nächsten Wehe kräftig nach unten drücken und dann haben wir es gleich erschafft.“ Lächelte die junge Hebamme. Biggi nickte. Der Schweiß stand ihr schon auf der Stirn und ab und an rann er ihr über die Stirn. Biggi achtete jedoch nicht drauf, für zählte jetzt nur ihr Kind und Thomas der neben ihr saßen und ihre Hand hielt. Thomas kam sich so hilflos vor neben ihrem Bett. Er wollte ihr helfen, ihr ein wenig die Schmerzen lindern. Doch nichts von alle dem konnte er tun, nur für sie da zu seine, für sie und seinen Sohn, denn er wusste das ihn die beiden jetzt am aller meisten brauchten. Auch wenn sich der Pilot nicht anstrengte stand dennoch der Schweiß auf seiner Stirn, die Nervosität trug nicht zu letzten einen Teil dazu bei.

„Ah…“stöhnte Biggi laut auf und drückte Thomas Hand. Thomas spürte Biggis Anspannung und spürte auch wie sehr sie sich anstrengte. Langsam drehte sie ihren Kopf zu ihm um, ja und als sie dann sein Lächelnd die graublauen Augen sah die sie anstrahlten nahm sie ihre letzte Kraft zusammen….

Plötzlich von der einen Sekunde auf die andere war eine leise Wimmern zu hören, das aber binnen weniger Augenblicke zu einem gewaltigen Geschrei ausartete. Ungläubige blickten die frischgebackenen Eltern auf das kleine schreiende Baby in Biggis Armen. Keiner der beiden wollte es noch so recht war haben das es ihr kleiner Sohn war der da lag und schrie. „Oh mein Gott…“ flüsterte Biggi leise und die Freudentränen rannen  ihr wie Thomas über die Wangen. Langsam blickte Biggi über ihre Schulter, sie sah direkt in die Augen von Thomas in denen die Freudentränen glänzten. Die beiden Eltern lächelten sich an und küssten sich dann leidenschaftlich. Die Hebammen und er Arzt verschwanden unbemerkt aus dem Zimmer. Biggi und Thomas konnten und wollten einfach nicht mehr voneinander ablassen. Zu glücklich waren die beiden über den kleinen Wurm, der vor wenigen Minuten die Welt mit lautem Geschrei begrüßt hatte. „Ich liebe dich und ich bin so wahnsinnig stolz auf dich…“ flüsterte Thomas leise und streichelte seinem Sohn liebvoll über das kleine Köpfchen. „Ich dich auch Thomas und ich…ich weiß gar nicht wie ich dir danken soll.“ Sagte Biggi und wieder rannen ihr Tränen der Freude über die Wangen. „Ach was Biggi, ich muss dir danken…“ lächelte Thomas bevor er Biggi abermals leidenschaftlich küsste. Wobei er besonders vorsichtig und liebevoll war, denn er merkte wie schwach und erschöpft Biggi doch war. „Ich will sie beide ja nicht stören, aber ich glaube das gibt es Leute die den neuen Erdenbürger gerne sehne würden.“ Hörte man plötzlich die Stimme des Arztes im Raum. „Oh…ähm…ja genau..“ lächelten die beiden verlegen. Sie hatten die anderen total vergessen, zu glücklich waren die zwei über den kleinen Piloten, der ihre Liebe besiegelt hatte. Sanft nahm die Hebamme Biggi den kleinen aus dem Arm, damit sie ihn baden und untersuchen konnte. Danach konnten die anderen ihn endlich sehen.

Nach etwa 15 Minuten kam die Hebamme mit dem kleinen auf dem Arm endlich wieder herein. Der kleine hatte bereits einen blauen Strampelanzug der Klinik an. „Ein Kerngesunder Junge, herzlichen Glückwunsch.“ Gratulierte die Hebamme den beiden. Vorsichtig übergab sie den kleinen der frisch gebackenen Mutter. „Mein Gott ist der süß.“ schwärmte Thomas und strich ihm vorsichtig über sein kleines Köpfchen. Biggi konnte ihm nur zustimmen und gab ihm wieder einen Kuss. „Willst du nicht mal die anderen herein holen, sie warten doch bestimmt schon.“ Meinte Biggi lächelnd, nachdem sie ihren Sohn einige Zeit lang gemustert hatte. „Ja.“ Meinte Thomas leise und stand schließlich langsam auf, jedoch nicht ohne seinen Blick von den beiden ab zu wenden.

 

Die anderen warteten noch immer total gespannt auf die Nachricht. Sie konnten ja nicht Ahnen, das der kleine schon vor fast 20 Minuten das Licht der Welt erblickte. Als Anna Maria,  Michael, Peter, Karin und Ralf hörten, wie eine Türe aufging, blickten sie sofort in diese eine Richtung. Erkennen konnten sie dann gleich ihren Kollegen bzw. fast Schwiegersohn mit einem strahlenden lächeln im Gesicht. „Und?“ fragten alle durcheinander. „Ein kerngesunder Junge.“ Überbrach Thomas schließlich diese unbeschreiblich super schöne Nachricht. Alle liefen auf ihn zu und umarmten und beglückwünschten ihn. Sie freuten sich so sehr für die beiden... „Jetzt wollen wir den kleinen aber endlich mal sehen.“ Meinte Karin, die schon sehr neugierig auf ihr Patenkind war. Thomas lächelte noch immer und führte nun alle in das Zimmer. Auch Biggi blickte, als sie hörte, das sich die Türe öffnete, sofort mit einem überglücklichen lächeln zur Türe. Nach Thomas liefen sofort Anna Maria und Karin. „Oh mein Gott, ist der süüß.“ Schwärmte Anna Maria und blickte ihren Enkel an. Die anderen konnten ihr ausnahmsweise nur zustimmen. „Wie soll er eigentlich heißen?“ wollte Karin wissen. „Also, ich denke mal wir haben uns auf Philipp geeinigt, oder?“ sagte Biggi und sah ihren Thomas fragend an. „Ja, Philipp heißt er.“ Stimmte Thomas ihr zu und sah zu den anderen auf. „Also ich muss schon sagen, das er deine Nase hat, Biggi.“ Meinte Peter nach längerem bemustern lächelnd. „Das ändert sich bestimmt noch.“ Meinte sie darauf grinsend und gab ihrem kleinen Sohn einen sanften Kuss auf die Stirn.

So ging das noch längere Zeit weiter. Doch irgendwann wollten die Kollegen und Anna Maria wieder gehen, schließlich war Biggi sehr erschöpft und sie wollten den beiden auch ihr junges Familienglück genießen lassen. Der kleine war bereits auch schon lange in den Armen seiner Mutter eingeschlafen. Und bald würde Biggi mit Sicherheit vor Erschöpfung auch in Thomas’ Armen einschlafen...

 

Auch die nächsten 5 Monate verliefen nicht anders. Thomas und Biggi genossen jede freie Sekunde, die sie mit dem kleinen Philipp zusammen verbringen konnten. Die beiden waren so glücklich, wie noch nie in ihrem leben und der kleine hatte die beiden noch mehr zusammen geschweißt. Es hatte sich in den 5 Monaten so viel geändert in ihrem Leben, doch sie waren so glücklich darüber...

Doch heute, an dem wunderschönen Samstag war ein besonderer Tag, für Biggi und Thomas, aber auch für den kleinen Piloten. Jedoch bekam dieser nicht all zu sehr von seinem Glück mit. Heute würde er getauft werden, endlich in die christliche Gemeinschaft aufgenommen werden. Die Taufe soll als ein Geschenk Gottes verstanden werden. Damit wird  Gott dem kleinen Philipp seine Liebe zu sprechen. Thomas und Biggi freuten sich schon sehr auf diesen Tag, es würde Sicher etwas ganz besonderes für sie werden.

Um 13 Uhr trafen sich die Kollegen, sowie die ganze Verwandtschaft von Thomas und Biggi vor der Kirche. In einer halten Stunde würde die Kirche beginnen. Sie waren alle Schick angezogen und der kleine Philipp hatte sein weißes Taufkleid an und eine weiße Mütze an. Er sah total niedlich darin aus. „Hast du Karin die Taufkerze gegeben?“ fragte Biggi ihren Thomas, nachdem sie Peter den kleinen überreicht hatte. „Ja, hab ich.“ Antwortete er ihr und gab ihr einen sanften Kuss auf den Mund. Peter lief währenddessen die ganze Zeit mit seinem Patenkind auf und ab. Der kleine Pilot schlief jedoch und bekam gar nichts mit. Peter redete die ganze Zeit leise mit ihm, doch er wachte nicht auf. 

 

Die halbe Stunde war auch schnell vergangen und nun wurden sie vom Pfarrer und den Ministranten abgeholt und liefen dann nach vorn, an den Altar. Thomas, Biggi, Karin und Peter durften sich direkt um den Altar stellen, während sich alle anderen anwesenden in die Bänke setzten mussten. Der Priester hielt seine Ansprache doch kurz darauf war es nun endlich so weit: der kleine Philipp wurde getauft. Noch immer hatte Peter sein Patenkind auf dem Arm und hielt ihn über das Taufbecken. Karin durfte die Taufkerze, die zuvor geweiht wurde halten. Der Pfarrer schüttet das Wasser mit den Namen „Ich taufe dich in Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, Amen.“ Dann zündete der Pfarrer noch eine Kerze an und stellte sie daneben. Doch plötzlich verschwand Biggis lächeln abrupt. Ihr kamen wieder all die Szenen von damals hoch. Auch das hatte Ebelsieder gesprochen. „Im Namen des Vaters und des Sohnes, und des Heiligen Geistes, Amen.“ Daneben stellte er auch eine Kerze. Biggi begann richtig zu zittern und fasste schnell nach Thomas’ Hand. Dieser Blickte sie erschrocken an. Ihm wurde gleich anders, als er den schmerz in den Augen seiner Biggi sah. Er erwiderte ihren Händedruck und ihren Blick, er bemerkte, dass etwas in ihr schmerzte, der alte Schmerz langsam wieder in ihr hoch kroch.. Doch die junge Pilotin riss sich zusammen, es war die Taufe ihres Sohnes! Sie sollte glücklich sein und nicht an diese schrecklichen Ereignisse denken. Doch zum Schluss begann der Pfarrer zu beten, aber nicht irgendein gebet. Nein, Vater unser… ! Warum gerade dieses Gebet?? Biggi fing am ganzen Leib wieder zu zittern an und Tränen liefen ihr über die Wange, die lautlos auf ihre weiße Bluse tropften. Es war einfach schrecklich, alles kam wieder hoch. Ihr war es als spürte sie von neuem die kalten Hände von Ebelsieder auf ihrer Haut. Mit tränennassen Augen blicke sie auf ihre kleinen Sohn, der in den Armen von Karin lag.  Mit den Worten „Amen“ beendete der Pfarrer das Gebet und somit auch die Messe, die Messe und Biggis Leiden….

 

 

The End

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



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