stundenderangst

 

Stunden der Angst

Als Biggi an diesem Montagmorgen die Basis betrat, waren Ralf und Gabi bereits eingetroffen und saßen fertig umgezogen auf dem Sofa im Aufenthaltsraum. „Morgen ihr beiden.“, begrüßte Biggi ihre Kollegen. „Morgen, auch einen Kaffee?“, bot Ralf seiner Kollegin an. Biggi nahm dies dankend an. „Ja, gern, aber vorher gehe ich mich schnell umziehen, ich bin eh schon spät dran.“ Gabi und Ralf sahen ihr kopfschüttelnd hinterher, als sie in der Umkleide verschwand. „Dass sie auch immer erst in der letzten Minute kommt.“, meinte Gabi grinsend. Ralf nickte nur und biss in sein Brötchen. Sie waren es wirklich schon alle von Biggi gewöhnt, dass sie immer zu spät kam.

Kaum war sie in der Umkleide verschwunden, betrat Ebelsieder den Aufenthaltsraum. „Ist Frau Schwerin schon da?“, erkundigte er sich bei Gabi und Ralf. „Ja, sie ist sich gerade umziehen gegangen.“, informierte Ralf seinen Chef. Der nickte nur und verschwand dann wieder in seinem Büro. Es war keinem auf der Basis entgangen, dass er ein Auge auf die attraktive Pilotin geworfen hatte. Biggi jedoch ließ ihn immer wieder abblitzen und versuchte, ihm so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen.

Als Biggi wieder aus der Umkleide kam, hatten Ralf und Gabi sich gerade aufs Sofa gelegt und küssten sich. Sie räusperte sich ein wenig. „Ich will ja nicht stören, aber…“ Erschrocken sahen die beiden auf. „Biggi, du störst nie…“, meinte Gabi. Sie und Biggi waren die besten Freundinnen, seit sie zusammen hier auf der Basis arbeiteten. „Ebelsieder hat übrigens gerade nach dir gefragt.“, erzählte Ralf der Pilotin dann. Biggi rollte mit den Augen. Sie wusste manchmal wirklich nicht mehr, wie sie sich den Basischef vom Leib halten sollte.

Im Moment wollte sie allerdings nicht daran denken, sie setzte sich lieber mit Gabi und Ralf zusammen an den Tisch, wo sie alle gemütlich ihren Morgenkaffee tranken.

Sie hatten Glück und die ganze Schicht über blieb es ruhig. Erst eine halbe Stunde vor Schichtwechsel kam dann doch noch ein Einsatz. „Rettungsleitstelle an Medicopter 117, ein verletzter Jäger in der Nähe von Schwarzach, GPS Koordinaten 47,55 Nord zu 12,61 Ost.“ „Es wäre ja auch zu schön gewesen.“, stöhnte Ralf, beantwortete dann jedoch den Funkspruch der Rettungsleitstelle. „Medicopter 117 hat verstanden, wir übernehmen.“ Gabi und Biggi waren währenddessen bereits auf dem Weg zum Helicopter, der draußen vor dem Hangar auf der Landeplattform stand.

Michael und Thomas fuhren genau zur selben Zeit gerade mit Michaels Jeep auf den Parkplatz. Sie sahen Biggi, Gabi und Ralf nach, wie sie zum Heli eilten. Als Biggi die Turbinen hochfuhr, sah sie hinüber zum Parklatz und erkannte Thomas und Michael. Thomas winkte ihr und so winkte sie ihm lächelnd zurück. Dann musste sie sich jedoch wieder auf den Einsatz konzentrieren und zog den Helicopter in die Höhe.

„Wie immer, kurz vor Schichtwechsel muss noch ein Notfall kommen.“, stellte Gabriele fest. Die beiden anderen konnten ihr nur zustimmen. Wie gerne hätten sie einmal pünktlich Feierabend gehabt, doch in einer halben Stunde würden sie mit Sicherheit nicht zurück sein.

Wenige Minuten später hatten sie die angegebenen Koordinaten bereits erreicht, nur von einem verletzten Jäger war nichts zu sehen. Biggi überflog das kleine Waldstück dreimal, doch die Suche blieb erfolglos. Schließlich funkte sie die Rettungsleistelle an: „Medicopter 117 an Rettungsleistelle, befinden uns jetzt genau auf  47,55 Nord, 12,61 Ost, aber von einem verunglückten Jäger gibt es keine Spur. Gibt es genauere Informationen?“ „Der Verletzte befindet sich angeblich in einer kleinen Schutzhütte in der Nähe einer Lichtung.“ „Verstanden Rettungsleistelle, wir setzten die Suche fort. Over.“ „Viel Glück, Medicopter 117. Over and out.“

Als Biggi das Waldstück das vierte Mal überflog, entdeckte Ralf schließlich etwas. „Dort, auf 2 Uhr.“ „Das ist es, 100-pro.“, stimmte Biggi ihm zu, „Ich geh runter.“ Sie landete den Helicopter sicher auf der Lichtung, etwa 200 Meter entfernt von der kleinen Hütte. „Ich hoffe nur, wir müssen hier nicht zu lange bleiben.“, meinte sie dann mit einem Blick in den Himmel, wo dunkle Wolken aufzogen. In den Bergen kam man bei Unwetter oft nicht mehr weg, das wusste die Pilotin nur zu gut. „Ach was.“, meinte Gabi, „Wir landen den Mann ein und dann fliegen wir ab in die nächste Klinik.“ Zumindest hoffte sie dies, sie hatte sich so sehr auf den gemeinsamen Nachmittag mit Ralf gefreut und wollte so schnell wie möglich zurück zur Basis. So nahmen die beiden sich die Notfallausrüstung und begaben sich im Laufschritt zur Hütte. Biggi fuhr die Turbinen herunter, holte die Trage aus dem Heck des Medicopters und folgte ihren Kollegen dann langsam.

Etwa zur gleichen Zeit betraten Michael und Thomas auf der Basis die Umkleide. Da das B Team ja gerade erst los geflogen war, wussten sie, dass sie sich noch Zeit lassen konnten beim Umziehen. Als Thomas seinen Spind öffnete, entdeckte er einen kleinen Briefumschlag und zwei Gummibärchen, die aufeinander lagen. Lächelnd nahm er beides heraus, er wusste sofort, von wem es war. Vorsichtig öffnete er den Umschlag und las den Zettel.

 

Ein kleiner Vorgeschmack auf heute Abend…

Biggi

 

Darunter war ein kleines Herzchen gemalt. Thomas lächelte und steckte sich dann die Gummibärchen schnell in den Mund und den Brief in seine Overalltasche, damit Michael nichts bemerkte. Keiner auf der Basis wusste, dass Thomas und Biggi bereits seit fast einem Jahr ein Paar waren. Die beiden taten alles, um ihre Beziehung geheim zu halten, da sie es für besser hielten, bei ihrem Job… Zudem war natürlich auch ihnen Ebeslieders Interesse an Biggi nicht entgangen und sie wollten jeglichen Ärger mit dem Basischef vermeiden. Bis jetzt hatte es auch immer geklappt, nur selten hatte mal jemand Verdacht geschöpft, der sich wenn jedoch auch nie bestätigen ließ.

Zur gleichen Zeit hatten Gabi und Ralf die Tür der Hütte erreicht und klopften zunächst. Wenige Sekunden später wurde die Tür geöffnet und sie blickten in das Gesicht eines jungen Mannes. „Gut dass sie endlich da sind.“, meinte er und zog Gabi und Ralf sogleich in die Hütte. „Mein Freund…wir…wir waren auf der Jagd und dann…“ Er sprach nicht weiter, denn Gabi und Ralf hatten sich bereits über den Verletzten gebeugt. Er lag auf einer kleinen Bank und schien eine ziemlich stark blutende Wunde im Bauchbereich zu haben. Der andere hatte offensichtlich mit Hilfe eines notdürftigen Druckverbandes versucht, die Blutung zu stoppen, was ihm jedoch nicht gelungen war. „Ralf, Schere.“, wies Gabi den Sanitäter an, der ihr sogleich die Schere aus dem Notfallrucksack reichte. Sie schnitt dem Verletzten das T-Shirt und den Verband auf, um sich die Wunde anzusehen. „Das ist ja eine Schusswunde.“, stellte sie dann fest und sah den anderen Mann, der daneben stand und jeden Handgriff der beiden haargenau verfolgte, fragend an. „Was ist passiert?“, fragte Ralf ihn nun und sah ihn ebenfalls eindringlich an. „Ein Unfall…“, sagte dieser nur schnell. „Ein Unfall?“, fragte Ralf misstrauisch und warf Gabi dann einen prüfenden Blick zu. Diese zuckte nur mit den Schultern.

In dem Augenblick betrat Biggi mit der Trage die Hütte. „Und?“, fragte sie Ralf und Gabi. „Er muss schnellstens in die Klinik, sonst hat er keine Chance.“, informierte Gabriele ihre Kollegin. Es stand wirklich schlecht um den Verletzten. Er hatte bereits eine Unmenge von Blut verloren, zudem war sein Kreislauf total im Keller, was neben dem hohen Blutverlust auf innere Verletzungen, die die Kugel angerichtet hatte, zurückzuführen war.

Gerade wollten sie den Verletzten auf die Trage legen, als Ralf mit dem Fuß auf irgendetwas drauf trat. Er sah nach kurz nach unten, wollte sich dann wieder auf den Patienten konzentrieren, doch er stockte plötzlich und sah noch einmal genauer hin. Das war doch eine Strumpfmaske, oder? Als der Verletzte auf der Trage lag, bückte er sich und hob sie auf. Und plötzlich ahnte er, was passiert war. Die beiden Männer waren auf der Flucht vor der Polizei, einer war angeschossen worden und nun suchten sie hier in der verlassenen Hütte Schutz. Doch auch dem vermutlichen Verbrecher, der Heinz Weiser hieß, entging Ralfs Entdeckung nicht. Blitzschnell zog er eine Waffe und hielt sie Gabriele, die neben ihm stand, an die Stirn. „Eine falsche Bewegung und sie ist tot.“, schrie er. Ralf und Biggi sahen ihn entsetzt an und hoben sofort die Hände nach oben. „Seien Sie doch vernünftig.“, versuchte Ralf den Mann zu beruhigen, „Ihr Freund muss dringend in eine Klinik, sonst hat er keine Chance.“ „Nein!“, unterbrach Weiser ihn sofort. „Er wird nicht sterben, Sie werden ihm helfen und zwar hier.“ „Hören Sie zu, ihr Freund hat schwere innere Verletzungen und muss dringend operiert werden, hier in der Hütte haben wir gar nicht die medizinische Ausrüstung dafür.“, wollte Gabi Weiser zur Vernunft bringen. Doch es war aussichtslos. Sein Plan war es, sich ins Ausland abzusetzen und zwar mit seinem Kumpel. „Sie werden ihm jetzt helfen, sonst ist Ihre Kollegin tot.“, wies er sogleich Biggi und Ralf an und fuchtelte dabei mit der Waffel vor Gabis Gesicht herum. Diese wagte sich vor Angst kaum zu bewegen. „Das können wir nicht, ich bin nur Sanitäter und Biggi ist die Pilotin, wir brauchen unsere Notärztin.“, widersprach Ralf zögerlich. Das sah Weiser dann doch ein. Er ging mit Gabi zusammen auf Ralf und Biggi zu, die genau neben der Trage mit dem Verletzten standen. Dann ließ er Gabi los und richtete sofort die Waffe auf Biggi. „Los, nun helft ihm, wenn er stirbt, dann seid ihr auch dran.“ Gabriele zuckte zusammen, sie wusste, dass der Mann wirklich keine Chance mehr hatte, würde er nicht innerhalb der nächsten 15 Minuten in eine Klinik gebracht werden.

Während Gabi und Ralf verzweifelt versuchten den Angeschossenen am Leben zu halten, hielt Weiser Biggi, die direkt vor ihm stand, die ganze Zeit die Waffe in den Rücken. Jeden Handgriff von Gabi und Ralf beobachtete er dabei jedoch genau.

Zur selben Zeit stand Thomas am Fenster im Aufenthaltsraum und beobachtete misstrauisch die dunklen Wolken, die am Himmel aufzogen. „Hoffentlich sind die anderen bald zurück.“, meinte er zu Michael, „Sie haben Sturmwarnung angesagt.“ „Bestimmt.“, beruhigte Michael ihn. „Sie sind ja nun schon eine ganze Zeit unterwegs, da werden sie sicherlich nicht mehr lange brauchen.“ Thomas nickte und setzte sich wieder zu Michael und Peter an den Tisch. Er war irgendwie beunruhigt. Zudem hoffte er einfach nur, dass das B Team schnell zurückkommen würde, denn er freute sich sehr auf den gemeinsamen Abend mit Biggi, wenn sie endlich wieder allein sein würden und nicht die ganze Zeit darauf achten mussten, dass keiner etwas bemerkte. Das Versteckspiel war auf die Dauer ganz schön anstrengend.

Gabi und Ralf kämpften währenddessen in der Hütte immer noch um das Leben des Patienten, es war ein Wunder, dass er überhaupt noch am Leben war. „Es gibt nur eine Chance, wir müssen ihn hier operieren, sonst überlebt er die nächsten drei Minuten nicht.“, stellte Gabi schließlich verzweifelt fest. Ralf sah sie zweifelnd an, doch ihm war klar, dass Weiser komplett ausrasten würde, wenn sie seinem Freund nicht mehr helfen können würden. Also nickte er zögerlich. „Also gut, dann tun Sie das, aber keine falsche Bewegung, sonst…“, stimmte Weiser schließlich zu. Er hielt Biggi drohend die Waffe an die Schläfe. Diese zitterte vor Angst. Sie hatte längst bemerkt, dass Weiser unberechenbar und zu allem fähig war. Und sie wusste, er hatte keine Skrupel davor abzudrücken. Die Situation schien wirklich hoffnungslos und sie betete, dass Gabi und Ralf es schaffen würden, den Patienten zu retten. In dieser Situation dachte sie die ganze Zeit an Thomas. Wie sehr hatte sie sich den ganzen Morgen schon auf den Abend mit ihm zusammen gefreut. Seit einiger Zeit hatte sie mit ihm endlich ihr Glück in der Liebe gefunden. Sie wollte noch nicht sterben, jetzt noch nicht. Sie war so glücklich und nun konnte sie sich wohl möglich noch nicht einmal mehr von Thomas verabschieden. Wie viel wollte sie ihm noch sagen…

Gabi hatte den Patienten inzwischen soweit auf die OP vorbereitet, dass sie anfangen konnten. Es zählte jede Minute und die Werte waren jetzt schon lebensbedrohlich. Gabi setzte vorsichtig den Skalpell an, während Ralf den Mann beatmen musste und zugleich das EKG im Auge behielt. Sie mussten sich wirklich anstrengen, in dieser Situation keinen Fehler zu machen. Eine Falsche Handbewegung mit dem Skalpell und der Patient wäre tot, das wusste Gabi. Und ihr war ebenso klar, dass Ralfs, Biggis und ihr eigenes Leben davon abhingen.

Tatsächlich hatte sie es nach mehreren Minuten geschafft, dem Mann die Kugel zu entfernen und die Verletzungen so gut es eben möglich war zu versorgen. Zweimal hatten sie jedoch mit einem Herzstillstand zu kämpfen. Weiser hatte sie dann jedes Mal angeschrieen, dass ein Unglück geschehen würde, würden sie seinen Freund nicht retten. Nun war der Patient zum Glück stabil, doch Gabriele war klar, dass es noch lange nicht überstanden war, im Gegenteil, würde der Mann nicht schnellstens in eine Klinik kommen, würde er die nächsten zwei Stunden nicht überleben. Hier in der Hütte hatten sie einfach nicht die technische Ausrüstung, um ihn ausreichend zu versorgen.

Weiser hatte Biggi losgelassen und sie zu Gabi und Ralf hinüber gestoßen. Dort saßen sie nun alle und bangten um das Leben des Patienten – und um ihr eigenes. Weiser hingegen lief im Raum nervös auf und ab, er überlegte sich, wie er am besten aus dieser Hütte entkommen konnte und was er mit dem Team anstellen sollte. Dabei ließ er die drei jedoch keine Sekunde aus den Augen und hielt seine Waffe immer bereit. So vergingen die Stunden und nichts geschah, nur die Werte des Patienten sackten immer weiter ab. In der Hütte herrschte Stille. Weiser hatte sich der Crew gegenüber auf einen Stuhl gesetzt, beobachtete aber weiterhin alles. Gabi, Biggi und Ralf waren alle in Gedanken versunken. Sie wollten noch nicht sterben, nicht jetzt. Sie waren doch alle noch jung, hatten das Leben noch vor sich und nun wollte irgend so ein Psychopath ihr Leben durch eine kleine Handbewegung grausam beenden. „Könnt ihr mir verraten, warum wir jetzt nicht einfach abhauen und auf der Basis einen schönen Kaffee zusammen trinken?“, fragte Ralf sarkastisch. Biggi und Gabi sahen ihn nur traurig an. Die Situation war aussichtslos. Sie wussten, dass man sie irgendwann vermissen würde, doch so, wie sie Weiser einschätzten, würde er komplett durchdrehen, wenn irgendwer fremdes auch nur in die Nähe der Hütte kommen würde.

Inzwischen machte man sich auf der Basis bereits Gedanken, wo die B Crew blieb. „Ich werde Biggi mal anfunken, die sind sicherlich schon auf dem Rückweg.“, beschloss Thomas. Er hatte noch immer dieses ungute Gefühl, versuchte es jedoch zu verdrängen. Michael und Peter stimmten ihm zu. Wirkliche Sorgen machten sie sich noch nicht, es kam eben schon mal vor, dass ein Einsatz etwas länger dauerte.

„Basis ruft Medicopter 117.“, sprach Thomas ins Funkgerät. Keine Antwort. „Basis an Medicopter 117.“, versuchte er es noch einmal. Wieder war nur ein Rauschen am anderen Ende zu hören. „Das gibt’s doch nicht.“ Auch Michael und Peter wunderten sich. „Vielleicht sind sie noch im Gelände.“, vermutete Max, der auch hinzugekommen war, dann. „Dann würden sie ihre Walkies mitnehmen.“, widersprach Thomas ihm. Max musste zugeben, dass er damit Recht hatte. Thomas griff währenddessen abermals zum Funkgerät und versuchte das B Team zu erreichen, doch wieder blieb er erfolglos. Sein Gesicht wurde immer besorgter und schließlich beschlossen er und die anderen, Ebelsieder zu informieren.

Biggi, Gabi und Ralf hatten den Funkspruch deutlich gehört, denn sie hatten alle drei ihre Walkies mitgenommen. Weiser hatte ihnen jedoch verboten, zu antworten und so konnten sie sich nur stumm mit anhören, wie ihre Kollegen auf der Basis verzweifelt versuchen, sie zu erreichen. Biggi stiegen Tränen in die Augen, als sie Thomas’ besorgte Stimme hörte. Wie gern wäre sie jetzt bei ihm gewesen. Sie hatten sich beide unheimlich auf den freien Abend gefreut, den sie zusammen verbringen wollten, und nun das.

Ebelsieder war ziemlich überrascht, als Michael, Peter, Thomas und Max plötzlich in seinem Büro standen. „Was gibt’s denn meine Herren?“, fragte der Basischef, doch als er die besorgten Gesichter seiner Mitarbeiter sah, ahnte er, dass nichts gutes auf ihn zukommen würde. „Das B Team ist verschwunden.“, erzählte Peter ihm. „Was soll das heißen, verschwunden?“, fragte Ebelsieder nach. „Sie hatten zum Ende ihrer Schicht einen Einsatz und haben sich seitdem nicht mehr gemeldet. Ich habe mehrmals versucht sie anzufunken, aber sie sind nicht zu erreichen.“, erklärte Thomas ihm. Man konnte die Angst in seiner Stimme deutlich hören. So etwas war noch nie vorgekommen, dass eins der Teams nicht von einem Einsatz zurückgekommen war und sich nicht mehr gemeldet hatte. Ebelsieder sah auf die Uhr. „Sie sind jetzt 2 Stunden über die Zeit. Ich werde die Rettungsleitstelle benachrichtigen, vielleicht wissen die mehr.“ Das Team nickte und sah Ebelsieder dabei zu, wie er bei der Rettungsleitstelle anrief. Alle machten sich nun große Sorgen, was war nur passiert? Vielleicht gab es tatsächlich eine ganz einfache Erklärung für alles, aber was, wenn nicht?

„Und?“, fragten die anderen dann sofort, als Ebelsieder den Hörer aufgelegt hatte. „Das letzte, was die Rettungsleitstelle von ihnen gehört hat, war, dass sie am Einsatzort gelandet sind.“ „Wenn Biggi gestartet wäre, dann hätte sie sich bei der Rettungsleitstelle gemeldet, also ist es wahrscheinlich, dass der Helicopter noch am Einsatzort steht. Wie waren die GPS-Koordinaten?“, fragte Thomas sofort. „Warum wollen Sie das wissen, Wächter?“, fragte Ebelsieder sogleich, obwohl er ahnte, dass Thomas vorhatte selbst etwas zu unternehmen. „Herr Ebelsieder, draußen vor dem Hangar steht eine voll getankte BK 117, unsere Kollegen werden vermisst und zudem gibt es eine Sturmwarnung.“ „Die Suche wird die Bergrettung übernehmen, Sie werden hier am Stützpunkt bleiben, damit die Ersatzmaschine einsatzbereit ist.“ Thomas sah ihn entsetzt an, er machte sich schreckliche Sorgen, vor allem um Biggi. Noch genau hatte er vor Augen, wie sie ihm zugewinkt und ihn angelächelt hatte, als sie gestartet war. Hoffentlich war nichts passiert…

„Aber Herr Ebelsieder…“, protestierte nun auch Michael. „Kein aber, ich kann Ihnen nicht erlauben zu starten, meinen Sie mich lässt das kalt? Bei dem Wetter bekommen wir wahrscheinlich sowieso bald ein Startverbot ausgehängt.“ Das Team konnte es nicht fassen. Auch wenn sie Ebelsieder eigentlich als Chef schätzen, manchmal wollten sie ihn wirklich auf den Mond schießen. „Bitte…“, versuchte Thomas es noch einmal und sah Ebelsieder in die Augen. Doch dieser blieb hart. „Selbst wenn ich es wollte, ich darf Sie nicht starten lassen, Wächter.“ Michael, Thomas und Peter sahen ihn wütend an. „Und noch etwas, Wächter, wenn Sie versuchen sollten auf eigene Faust etwas zu unternehmen, dann sind Sie Ihren Job los, dasselbe gilt auch für Sie, Lüdwitz und Berger.“ Thomas drehte sich abrupt um und verließ Ebelsieders Büro. Michael folgte ihm. In der Umkleide ließ Thomas sich auf die Bank sinken. „Was ist wenn ihnen etwas zugestoßen ist? Es kann alles mögliche passiert sein. Was ist, wenn sie abgestürzt und verletzt sind?“, meinte er verzweifelt, als Michael in die Tür trat. Michael nickte. „Ich weiß, wir machen uns doch alle Sorgen. Thomas… wenn du fliegst, dann komme ich mit.“ Thomas sah ihn an. Dann meinte er entschlossen: „Ok, komm.“ Das Schicksal seiner Kollegen, besonders das von Biggi, war ihm jetzt wichtiger als sein Job.

Sie sprangen beide auf und eilten aus der Umkleide. Im Flur stießen sie auf Peter. „Wir fliegen los, die andere suchen.“, informierte Michael ihn. „Ich komme mit.“, beschloss Peter sofort und lief Thomas und Michael hinterher. Draußen hatte es bereits angefangen zu regnen und zu stürmen, doch noch hatten sie kein Startverbot. Vor dem Hangar trafen sie auf Max. „Ihr wollt doch nicht etwa….“, versuchte er sie noch aufzuhalten, doch im Prinzip wusste er, dass es keinen Zweck hatte. „Ja, Max, wir wollen den Heli nehmen. Was sollen wir denn machen? Wir müssen sie suchen…“, antwortete Thomas ihm und war dann auch schon ins Cockpit gestiegen. „Ebelsieder wird euch alle um einen Kopf kürzer machen, ich hoffe, das wisst ihr.“, rief er ihnen noch nach, doch auch er war eigentlich froh, dass das A Team los flog um ihre Kollegen zu suchen. Ebelsieder hatte aus seinem Büro aus alles beobachtete. Auch wenn er als Stützpunktleiter die Vorschriften beachten musste, war ihm es nicht egal, was mit seinen Mitarbeitern passiert war und auch er war irgendwie beruhigt, dass das A Team jetzt los flog, um sie zu suchen. Deshalb drehte er sich wieder um und tat so, als hätte er nichts gesehen oder gehört.

Inzwischen hatte sich in der Hütte die Lage dramatisch zugespitzt. Der Patient drohte jede Sekunde unter Gabis Händen wegzusacken. Biggi musste ihn beatmen und Ralf reichte Gabi die notwendigen Medikamente. Gabriele unternahm einen letzten Versuch, Weiser zu überreden. „Wir müssen ihren Freund in die Klinik bringen, er hat sonst wirklich keine Chance, glauben Sie mir doch.“ Doch Weiser blieb hart. Er glaubte an einen Trick, um ihn außer Gefecht zu setzen. Außerdem wusste er, dass sein Kumpel, wenn er in ein Krankenhaus gebracht werden würde, die nächsten Jahre im Gefängnis verbringen werden müsste. Das kam auf keinen Fall in Frage.

Als Gabi dem Patienten eine weitere Infusion legen wollte, passierte es plötzlich, sein Herz hörte auf zu schlagen. „Kammerflimmern, schnell Ralf, den Defi.“, rief Gabi panisch. Ralf reichte ihr sofort den Defi und Gabriele schockte den Mann damit zweimal. Doch sein Herz begann nicht, wieder zu schlagen. Schließlich versuchte sie es ein drittes Mal, doch wieder erfolglos. „Gabi, hör auf, der Mann ist tot.“, versuchte Ralf seine Kollegin davon abzuhalten, dem Mann einen weiteren Elektroschock zu verpassen.

„Nein, er ist nicht tot, Sie lügen.“, schrie Weiser nun Ralf an. Er war total in Rage und hatte sich selbst nicht mehr unter Kontrolle. „Ich habe Ihnen gesagt, dass er sterben wird, wenn er nicht in eine Klinik kommt. Wir konnten hier nichts mehr für ihn tun.“, widersprach Gabriele. „Du hast ihn sterben lassen.“, rief Weiser außer sich und funkelte die Notärztin an. Dann richtete er seine Waffe auf sie und drückte einfach ab. „NEEEEIIIN!!“, schrieen Ralf und Biggi gleichzeitig, doch es war zu spät. Die Kugel traf Gabriele in den Bauch und sie sank blutüberströmt zu Boden. Biggi und Ralf waren wie gelähmt vor Schreck, doch wenige Sekunden später waren sie bereits bei ihr. „Oh Gott, Gabi…“, flüsterte Biggi verzweifelt. Ralf wusste ebenso absolut nicht, was er tun sollte. Er war doch nur Sanitäter, nicht Notarzt. Zudem war dies eine ganz andere Situation als bei jedem anderen Patienten. Hier lag nicht irgendjemand vor ihm, sondern Gabi, seine Gabi. Er musste sie retten. Verzweifelt versuchten er und Biggi, die Blutung zu stoppen, doch es wollte ihnen nicht so recht gelingen. Sie hatten schreckliche Angst, dass Gabriele unter ihren Händen sterben würde. Zudem sahen sie keine Möglichkeit, sie in nächster Zeit in eine Klinik zu bringen, Weiser hatte mit Sicherheit andere Pläne….

Das A Team befand sich bereits auf dem Flug zu den Koordinaten des letzten Notrufs. Immer wieder versuchte Thomas über Funk Kontakt zu Biggi aufzunehmen, doch sie konnte ihm nicht antworten. Sie mussten sich jetzt um Gabi kümmern, zudem war Weiser absolut unberechenbar und Biggi hatte schreckliche Angst, dass er noch einmal von seiner Schusswaffe gebrauch machen könnte. ‚Thomas, bitte hol uns hier raus.’, flehte sie in Gedanken. Sie betete, dass die anderen sie rechtzeitig finden würden und sie alle irgendwie lebend aus der Sache herauskommen würden.

Ralf hatte währenddessen Mühe, Gabi mit Biggis Hilfe notdürftig zu versorgen. Er hatte ihr zwei Infusionen gelegt, die den Kreislauf stützen sollten, und sie an das EKG angeschlossen. Die Werte waren allerdings ziemlich beunruhigend. „Biggi, ich kann sie nicht mehr lange halten, sie muss dringend in den OP.“, meinte Ralf vollkommen verzweifelt. Biggi sah Weiser flehend an. „Noch sind Sie kein Mörder, lassen Sie uns unsere Kollegin ins Krankenhaus fliegen, bitte.“ „Ihr habt Klaus sterben lassen, nun ist einer von euch dran, das nenne ich Gerechtigkeit.“, antwortete dieser nur gelassen. „Außerdem werden wir beiden jetzt erst einmal ganz woanders hinfliegen.“, wandte er sich noch einmal an Biggi. Diese erschrak und blickte Ralf panisch an. Was hatte Weiser mit ihr vor? „Was wollen Sie von ihr?“, fragte Ralf den Verbrecher ängstlich. „Halt du die Klappe, sonst ist nicht nur deine Notärztin tot, sondern gleich auch deine Pilotin.“ Er ging auf Biggi zu und hielt ihr die Waffe an den Hals. Diese zitterte vor Angst. Sie wusste, dass dieser Mann zu allem fähig war. Und sie wusste, dass, wenn er mit ihr zusammen irgendwo hinfliegen würde, es kaum eine Chance gab, Gabriele rechtzeitig in eine Klinik zu transportieren. Die Hütte lag zu hoch in den Bergen, als dass man sie anders als zu Fuß oder mit einem Helicopter erreichen konnte, doch das Wetter war katastrophal und sie ahnte, dass bereits ein Startverbot ausgehängt worden war. Weiser zog sie mit sich zur Tür der Hütte und nachdem er Ralf noch einen letzten, funkelnden Blick zugeworfen hatte, zerrte er Biggi mit nach draußen. Dort goss es in Strömen und sie waren beide nach wenigen Metern völlig durchnässt. Als sie vor dem Medicopter angekommen waren, zwang er Biggi einzusteigen und kletterte dann auf den Copilotensitz, wobei er die ganze Zeit die Waffe auf die Pilotin richtete. „Starten!“, befahl er ihr dann. Biggi fuhr mit zitternden Händen die Turbinen hoch. Alleine bei diesem Wetter noch zu starten, war risikoreich, doch mit diesem Verrückten neben ihr auf dem Copilotensitz, war es mehr als lebensgefährlich. Sie hatte keine Ahnung, was er vorhatte, doch sie rechnete damit, dass er sie nicht gehen lassen würde. Mitwisser konnte er sicherlich nicht gebrauchen, das war ihr klar. Während sie den Helicopter langsam in die Höhe zog, verabschiedete sie sich in Gedanken von ihren Freunden und von Thomas. Ihr stiegen bei dem Gedanken an Thomas Tränen in die Augen. Es zerriss ihr fast das Herz, immer wieder seine verzweifelten Funksprüche zu hören, aber nicht antworten zu können. Würde sie ihn jemals wieder sehen? Sie wollte ihm nur einmal noch sagen, wie sehr sie ihn doch liebte und sich von ihm verabschieden. Doch das wurde ihr nicht gewährt. Weiser hatte ihr jeglichen Funkkontakt verboten und den Finger die ganze Zeit auf dem Abzug.

Biggi wischte sich die Tränen aus den Augen, um bei dieser Wetterlage überhaupt noch ein bisschen was erkennen zu können. Da sie sich auf Weisers Anweisung nicht beim Tower gemeldet hatte und somit auch keine Informationen über den Luftverkehr in dieser Gegend besaß, war dieser Flug besonders risikoreich. Zudem musste sie immer wieder an Gabi denken, die nun wahrscheinlich lebensgefährlich verletzt in dieser Berghütte lag. Hoffentlich würde Ralf es irgendwie schaffen, Hilfe zu holen. Die einzige Möglichkeit waren die Walkies, doch Biggi wusste, dass die Reichweite nur gering war, besonders bei diesen Wetterverhältnissen. Ihre einzige Hoffnung war das A Team. Nur ein Helicopter könnte Gabriele schnell genug in ein Krankenhaus bringen.

Etwa zur selben Zeit hatte Thomas die angegebenen Koordinaten erreicht. Es war allerdings nichts zu erkennen und die schlechten Wetterverhältnisse und die einbrechende Dämmerung erschwerten die Suche noch weiter. „Es muss hier irgendwo sein.“, Thomas war sich sicher. Michael und Peter hielten ebenso Ausschau, doch sie konnten absolut nichts entdecken. Sie wollten schon beinahe weiterfliegen und ihre Suche in einem größeren Umkreis fortsetzen, als plötzlich etwas unerwartetes geschah. Sie erhielten einen Funkspruch – von Ralf. Dieser kämpfte in der Hütte noch immer verzweifelt um Gabrieles Leben. Er war schon vollkommen verzweifelt, als er dann plötzlich, zunächst bruchstückweise doch dann immer klarer, das Gespräch, das Thomas, Michael und Peter im Helicopter führten, über sein Walkie mithören konnte. „Hallo, hier ist Ralf, kann mich jemand hören?“ Michael antwortete sofort, so verzweifelte hatte er Ralf noch nie erlebt, es musste irgendetwas schlimmes geschehen sein. „Ralf, wir können dich hören, was ist passiert? Wo seid ihr?“, fragte der Notarzt seinen Kollegen sofort. „Wir sind hier irgendwo in einer Hütte, Gabi…sie…sie ist angeschossen worden. Ich habe solche Angst, dass sie stirbt. Ihr müsst mir helfen.“ „Ralf, wo ist die Hütte, wir können nichts entdecken.“, meldetet Thomas sich nun. „In der Nähe einer Lichtung.“, stammelte Ralf nur noch. Er war komplett mit den Nerven am Ende. Die Angst, dass Gabriele sterben könnte, war unerträglich. Glücklicherweise hatte Thomas die Hütte Dank Ralfs Beschreibung schnell entdeckt. „Ok, Ralf, bleib ganz ruhig, wir sind gleich bei euch.“, redete Michael beruhigend auf seinen Kollegen ein, obgleich er sich selbst die größten Sorgen um Gabi machte. Schussverletzungen waren fast immer gefährlich und er wusste nicht, wie viel Blut seine Kollegin schon verloren hatte oder welche Verletzungen sie durch die Kugel erlitten hatte.

Die Kufen des Medicopters hatten den Erdboden noch gar nicht ganz berührt, da waren Peter und Michael auch schon herausgesprungen und eilten zum Eingang der Hütte. Als sie die Tür geöffnet hatten, fanden sie einen völlig aufgelösten Ralf vor, der vor der schwer verletzten Gabriele kniete und nicht wusste, was er tun sollte. „Gott sei Dank.“, stammelte er nur, als er seine beiden Kollegen erblickte. Michael und Peter kümmerten sich sofort um ihre verletzte Kollegin. „Ich kann hier nicht viel für sie tun, sie muss dringend in den OP.“, musste Michael feststellen. Er musste Gabi intubieren, denn ihre Atmung war bereits viel zu schwach. Zudem legte er ihr zwei weitere Infusionen. Ralf stand nur wie gelähmt daneben und beobachtete alles, er stand total unter Schock.

Thomas hatte die Turbinen heruntergefahren und war dann auch sofort mit der Trage zur Hütte geeilt. Er machte sich noch immer totale Sorgen um Biggi, hoffentlich war sie ok. Noch hatten er, Michael und Peter schließlich keine Ahnung, was überhaupt vorgefallen war.

Als er die Hütte betrat, erblickte er Gabriele auf dem Boden liegen, Peter und Michael kümmerten sich um sie. Ralf stand nur teilnahmslos daneben. Aber wo war Biggi? „Ralf, was ist passiert? Und wo ist Biggi?“, fragte Thomas seinen Kollegen sofort. Ralf wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, er war völlig fertig. Thomas rechnete mit dem Schlimmsten. „Dieser Verrückte wollte mit dem Helicopter fliehen und hat Biggi mitgenommen.“ „Oh mein Gott.“, brachte Thomas nur noch hervor. Am liebsten wäre er sofort aufgesprungen, zum Heli gerannt und gestartet, um nach Biggi zu suchen. Dass Weiser Gabriele einfach niedergeschossen hatte, zeigte, dass er zu allem fähig war. Thomas ging mit Ralf zusammen ein wenig von Michael, Peter und Gabriele weg und ließ sich von ihm genau erzählen, was passiert war. Dass Weiser seinen Freund hatte sterben lassen, zeigte ebenfalls, dass ihm Menschenleben nicht viel wert waren. „Wir müssen Biggi suchen. Wer weiß, was dieses Schwein mit ihr gemacht hat!“, beschloss Thomas. Er wurde fast verrückt vor Angst. „Zuerst müssen wir Gabi in die Klinik fliegen. Sie muss dringend in den OP.“, mischte Michael sich ein. Thomas blickte ihn an und danach Gabi, die reglos auf der Trage lag. Dann nickte er zögerlich. Er wusste, dass Michael Recht hatte, so schwer es ihm auch fiel, sie mussten zuerst Gabriele fliegen. Sie war schwer verletzt und hatte sonst keine Chance.

Während Peter und Michael die Trage mit ihrer Kollegin zum Medicopter trugen, war Thomas schon vorgesprintet, sie durften jetzt keine Zeit verlieren. Kaum waren die anderen eingestiegen, zog er den Heli auch schon in die Höhe. „Medicopter 117 an Rettungsleitstelle. Wir haben zwei unserer vermissten Kollegen gefunden, unsere Notärztin ist schwer verletzt. Erbitten Klinikzuweisung.“ „Rettungsleistelle an Medicopter 117, Freigabe für Polyklinik Murnau.“ „Danke, Rettungsleistelle.“ Thomas informierte die Leitstelle noch über die genauen Geschehnisse, damit sie die Suche nach Biggi und Weiser gezielter fortsetzen und die Polizei informieren konnten.

Während des Flugs verschlechterte Gabis Zustand sich zusehends. „Thomas, wie lange noch?“, fragte Michael nervös. Er wusste, dass jetzt jede Minute zählt. „Landung in zwei Minuten.“, informierte der Pilot ihn. Sie konnten die Klinik bereits in einiger Entfernung erblicken. Thomas konnte jedoch an nichts anderes mehr denken als an Biggi. Er machte sich so schreckliche Sorgen.

Inzwischen hatten Biggi und Weiser schon eine ganz schön weite Strecke zurückgelegt. Die Pilotin hatte immer noch keinen blassen Schimmer, was dieser Irre, der neben ihr saß und sie die ganze Zeit mit seiner Waffe bedrohte, vorhatte. Zudem quälte sie diese schreckliche Angst um Gabi. War ihre Kollegin und Freundin überhaupt noch am Leben? Hatte Ralf es geschafft, irgendwie Hilfe anzufordern? War das A Team bereits auf der Suche nach ihnen? Sie wusste es nicht, es war alles ungewiss. Durch diese ganzen Gedanken, die ihr durch den Kopf kreisten, hatte Biggi große Mühe, sich auf den Flug zu konzentrieren und keinen Fehler zu machen. Bei diesen starken Windböen hätte sie sowieso wahrscheinlich schon gar nicht mehr in der Luft sein dürfen. Plötzlich deutete Weiser auf ein Feld, das vor ihnen lag. „Da gehst du runter.“, wies er Biggi an. Sie nickte nur zaghaft und steuerte das Feld an. Es lag direkt neben der Autobahn und sie ahnte, dass Weiser so versuchen wollte sich abzusetzen.

Biggi landete mitten auf dem Feld und fuhr schließlich langsam die Turbinen herunter. Weiser verfolgte jede ihrer Bewegungen mit seiner Waffe. Die Pilotin hatte schreckliche Angst, sie hatte keine Ahnung, was er jetzt mit ihr tun würde. Würde er sie erschießen? Eins war ihr klar, einfach so abhauen und sie hier sitzen lassen, das würde er nicht tun. Sie verabschiedete sich in Gedanken von Thomas und von ihren Freunden. Ob sie sie je wieder sehen würde? Ihr blieb keine Zeit mehr, um weiter darüber nachzudenken, denn schon schlug Weiser sie mit seiner Waffe nieder und ihr wurde schwarz vor Augen. ‚Thomas, wo bist du nur? Hilf mir!’, war das Letzte, was sie dachte, dann verlor sie vollkommen das Bewusstsein.

Das A Team war gerade auf dem Heliport der Klink gelandet, wo ein Ärzteteam Gabriele bereits erwartete. Sie wurde sofort in den OP gebracht. Ralf wollte dem Ärzteteam sofort folgen, doch Michael hielt ihn am Arm fest. „Ralf, du kannst jetzt nichts für Gabi tun. Sie operieren sie jetzt, aber glaub mir, sie ist in den besten Händen.“ Ralf musste einsehen, dass Michael Recht hatte, doch trotzdem wäre er jetzt am liebsten mit rein gegangen. „Wir müssen Biggi suchen.“, mischte Thomas sich dann ein. Er war bereits wieder ins Cockpit gestiegen und war bereit jede Sekunde abzuheben. Die anderen nickten, auch wenn es ihnen schwer fiel, jetzt, wo Gabriele im OP lag und um ihr Leben kämpfte, sie hier in der Klinik alleine zu lassen. Andererseits wusste sie, dass die OP mehrere Stunden andauern würde und sie im Moment nichts für ihre Kollegin tun konnten. Sie mussten sich jetzt erst einmal um Biggi kümmern.

Thomas flog mit Höchstgeschwindigkeit wieder zu der Hütte zurück, wo sie Gabi und Ralf gefunden hatten. Sie hatten jedoch weder einen Anhaltspunkt darüber, wohin Weiser Biggi gebracht hatte, noch was er mit ihr vorhatte. „Ralf, weißt du noch, wie lange es etwa her ist, dass Biggi hier gestartet ist?“, fragte Thomas den Sanitäter. „Ich denke, es müsste etwa eine Stunde her sein.“, antwortete er, sicher war er sich aber auch nicht mehr, er hatte sich solche Sorgen um Gabi gemacht und jede Sekunde war ihm vorgekommen wie eine Ewigkeit. Thomas malte sich inzwischen das Schlimmste aus. Wo war Biggi nur und was mit ihr passiert? Hoffentlich würden sie nicht zu spät kommen. Bei diesem Gedanken stiegen ihm Tränen in die Augen. Er wischte sie sich jedoch schnell weg, bevor die anderen etwas bemerkten. Er musste sich jetzt auf den Flug konzentrieren, was bei dem Wetter nicht einfach war. Eigentlich hätten sie keine Starterlaubnis mehr bekommen, als sie von der Klinik aus gestartet waren, doch Thomas hatte alle Warnungen ignoriert. Sie mussten Biggi jetzt finden, koste es, was es wolle.

Bald hatten sie das gesamte Gebiet um die Hütte abgegrast, doch ohne Anhaltspunkte war es so gut wie aussichtslos. In der Zeit konnte Biggi schon sonst wohin geflogen sein. Zudem bestand das Gelände Hauptsächlich aus Wald und viele Abschnitte waren überhaupt nicht einsehbar. Auch von der Bergrettung, die bei der Suche helfen sollte, gab es nichts neues. Es war, als würde man eine Nadel im Heuhaufen suchen. Ein rotgelber Helicopter verschwand nicht einfach von der Bildfläche, doch das Gelände war so riesig, dass man unmöglich alles absuchen konnte. Möglichweise war Weiser mit Biggi längst über alle Berge. Der Medicopter war gerade aufgetankt worden und hatte somit genügend Sprit um mehrere Stunden in der Luft zu sein. Die Ersatzmaschine hingegen hatte das Kerosin fast aufgebraucht und Thomas wusste, dass die Tankfüllung nur noch für eine gute halbe Stunde reichen würde. Sie mussten Biggi schnellstens finden, sonst konnten sie nichts mehr tun. Bei diesen Wetterverhältnissen, würden sie nirgendwo einen anderen Heli herbekommen und ohne Luftunterstützung war die Suche noch aussichtsloser als sie es ohnehin schon war.

„Wir haben nur noch für 35 Minuten Kerosin.“, informierte Thomas seine Kollegen, seine Verzweiflung und die Angst um seine Biggi wuchs von Sekunde zu Sekunde. „Damit schaffen wir es doch nur mehr zurück zur Klinik, oder?“, fragte Ralf zögernd nach, denn sie waren schon ein ganzes Stück von der Klinik entfernt. Thomas bestätigte dies. Er wusste, worauf Ralf hinaus wollte, doch das kam für ihn nicht in Frage. Er würde jetzt auf keinen Fall umkehren, nicht bevor sie Biggi gefunden hatten. Er war nahe davor vollkommen zu verzweifeln, denn er wusste, dass sie kaum noch eine Chance hatten, Biggi zu finden, bevor das Kerosin aufgebraucht war. Doch als er schon fast davor war, aufzugeben und sich wirklich von den anderen überreden zu lassen, wieder zurück zur Klinik nach Murnau zu fliegen, geschah etwas unerwartetes. Sie erhielten den rettenden Funkspruch von der Rettungsleitstelle. „Rettungsleitstelle an Medicopter 117, ein Spaziergänger hat einen Helicopter auf einem Feld in der Nähe der Autobahn erblickt, GPS Koordinaten 47,80 Nord zu 12,37 Ost. Möglicherweise handelt es sich hierbei um die von Ihnen vermisste BK 117. Over“ „Danke, Rettungsleistelle, over and out.“ Thomas änderte sofort den Kurs und flog auf die angegebenen Koordinaten zu. Er hatte schreckliche Angst vor dem, was ihn dort erwarten würde. Vielleicht war Biggi verletzt? Oder war sie überhaupt noch am Leben? Was hatte dieses Schwein nur mit ihr gemacht?

Schon aus einiger Entfernung konnte Peter, der auf dem Copilotensitz saß, den Helicopter erkennen, der auf dem Feld stand. Es war eindeutig eine BK 117, nein nicht irgendeine, es war die BK 117, mit der Biggi Weiser zur Flucht verhelfen müssen hatte. Mit dem letzten Tropfen Sprit landete Thomas direkt neben dem anderen Medicopter. Ohne vorher die Turbinen herunterzufahren, sprang er aus dem Cockpit und lief genau wie Michael, Peter und Ralf sofort zu dem anderen Medicopter. Schon aus einiger Entfernung erkannte Thomas Biggi auf dem Pilotensitz, doch sie bewegte sich nicht. Ein eiskalter Schauer lief ihm über den Rücken. Waren sie zu spät gekommen? Zeit, um weiter darüber nachzudenken, blieb ihm allerdings nicht, denn schon  hatten sie den Helicopter erreicht. Thomas hatte die Tür auf der Pilotenseite als erstes erreicht und riss sie sofort auf. Biggi war noch immer bewusstlos und Blut aus einer Platzwunde an der Stirn rann über ihr Gesicht. Thomas erschrak bei ihrem Anblick. „Oh Gott… Biggi…“, flüsterte er nur. Dann nahm er sie vorsichtig auf den Arm und legte sie behutsam vor dem Medicopter ins Gras. Michael und Peter kümmerten sich sofort um die Pilotin. „Was ist mit ihr?“, fragte Thomas, der Biggis Kopf in seinen Schoß gebettet hatte und ihre Hand hielt, dann. Er war unendlich besorgt. Was hatte dieser Verbrecher nur mit seiner Biggi gemacht? Michael maß Biggis Puls und leuchtete ihr mit einer kleinen Taschenlampe in die Augen. „Sie hat wahrscheinlich eine Gehirnerschütterung.“, antwortete er seinem Freund dann. „Aber sie wird doch wieder?“, fragte Thomas, während er Biggi durchs Haar strich, besorgt. Michael beruhigte ihn: „Ja, ich denke schon.“

Tatsächlich öffnete Biggi bereits wenige Sekunden später die Augen. Das erste, was sie erkannte, war, dass sich jemand über sie gebeugte hatte. Zunächst sah sie ihn nur verschwommen, doch dann immer klarerer und schließlich erkannte sie, dass es Thomas war. Leise flüsterte sie seinen Namen. „Biggi… Gott sei Dank.“, sagte er erleichtert und strich ihr sanft über die Wange. Es dauerte noch einige Sekunden, bis Biggi sich erinnerte, was passiert war. Weiser hatte sie niedergeschlagen und die anderen mussten sie gefunden haben. Doch was war mit Gabi? „Thomas, was ist mit Gabi?“, fragte sie dann sofort total besorgt. Sie betete, dass die anderen ihre Freundin rechtzeitig gefunden hatten. „Sie ist bereits in der Klinik und wird operiert. Mach dir keine Sorgen.“, versuchte Thomas sie zu beruhigen. Biggi versuchte, sich aufzurichten, aber Thomas hielt sie sanft an der Schulter zurück. „Bleib liegen. Du hast wahrscheinlich eine Gehirnerschütterung.“, meinte er besorgt. „Es geht schon.“, erwiderte Biggi und stand schließlich mit Thomas’ und Michaels Hilfe langsam auf. Dann fiel sie Thomas erst einmal in die Arme. „Ich hatte so Angst um dich.“, gestand er ihr. Biggi schmiegte sich an ihn und nun war ihnen beiden alles total egal und sie küssten sich vor versammelter Mannschaft. Zu groß war die Angst gewesen, einander nie wieder zu sehen. Michael, Peter und Ralf bekamen große Augen, sagten allerdings nichts, sondern gingen schon einmal vor zum Helicopter. Vor allem Ralf wollte so schnell wie möglich zurück in die Klinik, um zu erfahren, ob es schon etwas neues von Gabriele gab.

Nachdem Thomas und Biggi eine Weile dort gestanden waren, sich umarmt und geküsst hatten, folgten sie den anderen schließlich langsam zum Helicopter. Michael verarztete noch Biggis Platzwunde, dann konnten sie endlich zur Klinik starten. Sie nahmen jedoch den Medicopter, den Biggi geflogen war, da das Kerosin der Ersatzmaschine endgültig aufgebraucht war.

Auf dem Flug dorthin klärten die anderen Biggi über Gabrieles Zustand auf und Biggi erzählte ihnen von dem schrecklichen Flug mit Weiser. Sie war so unendlich froh, dass es endlich vorbei war und ihre Kollegen sie gefunden hatten. Nur die Sorgen um Gabriele blieben, denn die anderen hatten ihr auch sagen müssen, dass sie selbst nicht wussten, wie es um die Notärztin stand.

Als sie die Klinik erreicht hatten, erkundigten sie sich sofort an der Information nach Gabriele. Man sagte ihnen, dass sie auf die Intensivstation verlegt worden sei und der behandelnde Arzt das Team dort erwarten würde. Zunächst waren alle erleichtert, dass Gabi die Operation überlebt hatte, doch wussten sie natürlich noch nichts über den Zustand ihrer Kollegin. Ralf konnte die ganze Zeit vor Sorgen um Gabi keinen klaren Gedanken mehr fassen. Er hoffte so sehr, dass einfach nur alles wieder gut werden würde.

Als die fünf Kollegen schließlich den Gang der Intensivstation betraten, wurden sie bereits erwartet. „Ich bin Dr. Haber, ich habe Ihre Kollegin operiert.“, stellte Gabis behandelnder Arzt sich vor. „Und wie geht’s ihr?“, Biggi hielt diese Ungewissheit kaum noch aus. Sie hielt sich an Thomas fest, immer in der Angst, dass Dr. Haber ihnen schlechte Nachrichten überbringen könnte.

„Ich kann Sie erst einmal beruhigen, Ihre Kollegin schwebt nicht mehr in Lebensgefahr, Ihre Werte haben sich nach der Operation stabilisiert.“ Das Team atmete zunächst auf und fiel sich erleichtert in die Arme, doch Michael ahnte, dass der Arzt noch nicht fertig war. „Aber da ist doch noch etwas, Sie verschweigen uns doch etwas…“, Michael hatte den Arzt, der sie nun mit einem besorgten Blick ansah, durchschaut und sah ihn nun auffordernd an. „Nun, wir konnten die Kugel zwar entfernen, aber sie steckte direkt neben der Wirbelsäule. Dadurch wurde eine Schwellung hervorgerufen, die nun auf die Nervenbahnen drückt.“, erklärte er dann. „Und das heißt?“, fragte Ralf zögerlich. Er ahnte es bereits, doch wollte er es einfach nicht wahr haben. „Es kann etwas heißen, muss aber nicht. Wir werden einfach abwarten müssen, aber ich will Ihnen nichts vormachen. Es besteht die Möglichkeit, dass Ihre Kollegin querschnittsgelähmt bleiben wird.“ Das hatte gesessen. Michael, der die Anspielungen des Arztes sofort verstanden hatte, nahm Ralf, dem Tränen in den Augen standen, tröstend in den Arm. Er war vollkommen fertig. Biggi ging es nicht anders. Sie konnte es einfach nicht glauben, ihre Freundin sollte möglicherweise den Rest ihres Lebens im Rollstuhl verbringen und das alles wegen diesem Irren??? Warum musste das Leben nur so ungerecht sein? Sie ließ sich von Thomas in den Arm nehmen und trösten. Das war einfach zu viel gewesen.

„Können wir zu ihr?“, fragte Ralf dann leise. „Einen von Ihnen kann ich kurz zu ihr lassen, aber nicht alle, das wäre zu viel für Ihre Kollegin, sie ist immerhin gerade erst operiert worden.“ Die anderen nickten verständnisvoll. Natürlich brauchte Gabi jetzt Ruhe. Für alle war sofort klar, dass Ralf gehen würde. Während er sich von einer Schwester zu Gabrieles Zimmer führen ließ, wendete Michael sich noch einmal an Dr. Haber. „Seien Sie ehrlich, wie stehen ihre Chancen?“ „Ich will Ihnen die Wahrheit sagen, sie stehen 50 zu 50. Im Moment kann ich wirklich keine genau Prognose abgeben.“ Thomas und Peter standen neben Michael und hatten alles mitgehört. Sie sahen nur betroffen zu Boden und wussten nicht, was sie sagen sollten, man konnte wohl wirklich nur abwarten und hoffen. Sie verabschiedeten sich von Dr. Haber und wollten gerade gehen, als Thomas plötzlich bemerkte, dass Biggi, die die ganze Zeit neben ihm gestanden war, verschwunden war. „Wo ist Biggi?“, fragte er sofort. Michael und Peter zuckten mit den Schultern, auch sie hatten das Verschwinden ihrer Kollegin vorher nicht bemerkt, zu geschockt waren sie alle noch von den Worten des Arztes. „Vielleicht ist sie schon vorgegangen zum Heli.“, vermutete Michael dann. Thomas glaubte nicht daran, doch er wusste auch nicht, wo sie sie sonst suchen sollten. Zu Gabriele konnte sie schließlich nicht, vielleicht hatte Michael ja wirklich Recht. Als sie im obersten Stockwerk, dem Dachlandeplatz, aus dem Fahrstuhl stiegen, erkannte Thomas Biggi sofort. Sie stand am anderen Ende des Heliports und blickte in den Nachthimmel. Der Wind wehte durch ihre Haare und sie zitterte ein wenig. Thomas deutete Michael und Peter an, am Fahrstuhl zu warten und ging dann auf sie zu. Als er direkt hinter ihr stand, legte er ihr sanft die Hand auf die Schulter. Biggi erschrak ein wenig, da sie so in Gedanken versunken gewesen war, dass sie ihn vorher nicht bemerkt hatte. Doch als sie sah, dass es Thomas war, lehnte sie sich dankbar an ihn und ließ sich von ihm in den Arm nehmen. „Woran denkst du?“, fragte er Biggi, die noch immer gedankenverloren über die Lichter der Stadt, hinein in die tiefe Nacht blickte. „Meinst du, Gabi wird wieder gesund?“, fragte sie ihn und drehte ihren Kopf ein wenig, sodass sie ihm in die Augen sah. „Bestimmt.“, antwortete Thomas ihr und strich ihr dabei sanft über die Wange. Biggi schmiegte sich ganz nah an ihn, sie war so froh, dass er da war. „Ich hatte solche Angst um dich.“, flüsterte Thomas und küsste sie sanft auf die Stirn. „Halt mich ganz fest.“, bat Biggi ihn dann, worauf er sie noch fester in die Arme schloss.

 

 

The End

 

 

 



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