liebeodertod

 

Liebe oder Tod (Autor: Verena)

 

Biggi, Karin und Enrico waren auf dem Rückflug von einem Einsatz zur Basis. Als sie sich der Basis näherten sah Biggi Thomas. Er saß an dem kleinen Bach, der neben der Basis entlang floss. Sie fand, dass Thomas irgendwie traurig aussah. Nachdem sie gelandet waren, nahmen Enrico und Karin die Ausrüstung und gingen in den Hangar. Biggi wartete bis die beiden drinnen waren und ging dann zu Thomas, denn sie wollte nicht, dass Enrico und Karin sie sahen. „Hi.“, sagte sie. „Hi.“, sagte er und sah zu ihr auf. Biggi legte ihre Jacke neben Thomas auf den Boden und setzte sich darauf. „Was ist das?“, fragte sie dann und sah auf den Zettel den Thomas in der Hand hielt. Thomas gab ihr den Zettel. Es war das Ergebnis der Flugtauglichkeitsuntersuchung. Biggi las den Brief  durch, doch sie konnte mit den medizinischen Fachausdrücken nichts anfangen. „Und was heißt das? In meinen Berichten schreiben sie auch immer so ein Fachchinesisch.“, fragte sie „Es ist Krebs…Leberkrebs. Karin hat es mir gestern Abend übersetzt.“ Biggi sah ihn an. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. „Aber das kann man doch heilen, oder?“, fragte sie dann. „Ich werde sterben, Biggi. Ich habe noch 2 Monate, vielleicht drei.“, sagte Thomas. „Was?“, fragte Biggi entsetzt. „Ich muss nachher noch zu einer Untersuchung, aber es gibt kaum Zweifel.“ Biggi stiegen Tränen in die Augen. Sie legte ihren Kopf auf Thomas Schulter und er nahm sie fest in den Arm. Ihr liefen Tränen über die Wangen. ‚Das durfte nicht wahr sein. Thomas durfte nicht sterben.’ Plötzlich wurde Biggi bewusst wie viel er ihr eigentlich bedeutete. Bei keinem aus dem Team hätte es sie so hart getroffen wie bei ihm. Sie saßen noch lange so da ohne etwas zu sagen.

 Dann kam Karin aus dem Hangar und rief: „Thomas, kommst du? wir müssen los.“ „Ich komme gleich.“, rief Thomas zurück. „Wohin wollt ihr denn?“, fragte Biggi und hob den Kopf. „Zum Arzt. Es ist ein guter Freund von Karin. Sie hat mir so schnell wie möglich einen Termin besorgt.“ Sie standen auf. „Kann…kann ich mitkommen?“, fragte Biggi dann. Thomas sah sie an, dann nickte er. „Aber erzähl es bitte nicht den anderen, sie sollen sich keine Sorgen machen.“ Biggi nickte. „Komm“, Thomas legte seinen Arm um ihre Hüfte und sie gingen zum Hangar, weil sie sich noch umziehen mussten. Die anderen waren alle schon weg. „Biggi weiß bescheid, sie kommt mit.“, erklärte Thomas Karin. „Gut, können wir dann fahren?“ Sie gingen zu Karins Auto und fuhren los.

„Wir werden ihnen heute eine Gewebeprobe entnehmen, dann können wir eine 100prozentige Diagnose stellen.“, erklärte der Arzt. Thomas nickte. Er musste sein T-Shirt ausziehen und sich auf die Liege legen. Dann gab der Arzt ihm eine Anästhesiespritze. „Spüren sie das?“, fragte er Thomas. „Nein“, „Gut, dann können wir anfangen.“ Biggi stand die ganze Zeit daneben.

„Sie können sich jetzt wieder anziehen.“, sagte der Arzt, als er fertig war. „Aber ich bin doch noch flugtauglich oder?“, fragte Thomas. „Ja, es ist nur eine Lokalanästhesie, sie sind voll flugtauglich, Herr Wächter. Karin hat mir schon erzählt, dass ihnen das sehr wichtig ist.“ Thomas zog sich wieder an und ging mit Biggi nach draußen. „Gehen wir noch etwas essen?“, fragte Thomas sie. „Sorry, aber ich glaub ich krieg heute keinen Bissen mehr runter.“, sagte Biggi. Karin sprach noch mit dem Arzt. „Es sieht nicht gut aus oder?“, fragte sie ihn. „Wenn sich die Diagnose bestätigt, dann hat er nicht mehr viel Zeit.“ Karin nickte. „Wann ist das Ergebnis da?“ „Morgen Mittag. Ich ruf dich dann an.“ „Danke Joachim.“, sagte Karin. Dann verabschiedete sie sich und ging nach draußen, wo Biggi und Thomas warteten. Sie brachten Biggi nach Hause und fuhren dann auch nach Hause.

Als Thomas am Abend im Wohnzimmer saß, kamen Lisa und Laura runter und setzten sich zu ihm. „Dürfen wir fernsehen gucken?“, fragte Laura. „Klar.“, sagte Thomas. Er konnte ihr nicht in die Augen sehen. Lisa und Laura wussten nicht, dass er Krebs hatte. Er konnte ihnen einfach nicht sagen, dass sie nun auch noch ihren Vater verlieren würde. Thomas ging in die Küche um sich ein Glas Wasser zu holen. Karin saß am Tisch und las Zeitung. „Hast du es ihnen immer noch nicht gesagt?“, fragte sie ihn. „Ich kann es einfach nicht.“, sagte Thomas und ging dann nach oben. Er war ziemlich müde, doch er konnte nicht einschlafen. Er dachte die ganze Zeit nach. Über Lisa und Laura…und über Biggi. Er wollte noch nicht sterben. Schließlich schlief er doch ein.

Mitten in der Nacht wachte er schweißgebadet auf. Er hatte einen Alptraum gehabt in dem er gestorben war. Er braucht etwas bis er realisiert hatte, dass alles zum Glück nur ein Traum gewesen war. Thomas legte sich wieder hin, doch er konnte bis zum Morgen nicht mehr einschlafen. Er stand schon um sechs auf. Da das A Team die erste Schicht hatte fuhr er schon zur Basis. Er wollte Lisa und Laura aus dem Weg gehen, denn er konnte die beiden einfach nicht länger belügen.

Als er auf der Basis ankam war es noch dunkel und es war noch niemand da. Nur in Peters Wohnhelikopter brannte Licht. Doch Thomas wollte ihn nicht stören, weil er Stellas Auto auf dem Parkplatz gesehen hatte. Er holte sich eine Cola aus dem Hangar und setzte sich dann in den Aufenthaltraum. Kurze Zeit später hörte er ein Motorrad auf dem Parkplatz und nach ein paar Minuten betrat Biggi die Basis. „Was machst du denn schon hier?“, fragte Thomas erstaunt, „Ihr habt doch erst die Spätschicht.“ „Ich konnte nicht schlafen.“, sagte Biggi, „Du auch nicht?“ Thomas nickte. Biggi setzte sich neben ihn und trank einen Schluck von seiner Cola, die auf dem Tisch stand. „Du Biggi, wenn ich…wenn ich wirklich sterben muss, hast du dann mal ein kleines Auge auf meine Mädels? Weißt du, sie sind noch so klein und ich will nicht, dass sie in ein Heim kommen oder so. Sie haben dann doch gar keine Eltern mehr.“ Biggi nickte. „Ich verspreche dir, dass ich mich um sie kümmern werde.“, sagte sie. Ihr liefen Tränen über die Wange. Sie versuchte sie zurückzuhalten, doch es gelang ihr nicht. „Ich kann das alles einfach immer noch nicht glauben.“, schluchzte sie. Thomas wischte ihr die Tränen mit seinen Händen zärtlich weg, nahm ihren Kopf an seine Schulter und legte seinen Arm um sie. „Hey, noch gibt’s mich ja.“

Sie hörten ein Auto auf dem Parkplatz. Inzwischen war es hell und die Schicht des A Team würde gleich beginnen. Als Biggi Mark am Fenster vorbeigehen sah, stand sie auf und ging in den Waschraum. Sie wusch sich die Tränen aus dem Gesicht. Die anderen sollten nichts mitbekommen. „Morgen.“, sagte Mark, als er Thomas auf dem Sofa sitzen sah. „Morgen“ „Sag mal ist Biggi schon hier, ich hab ihr Motorrad draußen gesehen?“ „Ja, sie ist nur kurz aufs Klo gegangen. Sie hat glaube ich noch Berichte liegen und ist deshalb so früh gekommen“, log Thomas. „Sag mal, irgendwas hast du doch, oder? Du bist in den letzten Tagen so komisch!“, fragte Mark dann. Thomas sah ihn an. Er sagte eine Weile nichts, doch dann erzählte er Mark alles. „Ich habe Krebs, Leberkrebs. Sie haben es bei der Flugtauglichkeitsuntersuchung festgestellt. Die Ärzte geben mir noch zwei Monate, mit Glück drei.“ Mark starrte ihn entsetzt an. „Das ist jetzt nicht wahr oder?“ „Doch, leider. Das genaue Untersuchungsergebnis bekomme ich heute Mittag.“

Biggi kam aus dem Waschraum zurück. „Ich hab es ihm erzählt.“, sagte Thomas. Biggi nickte. „Ist vielleicht besser so.“ Nach kurzer Zeit kam auch Peter. Mark, Biggi und Thomas saßen immer noch im Aufenthaltsraum. Keiner sagte was. „Morgen.“, rief Peter gut gelaunt. „Morgen.“, sagte Biggi leise. „Was ist denn mit euch los? Ist jemand gestorben oder warum macht ihr solche Gesichter?“, fragte Peter. Mark und Biggi sahen Thomas an. Er konnte einfach nicht länger lügen und so erzählte er auch Peter, was los war. Auch Peter war sichtlich geschockt. Doch viel Zeit um etwas zu sagen blieb ihm nicht, denn die Alarmsirene ertönte: „Rettungsleitstelle an Medicopter117 Banküberfall in Traunstein, ein Schwerverletzter.“ „Verstanden, wir übernehmen.“, rief Biggi ins Mikro, während sich das A Team die Jacken nahm und zum Heli lief. Biggi blieb alleine auf der Basis zurück.

Als sie vor der Bank landeten, kam schon der Einsatzleiter auf sie zu gerannt. „Guten Tag, ich bin der Einsatzleiter. Der Verletzte ist angeschossen, er liegt noch in der Bank, aber der Bankräuber hat sich mit einigen Geiseln in der Bank verschanzt und will niemanden rein oder raus lassen.“ „Harland, ich bin der Notarzt.“, sagte Mark. Er nahm sich das Fernglas und sah zur Bank hinüber. Man konnte kaum etwas erkennen, doch dann schaffte Mark es doch noch den Verletzten zu sehen. „Es sieht nicht gut aus.“, sagte er, „Der Mann hat schon viel Blut verloren, der muss schnellstens da raus, sonst überlebt er das nicht.“ „Wir haben schon versucht mit dem Geiselnehmer zu reden, aber er lässt nicht mit sich verhandeln, wir können nur abwarten.“ „Abwarten?“, fragte Mark ungläubig, „Der Mann darinnen stirbt, wenn er nicht schnellstens in den OP kommt. Wir haben keine Zeit zum Abwarten.“ „Lassen sie mich mit ihm reden.“, bat Thomas. „Sie? Ich dachte sie sind der Pilot?“, fragte der Einsatzleiter. „Ja das bin ich, aber einen Versuch wäre es doch wert, oder?“ „Lassen sie es ihn doch versuchen, er hat schon einmal einen Mann vom Selbstmord abgehalten.“, stimmte Peter Thomas zu. „Na gut.“, sagte der Einsatzleiter schließlich und gab Thomas das Megaphon. „Wie heißt der Mann?“, fragte Thomas den Einsatzleiter. „Olaf Klein.“ „Ok“ „Herr Klein, hören sie, mein Name ist Thomas Wächter, ich bin der Pilot des Rettungshelikopters.“ „So, wollen sie mir also auch erzählen, dass ich besser aufgeben sollte? Vergessen sie es!“, schrie der Geiselnehmer. „Nein, das will ich nicht. Ich will ihnen einen Deal vorschlagen: Noch sind sie ein Bankräuber, aber kein Mörder. Aber wenn der Mann da drinnen stirbt und das wird er, wenn er nicht schnellstens ärztlich behandelt wird, dann ist das Mord. Lassen sie den Verletzten gehen und nehmen sie dafür mich.“ Peter und Mark sahen Thomas an. „Du bist verrückt.“, sagte Peter dann. „Wieso? Ich bin doch so oder so tot.“, sagte Thomas nur. „Na gut, aber wenn auch nur ein Bulle näher als 20 Meter an die Bank kommt, dann erschieße ich die erste Geisel und das meine ich ernst.“, schrie der Geiselnehmer. „Und keine Tricks, sonst sind hier alle tot. Du kommst alleine…mit der Trage.“, setzte er hinzu. „Thomas, das ist Wahnsinn.“, versuchte Peter ihn weiter davon abzubringen. Doch Thomas war entschlossen.

Er nahm die Trage aus dem Heli und näherte sich langsam der Tür von der Bank. Vorher hatte er noch sein Walkie in seine Hosentasche gesteckt. „Ok, Freigabe an Scharfschützen, wenn ihr ihn drin habt, dann holt ihn euch, aber die Geiseln dürfen auf keinen Fall gefährdet werden.“, gab der Einsatzleiter per Funk an die Scharfschützen durch. „Viel Glück, Thomas.“, sagte Mark noch, als Thomas losging. Biggi hatte das über Funk mitbekommen. „Basis an Mark. Viel Glück wobei?“, fragte Biggi. „Thomas geht als Austausch für eine verletzte Geisel in die Bank. Wir konnten ihn nicht aufhalten.“, erklärte Mark ihr. „Oh Gott“ meinte Biggi bloß. „Kann er uns hören?“, fragte sie dann. „Ja.“ „Thomas, hier ist Biggi. Bitte pass auf dich auf, ja?“ „Thomas nahm das Funkgerät aus seiner Hosentasche und fragte: „Wozu denn noch?“ „Sehr komisch.“, sagte Biggi bisschen sauer. „ Ich kann jetzt nicht mehr reden, der Geiselnehmer kann mich gleich sehen.“, meinte Thomas. Als er etwa einen Meter vor der Tür war, schrie der Geiselnehmer: „Halt. Stell die Trage hin und nimm die Hände hoch.“ Thomas stellte die Trage ab und hob die Hände. Dann öffnete sich langsam die Tür. Der Geiselnehmer stieß eine Frau vor sich her, der er eine Pistole an den Kopf hielt, sodass die Scharfschützen nichts tun konnten. Die Frau musste die Trage rein ziehen. Dann ging der Geiselnehmer mit ihr einen Schritt zurück. „So und nun komm langsam rein.“, befahl er Thomas. Thomas ging langsam rein. Als er drinnen war stieß der Geiselnehmer sofort die Tür zu und tastete Thomas nach Waffen ab. Er fand nur das Walkie. „Was ist denn das?“, schrie er. „Das war aber nicht ausgemacht. Dann wird aus unserem kleinen Deal wohl nichts und ihr müsst beide hier bleiben. Naja, eine Geisel mehr kann ja nicht schaden. Vielleicht gehen die ja endlich auf meine Forderungen ein, jetzt wo ich einen von euch hab.“ Er lachte spöttisch und stieß Thomas dann zu den anderen Geiseln auf den Boden. „Mist.“, fluchte Mark, der alles über das Walkie mitbekommen hatte. „Das musste ja schief gehen.“, sagte der Einsatzleiter. „Halten sie doch den Mund. Sehen sie lieber zu wie sie die Geiseln da raus bekommen und gehen sie endlich auf die Forderungen des Mannes ein.“, schrie Peter ihn an. „Das kann ich nicht. Der Mann fordert 80 Millionen Euro, so viel kann ich unmöglich auftreiben. Aber die Scharfschützen werden das schon regeln.“, sagte der Einsatzleiter und verschwand dann wieder. „Das hat man ja eben gesehen.“, murmelte Mark.

„Wenn ich nicht in zehn Minuten mein Geld und ein Fluchtauto habe, dann stirbt die erste Geisel.“, schrie der Geiselnehmer plötzlich ins Walkie. „Jetzt dreht der völlig durch.“, stellte der Einsatzleiter fest. „Wir müssen etwas unternehmen.“, rief Mark und sah Peter an. Dieser nickte. „Aber was?“ Der Einsatzleiter, der kurz verschwunden war kam wieder. „Es gibt nur eine Möglichkeit. Wir werden die Bank jetzt stürmen.“, erklärte er Peter und Mark. „Aber unser Kollege ist darinnen und noch andere Geiseln, was ist wenn der Mann total durchdreht und sie erschießt?“, fragte Peter ängstlich. „Wir haben keine andere Wahl.“, wiederholte der Einsatzleiter und ging dann wieder zu seinen Kollegen um alles vorzubereiten.

Karin und Enrico kamen gerade gut gelaunt in den Aufenthaltsraum. „Enrico wollte gerade etwas sagen, doch Biggi wies ihn an still zu sein. Sie hatte die ganze Zeit alles am Funk verfolgt. „Was ist denn los?“, fragte Karin dann, als sie den Einsatzleiter reden hörte. „Die anderen sind zu einem Banküberfall mit Geiselnahme gerufen worden. Thomas ist als Austausch für einen Verletzten in die Bank gegangen, doch der Geiselnehmer hat den Verletzten nicht frei gelassen. Nun will er die Geiseln töten, wenn er sein Geld nicht in zehn Minuten hat. Und nun will die Polizei stürmen, weil sie nicht auf die Forderungen eingehen können.“, erzählte Biggi. Sie war total nervös und hoffte, dass alles gut gehen würde. „Ich mach uns erst mal einen Kaffee schlug Enrico vor und ging in die Küche. Kurze Zeit später kam er mit zwei Tassen Kaffee wieder raus und gab sie Biggi und Karin, die immer noch vor dem Funkgerät standen.

Plötzlich klingelte das Telefon. Biggi ging ran. „Basis Medicopter 117, Schwerin guten Tag.“, meldete sie sich. „Hier ist Dr. Brink, kann ich mal bitte Frau Dr. Thaler sprechen?“ „Einen Moment.“, sagte Biggi und reichte den Hörer an Karin weiter. „Hallo“ „Hallo Karin, hier ist Joachim. Das Untersuchungsergebnis von deinem Kollegen ist da.“ „Und?“, fragte Karin, während sie hoffte, dass sich die Diagnose nicht bestätigt hatte. „Ich habe gute Nachrichten, es ist kein Krebs. Es ist eine gutartige Geschwulst und absolut harmlos.“ „Danke.“, sagte Karin. Sie freute sich total, doch dann erinnerte sie sich wieder daran, dass Thomas gerade in ziemlich großer Gefahr schwebte. Biggi hockte immer noch vor dem Funkgerät und Enrico stand hinter ihr. „Das war gerade ein Kollege von mir.“, erklärte Karin ihnen. „Thomas hat keinen Krebs.“ Biggi wäre Karin am liebsten vor Freude um den Hals gefallen, doch dann dachte sie wieder daran, dass Thomas immer noch in der Gewalt des Geiselnehmers war. „Das hilft ihm auch nichts mehr, wenn er da nicht lebend rauskommt.“, bemerkte Enrico. Biggi sah ihn an. Sie wussten, dass er Recht hatte, doch sie verdrängte den Gedanken, dass Thomas nicht heil aus der Sache rauskommen würde.

Plötzlich viel in der Bank ein Schuss. „Was war das?“, rief der Einsatzleiter durch das Funkgerät. „Ich hab soeben die erste Geisel erschossen.“, verkündete der Geiselnehmer, „Wenn ich mein Geld nicht in drei Minuten habe, dann ist die nächste fällig.“ „Oh Gott“, meinte Biggi. „Was ist wenn das Thomas war? Das darf doch alles nicht wahr sein?“ Inzwischen hatte sich das Einsatzkommando bereit gemacht um die Bank zu stürmen. Peter nahm sein Walkie und fragte den Geiselnehmer, der durch Thomas’ Walkie alles hören konnte: „Was ist mit unserem Kollegen?“ „Der ist als nächstes dran!“, schrie er wütend und warf dann das Walkie auf den Boden, „Ich lass mich von euch nicht verarschen!“, schrie er. „Wenigstens wissen wir, dass Thomas noch lebt.“, sagte Mark. „Aber wer weiß wie lange noch.“, setzte Peter hinzu.

Das Einsatzkommando war inzwischen bis zur Tür vorgedrungen. Einer der Männer riss die Tür auf und noch bevor der Geiselnehmer reagieren konnte, warf er eine Blendgranate in den Raum. Der Geiselnehmer rasstete nun aus und schoss wild um sich. Die Geiseln hatten sich auf den Boden geworfen, doch einige wurden in dem Kugelhagel getroffen. Thomas wurde von einer Kugel am Arm gestreift. Der Geiselnehmer hatte im Nebel die Flucht ergriffen und war in den Keller der Bank gerannt. Doch er hatte keine Chance, denn er wurde von mehreren Polizisten verfolgt und schließlich festgenommen. Peter und Mark nahmen ihre Ausrüstung und liefen sofort in die Bank, um sich um die Verletzten zu kümmern. Mark ging zu dem Schwerverletzen, der als aller erstes angeschossen worden war und schon viel Blut verloren hatte. Peter ging zu den Leichtverletzten. „Bist du ok?“, fragte er Thomas. „Ja, es geht schon.“, antwortete Thomas, während er seine Hand auf die Wunde drückte. Peter versorge Thomas’ Wunde, die zum Glück nicht so schlimm war. Dann flogen sie den Schwerverletzten in die Klinik.“ Mark begleitete den Verletzten in die Klinik während Peter und Thomas am Heli warteten. „Mit dir hat man aber auch wirklich nie Langeweile.“, sagte Mark zu Thomas. „Das du aber immer Jobs erledigen musst, die gar nicht in dein Aufgabenbereich gehören.“, witzelte Peter und klopfte Thomas auf die Schulter. Dann flogen die drei zurück zur Basis. Das B Team erwartete sie schon und Karin, Enrico und Biggi gingen auf den Heli zu. Thomas stieg als letzter aus. Biggi ging auf ihn zu und umarmte ihn. „Ich hatte so Angst um dich.“, sagte sie. „Schön, dass es dich gibt.“ „Wer weiß wie lange noch.“, meinte Thomas traurig. „Wieso?“, fragte Biggi und lächelte ihn an. Thomas sah sie fragend an. „Das Untersuchungsergebnis ist da, du hast keinen Krebs.“, klärte Karin ihn auf. Thomas brauchte einige Sekunden um zu begreifen, was Karin da gerade gesagt hatte. Dann lachte er und umarmte Biggi. „Ich glaube wir gehen dann mal.“, meinte Mark und verschwand mit Peter, Enrico und Karin im Hangar. Thomas sah ihnen hinterher. Als sie weg waren sah er Biggi an. Sie sahen sich ziemlich lange tief in die Augen und schließlich küssten sie sich.

 The End



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