Falsche Hoffnungen

 

 

Falsche Hoffnungen  (Autoren: Bettina und Sonja)

 

Falsche Hoffnungen

 

 

Klirrend kalt war diese Nacht mitten im Dezember. Der Schnee bedeckte die gesamte Landschaft. Der Schnee glitzerte im sanften Licht der Straßenlaternen, die die Straße säumten. Zwei große Gestalten liefen mit schnellen Schritten die Straße entlang. Ab und zu beleuchteten vorbeifahrende Autos die beiden, die einsam und alleine in dieser klirrend kalten Nacht ihre Wege gingen. Der Schnee unter den Füßen knarrte durch die Kälte leise – das einzige Geräusch, das zu hören war. Der Atem der beiden gefror bereits und hinterlies weiße Wölkchen. Lange mussten sie nicht mehr laufen, bis sie endlich wieder bei ihrem Zuhause waren. Endlich! Diese Kälte war bereits unausstehlich für die beiden großen Gestalten. Einer der beiden rieb sich die Hände, bevor er den Schlüssel aus seiner Hosentasche hervor holte und die Wohnungstüre aufschloss. Müde, wie beide waren, gingen sie gleich eine Etage höher, wo sich ihre beiden getrennten Schlafzimmer befanden. Die drei Kinder, Dirk, Lisa und Laura schienen schon zu schlafen. „Hei Michael, ich glaube ich hab doch nicht zu viel falsch gemacht, bei der Erziehung meiner Kinder.“ Grinste Thomas bevor er in seinem Zimmer verschwand. Denn all zu viel schlaf würden sie eh nicht mehr haben. Denn morgen sollte es bereits los gehen...

 

Auch bei Karin in ihrer Dachwohnung herrschte bereits reges treiben. Biggi und sie waren noch schwer damit beschäftigt die Kekse, die sie über den Tag hinweg gebacken hatten, fertig zu machen und dann in eine Dose zu verpacken. Beide unterhielten sich nebenbei sehr angeregt über ihr Liebes Leben: „Wie läuft es eigentlich zwischen dir und Michael?“ fing Biggi an. „Super, es könnte eigentlich nicht besser gehen.“ Verreit Karin ihr. Biggi musste Seufzen. „Wie sieht es eigentlich zur Zeit bei dir so in der Liebe aus?“ wollte nun Karin von ihrer besten Freundin wissen. Biggi zuckte nur mit den Schultern. „Hey das gibt’s doch nicht, du musst doch mal den passenden finden. Es laufen doch genug hier in Traunstein herum.“ „Ja schon, aber der richtige ist irgendwie nicht dabei.“ Seufzte sie. „Wie soll denn der Richtige deiner Meinung nach so aussehen?“ fragte Karin so ganz nebenbei. Ohne das es Biggi so recht bemerkte, begann sie einen ganz bestimmten Mann zu beschreiben: „Ja er sollte groß und schlank sein, vielleicht einen gut gebauten Oberkörper. Und nicht nur humorvoll und lustig, sondern auch romantisch.“ Karin hörte sich das alles schmunzelnd an und meinte noch immer grinsend: „Na, dann wäre doch der Thomas genau der richtige.“ „Thomas?! Thomas doch nicht, wir sind Freunde und nicht mehr.“ „Ja, ja, das sagen sie immer alle, und dann...?“ „Was dann?“ wollte Biggi dann aber doch wissen. „Ach nichts...“ meinte sie darauf und wandte sich wieder den Keksen zu. Auch Biggi half dann wieder mit, denn sie wollten so schnell wie möglich fertig werden, denn auch sie mussten morgen früh wieder aus dem Bett. Karin war bereits schon in Gedanken in dem bevorstehenden, gemeinsamen Wochenende mit den Kollegen und musste immer wieder Schmunzeln, wenn sie daran dachte, was sie nicht alles vor hatten, mit zwei ganz bestimmten Personen.

 

Früh am Morgen waren bereits alle auf der Basis versammelt. „Kann ich bei dir mitfahren Karin?“ „Nein!“ sagte sie gleich entschlossen. „Ja..OK...dann halt nicht.“ Meinte sie leicht beleidigt. „Hey Biggi! Jetzt sei nicht gleich beleidigt, ich hab halt das Auto schon voll. Kannst ja mal Ralf oder Thomas fragen.“ Schlug sie ihr vor. „Ja gut, das werde ich dann mal machen.“ Meinte sie und verschwand dann zu Karins Erleichterung zu Thomas. „Sag mal, könnte ich vielleicht bei dir mitfahren?“ fragte sie ein wenig schüchtern, obwohl das so gar nicht ihre Art war. „ Na klar kannst du bei mir mitfahren. Das währe doch eine Ehre für mich, wenn ich dich mitnehmen darf.“ Freute er sich. „Danke!“ meinte sie und lächelte ihn noch einmal zuckersüß an, bevor sie ihren Koffer und das Beautycase  holte. „Wie lange willst du eigentlich weg bleiben?“ wollte Thomas verwundert wissen, als er den Riesen Koffer seiner Kollegin sah. „Eine Woche genau wie du. Das sind doch eh nur die nötigsten Dinge.“ Thomas zog die Augenbrauen nach oben und konnte sich ein „Aha“ nicht verkneifen.

 

Etwa eine halbe Stunde später fanden sich die 6 auf der Autobahn Richtung Tirol wieder. Thomas musste, wie schon angekündigt noch schnell tanken, während die andren schon mal weiter fuhren. Alle hatten schon Angst, dass der Plan den gestern noch ausgeheckt hatten, nicht aufgehen würde. Die vier, die in Karins neuem Auto saßen, hatte eigentlich geplant, das sie die zwei eine Weile alleine vor der Hütte warten zu lassen. Sie hofften das Thomas nicht hinter ihnen bleiben würde.

Währenddessen an der Tankstelle. Biggi hatte beschlossen für sich und Thomas eine Flasche Mineralwasser zu kaufen. Auch Thomas hatte den Wagen wieder aufgetankt und zahlte noch schnell, bevor es auch schon wieder los ging. Nachdem Thomas wieder ganz auf der Autobahn war, drückte er auf das Gaspedal. Biggi war das schon gewohnt, dass ihr Kollege so schnell fuhr. Ihr machte das auch gar nichts aus, die Hauptsache war doch, das sie bei ihm war. „Willst du auch was trinken?“ wollte Biggi wissen, als sie einen Schluck aus der Flasche nah. „Oh ja, gerne.“ Meinte er und nahm Biggi die Flasche aus der Hand und trank aus der 2 Liter Flasche einen Schluck heraus. „Danke.“ Sagte er und überreichte ihr die Flasche wieder, so das sie diese wieder in den Fußraum stellen konnte. Die beiden redeten viel mit einander, vor allem aber über das neue Navigationssystem der BK117. Doch irgendwann wechselte Biggi das Thema: „Hast du CDs mit genommen?“ „Ja, im Handschuhfach liegen ziemlich viele.“ Antwortete er. „Oh... Kuschelrock.“ Meinte Biggi und legte sie in den CD Player, der sich im Auto befand. „Ich liebe diesen Song.“ Schwärmte Biggi, als „Feel“ von Robbie Williams lief. Thomas antwortete nicht darauf, sondern blickte zu ihr.

 

„Huch!  Das waren doch gerade Thomas und Biggi!“ meinte Karin als das schwarze Auto von Thomas an ihnen vorbei gebraust war. „Hey Karin steig vom Gas, wir wollen den beiden doch ein wenig Zeit zu zweit gönnen“ grinste Michael und legte seine Hand auf Karins Knie. „Glaubt ihr das unser Plan erfolg hat?“ wollte Ralf wissen. „Ich glaub schon.“ Gab Peter zu antwort. „Da liegt doch schon die Liebe in der Luft.“ Grinste Michael und sah seine Karin vielsagend an.

Nach ungefähr einer Stunde legten sie eine Pause in einer Raststation ein. Doch auf der Parkplatz suche mussten sie feststellen das auch Biggi und Thomas die selbe Idee gehabt hatten. So änderten sie ihre Entscheidung und fuhren zur nächsten die nur wenige Meter entfernt war. So suchte sich Karin einen geeigneten Parkplatz. Sie hofften das sie die beiden nicht verpassen würden. Die vier suchten sich eine Platz am Fenster, so das sie ohne Problem den gegenüberliegenden Parkplatz sehen konnten und somit auch Thomas Auto.

 

Thomas und Biggi hatten bereits ihren Cappuccino ausgetrunken. Biggi jedoch wollte noch schnell auf die Toilette. Sie überreichte Thomas ihre Handtasche, die er kurz halten sollte. Etwa 5 Minuten später kam Biggi wieder zurück und nahm ihm mit einem Lächeln die Tasche aus den Händen. Thomas wurde bei diesem Lächeln schon ganz heiß. Auf dem Weg nach draußen rutschte Biggi plötzlich aus, doch Thomas konnte sie gerade noch auffangen. „Hoppla!“ meinte Thomas und legte seinen Arm um sie. „Nicht das das noch mal passiert!“ grinste er und zog sie noch  näher an sich. „Danke.“ Meinte sie ein wenig verlegen. So liefen die beiden immer noch Arm in Arm zu seinem Auto.

Ralf trank gerade genüsslich seinen Kaffee und blickte wieder einmal aus dem Fenster. Was er sah konnte er nicht glauben. „Ich glaub da gibt’s was, was wir wissen sollten. Schaut mal schnell!“ meinte er an seine Kollegen gewand und deutete auf den Parkplatz. Auch die anderen mussten grinsen. „Ich glaube unser Plan ist jetzt schon aufgegangen. Wir sollten sie um sicher zu gehen, trotzdem mal im Auge behalten.“ Sagte Karin und die anderen nickten nur zustimmend.

 

Etwa eine Stunde später erreichten Biggi und Thomas als erste die Hütte. „Die andern scheinen noch nicht da zu sein.“ Stellte Biggi fest und sah sich schon ein wenig um, doch sie konnte wieder niemanden erkennen. „Du sag mal, steht das Angebot mit dem Snowboarden eigentlich noch?“ wollte sie wissen und sah Thomas in die Augen. „Aber klar doch! Wir können ja heute gleich mal los legen.“ Schlug er ihr vor. „Ja gerne!“ freute sich Biggi und lächelte ihn an. Sie reden noch eine kurze Zeit, doch dann beschlossen sie auszusteigen um die frische Bergluft zu genießen. „Hab ich mich eigentlich schon für das Mitnehmen bedankt?“ „Ich kann mich nicht dran erinnern.“ Antwortet er ihr und sah ihr in die rehbraunen Augen, die im Sonnenlicht glänzten. „Oh sorry! Dann mach ich das jetzt gleich!“ Als Dankeschön gab sie ihm einen kleinen Kuss auf die Wange. Genau in diesem Moment fuhren Karin und die andern vor. „Hey ich glaub´s nicht!“ entfuhr es Karin. Auch den andern bleib der Mund offen stehen, als sie die Szene mit Biggi und Thomas sahen. Gleichzeitig wurden die vier Autotüren geöffnet und Peter, Ralf, Karin und Michael stiegen aus. „Hi ihr beiden, wartet ihr schon lange?“ Nach einem kurzen Blick auf ihre Uhr antwortete sie: „Gut schon 15 Minuten.“ „Ja, die 15 Minuten hab ihr ja gut genützt.“ Meinte Karin und jeder musste grinsen. Die beiden grinsten sich hingegen nur verlegen an, die andern mussten die kleine Kussszene wohl beobachtet haben.

 

Etwa zwei Stunden später wollte Thomas wissen ob Biggi nun Lust hatte, noch ein wenig Snowboarden zu gehen. „Ja gerne, ich bin zwar noch nie auf so einem Ding gestanden, aber sonst gerne.“ „Hey gemeinsam werden wir das schon hin kriegen.“ Lächelte Thomas und zog Biggi, die neben ihm auf der Küchenbank saß, näher an sich heran. Was den andren abermals ein Lächeln entlockte. Doch dann machten sie sich dran sich umzuziehen. Oben angekommen, gingen die beiden in ihre verschiedenen Zimmer. Nach etwa 10 Minuten war Thomas schon fertig angezogen und beschloss nach Biggi zu sehen. Sie sollte eigentlich auch schon fertig sein. So klopfte er an ihre Türe und fragte ob er schon rein kommen könnte. Biggi, die hinter der Türe noch mit BH und Slip durch die Gegend lief, realisierte gar nicht, dass sie eigentlich nicht gerade viel an hatte. „Ja klar komm rein.“ Sagte sie. Die Pilotin bereute es jedoch sofort, als die Türe mit Schwung auf ging. „Oh äh.“ Brachte er nur hervor und starrte sie von oben bis unten an. Ihm war die Situation ziemlich peinlich, ebenso ging es Biggi. ’Klasse, und das schon am ersten Tag.’ Dachte die Pilotin sich. „Äh, ich geh dann mal wieder.“ Meinte er total verlegen und hoffte, dass man seine rot gewordenen Ohren nicht sah. Er wollte gerade gehen, doch sie hielt ihn an der Hand fest und meinte: „Bleib doch..., ich meine, jetzt ist es doch eh schon egal.“ Thomas sah zu ihr und konnte seinen Blick wieder nicht von ihr wenden. „Wenn du meinst.“  Sagte er und setzte sich auf ihr Bett. Thomas viel wirklich sehr schwer, sie nicht andauernd anzuschauen, denn immer wenn er sie ansah durchflutet ihm dieses seltsame Gefühl, das sich nicht beschreiben ließ. Doch leider wurde ihm dieser Anblick nicht lange gewehrt, denn Biggi war nach weiteren 5 Minuten endlich angezogen.

 

So liefen die beiden dann auch schon an den Hügel, der sich neben der kleinen Berghütte befand. Während Biggi sich das Snowboard anschnallte erklärte ihr Thomas schon ein wenig die wichtigsten Dinge. Kaum hatte sie das Board unter den Füßen, half Thomas ihr auch schon auf. „Wuahhhh.“ Schrie sie erst einmal auf, als sie zu Fallen drohte. „Hey, keine Angst, ich lass dich nicht los.“ Meinte er, während Biggi sich an ihm fest hielt und er fest seine Hände um ihre Hüften gelegt hatte. „Hör zu, du musst mehr in die Kante gehen, damit du nicht so leicht weg rutschst.“ „Ja, o.k.“ meinte sie ein wenig verunsichert, versuchte aber trotzdem ihr bestes zu geben. „Das sieht doch schon ganz gut aus.“ Lobte Thomas sie, als sie schon wenige Meter auf der Kante gerutscht waren. „Ich lass dich jetzt langsam los.“ Meinte er und Biggi nickte nur verunsichert. Langsam ließ Thomas ihre beiden Hände los. Mit schnellen schritten lief Thomas schon einmal den kleinen Hügel nach unten um Biggi, falls Nötig, auffangen zu können. Kaum war Thomas zum stehen gekommen, war Biggi falsch in die Kante gegangen und flog nach vorn – direkt in Thomas’ arme. Doch auch dieser konnte nicht mehr Standhalten und flog ebenfalls nach hinten zu Boden. „Hast du dir weh getan?“ wollte er besorgt wissen. „Nein, nein, es geht schon. Hast du dir weh getan?“ stellte auch sie ihm die Frage. „Ich werde es überleben.“ Antwortete er ihr. Lange sahen sie sich tief in die Augen, diese Blicke waren nicht die, zwischen einer Freundschaft – um Ozeane tiefer. Immer und immer näher kamen sich ihre Gesichter, doch sie wurden, wie es kommen musste, gestört. „Und ihr beiden wie läuft es.“ Schrie er zu den beiden hinüber. Sofort schossen die beiden voneinander. „Wie du sieht äh, äh nicht sehr gut, aber wenigstens bin ich weich gelandet.“ Grinste sie.  Doch Ralf, dem die Situation mehr als peinlich war, schloss ohne ein weiteres Wort zu sagen wieder das Fenster. Auch Thomas und Biggi mussten sich ein wenig verlegen angrinsen, bevor sie versuchten, auf zu stehen, was gar nicht so einfach war.

 

„Jetzt beeilt euch mal, die beiden werden sicher gleich wieder kommen.“ Trieb Karin Michael und Peter an, die an Biggis Heizung herum schraubten. Kaum hatte Michael die Zange bei Seite gelegt, wurde auch schon die Türe unten aufgerissen und die beiden völlig durchnässten Piloten polterten lachend die Treppe nach oben. „Was ist denn jetzt schon wieder passiert?“ wollte Michael wissen, als er schnell Biggis Türe schloss. „Die beiden scheinen ja viel Spaß gehabt zu haben.“ Grinste Peter und blickte seine beiden Freunde vielsagend an. Dann aber liefen sie mit schnellen schritten Richtung Treppe, wo ihnen die beiden lachend auch schon entgegen kamen. „Na, wie war’s?“ wollte Karin von ihrer Freundin scheinheilig wissen. „Lustig.“ Gab sie nur zurück und drehte sich zu Thomas um, der ebenso grinste.

 

Gegen Mitternacht gingen die sechs in ihre Zimmer, wobei sich Michael, Karin, Peter und Ralf noch einmal verschwörerische Blicke zu warfen, Thomas und Biggi jedoch, merkten nichts davon. Nachdem Biggi schon längere Zeit, ohne einzuschlafen, in ihrem Bett lag, musste sie feststellen, das ihre Heizung nicht ging. „Mist!“ fluchte sie. So packte sie, ohne noch weiter darüber nach zu denken, ihren Schlafsack und klopfte leise an die Türe von Thomas. Nachdem sie ein verschlafenes „Ja“ von ihm hörte, trat sie langsam ein. „Entschuldige bitte, das ich geweckt habe, aber bei mir im Zimmer geht die Heizung nicht. „Na komm her.“ Meinte er und rutschte bei Seite, so das Biggi ebenfalls in seinem Bett Platz fand. „Danke, das ist echt lieb von dir.“ Meinte sie            und stieg  vorsichtig zu ihm ins Bett. „Hast du platz?“ fragte Thomas und legte zögerlich seine Hand um sie. Auch sie legte ihre Hand auf seinen Bauch. Biggi nickte nur und kuschelte sich näher an ihn. Nach einiger Zeit begann Thomas Biggi liebevoll durchs Haar zu streicheln. Auch sie begann zärtlich über seinen Bauch zu streichen. Deutlich konnte sie seinen Muskulösen Oberkörper unter ihrer Hand fühlen. Glücklich steckten sie die Köpfe an der Stirn zusammen. Ihre Lippen waren so nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Die Versuchung war für beide sehr groß, doch sie schafften es sich zusammen zu reißen. Thomas jedoch konnte nicht andres, seine Lippen kamen denen von Biggi immer näher. Wenige Millimeter trennten sie noch voneinander. Biggi aber, drehte ihren Kopf zu Seite und legte ihn auf seine Brust bevor sie mit einem Lächeln im Gesicht die Augen schloss....

 

Am nächsten Morgen wachte Karin schon bedenklich früh auf. Sie blickte auf nach draußen, wo bereits die Sonne den Schnee glitzern ließ. Dann aber blickte sie zu Michael, der noch immer tief und fest schlief. Mit einem lächeln im Gesicht stand sie auf und musste erst einmal etwas dringendes erledigen. Neugierig wie sie war öffnete sie leise, die Türe von Biggis Schlafzimmer. Doch wie erhofft, war dieses leer. Frech musste sie grinsen, machte sich dann aber gleich auf den Weg zu Thomas’ Zimmer. Auch diese Türe öffnete sie besonders leise. Die Ärztin musste sich ziemlich das Lachen verkneifen, als sie die  für sie eindeutige Situation sah. Biggi lag schon halb auf Thomas und wie es für Karin aussah, mussten die beiden eine romantische Liebesnacht gehabt haben. Doch Karin konnte nicht Ahnen, das Biggi nur der Träger ihres Nachtkleides heruntergerutscht war und deshalb ihre nackte Schulter heraus schaute. Kopfschüttelnd verschwand sie schließlich wieder zurück in ihr Zimmer, wo sie sich erst einmal anzog und dann nach unten ging um das Frühstück vor zu bereiten. Als sie damit fertig war, ging sie in die Vorratskammer um noch einige der selbstgebackenen Kekse zu holen.

Etwa eine halbe Stunde später kamen nun auch endlich die anderen in die Küche, wo bereits alles schön vorbereitet war. Als sie alle – bis auf Biggi und Thomas – beisammen saßen, musste Karin unbedingt etwas los werden: „Ich hab heute morgen Thomas und Biggi schon einen besuch abgestattet. Ihr werdet nicht glauben, was ich da gesehen habe.“ Jeder wollte natürlich sofort wissen, was ihre Kollegin denn gesehen hatte. „... also ich glaube, das unsere beiden Piloten eine wunderschöne Liebesnacht verbracht haben.“ Vermutete die Ärztin. „Sie haben was?“ fragte Peter ungläubig. „Also ich hab ja viel erwartet, aber das die beiden gleich so ran gehen, hätte ich nicht gedacht.“ sie Spekulierten und Diskutierten über die beiden, doch irgendwann mussten sie aufhören, denn die beiden, von denen die Rede gewesen war, erschienen total übermüdet in der Küche. „War es eine etwas kurze Nacht für euch beide?“ fragte Peter direkt wie es eben seine Art war. „Ne, ich hab eigentlich so gut wie schon lange nicht mehr geschlafen.“ Antwortete Biggi und Thomas konnte ihr nur nickend zustimmen. „Na wenn ich in einer nacht mindestens 5000 Kalorien verbrennen würde, würde ich auch gut schlafen können.“ Flüsterte Michael seiner Karin ganz leise in ihr Ohr. Karin musste sich höllisch zusammen reisen um nicht in lautes Gelächter aus zu brechen. Peter und Ralf, aber auch Biggi und Thomas sahen die junge Ärztin nur komisch an. Sie hatten ja keine Ahnung, warum sie jetzt lachte. Dann aber setzten sich Thomas und Biggi doch zu den anderen und begannen ebenfalls zu Frühstücken.

 

„Na Biggi, dann legen wir mal wieder los. Oder?“ fragte Thomas. „Ja gerne. Aber eine Bitte habe ich an euch noch, könnt ihr mal bitte nach meiner Heizung schauen, ich musste heute schon bei Thomas schlafen. Und das Bett ist nicht gerade breit.“ Meinte Biggi. „Du hast bei Thomas im Bett geschlafen?“ fragte Karin und tat verwundert. „Ähm, na ja...“ meinte die Pilotin dann verlegen. „Ja, ja...“ meinte Peter drauf nur und sah die beiden vielsagend an. Biggi sagte nichts weiter, ihr war die Situation, genau wie Thomas total peinlich und verschwand aus der Küche. Auch Thomas folgte ihr sofort, nach oben, wo sich die beiden umzogen. Wie schon das letzte mal war Thomas schneller fertig als Biggi, diesmal jedoch wollte Thomas unten warten und nicht an ihrer Zimmertüre klopfen. Die Situation gestern war ihm mindestens genau so peinlich wie die heute unten in der Küche. Ja sicher, er hatte Biggis Anblick sehr genossen. War ja auch verständlich, sie hatte schließlich eine gutaussehende Figur und auch sonst sah alles an ihr einfach Traumhaft aus. Für Thomas jedenfalls, dessen Gedanken sich bei ihr befanden. Er selbst wusste auch nicht genau warum er in letzter Zeit so oft an sie dachte. Doch ein weiteres Nachdenken war nicht mehr möglich, denn Biggi kam fertig angezogen nach unten. „Na Thomas, können wir los?“ fragte sie fröhlich und legte einen Arm um ihn. Thomas sah sie wein wenig verdutzt an, legte dann jedoch auch seinen Arm um sie. Dieses seltsam Kribbeln durchströmte seinen Köper, wie immer wenn er sich in Biggis Nähe befand. Auch Biggi ging es so, nie war es vorher so gewesen, doch seit einigen Monaten hatten ich die Gefühle zu ihm verändert, auch fühlte sie sich immer öfter zu ihm hin gezogen. Doch Thomas, ja Thomas schien diese Gefühle nicht zu haben, schien wie schon seit vielen Jahren sich als ihr bester Freund zu fühlen. Doch gab es bei ihr überhaupt mehr als nur Freundschaft? Was wenn dieses Gefühl wieder verschwinden würde, es nur so eine Phase war? Ja genau eine Phase nicht mehr und nicht weniger.

 

„Hey, Erde an Biggi! Hallo!“ rief Thomas und rüttelte sie leicht an der Schulter. „Wie...wa...was ist los?“ wollte Biggi wissen und sah Thomas an. „Ich wollte die eigentlich nur etwas neues in Sachen Snowboarden zeigen, aber du scheinst mit deinen Gedanken ja ganz wo anders zu sein.“ Stellte der Pilot fest und lächelte Biggi an, sodass es ihr schon ganz heiß wurde. „Ähmm...ja sorry, stimmt.“ Sagte die verlegen und hoffte nur das Thomas die Röte die in ihr hoch kroch nicht sehen konnte. „Na ja aber jetzt komm schon es legen wir mal los, ich will heute noch mit dir auf eine Richtige Piste!“ spornte sie Thomas an und Biggi legte voller Elan ihr Snowboard an.

„Mist! Mann Thomas ich schaff das nie!“ fluchte Biggi, als sie wieder  einmal auf dem Boden lag. „Hey, komm Biggi, nicht aufgeben, du schaffst das, ich weiß das.“ Munterte sie Thomas. „Das ist aber lieb von dir das du an mich glaubst, aber ich glaube ich bin hoffnungsloser Fall.“ Seufzte Biggi. „Warte ich zeig dir das jetzt einfach mal vor und dann wirst du sehen tust du dir gleich leichter.“ Schlug Thomas vor und schnallte sich sein Snowboard an. Thomas erklärte ihr noch schnell alles und fuhr dann auch schon los. Biggi fand, dass Thomas total gut dabei aussah. Wie schöne wäre es doch, wenn sie auch schon so fahren könnte und mit ihm gemeinsam auf der Piste dahin zu sausen. Aber so? Plötzlich jedoch stockte Biggi der Atem. „Thomas pass auf vor dir....“ weiter kam sie nicht, denn der Pilot hatte den kleine Hügel auf der Bahn übersehen. Er konnte das Gleichgewicht nicht mehr halten und stürzte Kopfüber den Hang hinunter. Nach dem es ihn zweimal überschlagen hatte bleib er mit einem leisen Stöhnen hinter dem kleinen Hügel liegen. Biggi, die ihn von oben nicht mehr sehen konnte bekam die Panik und just in diesem Moment, wo Thomas dringend ihr Hilfe braucht bekam sie diese scheiß Bindung nicht auf. So blieb ihr nichts andres übrig als zu versuchen den Hügel hinunter zu fahren und so zu Thomas zu gelangen. Biggi konnte ja nicht ahnen, das Thomas nichts passiert war, den der Sturz hatte echt schlimm ausgesehen.

Nicht gerade langsam rutschte Biggi mit dem Snowboard an den Füßen zu Thomas hinab. Thomas saß hinter dem Hügel und versuchte gerade wieder auf die Beine zu kommen, als er durch einen heftigen Ruck wieder zu Boden gedrückt wurde. Biggi hatte nicht mehr bremsen können und war direkt in ihn hinein gefahren und wieder mal auf ihm gelandet, zum zweiten mal, seit sie das Snowboarden lernte. Sie selbst wusste jedoch nicht, warum sie auf einmal so gut hatte Snowboarden können, hatte sie sich doch gerade ebne ziemlich doof an gestellt. War es vielleicht, weil es um Thomas gegangen war? Weil sie sich Sorgen um ihren besten Freund gemacht hatte? Doch waren es wirklich die Sorgen um einen Freund gewesen, waren es nicht die Sorgen, einem Menschen galten den mal liebte? Fragen, auf die Biggi keine Antwort fand. Doch sie war sich gar nicht mehr so sicher ob sie denn eine Antwort drauf haben wollte. Vielleicht kam dann nämlich etwas andres heraus, das sie mehr als nur Freunde waren, dass sie mehr für ihn fühlte. Doch das alles gab es für Biggi nicht, denn sie versuchte es zu ignorieren. Aber dann wieder kamen die Gefühle so stark hoch das sie sie kaum mehr verbergen konnte.

 

„Hey, hattest du schon Sehnsucht nach mir?“ wollte Thomas frech grinsend von ihr wissen, als er in die rehbraunen Augen über ihm schaute, die nur einer Frau gehören konnte, Biggi. Die Biggi, die er im innern seines Herzens liebte, doch glauben oder besser gesagt eingestehen wollte sich Thomas die Gefühle zu ihr nicht. „Ja schon! Ich meine nach so einer Nacht!“ sagte sie und sah in seine Augen, die eine unheimliche Anziehungskraft auf sie ausübten. Dieses Eisblau, so klar wie ein Bergsee, dachte Biggi und lächelte ihn sanft an. „Können wir ja gerne wiederholen.“ Meinte er und suchte ihren Blick, der nicht schwer zu finden war, da sie über ihm lag und genau in seine Augen blickte.  „Gerne...“ meinte Biggi zögerlich. Ihr wurde schon ganz heiß, wenn sie an eine weitere Nacht gemeinsam in Thomas Bett dachte, nicht das sie sich etwas draus erhoffte, aber...

Thomas , der noch immer unter ihr im kalten Schnee lag, spürte keine Kälte nur das Verlangen ihre warmen Lippen zu berühren sie auf seinen zu spüren. Wenige Zentimeter waren sie nur entfernt und doch so unerreichbar, so schien es ihm. Plötzlich jedoch entfernten sich ihre Lippen. Biggi, die es zwar genossen hatte ihm so nahe zu sein, musste sich wohl oder übel wieder aufrichten. Mit Mühe und Not kam Biggi wieder auf die Beine. Auch Thomas stand wieder auf, klopfte sich den Schnee von der Jacke und schnallte sich sein Board wieder richtig an. „Ahhh....!“ rief Biggi nur kurz auf, als sie abzurutschen drohte. Thomas jedoch reagierte sofort und legte seine Arme um ihre Hüften um sie zu halten. „Danke!“ meinte sie nur leise und schaute ihn über Schulter in das lächelnde Gesicht von Thomas.

 

Biggi und Thomas beschlossen trotz Biggis Zweifel sich auf die Piste zu wagen. Biggi jedoch fasste auch langsam Vertrauen, denn sie wusste das Thomas da war und ihr helfen würde, wenn es nötig war. Am Lift trafen sie auf Peter und Karin, die gerade den Hang herunter gebraust kamen. „Hey ihr! Na was hab ihr denn jetzt vor?“ rief Peter gutgelaunt den beiden zu. „Wir beiden wagen uns jetzt mal auf die Piste.“ Grinste Thomas und zog, ein wenig verunsicherte Biggi an sich, was Karin und Peter ein Grinsen entlockte. „Wo sind denn Michael und Ralf?“ wollte Biggi dann doch wissen. „Die sind oben in einer Skihütte und wärmen sich auf.“ Antwortete Peter und auch Karin nickte. „Wollt ihr mit uns nach oben Fahren? Wir schwindeln euch beide mal mit nach oben, wird eh ne zeit dauern, bis ihr dann wieder ganz unten seid.“ Sagte Karin und lächelte Biggi an, die nur unschuldig mit den Schultern zuckte . „Ja gerne, oder Biggi?“ fragte der Pilot und lächelte sie süß an, so das Biggi nur ein leichtes nicken zustande brachte. So fuhren die vier nach Oben. Zuerst hatten Peter und Karin vorgeschlagen mit ihnen zu fahren, doch als es Biggi mal wieder schmiss und sie Thomas so liebevoll aufhob und nach ihrem Befinden fragte, beschlossen sie die beiden wieder alleine zu lassen, schließlich wollten sie der jungen Liebe nicht im Wege stehen. „Sie sind das Traumpaar schlechthin.“ Meinte Karin und beobachtete die beiden noch eine Weile. „Mann, da hast du recht, die sind echt total süüß, die beiden.“ Grinste Peter, der genau wie die andren noch immer glaubte das Biggi und Thomas eine heiße Nacht, in mitten des ganzen Schnees, verbracht hatten. Karin nickte ihm nur zu, drehte sich ein letztes mal nach ihren Freunden um und wedelte dann dicht gefolgt von Peter die Piste nach unten.

 

Die beiden Piloten die nach etwa einer Stunde endlich wieder das Tal erreichten, beschlossen für heute Schluss zu machen und morgen weiter zu fahren. Biggi besserte sich zusehends und die Fahrt nach unten war total gut verlaufen, fand Thomas, während Biggi immer noch ein wenig an ihr selbst zweifelte. Biggi die bis auf die Haut nass war zitterte als sie zur Hütte zurück marschierten. „Hey kleine, ist die kalt?“ fragte Thomas besorgt und zog sie in seine Arme um sie noch ein wenig zu wärmen, bis sie bei der Hütte waren. Biggi genoss es richtig hier in Thomas Armen zu liegen und gewärmt zu werden. Doch dies alles war vorbei als sie nach 10 Minuten die Hütte betraten. „Ich gehe jetzt mal schnell unter die Dusche.“ Sagte Biggi und verschwand in ihr Zimmer um sich zu duschen. Thomas hingegen machte sich auf den Weg in die Küche um ihr einen heißen Tee zu machen.

Biggi stand unter der Dusche, das warme Wasser ergoss sich über ihren Körper. Sie genoss es einfach, sich nach dem ansträngend mal wieder richtig zu entspannen. Das Snowboarden war schon ganz schön ansträngend gewesen. Biggi stellte das Wasser ab und wollte nach dem Handtuch greifen, dass so glaubte sie über der Duschkabine hing. Doch nein, es hing nicht darüber und auch sonst im Bad schien kein Duschhandtuch zu sein. „Mist!“ fluchte Biggi, konnte sich jedoch nicht erklären wo ihr Handtuch geblieben war. „THOMAS!“ schrie Biggi nun, auch wenn es ihr peinlich war, doch was sollte sie denn sonst machen? Triefend nass durch das ganze Haus laufen? Nein, bloß nicht. Weiter nachdenken konnte sie ohnehin nicht, denn Thomas kam nach oben gelaufen. „Biggi?!“ rief er und eine leichter Anflug Besorgnis, schein sich in seiner Stimme wieder zu spiegeln.  „Ja?!“ Kam es von Biggi, die noch immer triefend nass in der Duschkabine stand. Doch ihm blieb fast der Mund offen stehen, als er Biggi noch immer hinter der Duschkabine sah, wo nur ihr Kopf raus hing. „Könntest du mir bitte mein Duschhandtuch holen, das müsste in meinem Koffer irgendwo liegen.“ meinte sie etwas verlegen zu ihn. „Ja..., ja mach ich.“ stotterte er ein wenig. Sein blick war nur auf Biggi gerichtet und er konnte seinen Blick nicht mehr von ihr lassen. Doch er fasste sich dann wieder ziemlich schnell und ging zu Biggi ins Zimmer. Ihm war die Situation wieder etwas peinlich. Schon einmal hatte er sie in so einer Situation gesehen. Eigentlich liebte er ihren Anblick so sehr, aber sie waren nun einmal leider nicht zusammen, auch wenn er sich nichts sehnlicheres Wünschte. Doch ob Biggi das genau so sah? Als Thomas Biggis Zimmer betrat, blickte er sich kurz um wo ihr Koffer stand, den fand er auch gleich auf ihrem Bett. Nach längerem Herumsuchen in ihrem Koffer fand er dann endlich ihr Duschhandtuch. Er schloss den Koffer wieder und verschwand dann gleich wieder zurück ins Bad, damit Biggi sich fertig machen konnte.  „Hier, das Handtuch.“ meinte er wieder etwas zögernd, als er Biggi dann das Duschtuch herstreckte. „Du bist echt ein Schatz.“ meinte sie lieb und band sich dann das Duschtuch um. „Ja, ich geh dann mal lieber, damit du dich fertig machen kannst. Ich warte unten, der Tee ist schon fertig.“ erzählte er ihr schließlich, bevor er die Türe öffnete. „Klingt gut.“ grinste sie. Auch musste grinsen, verschwand dann aber hinter der Türe. Als Thomas sie Türe hinter sich geschlossen hatte, blickte Biggi erst einmal in den Spiegel. ‚Er ist so lieb.’ dachte sie sich. Einige Zeit war sie in Gedanken, doch dann hatte sie sich schnell wieder eingefangen und machte sich fertig. Nach etwa 20 Minuten stand Biggi dann auch schon wieder unten bei Thomas in der Küche. „Ist dir kalt?“ wollte Thomas wissen, als er bemerkte das Biggi wohl ein wenig zitterte. „Ein wenig.“ gab sie zu. „Na komm, setzt dich an den Ofen, er ist warm.“ meinte er lieb zu ihr. Nachdem Biggi dann auf dem Sofa, das neben dem Ofen stand, saß, deckte Thomas sie liebevoll zu. „Der Tee kommt auch gleich, Madame.“ grinste er. „Danke.“ meinte bedankte sich bei ihrem Freund dann doch etwas verlegen. Kurze Zeit später kam er dann auch schon wieder mit zwei Tassen Tee zurück und gesellte sich schließlich neben Biggi. „Du bist so süß.“ gab sie zu und gab ihm zum Dank einen kleinen Kuss auf die Wange. „Wofür hab ich denn den verdient?“ „Dafür, das du immer so lieb zu mir bist.“ antwortete Biggi schließlich. Thomas musste grinsten und legte – ohne zu zögern – schließlich einfach seinen Arm um sie und zog sie noch näher zu sich. Biggi war im ersten Moment etwas perplex, kuschelte sich aber dann noch dichter an Thomas heran. Sie fühlte sich so geborgen in seinen Armen und es tat gut, seine Nähe so nahe zu spüren...

 

Peter und Karin fuhren währenddessen noch immer gekonnt den Berg hinunter. Sie waren gerade wieder zur Bergstation gefahren. „Was hältst du davon, wenn das unsere letzte Abfahrt ist? Das Wetter zieht sich ziemlich zusammen. Ich denke, das wir in gut 10 nichts mehr hier oben sehen.“ vermutete Peter. „Ja, da hast du Recht.“ stimmte Karin ihm zu. „Dann fahren wir am besten zur Schrofenhütte und dann weiter die Schwarze  Piste zur Talstation.“ schlug Karin vor. Peter stimmte ihr gleich zu und so fuhren die beiden dann auch schon wieder wie der Teufel den Berg hinunter.

„Kannst du sie schon irgendwo sehen?“ fragte Michael seinen Kollegen Ralf, als diese bereits an der Talstation warteten. Ralf und er wollten die beiden ein wenig überraschen. Sie waren jetzt fast den ganzen Tag Schlittengefahren und hatten jede Menge spaß gehabt. Auf dem Rückweg zur Hütte hatten die beiden gedacht, noch schnell einen Umweg zum Skigebiet zu machen, um dort ihre Kollegen zu Empfangen. „Nein noch nicht, aber die kommen bestimmt bald. Vielleicht steckt Biggi ja gerade wieder im Schnee fest.“ vermutete Ralf, aber konnte ja nicht Ahnen, das Thomas und Biggi schon längst auf gehört haben zum Snowboarden. „Da könntest du Recht haben.“

 

Thomas und Biggi saßen währenddessen noch immer Arm in Arm auf dem Sofa neben dem inzwischen schon heißen Ofen. Keiner der beiden sprach ein Wort, sie genossen nur die Nähe des Anderen und die Ruhe, die sie so wenig hatten. In der Stadt erlebte man das alles nicht, diese Ruhe und Stille, immer hörte man irgendwelche Autos fahren oder etwas anderes. Aber hier, hier war alles so Ruhig, ab und zu hörte man das Knarren der Holzdecke. Biggi hatte gerade die Augen zu und dachte ein wenig über die Zukunft nach. Ob sie wohl je mit Thomas zusammen kommen würde, oder ob sie weiterhin nur gute Freunde bleiben würden`? Biggi würde sich nichts sehnlicheres wünschen, als mit Thomas zusammen zu kommen. Sie liebte diesen Mann über alles, jedes mal, wenn sie ihn sah bekam sie weiche Knie. Doch sie ließ sich nie etwas anmerken und niemand wusste davon, auch nicht ihre beste Freundin Karin...

 

Diese war gerade bei ihren letzten Metern der schwarzen Abfahrt. Michael und Ralf warteten noch immer unten und suchten nach den beiden. Doch plötzlich konnte er seine Karin erkenne, die eine hellblaue Jacke und eine weiße Hose trug, auch Peter konnte er an seiner Kleidung erkennen. „Da sind sie.“ freute sich Michael. Er hatte seine Karin den Tag über ziemlich vermisst. „Na endlich, da seid ihr ja.“ rief Ralf als Peter vor ihm eine Vollbremsung machte. „Wieso, wir hatten doch keine Zeit ausgemacht, oder?“ „Das nicht, aber wir wollten euch überraschen.“ grinste Michael. „Überraschung gelungen.“ freute sich auch Karin und gab ihren Michael einen Kuss. „Und, warst du auch schön brav?“ wollte Michael von ihr wissen. „Du kennst mich doch, aber wenn du mir nicht glaubst, kannst du gerne den Peter fragen.“ schlug sie ihm vor. „Ich vertraue dir.“ meinte er und hob sie Skier von Karin nach oben, so das sie nur noch ihre Skistöcke tragen musste.

 

Nach etwa 10 Minuten Fußmarsch durch eine verschneite Winterlandschaft erreichten sie endlich die Hütte. Die vier waren total müde und erschöpft. „Und Thomas und Biggi sind jetzt wirklich schon über 2 Stunden hier allein?“ wollte Ralf noch einmal wissen. „Ja, so weit wir wissen schon.“ meinte Karin. Als alle ihre Jacken ausgezogen hatten, beschlossen sie, in die Küche zu gehen, da es dort nach leckerem Tee roch. Peter öffnete schwungvoll die Türe, doch was er dort schon wieder sah.... „Na, was macht ihr beide denn da?“ wollte er neugierig wissen. „Wir..., ja wir trinken Tee, nur so zum Aufwärmen.“ versuchte sich Thomas schnell heraus zu reden.“ „Aha.“ meinte der Sanitäter. „Ja genau. Wir dachten wir machen uns einfach einen Tee.“ Versuchte auch Biggi die Aussage von Thomas glaubhafter zu machen. Ja sicher, sie hatten ja wirklich nichts andres getan als Tee zu trinken, mal von dem peinlichen Missgeschick in der Dusche abgesehen, auch wenn die anderen etwas anderes glaubten. „Ja, ja wir glauben euch ja...“ meinte Karin und sah ihre Freundin mit einem vielsagenden Blick an. „Wobei ich nicht weiß warum du einen Tee brauchst, Thomas ist doch ein viel besserer Heizkörper. Oder nicht?“ fragte Peter und sah seine Kollegen die Arm und Arm vor ihnen auf dem Sofa saßen. Thomas und Biggi blickten verlegen in die Runde, die ganzen versuche die andren von dem Gedanken abzubringen das zwischen den beiden etwas laufen würde waren um sonst gewesen, denn auf das das Thomas seinen Arm um sie gelegt hatte und sie sich an ihn gekuschelte hatte, hatten sie nicht geachtete. Auch Biggi war es nicht in den Sinn gekommen sich wieder aufzurichten, viel zu schön war es Thomas nahe zu sein und den Duft seines Aftershafes einzuatmen. Die vier sahen sich nur kopfschüttelnd an und verschwanden dann in die Küche, schließlich wollten sie dem jungen Glück nicht im Wege stehen.

 

Auch als dann Karin, Peter, Michael und Ralf in die Küche verschwunden waren dachten sie nicht dran sich zu trennen. Die Kollegen dachten sich ja ohnehin ihren Teil. Außerdem war es wunderschön gemeinsam die tanzenden Flammen im Kamin zu bobachten und zu wissen das man für einen kleinen Moment nicht alleine war. „Biggi ich....“ meinte Thomas dann so leise das es fast von de Knistern der Flammen übertönt wurde. „Ja.“ Hauchte Biggi leise und Thomas wurde abwechselnd heiß und kalt als er den warmen Atem der jungen Pilotin auf seiner Haut spürte. „Ich...ach nichts.“ Meinte er nur schnell und schaute verlegen in eine andere Richtung. Biggi senkte den Kopf ebenfalls leicht, so sehr hatte sie gehofft das zu hören was sie fühle, doch nein, er schien nicht die gleichen Gefühle für sie zu haben. Naja sicher ein paar Zärtlichkeiten, die Nähe, das wusste sie, liebte er, doch sonst, sonst schien er nicht wirklich etwas an ihr der Medicopter 117 Pilotin zu finden. Ja sicher eine beste Freundin, ja aber sie wünschte sich mehr als das sie nur seine beste Freundin war. Könnte sie jedoch die Gedanken von Thomas lesen, der jetzt neben ihr saß und verlegen auf die weiße Wand zu seiner rechten starrte, würde sie wissen das er genau in diesem Moment das gleich dachte. Aber, so, so wussten sie viel zu wenig die beiden.....

Auch war diese knistern verschwunden, jetzt wo sie wussten das sie nicht mehr alleine waren, sondern sich die Freunde in der Küche angeregt unterhielten. Biggi und Thomas mussten nicht zuhören um zu wissen, das es um sie beide ging. Aber ihnen war es egal, denn sie alle wussten ja nicht was wirklich in ihnen vorging und wie sie wirklich dachten und fühlten. „Ich...ich geh dann auch mal duschen.“ Meinte Thomas dann nach ein paar Minuten des Schweigens schnell und verschwand nach oben. Ihm war die Stille zu drückend geworden. Ja sicher vor einer halben Stunde noch hatten sie die Stille und doch gewisse Einsamkeit genossen.

Nun saß Biggi alleine auf dem Sofa, keine Schulter war mehr da die ihr vielleicht ein wenig halt bot, niemand war da der ihr zeigte nicht alleine zu sein und niemand war da der mit ihr die Einsamkeit hätte teilen können. So saß sie nun die Knie fest an ihr Brust gepresst und die Arme fest darum geschlungen und blickte mit einer gewissen Traurigkeit in ihren Blick ins Feuer das im Karmin loderte. Von der Küche her waren die gedämpften Stimmen der andren zu hören, die sich noch immer angeregt über ihr momentan Lieblingsthema zu unterhalten schienen. Biggi ging das manchmal schon ziemlich auf die Nerven, manchmal würde sie einfach gerne hin gehen und ihnen vor allem Thomas sagen das sie ihn liebte er für sie so viel mehr als ein Freund war....Doch dieser Gedanke verflog meist von einer Sekunde auf die andere wieder, so wie es auch diese mal der Fall war.

 

Thomas stand unter der Dusche. Das warme Wasser lief über seinen Körper, doch so eine wärme, wie ihm Biggi gab konnte ihm das Wasser nicht geben, auch wenn er es noch so heiß stellte. Die Seufzer die Thomas immer und immer wieder von sich hören ließ wurden durch das laute plätschern übertönt. Heute, hätte er Zeit genug gehab ihr zu sagen das er sie liebte, so sehr das er sie so sehr liebte das er es kaum ohne sie aushielt. Aber nein, er hatte nur dumm herumgestottert und sie immer und immer wieder von der Seite angeschaut. Ja und wenn sie dann seinen Blick suchte hatte er sie immer nur wenige Augenblicke angesehen und dann wieder weg. Er musste ihr ja das Gefühl geben, dass er nicht mehr als nur Freundschaft wollte. Doch er wollte mehr viel mehr als ihm die Freundschaft, der Pilot wollte ihre Liebe spüren und er wollte seine Liebe ihr schenken und einfach mit ihr zusammen sein.

Lautlos stellte er das Wasser ab. Ein leiser Seufzer kam noch über seine Lippen während Thomas sich das Duschhandtuch um die Hüften schwang. Vorsicht stieg er aus der Duschkabine.  Thomas blickte in den Spiegel, der durch den Dampf im Badezimmer leicht beschlagne war. So schlecht sah er ja gar nicht mal aus, mal abgesehen von seine zerschrubbelten Haaren. Vielleicht war Biggi eine Frau die nicht so sehr auf das Äußeren Werte achtete, sondern auf die innere Stärke. Ja und war Thomas jemand der Biggis Aufmerksamkeit weckte? War er es der, wenn er noch ein wenig Geduld hatte in ihr Herz finden würde? Fragen die ihm nur Biggi beantworten könnte. Ja und so lange er ihr nicht seine Gefühle zeigte würde er wohl keine Antwort erhalten. Doch ihm fiel es so schwer es Biggi zu sagen, nicht weil die gute Freundschaft auf dem Spiel stand. Sicher, wenn sie ein paar werden würden, würden sie mehr als nur Freundschaft spüren. Ja und wenn nicht, ja dann waren sie weder ein Paar noch Freunde. Dann würde er alles verlieren, auch Biggi die er so sehr liebte wie er nur einmal in seinem Leben eine Frau geliebt hatte. Vera. Würde er mit der jungen Pilotin auch so glücklich werden? Würden sie sich jemals so leidenschaftlich lieben wie die beiden. Würden sie Kinder haben? Auf keine dieser Fragen fand er eine Antwort und mit jedem Tag wurden es mehr und mehr Fragen die beantwortet werden wollten.

 

Am späten Abend beschlossen sie alles schlafen zu gehen , morgen wollten sie früh raus und auf die Piste gehen. Biggi, deren Heizung noch immer nicht funktionieren wollte, so sagte Michael, hatte beschlossen diese Nacht auf dem Sofa zu verbringen. Ja sicher, bequem, so wie in Thomas Bett war es nicht gerade, doch Thomas fragen, ob er ihr abermals ein Bett geben würde, wollte sie nicht. So ließ sie sich nach einem anstrengenden Tag auf der Couch nieder und kuschelte sich fest in ihre Decke. Biggi war so müde, dass sie ein paar Minuten später schon in einen tiefen Schlaf fiel und gar nicht mehr merkte wie jemand langsam die Treppe hinunter schlich.

Leise knarrte die Treppe unter Thomas Füßen, als er die Treppe hinunter stieg, das Licht im Vorraum anmachte und dann leise ins Wohnzimmer weiter ging. Thomas hatte sein Buch liegen lassen und wollte nun darin lesen. Obwohl es spät war konnte Thomas nicht schlafen sein Bett war ohne Biggi so leer. Thomas zuckte leicht zusammen da auf der Couch bewegte sich etwas. Da der Pilot das Licht nicht angemacht konnte er nicht erkennen, wer oder was dort lag. Vorsichtig tapste er näher und als er sah, wer da ganz alleine und verlassen auf dem Sofa eingeschlafen zu sein schien musste er lächeln. Biggi lag da und schlief tief und fest. Thomas der glaubte das sie im Wohnzimmer eingeschlafen war nahm sie vorsichtig auf den Arm und ging mit ihr nach oben. Er wollte sie gerade in ihr Zimmer bringen als ihm einfiel das ja die Heizung noch immer nicht ging. So ging er eine Tür weiter, zu seinem Zimmer und legte sie in sein Bett. Er selbst freute sich tierisch darüber Biggi bei sich zu haben. So sehr das er gar nicht dran dachte was Biggi denken würde wenn sie neben ihm aufwachen würde. Vorsichtig legte er sich zu ihr ins Bett und zog die Decke ein Stück höher. Das kleine Nachtischlämpchen schaltete er auch noch schnell aus, bevor er die Augen schloss. Plötzlich jedoch spürte er wie sich Biggi im Schlaf immer und enger an ihn schmiegte. Auch er legte langsam einen Arm um sie. Thomas genoss ihre Nähe so sehr das auch er wenige Minuten später einschlief, einschlief, mit den Gedanken bei Biggi, die ihm jetzt so nahe war wie selten...

 

Von den ersten Sonnenstrahlen geweckt wachte Biggi früh am Morgen auf. Verwirrt blickte sie sich um, sie war nicht mehr im Wohnzimmer wo sie gestern Nacht eingeschlafen war. Nein sie fand sich in Thomas Bett wieder. Er musste sie wohl gestern Abend nach oben in sein Bett getragen haben. Sie dachte aber nicht weiter darüber nach sondern genoss Thomas Nähe. Erst jetzt fiel ihr auf wie die beiden im Bett lagen, wenn man sie beide jetzt so sehen könnte würde man ja sonst was denken. Biggi lag halb auf ihm, ihr Kopf ruhte auf seiner nackte Brust und er, ja er hatte eine Hand auf ihrem Oberschenkel liegen und die andere sorgsam um sie gelegt. Biggi grinste und kuschelte sich fester an ihn, sie genoss es einfach das sie Thomas für einen Moment so nahe sein konnte. Leicht spürte seinen Atem auf ihrer Haut, sie genoss dieses Gefühl es war so wunderschön und löste ein kribbeln in ihr aus. Vorsichtig streichelte sie Thomas über die Brust, seine Haut war warm und weich, auch seine Muskeln konnte sie unter ihren Fingern fühlen, genau so und nicht anders stellte sie sich ihren Mann fürs Leben vor. Doch leider war dieser Mann nur ein guter, nein ihr bester Freund und nicht mehr. Biggi fasste leicht nach seiner Wange, zaghaft berührte sie sie mit ihren Fingern. Leicht streichelte sie darüber. Biggi dachte nach. Wie es doch wohl sein wurde mehr als nur Freunde zu sein? Die junge Pilotin war so in ihre Gedanken versunken das sie gar nicht merkte, wie Thomas zaghaft die Augen öffnete. Thomas blinzelte verschlafen und merkte jedoch plötzlich das jemand seine Wange streichelte. Mit einem lächeln im Gesicht stellte er fest  das es Biggi war, die noch nicht bemerkt zu haben schien das er wach war. Biggi machte das mit so viel liebe genau wie Vera damals vor vielen Jahren. Thomas beobachtete sie noch einige Zeit, es tat so wahnsinnig gut, seine Biggi so nahe bei sich zu spüren. Doch irgendwann legte auch er vorsichtig seine Arme um ihren Hals. Biggi schreckte ein wenig zurück. „Thomas ich....“ fing sie zögerlich an. „Pssst...“ meinte er, während er ihr seinen Finger auf den Mund legte. Langsam, in Zeitlupentempo näherten sich schließlich ihre Gesichter. Millimeter für Millimeter kamen sie sich näher. Doch gerade, als sie sich so nahe waren und schon fast die Lippen des anderen spürten kam Peter – wie es sein musste – einfach so herein gestürmt. „Guten morgen Thomas!“ bliebt ihm jedoch fast im Hals stecken. Auch Thomas und Biggi waren sofort wieder voneinander gewichen. Ihnen war die Situation so peinlich das sie am liebsten im Erdboden versunken wären. „Also ... äh, ich wollte nur sagen, dass das Frühstück fertig ist.“ stotterte Peter und verschwand dann schnell, auch ihm war die Situation nicht weniger peinlich als den beiden. Jedoch musste er doch ein wenig grinsen, anscheinend hatten sie es jedoch geschafft Thomas und Biggi endlich zusammen zu bringen. Peter konnte ja nicht Ahnen, das dies nicht der Fall war. Immer noch leicht geschockt jedoch ging er wieder zu den anderen zurück, die schon unten am Frühstückstisch warteten.

 

Thomas und Biggi lagen währenddessen noch immer Arm in arm im Bett. Ihnen war die Situation so unangenehm. Endlich hätten sie diese Gefühle ausleben können, doch wie es nun schon so oft war, wurden sie gestört. „Ja..., ich ... ich geh dann auch mal.“ meinte Biggi dann verlegen. Thomas nickte und nahm schließlich seine Hand von ihrer Hüfte. „Ja.“ meinte Thomas nur. Biggi stand schließlich langsam auf und verschwand aus dem Zimmer. Wieder war es eine wunderschöne Nacht mit Thomas zusammen im Bett gewesen, sie war, als sie am Morgen aufgewacht war so glücklich, als sie Thomas neben sich liegen sah. Und dann... sie waren sich wie schon so oft, so Nahe gewesen und dann ... dann war wieder alles anders gekommen. Innerlich kochte Biggi vor Wut, aber sie konnte nun mal nichts daran ändern, das sie wieder gestört wurden.

 

Etwa 20 Minuten später kam dann auch Thomas schon zum Frühstücken. „Na, da bist du ja. Wo hast du denn Biggi gelassen?“ grinste Ralf. „Ich weiß nicht wo sie ist.“ meinte Thomas nur und gestellte sich zu den anderen. „Das wundert mich aber.“ gab nun auch Peter seinen Kommentar dazu. Thomas sah ihn nur giftig an und trank einen Schluck von seinem Kaffe, den Karin ihm gerade eingeschenkt hatte. Kurze Zeit später kam dann auch schon Biggi in die Küche. Auch sie setzte sich an den Tisch, doch – auch wie auf der Basis hatte jeder seinen Platz. Biggis Platz lag natürlich genau neben Thomas. Aber sie konnte ihm nicht plötzlich aus dem Weg gehen, nur wegen der Misslungen Situation. „Willst du Kaffe oder Tee?“ wollte Karin wissen, die neben ihr saß. „Danke, ich nehme Kaffe.“ sagte Biggi und lächelte ein wenig. „Was machen wir denn heute so, hat irgendjemand irgendetwas bestimmtes vor?“ schnitt Michael das Thema an, als es still war und niemand ein Wort sprach. „Ich denke, wir gehen wieder auf die Piste?“ wandte Thomas sich an Biggi. „Gerne.“ meinte sie und lächelte ihn lieb an. „Ich würde gerne mal das Dorf ein wenig ansehen. Viel haben wir ja noch nicht gesehen.“ schlug Karin vor. Auch, wenn Ralf und Michael das Dorf schon erkundet hatten, hatten sie nichts dagegen. So beschlossen die vier, in das Dorf zu gehen und dort etwas unternehmen. Thomas und Biggi hingegen gingen dann auf die Piste.

Etwa eine Stunde später waren die beiden dann auch schon Angezogen. Biggi musste nur noch ihre Snowboardschuhe anziehen. „Klappt es, oder soll ich dir helfen?“ wollte Thomas grinsend wissen, als er sah, das Biggi leichte Probleme mit dem zu schnüren hatte. „Kannst mir gerne helfen.“ sagte sie und sah ihn an. Wie gut aussehend er doch aussah, dachte sie in diesem Moment. Doch wieder musste sie an die Misslungene Szene heute morgen im Bett denken. Sie überlegte, ob sie Thomas darauf ansprechen sollte. Doch nein, jetzt nicht. Das wollte sie heute Abend machen... „Geht’s so oder ist es zu fest oder zu locker?“ wurde sie jedoch wieder aus den Gedanken gerissen. „Äh, was?“ fragte sie. „Ob es so geht?“ „Ja... ja, ja es passt schon.“ „Hast du was?“ Thomas bemerkte das Biggi etwas komisch war. „Nein, es ist alles in Ordnung. Gehen wir?“ schnitt sie jedoch dann schnell ein anderes Thema an. „Ja klar.“ So gingen die beiden noch schnell in den kleinen Holzstadel, wo sie ich Boards abgestellt hatten, dann liefen sie los. Etwa 10 Minuten brauchten sie zu dem Skilift, zu dem sie heute gehen wollten. Während des Fußmarsches unterhielten sie sich angeregt, doch über die Szene heute morgen im Bett wurde nicht gesprochen.

Thomas und Biggi hatte dann auch endlich die und saßen in der Gondel, die sie nun zu dem großen Skigebiet führte. Doch auch dieses mal konnten sie es wieder nicht lassen. Thomas stand hinter Biggi und hatte einen Arm um sie gelegt. Auch sie kuschelte sich ganz eng an ihn heran. Beide genossen die Gegenwart des anderen wieder unwahrscheinlich. „Es ist so traumhaft hier.“ schwärmte Biggi. Thomas konnte ihr nur zustimmen. Das Wetter, die Aussicht, es war einfach so wunderschön. „Meinst du, es klappt heute besser als gestern?“ fragte Biggi jedoch dann etwas skeptisch. „Na klar, außerdem sind heute ziemlich gute Pistenverhältnisse.“ Thomas war davon überzeugt. Biggi stellte sich nämlich gar nicht dumm an. Oben angekommen, schnallten sie gleich das Brett an die Füße. Thomas erklärte Biggi noch einmal kurz, was sie zu beachten hatte. „Und wo fahren wir hin?“ wollte sie wissen. „Am besten erst mal da die blaue zum Schlepplift und dann ganz nach oben zum Gipfel, da sind die meisten leichten Abfahrten.“ schlug er vor. „Na dann mal los.“ grinste sie und fuhr Thomas auch schon vorsichtig davon. Als Biggi ein gutes Stück vor ihm war, brauste auch er davon. Doch genau, indem Moment wo er Biggi überholte, viel sie hin. Sofort bremste er und meinte: „Ist alles in Ordnung.“ „Ja.“ Dann versuchte sie wieder auf zu stehen, was ihr immer noch nicht ganz gelang. So fuhr Thomas das kleine Stückchen zu ihr und half ihr auf. „Danke.“ „So einer schönen Frau muss man doch helfen.“ meinte er darauf und sah ihr in die Augen. Biggi sah jedoch verlegen zum Boden fragte dann aber: „Soll das ein Kompliment gewesen sein?“ „Wie man es nimmt.“ meinte er. Beide grinsten sich noch einmal an, fuhren jedoch aber dann zu dem Schlepplift. Dort mussten sie ohnehin einige Zeit anstehen...

 

Karin, Michael, Peter und Ralf zogen sich währenddessen gerade die Schuhe an. Wie beschlossen wollten sie sich das etwas größere Dorf an sehen. Doch von ihrer Hütte aus, fuhr kein Bus, deshalb mussten sie nun die 4 Kilometer zu Fuß zurück legen. „Ich bin ja schon gespannt was die beiden jetzt gerade machen.“ meinte Michael. „Also ich weiß nicht, die beiden waren heute morgen irgendwie total komisch drauf.“ sagte Ralf. „Das lag glaube ich daran, weil ich sie in einer ziemlich zweideutigen Situation gestört habe.“ gab nun Peter zu. „Du hast was?“ wollte Karin nun neugierig wissen. „Sag bloß, die beiden haben sich...“ „Ja, ich glaube sie waren nahe dran, geküsst haben sie sich aber glaube ich nicht. Aber ihnen war die Situation bestimmt noch peinlicher als mir.“ erzählte Peter ihnen. Die anderen mussten lachen, das kann auch nur Peter passieren. Als aber dann alle die Jacken, Schuhe, Schals, Mützen und Handschuhe angezogen hatten, liefen sie los. Ralf und Peter waren bereits schon nach draußen gegangen, deshalb kamen sie auch nicht gerade weit. Denn als Michael und Karin gerade arm in arm aus dem Haus gingen, bekamen sie auch schon einen Schneeball von den beiden ab. „Das ist unfair.“ protestierte Karin sofort. Michael reagierte jedoch schnell, formte sich einen eigenen Schnellball und warf ihn auf die beiden zu... Eine lustige Schneeballschlacht war die Folge. Als diese dann beendet war, sahen fast alle aus wie Schneemänner. Sie klopften sich gegenseitig den Schnee aus und liefen dann wirklich los. Denn nass waren sie durch ihre feste Winterjacken zum glück nicht geworden. Nach etwa einer dreiviertel Stunde kamen sie dann auch schon unten im Dorf an. Dort herrschte reges treiben, von vielen Skifahrern, die noch auf den Berg hinauf wollten, von vielen Touristen aber auch von Einheimischen, die noch einige Weihnachtsgeschenke besorgten. Die vier hatten jede Menge Spaß miteinander.

 

„Geht’s noch oder willst du langsam ne Pause machen?“ wollte Thomas von Biggi wisse, als sie gerade wieder aus dem Schlepplift stiegen. „Also, wenn ich ehrlich bin, würde ich jetzt gern mal ne Pause machen.“ gab sie zu. „Was hältst du dann davon, wenn wir noch mal runter fahren. Die Hütte sah gemütlich aus und außerdem, kann man Liegestühle mieten.“ meinte er. „Das hört sich wirklich gut.“ musste Biggi ihm Recht geben. Beide lächelten sich wieder an und sahen sich in die Augen. Dieser Blick war wieder so tief, nicht wie der, zweier Freunde, nein, er war viel mehr... doch plötzlich viel Biggi einfach im stehen wieder hin. „Hoppla.“ grinste Thomas und streckte ihr die Hand hin. „Danke.“ meinte sie, als Thomas sie wieder hoch gezogen hatte. „Gern geschehen.“ meinte er lächelnd. Dann wollten die beiden aber echt los fahren, denn sie hatten schon richtig Hunger bekommen. „Also, ab geht die Post.“ hörte man Biggi nur noch, als sie schon los gefahren war. Thomas stand immer noch grinsend an der Stelle, fuhr jedoch dann aber auch los. Er hatte Biggi auch gleich wieder eingeholt. Sie fuhr zwar Sicher, aber noch nicht so schnell wie Thomas fuhr. Das ist ja auch kein wunder, sie fuhr ja auch noch gar nicht lange. Thomas fuhr immer ein kleines Stücken voraus und blieb an einer günstigen Stelle stehen, damit er auf Biggi warten konnte.

Als nach einiger Zeit unten in der Hütte angekommen waren, schnallten sie sich ihr Brett von den Füßen ab und setzten sich auf eine Holzbank, die noch frei war. Sie bestellten sich beide einen Tee und eine Gulaschsuppe mit Brot. Die Bank lag direkt in der Sonne und sie hatten eine wunderbare Aussicht auf das Skigebiet und auf andere Berge. „Es ist wunderschön hier.“ meinte Biggi wieder, während sie sich noch näher an ihn kuschelte. Sie konnte es einfach nicht, sie war wie an ihn gebunden. Auch er legte wieder seinen Arm um sie. „Mit dir ist es noch viel schöner.“ flüsterte er. Biggi dachte immer, das es so schön werden konnte mit Thomas, er war so ein wundervoller Mensch. Doch auch Thomas dachte so. Er liebte Biggi so sehr. Jede Minute mit ihr bedeutete so viel für ihn. Und dieser Skiurlaub hatte sie noch näher zusammen geschweißt. Biggi musste jedoch auf seine Antwort wieder etwas verlegen lächelnd, sie wusste nicht Recht, was sie sagen sollte. Doch das brauchte sie nicht, denn Thomas viel schnell etwas ein: „Sag mal, hast du dich eigentlich eingecremt? Du bist ziemlich rot im Gesicht.“ „Wirklich?“ Thomas nickte, holte dann aus seiner Brusttasche eine Sonnencreme heraus und gab sie ihr. „Danke.“ lächelte sie ihn an. Dann schmierte sie sich ein und verteile alles im Gesicht. „Gut verteilt?“ wollte sie wissen und ließ ihr Gesicht von Thomas betrachten. „Nein.“ meinte er mit einem grinsen in Gesicht und verschmierte es noch Richtig. „Danke.“ lächelte sie ihn an.

Als nach einiger Zeit mit dem Essen fertig waren und auch schon gezahlt hatten, beschlossen sie, noch etwas auf der Sonnenterasse einen Liegestuhl zu mieten um noch etwas auszuruhen. Denn sie waren heute doch schon ziemlich viel gefahren und Biggi war das ohnehin noch nicht gewohnt und viel dann doch öfter hin. Thomas und Biggi hatten sich zwei Liegestühle, die genau nebeneinander lagen. Thomas beobachtete sie die ganze Zeit über, wie sie ihre Augen geschlossen hatte und den Schein der Sonne genoss. Doch irgendwann fasste er zaghaft nach ihrer Hand, die auf der Lehne des Liegestuhls lag. Nun öffnete auch Biggi die Augen und blickte ihn kurz lächelnd an, dann aber schloss sie wieder die Augen.

 

Der Rest der Crew war bereits nach ihrer Erkundungstour durchs Dorf wieder oben an der Hütte angekommen, denn sie wollten noch an dem nahe gelegenen Hügel ein wenig Schlittenfahren. So lange das Wetter noch gut war, wollten sie die Zeit noch an der frischen Luft genießen.  So holten sie aus dem kleinen Holzstadel ihre Schlitten heraus – wobei Karin einen Lenkbob von Lisa und Laura nahm, den Thomas extra mitgenommen hatte. Als sie den kleinen Hügel schließlich oben waren, setzten sie sich alle auf ihre Schlitten. Ralf, Peter und Michael hatten einen eigenen Schlitten und Karin wollte mit dem Lenkbob hinunter fahren. Sie dachte, sie wäre die schnellste mit diesem Ding, doch die Männer glaubten ihr nicht ganz. So stellten sie sich alle in einer Linie auf. „Jetzt werden wir mal sehen, wer hier der schnellste ist.“ meinte Michael zu seinen Kollegen, wobei er noch einen viel sagenden Blick zu seiner Karin warf. „Bei los geht’s los, o.k?“ meinte Ralf. Alle waren damit einverstanden und als Ralf dann „LOS“ schrie, schoben alle zugleich an. Die Männer waren ein gutes Stückchen voraus, den Karin war nicht wirklich gut vom Start weg gekommen. Doch dann, als sie in voller fahrt war, überholte sie die Männer dann doch noch. Unten angekommen, hatte Karin natürlich gewonnen. „Na, von wegen ich würde verlieren.“ meinte sie vorwurfsvoll. „Wir nehmen alles wieder zurück.“ grinste Michael und gab ihr einen kleinen Kuss. So ging das noch einige Zeit lang weiter. Sie hatten wirklich viel Spaß miteinander, was wohl auch daran lag, das sie während dem Schlittenfahrten nur Unsinn machten und an und zu auch mal eine wilde Schneeballschlacht veranstalteten.

 

Inzwischen war es schon nach 15 Uhr geworden. Bald würden die Skilifte zu machen und bis zum Ende wollten Thomas und Biggi auch nicht fahren. Biggi hatte ohnehin schon fast keine Kraft mehr und viel jetzt noch öfter hin als heute morgen. Sie waren gerade zwischen der Bergstation und der Mittelstation, als ein ziemlich steiles Stück kam. Als Thomas das sah, bremste er – bevor es abwärts ging scharf ab um wieder auf Biggi zu warten. Diese kam dann auch schon bald angefahren. „Oh Gott, und da soll ich jetzt runter?“ zweifelte Biggi. „Das kriegst du schon hin, fahr einfach ganz langsam, Kurve für Kurve, das geht das, mh?“ Thomas versuchte sie immer wieder aufzubauen, wenn sie Skeptisch war. „Ich fahr langsam voraus, o.k.?“ schlug er vor. Biggi nickte etwas verunsichert, aber als Thomas dann los fuhr, fuhr auch sie ganz langsam ihm hinter her. Doch als sie dann schon das dritte mal wieder hinflog meinte sie zu Thomas: „Komm Thomas, fahrt du den steilen Hang alleine runter, damit du wenigstens ein bisschen was davon hast. Ich komm schon klar.“ „Ich lass dich doch jetzt nicht alleine.“ sagte er in einem strengen Ton. „Bitte.“ flehte sie schon fast. Sie konnte es absolut nicht brauchen, wenn man ständig auf sie warten musste, und irgendwann verlor sie dann auch mal die Geduld. „Wenn du meinst.“ gab Thomas dann nur tonlos zur antwort. „Sei vorsichtig.“ setzte er noch hinzu und fuhr dann in einem schnellen Tempo den Steilhang hinunter. Biggi sah ihm die ganze Zeit nach, wie er sich auf diesem „Ding“ bewegte. Es sah wirklich professionell aus. Als er dann nach kurzer Zeit unten war, stand Biggi auch langsam wieder auf und fuhr vorsichtig los.

Währenddessen bei Thomas: Er sah immer noch zu Biggi den Berg hinauf, und schaute ihr zu, wie sie das machte. Doch irgendwie war er doch nicht ganz bei der Sache. Was hatte Biggi den nun auf einmal gehabt? Aber eigentlich konnte er es sich schon denken: Sie hatte keine Kraft und keine Lust mehr, aber irgendwie mussten sie jetzt noch zur Mittelstation kommen und dann mit der Gondel wieder nach unten fahren. Doch plötzlich sah er, wie eine nicht gut fahrende Snowboardfahrerin auf ihn zu kam. Sie war ganz knapp vor ihm, ehe er etwas sagen hatte können, lag er auch schon auf ihr und wurde noch etwas mit nach unten gerissen. „Ist ihnen etwas passiert?“ fragte er leicht geschockt als sie mitten auf der Piste lagen. „Nein, es... es ist alles in Ordnung.“ meinte eine junge Frau dann, während sie ihm in die Augen blickte. „Gehen sie immer so hart ran?“ wollte Thomas von ihr wissen, während er versuchte wieder von ihr runter zu kommen. „Eigentlich nicht. Aber entschuldigen sie bitte, das war keine Absicht ... ich.... ich hab es nicht mehr geschafft zu bremsen .“ gestand sie ihm. „Ist schon in Ordnung, es ist ja nichts weiter Passiert.“ sagte er. Auch er bekam schließlich Augenkontakt mit ihr. Obwohl die junge Frau sehr hübsch war und die gleiche Augenfarbe wie Biggi zu haben schien war da nicht diese Knistern wie er es bei Biggi hatte und überhaupt interessierte er sich für sie wenig. Ihr schien es dabei jedoch anders zu gehen. Das fiel auch Thomas als er ihren durchbohrenden Blick und das Lächeln sah. Er mochte diese Art von Frauen nicht, die ihre Gefühle vor einem Mann sofort wie ein offenes Buch ausbreiten. „Ja...ähm....kann ich sie zur Entschädigung vielleicht zum Essen einlanden?“ fragte die Frau direkt und lächelte Thomas zuckersüß an. Thomas sah sie an, mit so etwas hatte er nicht gerechnet. Sollte er zu sagen und mit ihr Essen gehen? Was sprach dagegen? Eigentlich nichts, denn er und Biggi waren ja leider nicht zusammen. So sagte er nach kurzer Überlegung zu und verabredete sich mit ihr. Wobei er auch in dieser Situation an Biggi denken musste...

 

 

So verging auch der Tag recht schnell. Karin und Biggi saßen vor dem Kamin, während sich die anderen in der Küche unterhielten. Jeder war eigentlich bester Stimmung nur Biggi nicht. Den ganzen Abend dachte sie dran das Thomas gerade essen war und das mit einer Frau, einer fremden Frau. „Hey Biggi! Was ist denn los mit dir?“ wollte die Ärztin von ihrer Freundin wissen, die mit traurigem Blick in die lodernden Flammen im Kamin blickte und dabei immer und immer seufzte. „Ach Karin....warum tut er das nur?“ fragte Biggi leise. „Wer tut was?“ fragte sie und legte ihr den Arm um die Schulter. Langsam blickte Biggi in ihre Augen die sie aufmerksam musterten. Biggi merkte wie ihre Augen feucht wurden, als sie dran dachte, das ihr Thomas mit einer Frau essen gegangen war. „Thomas er...er ist mit einer Frau essen gegangen.“ Sagte sie und musste sich zusammen reißen, das ihr nicht sofort die Tränen über die Wangen liefen. Sie liebte ihn doch so sehr, so sehr das sie es kaum mehr aushielt ohne ihn. Ja und er, er hatte nichts besseres zu tun als den Abend, wenn möglich sogar die nach mit dieser...dieser wildfremden Frau zu verbringen. „Ja aber Biggi, was ist denn so schlimm daran wenn er mit einer Frau essen geht?“ fragte Karin sie verwundert. Waren sie beide jetzt also doch zusammen? Zuerst meinten sie nein und dann ja dann machte sich Biggi sorgen? Sie wusste jetzt absolut nicht was sie denken sollte. „Karin es ist so, ich...ich“ die junge Pilotin machte eine Pause, sollte sie es ihrer Freundin sagen? Was würde sie tun wenn sie es jetzt nun wissen würde? „Ach nichts...“ sagte Biggi dann schnell und schaute wieder in die Flammen. Verwundet sah sie Karin an. Sie, ihre beste Freundin hatte etwas, doch was, das wollte sie ihr nicht sagen. Weiter nach zu bohren hielt sie dann auch nicht für angebracht, so meinte Karin dann nur: „Ach komm, jetzt gehen wir erst mal eine Runde spazieren, dann kommst du auf andere Gedanken.“ „Das ist eine gute Idee!“ stimmte ihr Biggi zu und versuchte sie an zu lächeln, doch so wirklich wollte ihr das ganze nicht gelingen, denn ihre Gedanken waren wieder bei Thomas und dieser Fremden Frau.

 

Thomas blickte sich um. Überall saßen glückliche Paare, deren Gesichter vom Schein der Kerzen beleuchtet wurde. Sicher es war ein wunderschönes Restaurant und total romantisch, aber was half das ganze wenn man zu der gegenüber keine Gefühle hatte, nicht einmal ein ganz kleines Kribbeln. „Hey Thomas, was ist den los mit dir du bist schon wieder so nachdenklich.“ Hörte er Ilona sagen. „Nichts, nichts...ich war in Gedanken, in Gedanken bei dir.“ Hörte er sich sagen doch ihm kam es so vor als würde die Worte jemand anders sagen. Ja und kaum hatte Thomas die Worte über seine Lippen gebracht wusste er, das es Lügen gewesen waren. Ja, er war in Gedanken, das stimmte doch seine Gedanken galten jemand anderem. Zu gut wusste Thomas das Ilona ein Auge auf ihn geworfen hatte und schon seit dem er hier versuchte ihn um den Finger  zu wickeln. „Ach ja ?“ fragte sie lieb und lehnte sich weit über den Tisch hinweg.  Der Pilot saß nur regungslos in seinem Sessel und blickte sie an. Sie hatte rehbraune Augen wie Biggi und braunes Haar, doch nichts war wirklich so wie bei Biggi, der Glanz fehlte in den Augen und der aufgeweckte Blick war auch nicht zu finden. Auch Ilona blickte Thomas an tief in die Augen und sie wusste das sie diesen Mann liebte und sie ihn für sich bekommen würde egal wie. Thomas reichte es und meinte: „Lass uns gehen gezahlt habe ich ja schon.“ Dabei klang seine Stimme tonlos und man merkte das er nichts anderes wollte als weg von hier. Doch Ilona schien das nicht zu bemerken, sie lächelte ihn weiterhin verliebt an.

 

Biggi und Karin waren den kleinen schmalen Pfad der Hütte entlang zum Dorf hinunter marschierte. Biggi tat es richtig gut mit Karin zu reden, von ihren Gefühlen zu Thomas erwähnte sie jedoch nichts. Es war ihr Geheimnis, sie teilte es nur mit ihrem Herzen. „Mann, hier ist aber am Abend schön, da müssen wir mal unbedingt mit den andren her kommen.“ Meinte Karin und deute auf ein Restaurant direkt vor ihnen. Das Gebäude war hell beleuchtet und auch so weit man es durch die Fenster sehen konnte, sah es recht gemütlich aus. „Ja genau, das werden wir mal den andren Vorschlagen, so für den letzten Abend morgen oder so!“ stimmte auch Biggi begeistert zu und lächelte glücklich was, Karin besonders freute. Plötzlich jedoch erstarb ihr lächeln und sie blickte wie gebannt auf den Eingang. Da stand Thomas, IHR Thomas und küsste gerade eine andere Frau und das vor ihren Augen. Biggi verstand die Welt nicht mehr, heute ja heute am Morgen hatte alles noch ganz anders ausgesehen, sie hätten eich fast geküsst. Ja und jetzt? Jetzt wurde Biggi klar, das Thomas doch nicht so viel für sie fühlte wie sie immer gedacht und gehofft hatte. Tränen schossen ihr in die Augen und liefen ihr nach und nach über die Wangen. Auch Karin schaute inzwischen in die Richtung wo Thomas und diese Fremde standen. Ja und dann sah sie zu Biggi und musste mit entsetzen feststellen das ihr wahre Bäche von Tränen über die Wange liefen. Gerade wollte sie etwas sagen, da drehte sich Biggi ruckartig um, blickte ihr kurz in die Augen, bevor sie los lief, lief so schnell sie konnte.

Sie wollte weg, weg von Thomas, ihn nie wieder sehen. Sie lief weg, weg vor ihren Gefühlen die auch jetzt in diesem Moment, so wie ihr Herz Thomas galten. Auch wenn er sie so sehr verletzt hatte, sie liebte ihn doch so sehr. Die eiskalte Winterluft brannte in ihren Lungen während sie rannte, rannte nach hause. Biggi lief nun schon seit 15 Minuten im vollen Tempo, sie konnte eigentlich schon gar nicht mehr, sie hatte Seitenstechen, und jeder Atemzug viel ihr schwer. Die Tränen die über ihren Wangen liefen hinter ließen kalte Spuren, die im Gesicht brannten. Knapp vor ihrer Hütte sank sie in die Knie und hielt sich mit leicht schmerzverzehrtem Gesicht die Seite. „Thomas...warum?“ keuchte sie und sah immer und immer wieder die Bilder vor ihren Augen. Sie wollten einfach nicht verschwinden und immer wieder von neuem bekam sie einen Stich ins Herz. Langsam rappelte sie sich auf und versuchte unter dem Schleier der Tränen den Weg zur  Hütte zu finden. Endlich bekam sie die Klinke zu fassen, riss die Türe auf, warf in ihrer Wut die Jacke auf den Boden zog sich die Jacke aus und schmiss die Stiefel in die Ecke. Michael, der die Türe zur Küche geöffnet hatte, als die Türe ins Schloss gekracht war hatte alles beobachtet, die Tränen in ihren Augen gesehen, gesehen wie schlecht es ihr ging. Doch auf die Frage „Warum?“ fand er keine Antwort. Ja und als er dann hörte wie Biggis Zimmertüre zu flog, schloss auch er die Türe wieder leise.

 

Doch keine 10 Minuten wurde die Hüttentüre wieder mit Schwung geöffnet und mit einem lauten Knall geschlossen. „Hey sag mal was soll das kannst du die Türe nicht schließen wie ein normaler Mensch auch!?“ rief Michael seinem  Freund zu der gerade nach Hause gekommen war. „Nein!“ meinte Thomas nur und sah zu Michael auf. Der Notarzt schreckte bei Thomas Anblick leicht zurück. Tränen glitzerten in seinen graublauen Augen. Auf seinen Wangen waren noch leicht die Spuren von Tränen zu erkennen. Thomas wand seinen Blick wieder von Michael ab und schlich dann ohne ein weiteres Wort nach oben, wo er sich in seinem Zimmer verschanzte. Er konnte ja nicht Ahnen das auch Biggi, seine Biggi, die er doch so sehr liebte vor wenigen Minuten das gleich getan hatte. Langsam ließ er sich auf sein Bett sinken, vergrub sein Gesicht fest im Polster und fluchte immer und immer wieder leise vor sich hin. „Warum? Warum habe ich das nur getan? Warum hab ich diese Frau nur geküsste?“ fragte er sich immer und immer wieder. Auch wenn er nicht mit Biggi zusammen war fühlte er sich schmutzig und schuldig. Plötzlich verstummte sein leises flüstern, hatte er nicht gerade ein leises Schluchzen vom Nebenzimmer gehört. Von Biggis Zimmer? Weiter konnte er jedoch nicht nachdenken, denn Karin kam leise in sein Zimmer. Schnell wischte sich Thomas die letzten Tränen aus den Augen, sie sollte nicht sehn das er geweint hatte. Doch sie hatte es trotzdem gesehen. „Warum Thomas? Warum tust du ihr das an?“ fragte Karin leise, die sich mittlerweile schon zu gut denken konnte warum beide so verdammt unglücklich waren. „Mein Gott Karin, ich wie es doch selber nicht.“ Sagte Thomas leise und sah sie an. „Mein Gott, Biggi liebt dich so sehr und du hast nichts besseres zu tun als eine andere vor ihren Augen zu küssen und dann weißt du nicht mal warum.“ Sagte Karin und sah Thomas fragend an. Thomas blieb der Mund offen stehen. Biggi, die Biggi Schwerin liebte ich, ihn den einfach Medicopter 117 Piloten? Ja und sie hatte gesehen wie er diese Ilona geküsst hatte. Er wusste ja selbst nicht warum er es getan hatte. „Biggi...sie, sie liebt mich?“ fragte Thomas flüsternd und der Klang seiner Stimme war ungläubig und zu gleich überrascht. „Ja Thomas sie liebt dich verdammt noch mal das sieht man doch. Aber wusstest du das denn nicht? Ich dachte ihr seit zusammen?“ fragte Karin und klang nun eben so ungläubig. „Nein, sind wir nicht, wir ... ach...!“ Aber, ich versteh das nicht, wo hat Biggi uns gesehen?“ wollte er wissen. „Biggi und ich haben einen kleinen Spaziergang gemacht und zufällig sind wir dann an dem Restaurant vorbei gelaufen.“ erklärte sie ihm. „Verdammt, das war nur ein Kuss, er hat für mich doch auch nichts bedeutet. Sie hat sich einfach so schnell auf mich gestürzt. Und dann ist es passiert, ich wollte das ja nicht, weil ich ... weil ich Biggi liebe – über alles.“ erzählte er ihr. „Dann solltest du das aber mal ganz schnell erklären.“ riet Karin ihrem Kollegen. Thomas nickte schnell und stand dann auch gleich wieder von seinem Bett auf. So schnell wie er konnte lief er zu Biggis Schlafzimmer. Bevor er jedoch anklopfte atmete er noch einmal tief durch. Schließlich aber klopfte er vorsichtig an ihrer Zimmertüre an, als er aber kein „Ja“ hörte, sondern nur schluchzen hörte, ging er einfach leise und langsam hinein. „Hey kleine.“ meinte er vorsichtig, als er auf sie zuging. Es versetzte ihn einen Stich ins Herz die Frau, die er so sehr liebte, so sehen zu müssen. Und er war Schuld daran, er allein. Es hat doch bisher alles so gut geklappt, sie hatten so viele schöne Stunden auf der Hütte miteinander gehabt und dann, dann war alles anders gekommen. „Das kleine kannst du dir sparen.“ schluchzte sie, schrie ihn aber schon fast an. „Darf ich mich setzen?“ fragte er vorsichtig. „Ja.“ meinte sie tonlos, während sie etwas rutsche. So setzte Thomas sich ebenso vorsichtig an ihre Bettkante. „Es tut mir leid, was du  gesehen hast, Biggi.“  fing er irgendwann an etwas zu sagen. „Warum tust du das?“ schluchzt sie vorwurfsvoll und sah ihn an mit total verweinten Augen an. „Ich weiß es nicht. Aber ich weiß nur, das ich das nicht wollte, Biggi. Ich wollte sie nicht küssen, sie hat mich....“ Biggi unterbrach ihn: „Ja, zum Schluss sind immer die Frauen Schuld. Hör auf Thomas.“ Thomas sagte darauf nichts. Aber, nach langem zögern legte er vorsichtig seine Hand auf ihre Schulter. „Ich hab Ilona erklärt, das ich meine liebe bereits gefunden habe.“ sagte er, mit diesen Worten stand er schließlich aber auf und wollte wieder gehen. Nun blickte Biggi mit ihren verweinten Augen auf. „Und, wer ist die Glückliche?“ schluchzte sie. Biggi konnte es einfach nicht glauben, was sie gesehen hatte und nun? Liebte er etwa eine andere? Doch selbst in dieser Situation musste Thomas ein klein wenig lächeln. Schließlich ging er wieder zu Biggi und setzte sich wieder an die Bettkante. Zärtlich wischte er ihr ihre Tränen aus dem Gesicht. „Biggi ich...“ „Ja?“ flüsterte sie, während sie ihn mit ihren verweinten Augen in seine Augen sah. „Du..., du bist die Frau meiner Träume.“ gestand er ihr das, was er ihr schon so lange sagen wollte. Doch war das der Richtige Zeitpunkt, nach all dem was er Biggi vor kurzer Zeit angetan hatte? Dank Karin wusste er endlich, das seine Gefühle erwidert wurden, aber nicht von irgendeiner Frau. Nein, seine Gefühle wurden von seiner großen Liebe erwidert, von Biggi. Diese jedoch konnte nicht glauben, was Thomas ihr gerade gesagt hatte, sie ist die Frau seiner Träume? Aber warum machte er dann hinter ihrem Rücken mit einer anderen herum? Sie wusste es nicht. „Wie? Aber, warum dann das mit dieser Ilona?“ schluchzte sie noch immer. „Ich wollte das alles nicht, bitte glaub mir Biggi. Es tut mir leid. Ich weiß, das es ein Fehler war.“ Biggi viel innerlich ein ziemlich Großer Stein vom Herzen. Er liebte sie! „Thomas ich...“ Sie konnte nichts mehr sagen, so erleichtert war sie. Sie viel ihm um den Hals und schmiegte sich so fest sie konnte an ihn. Auch er drückte sie so fest er konnte an sie. So verblieben mindestens die nächsten 10 Minuten so. „Ich liebe dich auch, Thomas.“ flüsterte Biggi ihm jedoch nach langer Zeit in sein Ohr. Die beiden lösten sich aus der innigen Umarmung und blickten sich ganz tief in die Augen. Langsam näherten sich ihre Gesichter, bis sich ganz langsam und leicht ihre Lippen berührten. Erst nur zaghaft, doch schließlich küssten sie sich immer inniger und leidenschaftlicher. Sie konnten gar nicht mehr voneinander ablassen – und das wollten sie auch gar nicht. Zu sehr genossen sie die Nähe des anderen. Langsam ließen sie sich schließlich auf das Bett zurück sinken, jedoch hörten sie nicht auf sich zu küssen. Alt Thomas fast auf ihr lag, begann er, ihren Reisverschluss ihrer Winterweste auf zu machen. Auch sie zog ihm seinen Pullover über den Kopf... Beide erlebten eine unvergesslich schöne Nacht miteinander...

 

Karin und die anderen saßen inzwischen noch unten in der Küche gemütlich beisammen und tranken Glühwein und aßen die Kekse, die Karin und Biggi mit viel Liebe gebacken und zubereitet hatten. Karin hatte ihren Freunden die ganze Geschichte – soweit sie sie jedenfalls kannte – erzählt. Die Kollegen waren zunächst leicht geschockt, als sie erfuhren, das Thomas etwas mit einer anderen Frau gehabt hatte. Das hätten sie nie von ihm gedacht. Sie hofften aber sehr, das alles gut zwischen ihnen werden würde, und das Biggi ihm verzeihen würde. Sie konnten ja nicht ahnen, das Biggi das schon längst getan hatte. Die vier redeten noch lange, aber nicht nur über Thomas und Biggi, auch Weihnachten, über das Fest der Liebe, das in drei Tagen sein würde. Sie hatten gerade beschlossen, das sie, wie jedes Jahr  Weihnachten wieder gemeinsam auf der Basis Feier wollten. Es würde wieder mit Sicherheit wieder lustig werden – wie jedes Jahr. Vor allem den Kindern gefiel es immer besonders gut, da sie sich auf dem großen Basisgelände immer so richtig schön aus toben konnten. 

Als es dann aber schon nach Mitternacht war meinte Karin zu ihren Kollegen: „Ihr entschuldigt mich bitte, aber ich würd jetzt gern ins Bett gehen. Ich hab vor, morgen noch mal Skifahren zu gehen.“ „Das hab ich auch vor.“ stimmte Peter ihr zu. Er trank noch seinen letzten Schluck von seinem Glühwein und stand dann auch auf. Auch Michael beschloss mit Karin nach oben zu gehen. Nun war Ralf alleine, so blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als nun auch ins Bett zu gehen. Als Karin und Michael gerade in ihr Zimmer gehen wollten, hörten sie jedoch plötzlich ein kichern – aus Biggis Zimmer. Die beiden mussten sich anlächeln. Nun hatte es also doch geklappt mit dem beiden. „Man bin ich froh. Ich hab schon gedacht, das Biggi ihm nicht verzeiht.“ sagte sie leise zu ihrem Michael. Dieser konnte ihr nur Zustimmen. Arm in Arm schlenderten die beiden aber schließlich zu ihrem Zimmer.

 

 

Biggi lang eng an Thomas gekuschelt und genoss es hier mit ihm zu liegen. Auch wenn die Heizung immer noch nicht ging und die beiden nichts als Slip und Boxershorts an hatten frohren sie nicht, denn sie wärmten sich gegenseitig und das war eine Wärme die ihnen kein Heizkörper und kein Ofen der Welt hätte geben könne, denn es war die Wärme des Herzens und der Liebe, die die beiden verband. Thomas und Biggi waren so unendlich froh, dass es nun endlich passiert war. „Ich liebe dich so sehr Biggi!“ flüsterte Thomas und küsste sie sanft in den Nacken was sie sehr genoss und sich noch enger an seine Brust schmiegte. Deutlich konnte sie das Schlagen seines Herzens hören und sie wusste das sein Herz für sie, nur für sie schlug. Ebenso ging es ihr, denn sie wusste wie sehr er sie liebte er hätte es ihr eigentlich gar nicht sagen brauchen, dennoch liebte sie es diese Worte aus seinem Mund zu hören. „Ich liebe dich auch Thomas, so sehr das man es gar nicht beschreiben kann.“ Gab sie schließlich ebenfalls leise zurück und küsste ihn leidenschaftlich, was er erwiderte. Glücklich wälzten sich die beiden im  Bett, sie konnten nicht anders, sie mussten einfach ihre Gefühle ausleben. Plötzlich jedoch machte es einen lauten Knall und die beiden lagen auf dem Boden. Beide küssten sich lachen weiter und genossen es dem anderen so nahe zu sein, das sie dabei auf dem Boden lagen störte sie jedoch keines Weges.

Erst nach einigen Minuten in denen sie sich immer und immer wieder liebevoll und voller Leidenschaft geküsste hatten legten sie sich wieder ins Bett, wo sie abermals lachen mussten. Bald jedoch beruhigten sie sich wieder und kuschelten sich fest an den anderen. Thomas legte liebevoll seinen Arm um sie und streichelte ihr durchs Haar, während sie sich auf seine Brust gelegt hatte und immer und immer wieder zärtlich darüber strich. Ab und an sahen sie sich an und lächelten. Erst spät in der Nacht vielen die beiden in einen tiefen Schlaf. Jeder der beiden genoss es nicht alleine im Bett liegen zu müssen. Ja sicher gestern und vorgestern hatten sie auch in einem Bett geschlafen, doch nicht als Paar sondern nur als Freunde die sich im inneren schon damals so sehr geliebt hatten.

 

Von den ersten Sonnenstrahlen geweckt schlug Biggi am nächsten Morgen sanft die Augen auf. Das erste was sie an diesem Morgen sah, war, das sie neben Thomas aufgewacht war und er noch immer seinen Arm schützend um sie gelegt hatte. Vorsichtig richtete sie sich auf und streichelte ihm liebevoll über die Wange. Sanft lächelte sie ihn an, bevor sie mit ihren Lippen sanft die seinen berührte und ihn leidenschaftlich küsste. Lange brauchte Biggi nicht zu warten, da wurde ihr Kuss auch schon erwidert. Lächelnd schlug Thomas die Augen auf und sah direkt in ihre rehbraunen Augen. Langsam lösten sich ihre Lippen wieder und Biggi schmiegte sich so eng an ihn das nicht mal mehr ein Blatt Papier dazwischen gepasst hätte. „Na mein Schatz hast du gut geschlafen?“ wollte Thomas von ihr wissen, während er ihr mit dem Finger leicht um den Bauchnabel strich. Biggi lächelte und meinte: „Neben dir kann man doch nur gut schlafen.“ „Na da bin ich aber froh.“ Grinste er und küsste sie, was Biggi mit Freuden erwiderte. Langsam drehte sich Biggi auf ihn und ihre Hände glitten tiefer und fassten nach seiner Boxershorts. „Hey, was hast du denn schon wieder vor.“ Wollte Thomas von ihr wissen, während er nach ihrem Slip fasste. „Das gleiche könnte ich dich fragen.“ Meinte sie frech grinsend und zog ihm seine Boxershorts aus. Thomas tat ihr es so gleich bei ihrem Slip nach und schließlich schliefen sie wieder miteinander. Es war beinahe noch intensiver und schön er als das letzte mal. Erst nach einiger Zeit sanken die beiden erschöpft in die Kissen zurück.

 

Unten in der Küche herrschte bereits reges Treiben. Karin und Michael bereiteten das Frühstück zu, während Ralf und Peter den Tisch deckten. „Hey, könnte ihr mal vielleicht etwas leiser sein. Da oben liegt ein Liebespaar, das eine anstrengende Nacht hinter sich hat.“ Grinste Michael und auch die anderen mussten lachen.

Schon wenige Minuten später saßen sie  alle beisammen und frühstückten. Das Hauptthema ihrer Unterhaltung hieß natürlich Biggi und Thomas. „Was das gestern Nacht wohl für ein Knall gewesen sein mag?“ fragte Peter dann auf einmal und sah mit einem vielsagenden Blick in die Runde. „Ich will´s lieber gar nicht wissen.“ Meinte Ralf und grinste frech. „Aber jetzt hört schon auf an was ihr schon wieder denkt.“ Meinte Karin und versuchte ernst zu bleiben was ihr aber nicht gerade gut gelang. „was machen wir eigentlich heute noch so alles?“ lenkte dann Michael ein wenig vom Thema ab. „Ich wie nicht. Ich würde mal sagen wir genießen den letzten Tag noch so richtig, denn morgen heißt´s dann eh wieder ab nach Hause.“ Schlug Karin vor und die andren konnten ihr nur zustimmen. „Mann, können Biggi und Thomas sich nicht mal beeilen, ich will wissen wie das gestern noch ausgegangen ist.“ Meinte Peter ungeduldig. „Hey, jetzt komm schon, so lange wie die brauchen kann es doch nur gut ausgegangen sein.“ Warf  Ralf ein und biss genüsslich in sein Brötchen.

 

Biggi und Thomas währenddessen hatten sich auch endlich dazu durchringen können aufzustehen. Gemeinsam standen die beiden nun unter der Dusche, immer und immer wieder küssten und berührten sie sich zärtlich, während sich das warme Wasser über ihre Körper ergoss. Ohne von Biggi abzulassen griff er nach dem Duschgel und begann Biggi damit zärtlich einzuseifen. Sie genoss es und lehnte sich mit dem Rücken an Thomas und schloss die Augen. Nach wenigen Minuten jedoch kehrte sich das Spiel um und Thomas wurde von seiner Biggi so richtig verwöhnt. Lange war es nun schon her, seit er von einer Frau verwöhnt worden war, um so mehr genoss er es nun von seiner großen Liebe verwöhnt zu werden.

Erst nach einer Stunde drehten die beiden das warme Wasser ab. Vorsichtig stiegen die beiden aus der Dusche. Thomas wickelte seine Biggi liebevoll in eines der großen Badehandtüchern ein und band sich auch selbst eines um die Hüften. Zärtlich begann er die junge Pilotin abzurubbeln. Biggi jedoch drehte sich nach einigen Minuten in seinen Armen um und begann ihn leidenschaftlich zu küssen. Ihr Küssen wurden so stürmisch das Thomas Handtuch schon bedrohlich locker wurde und es jederzeit herunterrutschen könnte. Doch plötzlich wurden sie durch ein Klopfen gestört. Abrupt ließen sie voneinander ab und Thomas richtete auch sein Handtuch wieder richtig hin. „Ja?“ hörte man dann auch schon die Stimmte von Thomas und  Biggi. „Ich will euch wirklich ungern stören, aber es gibt Leute, die jetzt dann auch gerne ins Badezimmer möchten.“ erinnerte sie Peter mit einem grinsen im Gesicht daran. Er konnte sich gut vorstellen, was die beiden gerade getrieben haben. „Wir beeilen uns ja schon.“ meinte Biggi leicht genervt, widmete sich aber dann Thomas wieder zu...

 

So vergingen dann auch weitere Stunden. Peter und Karin machten wieder die Pisten ‚unsicher’, Ralf und Michael waren noch zuerst im Dorf gewesen, und waren danach ebenfalls auf den Berg gefahren, um die herrliche Aussicht noch zu genießen. Biggi und Thomas natürlich verbrachten den Rest des Tages natürlich nicht in ihrem Bett, sondern auch an der Frischen Luft. Sie wollten einfach noch die Natur und ihre Zweisamkeit genießen. Denn wenn sie wieder zu Hause waren, würde der ganze Stress mit der Arbeit wieder los gehen. Die beide waren ebenfalls auf einen Gipfel gefahren wo sie eine traumhafte Aussicht hatten, fast so, als ob sie in ihrem Engel säßen. Die letzten Schritte zum Gipfelkreuz legten die beiden noch zu Fuß fort, wo bei sie jede Menge spaß hatten, denn irgendeiner von den beiden bekam immer eine Ladung Schnee ab. Nach einer halben Stunde etwa kamen sie oben am Kipfelkreuz an. Lange Zeit standen sie arm in arm da und sahen in die Ferne. „Es ist so Traumhaft hier, fast so schön, wie in unserem Engel.“ schwärmte Biggi. „Aber beides ist noch lange nicht so schön wie du.“ flüsterte er und gab ihr einen zärtlichen Kuss darauf. Nach kurzer Zeit, konnten sie auch schon erkennen, wie die Sonne langsam unterging. Zu gerne hätten sie es noch beobachtet, doch sie wussten, dass dies leider nicht möglich war, denn sie mussten wieder gehen. Sonst würden sie wohl die letzte Gondel verpassen.

 

Am Abend als es schon nach halb sieben war, waren wieder alle frisch angezogen. Denn heute wollten sie als ausklang noch einmal schick essen gehen. Karin und Biggi hatten sich richtig schick gemacht, was Michael so wohl auch Thomas an ihren Frauen sehr gefiel. Dieses mal fuhren sie jedoch mit ihren Autos in das Restaurant, denn das war dann doch etwas weit zu Fuß. Sie verbrachten noch einen wunderschönen Abend in dem Restaurante, es wurde über Gott und die Welt gesprochen, über die Heimreise morgen und natürlich über den Urlaub, der sicher unvergesslich werden würde – vor allem aber für Thomas und Biggi.

 

Als es wieder mal nach Mitternacht waren, kamen sie endlich in der Hütte. Eigentlich wollte Biggi und auch Karin noch etwas ihre Klamotten zusammen packen, denn sie hatten ziemlich viel ein gepackt. Doch das konnten sie jetzt auch vergessen, sie waren Todmüde, alle. Die ganze Mannschaft krabbelte sich ihr Bett und schliefen auch schon bald darauf ein. Sogar das frisch verliebte Paar. Biggi hatte sich ganz nahe an ihren Thomas gekuschelt mit dem Kopf auf seiner Brust, und er hatte seinen Arm fest um Biggi gelegt. Es war doch noch ein recht anstrengender Tag gewesen und dazu kam auch noch, das sie die ganze Woche über nicht gerade viel geschlafen hatten.

 

Jedoch waren am nächsten morgen um acht herrschte auf der kleinen Hütte noch stille, sie lagen alle noch in ihren Betten, waren schon wach oder schliefen noch tief und fest. Ralf war der einzige, der schon  wach war denn er konnte einfach nicht mehr einschlafen, nachdem die Sonne wieder einmal in sein Fenster lächelte.  Er bereitete gerade für alle Frühstück vor und kochte schon einmal Kaffe und Tee. Seine Tasche hatte er ebenfalls schon fast zusammen geräumt, es fehlten nur noch Kleinigkeiten. Auch Michael und Karin quälten sich gerade aus ihrem schönen, warmen Bett heraus. Zugern wären sie noch liegen geblieben, doch sie wussten, dass das von der Zeit her nicht ging. So gingen die beiden erst einmal ins Badezimmer. „Na, unsere beiden Turteltauben schlafen wohl noch.“ bemerkte Michael, als er an der Türe von Biggi und Thomas vorbei lief und nichts hörte. „Kann gut möglich sein, sie hatten gestern eben doch einen anstrengenden Tag.“ grinste Karin. Michael gab ihr darauf hin einen kleinen Stoß. Woran seine Freundin schon wieder dachte. Im Bad ging Karin erst einmal unter die Dusche während Michael sich schon einmal die Zähne putzte und sich rasierte. Als Karin mit dem Duschen schließlich nach einiger Zeit fertig war, drehten sie den Spieß um. 

Auch Peter wurde von den Sonnenstrahlen und das zwitschern der Vögel geweckt. Verschlafen blinzelte er aus dem Fenster. Doch seine Augen vielen bald wieder zu, denn er war noch ziemlich müde eigentlich. Jedoch sah er dann mit ganz kleinen Augen auf den Wecker, dieser sagte ihm, das es jetzt höchste Zeit war, aufzustehen. Schließlich rappelte er sich ganz langsam und gähnend auf, zog sich seinen Bademantel über und verschwand zum Bad. Doch dort musste er jedoch fest stellen, das die Türe abgeschlossen war. „Ich möchte das Liebespaar ja nicht stören, aber ich hätte nichts dagegen, wenn ihr euch beeilt.“ meinte Peter nur ohne Vorahnung, ob überhaupt ein Liebespaar im Badezimmer war. „Was ist denn, wir sind doch schon fertig?“ meinte Karin, nachdem sie die Türe aufgeschlossen hatte. „Danke und guten Morgen.“ meinte Peter wieder gähnend und verschwand schließlich im Bad. Michael und Karin konnten ihm nur Kopfschüttelnd hinterher schauen.

 

Zur selben Zeit bei Thomas und Biggi. Thomas hatte vor wenigen Minuten seine Augen geöffnet. Er beobachtete seine Biggi nun schon die ganze Zeit über, wie sie schlief. Sie sah so süß, wenn sie schlief, fand er. Immer, wenn er sie anblickte, wurde ihm warm ums Herz. Und vorgestern, ja vorgestern hatte es noch so ausgesehen, als ob er sie verlieren würde, nur weil er so einen scheiß Fehler gemacht hatte. Er wusste selbst, dass das absolut das Falsche war, auch, wenn er zu diesem Zeitpunkt noch nicht mit ihr zusammen war, aber er hatte sie dort schon geliebt. Oder hatte er das nur gemacht, weil er dachte, das seine Gefühle von Biggi nicht erwidert wurden? Er konnte es beim besten Willen nicht sagen. Aber er wusste eines: Ihm tat das alles unendlich leid, und er war Biggi so dankbar dafür, das sie ihm verziehen hatte. Doch auch er sah irgendwann auf die Uhr. Der Zeiger stand inzwischen schon auf 9 Uhr. Es war wirklich Zeit, das sie jetzt aufstanden, in genau 2 Stunden wollten sie eigentlich wieder nach Hause fahren. Vorsichtig strich er mit der einen Hand über ihr Gesicht. Doch sie rührte sich wenig, schmiegte sich im Schlaf nur noch näher an ihn heran. Thomas musste schmunzeln. „Hey Süße, du musst langsam aufstehen, es wird langsam Zeit.“ meinte er. Doch Biggi störte das wenig, sie schlief einfach weiter. Schließlich jedoch gab Thomas ihr einen zärtlichen Kuss auf den Mund, und das zeigte Wirkung. „Guten Morgen mein Engel, na, hast du gut geschlafen?“ wollte Thomas wissen. „Wenn ich dich bei mir hab, dann schlaf ich immer gut.“ antwortete sie ihm, während sie ihn nur noch näher an sich heran zog um ihn wieder zu Küssen. „Biggi ... wir müssen .... es wird langsam Zeit.“ meinte Thomas immer wieder zwischen zwei Küssen. Doch Biggi konnte und wollte nicht aufhören, auch Thomas ging es nicht anders. „Lass doch mal die Zeit.“ meinte Biggi jedoch dann grinsend. Gerade wollten sie sich wieder Küssen, als es plötzlich wieder an der Türe klopfte. „Also hier hat man am frühen morgen schon keine Ruhe.“ stöhnte Thomas genervt. „Ich hoffe, das es bei euch in der WG nicht auch so zu geht.“ „Nicht so.“ meinte Thomas. „Was ist?“ wollte Biggi dann jedoch wissen. „1. Erst einmal einen wunderschönen Guten morgen. 2. Entschuldige ich mich, falls ich euch gestört habe, 3. das Bad ist jetzt frei und 4. Solltet ihr euch beeilen.“ gab Peter ihnen gut gelaunt zur Antwort. Nachdem er geduscht hatte, fühlte er sich wie ein neuer Mensch. „Sonst noch was?.“ wollte Thomas genervt wissen. „Nein, jetzt bin ich fertig.“ grinste er und verschwand wieder in sein Zimmer zurück. „Was ist denn mit dem heut drauf, so kenn ich ihn gar nicht.“ meinte Biggi. Thomas zuckte nur mit den Schultern. Ich war das auch eigentlich egal, denn er widmete sich jetzt lieber wieder Biggi zu. Sie küssten sich wieder innig und leidenschaftlich und waren beinahe wieder dabei, die nächtlichen Aktivitäten zu wieder holen, doch dann mussten sie sich wirklich eingestehen, dass sie jetzt aufstehen mussten. „Das holen wir heute zu hause nach.“ Meinte Thomas und sah sie dabei vielsagend an. „Kling nicht schlecht....“ meinte sie drauf grinsend und ließ sich von ihrem Thomas leidenschaftlich küssen. Dann aber nach einigen Minuten standen sie auf und machten sich auf den Weg ins Bad, wo sie wie schon gestern die morgendliche Dusche gemeinsam nahmen.

 

Die anderen saßen unten und frühstückten, sie hatten es aufgegeben auf Biggi und Thomas zu warten, ja und als sie dann nach einer halben Stunde noch nicht gekommen waren hatten sie sich dazu entschlossen mit dem Frühstück zu beginnen. Karin biss gerade wieder genüsslich von ihrem Brötchen ab als Biggi und Thomas Arm in Arm in der Türe standen. „Morgen ihr beiden super das ihr es auch mal geschafft habt runter zu kommen.“ Grinste Ralf und erntete von Thomas eine  bösen blick, dessen jedoch gleich wieder dem überglücklichen Glänzen wich. So setzten sich die beiden zu den anderen und genossen das letzte Frühstück auf der Hütte. Immer und immer wieder wurden die beiden von den anderen beobachtet, wie sie sich gegenseitig fütterten oder sich küssten. Doch weder Biggi noch Thomas merkten dies, denn ihre Aufmerksamkeit galt ausschließlich dem anderen. Schmunzelnd beobachtet Karin wie Thomas Hand die er um sie gelegt hatte unter Biggis T-Shirt glitt und ihr den Rücken streichelte. Sie freute sich total für ihre Freundin und auch für Thomas, schließlich hatten sie sich doch schon so lange geliebt und nun endlich zusammen gefunden.

Nach einer weitern Stunde hatten sie alle fertig gefrühstückt und begannen die Hütte aufzuräumen und die restlichen Sachen zusammen zu packen. Biggi und Thomas jedoch hatten schon alles zusammen gepackt und die Hilfe der beiden wurde von den anderen nicht benötigt. Die vier wollten den beiden einfach noch ein bisschen Zeit geben die Zweisamkeit zu genießen. Thomas hatte Biggi eng an sich gezogen und Biggi schmiegte sich fest an ihn, während sie durch den tiefen Schnee stapften. Auf einer kleinen Lichtung nahe der Hütte blieben sie stehen und schauten in die Wipfel der großen Tannen aus denen der Wald ausschließlich bestand. Der Schnee funkelte in der Sonne und ließ alles noch einmal in einem wundervollem Glanz erstrahlen. „Ich liebe dich....“ flüsterte Thomas ihr leise ins Ohr. Biggi lächelte glücklich und antwortete ebenfalls leise: „Ich dich auch, sehr sogar.“ Liebevoll sahen sie sich an, bevor sie sich zu einem leidenschaftlichen Kuss vereinigten. Um sie herum begannen plötzlich die Tannen im Wind zu rauschen und leicht rieselte der Schnee auf das Paar hinab. Als sie sich wieder voneinander lösen konnten fragte Biggi: „Thomas, was werden deine Mädels dazu sagen, wenn sie erfahren das du mit mir zusammen bist.“ Thomas sah sie an und strich ihr über die Wange. „Die werden sich sicher total freuen, sie waren es doch immer die mir in den Ohre gelegen sind ich sollte mir wieder eine Frau zulegen.“ Grinste er. „Bist du dir da sicher?“ fragte sie leicht verunsichert nach und sah ihm dabei tief in die Augen. In seinen Augen war allerdings keinerlei Zweifel zu erkennen, als er sagte: „Ja Biggi, da bin ich mir sicher. 100%.“ Erleichterte lächelte sie ihn an und kuschelte sich eng an seine Brust und er nahm sie noch fester in den Arm und gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. „Weißt du was die beiden vor wenigen Wochen zu mir gesagt habe?“ fragte er dann. Biggi schüttelte den Kopf und sah leicht auf. „Sie meinte, wenn ich ihnen eine neue Mutter vorsetze, dann muss sie so sein wie du, denn du bist echt cool.“ Biggi lächelte verlegen. „Das haben die beiden echt gesagt?“ wollte die ungläubig wissen. „Ja haben sie und ich bin mir sicher die werden Augen machen wenn sie erfahren das du mit mir zusammen bist!“ sagte der Pilot und küsste seine Biggi wieder die sich das gerne gefallen ließ und den Kuss mit Leidenschaft erwiderte.

 

Aber auch der schönste Urlaub ging irgendwann mal zu ende. Thomas startete das Auto und machte sich genau wie anderen bereit zum losfahren. „Schade, dass der Urlaub schon wieder vorbei ist.“ Seufzte Biggi und blickte nach hinten zu Hütte, die immer kleiner wurde. „Wir können ja gerne wieder her kommen. Nur wir beide.“ Schlug Thomas vor und streichelte ihr übers Knie. Biggi lächelte und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Gerne hätte sie ihn jetzt richtig geküsst, aber er musste sich ja auf den Verkehr konzentrieren. Während er Fahrt redeten sie beide viel miteinander und immer und immer wieder warfen sie sich verliebte Blicke zu. Thomas und Biggi waren gerade mitten unter einer Unterhaltung als Biggis Handy zu dudeln begann. Es war Karin, die ihnen eine Vorschlag machen wollte. „Was haltet ihr davon wenn wir bei der nächsten Raststätte stehen bleiben und dort Mittagessen gehen?“ „Ähm...ja gerne. Ich hab eh auch ganz schön nen Hunger.“ Gab sie zu und so vereinbarten sie das sie sich bei der nächsten Raststation treffen wollten, die ungefähr eine halbe Stunde entfernt lag.

Thomas parkte gekonnt neben Karin und stellte den Motor ab. Fast gleichzeitig gingen die Türen der beiden Autos auf und Michael, Peter, Ralf, Karin, Biggi und auch Thomas stiegen aus. Die vier mussten schmunzeln, als sie sahen das Thomas sofort wieder seinen Arm um seine Biggi legte und diese sich wie immer eng an ihn kuschelte. „Na kommt ihr beiden Turteltäubchen lass und rein gehen. Ich hab Hunger. Kann mich ja nicht, so wie ihr, von Luft und Liebe ernähren.“ Grinste Peter und marschierte dicht gefolgt von den anderen auf den Eingang zu. Um die Mittagszeit war es recht schwer einen geeigneten Platz für so viele Leute zu finden, da die Raststation sehr gut besucht war. Doch bald hatten sie einen geeigneten Tisch gefunden, wo sie sich nieder ließen. „ schwärmte Biggi und lächelte Thomas an. „Du wirst es nicht glauben aber mir geht’s da genau so.“ lächelte er und küssten sich leidenschaftlich. „Hey hallo! Könnt ihr das nicht auf später verschieben wenn ihr alleine seit!“ holte sie Ralf in die Realität zurück. Erschrocken fuhren die beiden auseinander und lächelten verlegen in die Runde. „Das kann ja heiter werden Karin. Wenn wir jetzt zwei Turteltäubchen zuhause haben...“ meinte Michael an Karin gewannt die nur zustimmend nicken konnte. „Hey so schlimm sind wir doch auch nicht oder?“ wollte Thomas gespielt beleidigt wissen und zog eine Schnute worauf die anderen lachen mussten...

 

Schnell hatten sie aufgegessen und nach einer weitern halben Stunde erreichten sie die Basis, wo sie sich alle noch eine letztes Mal verabschiedeten und noch kurz über Weihnachten sprachen und dann getrennte Wege fuhren. Thomas und Biggi fuhren hinter Michael und Karin her. Da auch Michael gerne zu schnell fuhr erreichten sie die Villa in Rekordzeit. Im Haus brannte Licht. Denn zu hause waren Lisa Laura, und Thomas Mutter die sich breit erklärt hatte auf die beide aufzupassen. Thomas öffnete mit Schwung die Türe und kaum stand die Türe offen war schon das Getrampel der beiden Kinder zu hören. Voller Freude sprangen sie ihren Vater in die Arme. „Hey meine Mäuse!“ rief er und drückte seine beiden Kindern einen Kuss auf die Wange. Lächelnd beobachtete Biggi Thomas, der vor ihr hockelte und Lisa und Laura in den Arm genommen hatte. Sie fand das er echt ein super Vater war und man merkte auch deutlich wie die Mädels ihren Vater liebten. Irgendwie hatte sie jetzt doch ein flaues Gefühl im Magen, sie kam da einfach so an und drängte sich in die Familie. Ob sie die Mädels auch mochten? Ja sicher als Freundin aber Mutter?

Ihr wurde jedoch die Suche nach der passenden Antwort abgenommen, denn die beiden Mädels sprangen ihr ebenfalls in die Arme. Thomas Mutter, die gerade aus der Küche gekommen war musste schmunzeln. Die perfekte Mutter für die beiden würde sicher Biggi sein. Doch in das Liebesleben ihres Sohnes wollte sie sich ganz und gar nicht einmischen.

„Na das ist aber eine Begrüßung!“ meinte Biggi als sie dann auch noch von den Mädels einen Kuss bekam. Der Pilot schmunzelte, hatte er doch gewusst das er die richtige Wahl für sich und die Mädels getroffen hatte. Als die beiden dann endlich wieder mal von Biggi ablassen konnten, gingen sie in die Küche wo Thomas Mutter schon den Kaffee aufgesetzt hatte. Lisa und Laura verschwand ins Wohnzimmer, wo sie sich an den Tisch setzen und spielten. Sie alle hatten noch richtig Spaß und lachten viel während den Unterhaltungen. Karin und Michael verabschiedeten sich jedoch nach einer Stunde von den andren, denn sie mussten Dirk noch von seinem Freund abholen bei dem er währen sie weg gewesen waren übernachten hatten dürfen.

So saßen wenig später nur mehr Biggi und Thomas und auch Thomas Mutter Christine am Tisch in der Küche und unterhielten sich. Christine fiel auf das ihr Sohn an diesem Tag so glücklich wie schon lange nicht mehr wirkte, sagte jedoch nichts. „Mutter, also....ich muss dir da noch was sagen.“ Meinte Thomas dann und sah Biggi an die seinen Blick erwiderte. „Was gibt’s denn Thomas?“ wollte sie wissen und sah zu Biggi und Thomas die ihr gegenüber saßen. „Also ich bin mit Biggi zusammen...“ sagte er und nahm seine Biggi liebevoll in den Arm. Die junge Pilotin lächelte ihn glücklich an und schmiegte sich enger an ihn. Thomas Mutter schmunzelte, als sie das verliebte Paar vor sich sah. „Hach...ich freu mich für euch.“ Freute sich Thomas für die beiden Piloten, stand auf und nahm Biggi und dann Thomas in den Arm. „Da kann ich mich ja schon auf weitere Enkelkinder freuen, so verliebt wie ihr beide seit!“ „Mama!“ meinte Thomas auf diese Kommentar hin. Biggi jedoch lächelte Christine nur verlegen an. „Was...? Bei dir weiß man das ja wirklich nie!“ sagte Christine und sah ihren Sohn an. Sie musste dran denken als ihr Thomas gesagt hatte das er Vater werden würde. Vater werden, mit seinen 19 Jahren. Auch Vera war damals nicht viel älter gewesen als er. 18 war sie gerade mal als Lisa das Licht der Welt erblicke. Ja und ein Jahr später war dann Laura im Anmarsch. Obwohl beide noch sehr jung gewesen waren, damals, waren sie sehr gute Eltern gewesen und Thomas war noch immer ein guter Vater für seine beiden Mädels. Ja, aber dies alles war nun schon 10 Jahre her. Lisa war jetzt 10 und Laura würde in wenigen Wochen 9 werden. So gesehen war sie noch eine junge Oma. Doch sie freute sich die beiden zu haben. Naja und jetzt war Thomas 29 Jahre alt und hatte endlich seine Liebe in Biggi wieder gefunden.

„Wissen es die Kinder eigentlich schon?“ wollte Christine aber dann doch wissen und musterte ihren Sohn der Biggi liebevoll in den Arm genommen hatte. „Nein, aber ich werde es ihnen am besten gleich noch sagen...“ meinte er. „Sie werden sich mit Sicherheit freuen.“ Christine war sich ziemlich Sicher darüber. Aus Thomas’ Erzählungen wusste sie, das Lisa und Laura Biggi sehr mochten – schon immer. „Na ja, wir werden ihre Reaktion schon sehen.“ meinte nun auch etwas skeptisch. „Na komm Biggi.“ meinte Christine und klopfte ihr auf die Schulter. „Biggi.... Biggi!!“ hörte man die beiden plötzlich schreien. „Was ist denn?“ fragte etwas überrumpelt, als sie stürmisch in die Küche kamen. „Komm bitte, mit, wir müssen dir was tolles zeigen.“ meinte Lisa. „Na, das hört sich ja Geheinmissvoll an, da kann ich nicht nein sagen.“ meinte sie. Biggi hatte diese Worte noch nicht ganz ausgesprochen, da zogen die beiden Biggi schon mit ins Wohnzimmer. „Schau mal Biggi, wir haben endlich unser 1500 Teile Puzzle fertig.“ erzählte Laura ihr stolz. „Hey, das ist ja echt super toll. Wie lange seid ihr denn da dran gesessen?“ wollte sie wissen, während sie das Puzzle, das New York bei Nacht zeigte, betrachtete. „Das hat uns der Papa gekauft, bevor ihr in den Urlaub gefahren seid.“ antwortete Lisa ihr darauf. Biggi nickte. Sie fand das Puzzle echt total genial und man sah, das es den beiden richtig Spaß gemacht haben muss.

„Ich freu mich für euch. Mit Biggi hast du wirklich die Richtige Wahl getroffen.“ meinte Thomas Mutter dann zu ihm. „Ich liebe sie auch wirklich über alles.“ meinte er darauf. Doch dann hörte er schon, wie Karin und Michael mit Dirk wieder Nachhause kamen. Dirk freute sich ebenso wie Lisa und Laura, das er wieder Zuhause waren. Auch sie präsentierten ihm gleich Stolz ihr Meisterwerk, das sie in der Woche gemacht hatten. 

 

Am Abend saßen Michael, Karin, Thomas und Biggi noch bei einer Flasche Wein beisammen und unterhielten sich noch. Die Kinder waren schon lange im Bett und auch Thomas’ Mutter war schon wieder nach Hause gefahren. Als es aber schon fast 23 Uhr war meinte Karin, das sie jetzt nach oben gehen wollte, weil sie schon ziemlich müde war. Auch Michael schloss sich an Karins Worte an. „Also, Gute Nacht dann.“ verabschiedeten sich die beiden von Biggi und Thomas. „Gute Nacht.“ kam es auch von den beiden zurück. Nachdem Karin und Michael hinter der Türe verschwunden waren, Blickten sich die beiden verliebt an. „Ich liebe dich.“ meinte Thomas dann. „Ich dich auch...“ kam es leide von ihr zurück. Langsam näherten sich ihre Gesichter einander und schließlich küssten sie sich besonders zärtlich. Als sie wieder voneinander abließen, sahen sie sich wieder verliebt in die Augen. Nach etwa einer weiter halben Stunde, standen auch sie auf, und räumten die Weingläser noch schnell auf. Nachdem Biggi die Weingläser auf die Küchenanrichte gestellt hatte, hoch Thomas sie auf einmal hoch. Biggi musste lachen und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Lachend kamen die beiden auch schon wenige Augenblicke später im Schlafzimmer von Thomas an, wo sie dann nach vielen küssen und Berührungen eine wundervolle Nacht verbrachten...

 

Nun war es aber endlich so weit: Der 24. Dezember stand vor der Türe. Die Kinder konnten es bereits schon nicht mehr erwaten, bis endlich Bescherung war. Die Crew hatte im Hangar einen etwas größeren Christbaum aufgestellt und den Hangar sehr Weihnachtlich geschmückt. Karin und Biggi kümmerten sich währenddessen immer noch um das Essen. Sie hatten ein wundervolles Menü zusammen gezaubert. „Und, kocht ihr auch schön?“ fragte Thomas, als er in die Küche kam, um zu sehen, was die beiden Frauen so trieben. Er umarmte Biggi von hinten und sah ihr über die Schulter. Natürlich wusste Biggi gleich was er wollte. So ließ sie ihn einmal von der Essiggurke beißen, die sei eigentlich gerade schneiden wollte. „Danke, du bist ein Schatz.“ meinte er und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. „Ich weiß.“ grinste sie. Karin sah den beiden nur lächelnd zu. „So, jetzt lass mich aber wieder in Ruhe arbeiten, sonst  gibt’s gar nichts zum Essen heute.“ meinte Biggi. „Und das wollen wir ja nicht.“ vollendete Thomas ihren Satz. „Du sagst es.“ sagte Karin. Thomas gab Biggi noch einen kleinen Kuss auf den Mund und verließ dann wieder die Küche. Peter, Michael, Thomas, Max und die Kinder waren währenddessen im Hangar. Die A-Crew hatte im Moment noch Dienst, doch in einer Stunde würde dann Rosenheim die Bereitschaft übernehmen. Die Mädels und Dirk waren in der Ecke und spielten am Kicker, wenigstens wurden sie so ein wenig Abgelenkt, sie waren doch eh schon so Nervös. Noch war das Christkind nicht da gewesen, aber es würde mit Sicherheit bald kommen.   

 

So verging dann auch die nächste Stunde. Zum glück hatte de A-Crew keinen Einsatz mehr gehabt. Jetzt waren alle im Aufenthaltsraum versammelt und warteten auf das Christkind. Die Kinder waren alle schon sehr Nervös. „Wann dürfen wir denn endlich in den Hangar gehen, Papa. Ich will jetzt meine Geschenke haben.“ meinte Lisa. „Du musst dich noch ein wenig Gedulden mein Schatz, 10 Minuten noch.“ meinte Thomas lieb. Die Crew hatte Ebelsieder dazu beauftragt, das Christkind zu spielen. Sie hatten eine Zeit ausgemacht, wann sie wieder in den Hangar kommen würden. „Das Essen wäre in einer halben Stunde dann auch fertig.“ sagte Karin, mit einem Blick auf die Uhr. „Na, dann kann es ja wirklich nicht mehr lange dauern.“ meinte Peter zu Laura, die er auf seinem Schoß hatte. Nach etwa 10 Minuten meinte Michael: „Also, ich denke, wir können jetzt wirklich in den Hangar gehen, das Christkind hat euch jetzt bestimmt schon was gebracht.“ „Au ja!!“  freuten sich die Kids und sprangen sogleich auch schon von ihren Stühlen auf. Ehe alle aufgestanden waren, sprangen die drei auch schon los Richtung Hangar. Als sie die Türe öffneten blieb ihnen der Mund offenen stehen. Der schöne Christbaum war wunderschön beleuchtet und darunter befanden sich jede Menge Geschenke. „Woah...“ staunten sie. Auch die anderen waren nun dazu gekommen und blickten den Baum an. Ebelsieder hatte sich wirklich viel Mühe gegeben. „Na los, geht schon.“ forderte Michael die Kinder auf. Jetzt durften sie endlich an den Christbaum und ihre Geschenke öffnen.  Lisa und Laura stürzten sich gleich auf die Geschenke, auch Dirk machte es ihnen gleich und so konnte man schon nach wenige Augenblicken die Kinder voller Freude lachen hören.  „Boah, danke Biggi!“ riefen die beiden als sie die Stereoanlage ausgepackt hatten, die sie ihnen Geschenkt hatte. „Bitte, bitte freut mich doch wenn sie euch gefällt!“ freute sich auch Biggi das ihr Geschenk gelungen war. Lisa und Laura stürmten auf sie zu und nahmen sie in den Arm und natürlich bekam sie auch von jeder einen Kuss auf die Wange. Thomas, der hinter ihr stand lächelte, er freute sich so sehr, dass seine beiden Kinder Biggi so schnell akzeptiert hatten. Die beiden Mäuse hatten wieder von ihr ablassen können und stürzten sich abermals in den Berg  aus Geschenkpapier und Geschenken.

Nach dem Essen zog Thomas seine Biggi jedoch nach draußen. „Hey Schatz, was hast du denn jetzt vor.“ Wollte sie wissen, lächelte Thomas jedoch lieb an. „Ich hab noch eine kleine Überraschung für dich.“ Antwortet er geheimnisvoll während sie in die kalte, klare Winternacht hinaus traten. Der Schnee knirschte leise unter den Füßen der beiden, als sie Hand in Hand auf den Helicopter zuliefen, der alleine unter den Hellglänzenden Sternen am Himmel stand. Mit einem Ruck öffnete der Pilot die Türe und ließ Biggi eintreten. Auch Thomas krabbelte hinter ihr her in den Heli. „Hey Thomas!“ lachte Biggi, als Thomas sie sanft auf die Trage zurückdrückte und sich über sie beugte um seine Biggi zu küssen. Leidenschaftlich erwiderte sie seine Küsse. Erst nach einiger Zeit konnten sie  wieder voneinander ablassen. Eng aneinander gekuschelt lagen sie auf der Trage und sahen sie unablässig in die Augen. „Ich hab noch was für dich...“ flüsterte er und zog ein kleines Päckchen hinter seinen Rücken hervor. Lächelnd nahm sie das kleine Päckchen, das er ihr hinhielt in ihre Hände. Vorsichtig begann sie es auszupacken, immer und immer wieder warfen sie sich jedoch verliebte Blicke zu. „Mein Gott Thomas....er ist wunderschön.“ Meinte sie leise und sah ihm in die graublauen Augen, die leicht glänzten. „Aber noch lange nicht so schön wie du....“ lächelte er, nahm ihr den Ring ab und steckte ihn vorsichtig an ihren Finger. „Danke mein Schatz.“ Sagte sie noch schnell bevor sie ihn leidenschaftlich küsste. Mit vor Freude strahlenden Augen sah sich die junge Pilotin den Ring, den ihr Thomas wenige Augenblicke zuvor liebevoll an den Finger gesteckt hatte, an. Doch irgendwann viel ihr auch noch etwas ein. „Ich hab auch noch etwas für dich.“ Sie sah ihn geheimnisvoll an, dann aber zog auch sie ebenfalls ein kleines Päcken heraus und reichte es Thomas.  Dieser sah sie lächelnd an und gab ihr einen kleinen Kuss. „Mach es auf.“ forderte Biggi ihn auf. Schließlich packte er es vorsichtig aus. Zum Vorschein kam ebenfalls ein etwas größeres Päckchen. Bevor er dieses öffnete, Blickte er sie noch einmal an. Langsam öffnete er das Päckchen und zum Vorschein kam eine wunderschöne Uhr. „Biggi... das ist verrückt, aber... sie ist wunderschön.“ Thomas freute sich total über das Geschenk von Biggi. „Für mich ist gar nichts verrückt.“ meinte sie schon fast im Flüsterton, während sie schon ihrem Gesicht näher kam. Schließlich küssten sie sich unwahrscheinlich zärtlich, sie konnten gar nicht mehr voneinander ablassen. Schließlich ließen sich die beiden auf die Trage zurück sinken, jedoch ohne voneinander ab zu lassen....

 

Nach einer halben Stunde betraten sie wieder den Hangar. Ihr verschwinden war nicht sonderlich aufgefallen, denn jeder war mit seinen Geschenken beschäftigt gewesen. Thomas und Biggi ließen sich auf dem Sofa nieder, dass sie zuvor in den Hangar geschleppt hatten. Eng kuschelte sich Biggi an Thomas, der seinen Arm liebevoll um sie gelegt hatte.

„Die beiden sind ein echt süßes Paar.“ Lächelte Peter und jeder wand sich zu Biggi und Thomas. Man sah ihnen echt an, wie sehr sie sich liebten und wie sehr sie die Nähe des anderen genossen. „Müssen die sich immer und immer wieder küssen?“ fragte Lisa und sah ein wenig angewiderte zu Biggi und ihrem Vater, die sich gerade wieder mal leidenschaftlich küssten. „Die können halt nicht anders.“ Meinte Laura nur und zuckte mit den Schultern. Karin, die hinter den beiden in Michaels Armen lag, schmunzelte. Deutlich hatte sie die beiden gehört. Aber auch wenn sie manchmal solche Kommentare abgaben, wusste die Ärztin wie sehr sie sich darüber freuten, dass sie in Biggi so eine Art neue Mutter gefunden hatten. Die für sie da war, mit der sie reden konnte und vor allem eine die sie liebte wie ihre eigenen Kinder.

 

Thomas, der auf dem Sofa saß und von Biggi hatte ablassen können, schaute zu seinen Mädels, die ihm ein strahlendes Lächeln schenkte. Ja und dann schaute er wieder zu Biggi, die ihm ein nicht weniger glückliches schenkte. Und als er seine drei Mädels so sah, versank er kurz in Gedanken....Thomas hatte nach dem Tod von Vera keine Freundin mehr gehabt, denn immer wenn er sich mit einer Frau getroffen hatte, hatte er an seine Kinder denken müssen, die bestimmt alles daran gesetzt hätten, diese Frau in seinem Leben irgendwie wieder los zu werden. Aber bei Biggi hatte es diesen Gedanken nicht gegeben, da hatte es nur diese Liebe, diese unbändige Liebe gegeben. Da war kein Zweifel, kein Schuldgefühl dabei gewesen, nichts rein gar nichts.

Weiter konnte er jedoch nicht mehr nachdenken denn seine beiden Kinder kamen auf die Couch zu gerannt. Lisa ließ sich auf Biggis Schoß fallen und Laura nahm mit dem ihres Vaters vorlieb, wobei sie auch gerne auf Biggis Schoß gesessen hätte. Aber sie dachte sich, das es sicher noch viel Gelegenheiten dazu geben würde. „Du Biggi, schläfst du heute wieder bei Papa und bei uns?“ fragte Lisa dann auf einmal und sah Biggi erwartungsvoll und zu gleich bittenden an. „Ja bitte!“ bettelte nun auch Laura. Die Pilotin war ein wenig unsicher, blickte zu Thomas, der nur heftig nickte und sie ebenfalls bittend an. Biggi musste grinsen Thomas sah in diesem Moment so aus wie seine beiden Mädels und da merkte man wie sehr die beiden ihrem Vater doch ähnelten. „Na gut, na gut. Dann schlaf ich halt wieder mal bei euch.“ Grinste sie und die beiden fielen ihr um den Hals. Wobei das „wieder mal“ ein bisschen untertrieben war, denn Biggi schlief ja sowieso so gut wie nur mehr in der Villa und wenn sie schon mal in ihrer Wohnung schlief war meistens Thomas mit, was zu Folge hatte das die Nacht nicht gerade lange ausfiel.

Als es dann schon nach 24 Uhr war und Lisa und Laura sich nur mehr die Augen rieben, beschlossen Biggi und Thomas, schon mal nach Hause zu fahren. Ralf, Peter, Karin und Michael beschlossen noch ein wenige da zu bleiben, da Dirk, der doch um einiges älter war als die Mädels, noch nicht müde war und sie sich ohnehin noch ein wenig unterhalten wollten. „So dann tschüss Leute und danke für alles!“ verabschiedete sich Biggi und auch Thomas meinte das noch. „Ja tschüss bis zum 27!“ Meinte er und seine Stimme klang erfreut bei dem Gedanken das er jetzt noch drei Tage frei hatte. Drei Tage, die er mit Biggi so richtig genießen wollte. Es kam ja ohnehin zu selten vor das Rosenheim einmal eine Schicht übernahm. Lisa und Laura winkten auch noch schnell, bevor auch schon die Basistüre ins Schoss fiel. Die beiden Mäuse setzen sich hinten ins Auto, während Thomas und Biggi vorne Platz nahmen.

Nach einer 10minütigen Fahrt erreichten sie die Villa, die nahe eines kleinen Waldes lag. Thomas wollte gerade rufen „Hey Mädels wir sind da!“, als ihm Biggi sanft den Finger auf den Mund legte und nach hinten deutete. Lisa und Laura waren beiden auf der Rückbank eingeschlafen. Thomas und Biggi lächelten sich an, bevor sie ausstiegen und die Autotüren leiser als sonst schlossen. Vorsichtig öffneten sie die hinteren Türen und schnallten Lisa und Laura führsorglich ab. Bevor Biggi jedoch die schlafende Laura auf den Arm nahm um sie nach drinnen zu tragen, schloss sie die Haustüre auf. Langsam schlichen sie mit den beiden auf dem Arm die Treppe nach oben. Vorsichtig, um sie nicht zu wecken legten sie Biggi und Thomas auf die Betten und zogen ihnen Jacken und Schuhe aus, bevor sie Lisa und Laura zudeckten und zur Türe gingen. An der Türschwelle jedoch blieben sie beide noch mal stehen und drehten sich um. Thomas legten den Arm um seine Biggi und lächelte seine beiden Mädels an. Auch Biggi lächelte und schmiegte sie enger an ihn. Leise seufzte sie auf. „Hey Biggi, was ist denn los?“ wollte Thomas wissen, der sie seufzen gehört hatte. „Ich dachte gerade dran, wie es währe...“ Biggi brach ab. „Ja?“ „Ach vergiss es!“ wehrte sie nur ab, sie wollte Thomas jetzt nicht mit diesem Thema belästigen, außerdem waren sie ja noch nicht lange zusammen und da brachte es doch nichts darüber zu reden. Man konnte ja nicht wissen ob es für immer halten würde. Wobei sich Biggi sicher war, das diese Liebe für immer sein würde, denn noch nie hatte sich ein Mann so tief in ihr Herz gebrannt...

 

Am nächsten Morgen. Thomas wachte von den ersten Sonnenstrahlen auf die durch das Fenster fielen und den Raum in goldgelbes Licht tauchte. Verschlafen drehte er sich zu Biggi um, die neben ihm lag, fest in ihre Decke gekuschelt. Er wusste schon gar nicht mehr wie es war, am Morgen aufzuwachen und eine leere Seite neben einem vor zu finden. Zu sehr hatte er sich schon dran gewöhnt Biggi neben sich zu sehen. Biggi, seine große Liebe, die ihm selbst nach einer unruhigen, schlechten oder kurzen Nacht einen wunderschönen Morgen bereitete. Während es nie unruhige oder schlechte Nächte gab wenn Biggi da war. Da gab es eher kurze Nächte. Aber immer waren  wunderschöne, wenn sie auch wirklich manchmal zu kurz  ausfielen. Zum Beispiel wenn Thomas oder Biggi am nächsten Morgen Frühschicht hatten...

 

Jedoch sah nach zwei Jahren schon alles ganz anders aus. Biggi war nun endgültig zu Michael, Karin, Thomas und den Mädels gezogen. Doch nicht nur das, ihrem Glück war nichts im Wege gestanden. Biggi und Thomas waren vor 2 Monaten stolze Eltern eines kleinen Jungen geworden. Ihre Liebe war von Tag zu Tag noch stärker und intensiver geworden. Und jetzt, jetzt wo der kleine Lukas da war, wurde ihre Liebe noch intensiver. Der kleine Pilot hatte die beiden noch mehr zusammen geschweißt. Und man sah den beiden ihr gemeinsames Glück auch an.

 

Thomas hatte heute wieder einmal endlich frei bekommen. So wollte er den Tag auch wieder gemeinsam mit ihr und seinem kleinen Sohn und den Mädels samt Karin, Michael und Dirk verbringen. Und das nutzten sie auch voll und ganz aus. Fast den ganzen Tag spielten miteinander und sie hatten jede Menge Spaß zusammen. Als jedoch der kleine nach seinem Mittagschlaf aufwachte, wollten Thomas und Biggi ein wenig spazieren gehen. „Mädels, Biggi und ich möchten gerne ein wenig in die Stadt laufen, möchtet ihr mit gehen?“ wollte Thomas von seinen beiden Mädels wissen. „Ne...“ stöhnten die beiden. „Na gut, dann gehen wir drei eben allein.“ Gab Thomas zurück und lief wieder zu Biggi nach unten, die schon angezogen mit dem kleinen in der Diele stand. „Und, alles schön warm angezogen?“ fragte er lieb, als er Biggi und seinen  kleinen Piloten sah. „Na aber klar.“ lächelte sie und gab ihm einen kleinen Kuss auf den Mund. Auch Thomas zog sich noch schnell an und ging dann schon mal nach draußen um den kleinen in seinen Kinderwagen zu legen. Vorsichtig hob er ihn aus seinem Babysave und ging mit ihm auf dem Arm nach draußen, wo Biggi gerade den Kinderwagen zurecht gemacht hatte. Mit viel Liebe deckte Thomas seinen kleinen Mann zu, damit er nicht fror. „Wenn ihr drei zurück seid, dann steht das Essen fertig auf dem Tisch.“ sagte Karin aus dem Küchenfenster. „Mh... da krieg ich ja jetzt schon Hunger.“ meinte Thomas und legte seinen Arm um seine Biggi. Diese lächelte Karin dankend an. „Wir freuen uns schon.“ meinte sie aber noch. Dann aber liefen die beiden wirklich los Richtung in Stadt...

Die beiden liefen nun schon über eine halbe Stunde. Sie waren gerade durch den Stadtpark gelaufen und liefen nun eine Straße entlang, wo ziemlich viele Hotels waren, jedoch war das der schnellste Weg nach Hause, denn Biggi fror es schon ziemlich. Der kleine hatte es warm in seinem Kinderwagen, dafür hatten die beiden schon vorgesorgt. Lukas war inzwischen schon wieder eingeschlafen. Noch immer hatte Thomas seinen Arm um seine Biggi gelegt und schob den Kinderwagen. Immer und immer wieder sahen die beiden zu ihrem 8 Wochen alten Baby. Der kleine war einfach so süß. Gerade lächelten die beiden sich wieder an, als Thomas plötzlich von hinten aufgehalten wurde. „Hallo Thomas!“ Ruckartig, doch aber erstaunt drehte Thomas sich um und sah direkt in die Augen einer Frau. Biggi sah Thomas fragend an, dieser zuckte nur mit den Schultern. Er hatte keine Ahnung wer diese Frau war. Aber woher kannte sie seinen Namen? „Kennen wir uns?“ „Na, aber klar. Erinnerst du dich nicht mehr an den wunderschönen Abend mit mir?“ Biggi sah Thomas nun total giftig an, sie hatte diese Frau noch nie gesehen. Hatte er etwa eine andere. Nein! Das durfte nicht war sein. Gerade jetzt, wo sie eine Familie gegründet hatten! Nun viel Thomas wieder ein wer die Frau war. Jetzt erinnerte er sich wieder zu gut an sie. Doch für ihn war dieser Abend alles andere als wunderschön. Thomas wollte gerade anfangen etwas zu sagen, jedoch griff Biggi die Initiative: „Wer ist das Thomas?“ „Biggi lass es mich erklären.“ Biggi unterbrach ihn. „Aha, das ist also deine Neue! Danke...“ Mit diesen Worten wollte sie gerade wieder gehen, doch Thomas hielt sie am Arm fest. „Biggi. Das ist Ilona. Wir haben uns vor 2 Jahren in Tirol beim Snowboardfahren kennen gelernt. Verstehst du jetzt, wer das ist?“ Biggi sah ihn an. „Ist das wahr?“ Thomas nickte. „Na, aber jetzt sag mal Thomas. Wie geht es dir denn so?“ Bei diesen Worten faste sie nach seiner Wange. Thomas jedoch riss ihre Hand sofort wieder weg. „Siehst du nicht, das ich eine Frau und ein Kind hab. Aber danke der nach Frage. Uns geht es gut.“ Ilona sah ihn nur schleimerisch an, sie wollte nicht aufgeben –  nicht jetzt, endlich hatte sie ihn wieder gefunden. Sie hatte sich damals so sehr in Thomas verliebt und sie liebte ihn noch immer. Sie hatte ihn noch nicht verdrängen oder vergessen können. Damals in Tirol, das war so wunderschön gewesen, auch, wenn es nur ein Urlaubsflirt war, es war wunderschön gewesen. Doch Thomas schien es wohl nicht so gegangen zu sein. Er hatte damals wohl keine Gefühle für sie gehabt. Und das hatte Thomas auch nicht, er hatte immer nur eine Frau geliebt – Biggi! Aber es war ein Zufall gewesen, dass sie sich hier wieder gesehen hatten. Ilona war Beruflich hier in Traunstein und wohnte in einem der Hotels, die in der Straße lagen. „Oh, ist das dein Kind? Der ist ja total süüß!“  „Ja, das ist mein Sohn, aber es tut mir leid, wir müssen jetzt wieder weiter.“ sagte Thomas schnell, er wollte nicht, das Ilona noch mehr über sein Leben erfuhr. Sie war immerhin wie eine Fremde Frau. Sie hatten sich einmal, an einem Tag gesehen, sie waren zusammen essen gegangen und ... ja, sie hatten sich geküsst. Doch Thomas wollte diesen Kuss nie, er hatte ihn, nachdem er mit Biggi zusammen gekommen war, gleich verdrängt. „Ja gut. Kann man wohl nichts machen. Vielleicht sieht man sich ja irgendwann mal wieder.“ meinte Ilona traurig und senkte den Kopf. Aber es würde wohl das letzte Mal sein, das sie sich sehen. Sie musste jetzt wohl lernen, dass Thomas nun mal nicht sie liebte, sondern diese andere Frau. „Vielleicht irgendwann.“ meinte Thomas nur. „Alles Gute.“ meinte er und lief schließlich wieder mit Biggi im Arm in Arm weiter. „Du hast mir gerade einen ganz schön ziemlichen Schrecken eingejagt.“ meinte Biggi dann und sah ihm in die Augen. „Ich hab auch einen ganz schönen Schrecken bekommen. Aber kann man nichts machen, sie hat sich wohl Falsche Hoffnungen gemacht..."

 

The End

 

 

 

 

 



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