derunfall

Der Unfall( Autor: Verena)

 

Gabi und Ralf betraten Arm in Arm den Aufenthaltsraum, in dem Thomas, Michael und Peter schliefen. „Morgen, aufwachen.“, rief Ralf gut gelaunt. „Was? Was ist denn los?“, fragte Peter verschlafen. „Was los ist?“, fragte Ralf, „Schichtwechsel in fünf Minuten.“ „Dann komm ich endlich nach Hause in mein Bett.“, sagte Michael gähnend und er hob sich vom Sofa, wo er geschlafen hatte. „War die Nacht sehr anstrengend?“, fragte Gabi. „Nur ein Einsatz. Ein Autofahrer hatte einen Fußgänger angefahren.“, erzählte Peter ihr. „Wo ist denn Biggi?“, fragte Thomas dann. „Sie wird bestimmt gleich kommen.“, meinte Ralf und setzte sich zu Peter an den Tisch. In dem Moment ertönte die Alarmsirene: „ Rettungsleitstelle an Medicopter 117, schwerer Verkehrsunfall auf der B 404.“ „Eigentlich würden wir ja jetzt für euch übernehmen, aber da Biggi noch nicht hier ist…“, sagte Gabi. „Oh man, und ich hab mich schon so auf mein Bett gefreut.“, stöhnte Michael. Doch dann nahm er die Notarzttasche und lief zusammen mit Thomas und Peter zum Heli.

Thomas zog den Heli mit einem seiner Gewaltstarts hoch und flog in Richtung B 404. „Da vorne muss es sein.“, rief Peter, der auf der Straße eine Menschenmenge stehen sah. „Ich lande auf der Wiese dort.“, sagte Thomas. Zwei Minuten später waren sie gelandet und Michael und Peter liefen zum Unfallort. Ein Motorrad war mit einem Auto zusammen gestoßen. Als Peter das Motorrad sah hatte er ein komisches Gefühl. „Sag mal Michael, hat Biggi nicht auch so eine Maschine?“ „Kann schon sein.“, sagte Michael. Als sie die verletzte Motorradfahrerin erreicht hatten, nahm Michael ihr vorsichtig den Helm ab. Er und Peter erschraken. Das Unfallopfer war Biggi. In dem Moment kam Thomas mit der Trage herbeigeeilt. „Biggi?“, auch Thomas erschrak, als er sah, dass Biggi verunglückt war. „Was ist mit ihr?“, fragte er Michael. „Ich kann es noch nicht genau sagen, aber es sieht nicht gut aus, wahrscheinlich innere Verletzungen.“, sagte Michael. Thomas schluckte. Ihm lief eine Träne über die Wange, doch er wischte sie schnell weg, sodass Michael und Peter sie nicht sahen. „Peter, schnell, gib ihr 0,5 mg Ringalactat, der Blutdruck sackt uns weg. Peter und Michael versuchten Biggi zu stabilisieren. Dann legten sie sie vorsichtig auf die Trage und brachten sie in den Heli. Mit Höchstgeschwindigkeit flogen sie zur nächsten Klinik. Als sie landeten, kam ihnen schon ein Ärzteteam entgegen. Biggi wurde sofort in die Notaufnahme gebracht. Das A Team musste draußen warten. „Ich werde Gabriele und Ralf anrufen und ihnen erzählen, was passiert ist.“, sagte Michael und zum Ende des Ganges wo ein Telefon war.

Thomas lehnte an der Wand und ließ sich auf den Boden sinken. „Warum? Warum gerade Biggi? Sie ist doch immer so vorsichtig gefahren.“ Peter setzte sich neben Thomas und legte ihm aufmunternd den Arm um die Schulter „Hey, sie wird das schon schaffen.“ „Und was ist wenn nicht? Biggi darf nicht sterben.“, sagte Thomas. Ihm lief wieder eine Träne über die Wange. Er wischte sie weg, doch diesmal hatte Peter es gesehen. „Du hast sie sehr gern hm?“ Thomas nickte bloß. Peter konnte ja nicht wissen, dass Thomas und Biggi schon seit zwei Monaten ein Paar waren, denn sie hatten es noch keinem erzählt.

Gabi und Ralf saßen gerade auf dem Sofa und unterhielten sich, als Ebelsieder in den Aufenthaltsraum kam. „Es ist etwas Schreckliches passiert.“, sagte er, „Dr. Lüdwitz hat eben angerufen. Frau Schwerin hatte einen schweren Motorradunfall, sie ist in der Marienklinik.“ „Was?“, Gabi konnte das nicht glauben. „Wir fahren sofort hin.“, sage Ralf entschlossen und stand auf. Ebelsieder nickte. Ich werde die Basis für heute Dicht machen, Berchtesgaden soll unsere Einsätze übernehmen.

Michael war wieder zu Peter und Thomas gegangen. „Gibt es schon was Neues?“, fragte er. Peter schüttelte den Kopf. „Kannst du nicht mal nachfragen gehen, was mit ihr ist, du bist doch Arzt.“, fragte Thomas. „Ok“, Michael ging zur Information und sprach mit einer Schwester. „Und?“, fragten Thomas und Peter gleichzeitig, als er wiederkam. „Sie wird noch operiert und die Ärzte können noch nichts Genaues sagen.“, sagte Michael. „Diese verdammt Warterei halt ich nicht aus.“, rief Thomas. In dem Moment kamen Ralf und Gabi angerannt. „Was ist mit Biggi?“, fragte Gabi aufgeregt. „Sie wird noch operiert.“, sagte Peter. „Ist es Schlimm?“, fragte Ralf besorgt. Michael nickte. „Sie hat wahrscheinlich innere Blutungen.“ „Möchte noch jemand einen Kaffee?“, fragte Peter. Keiner antwortete ihm. Thomas saß auf dem Boden und starrte ins Leere. Ralf und Gabi saßen auf zwei Stühlen. Gabi war total fertig und Ralf hatte sie in den Arm genommen. Michael ging auf Thomas’ Bitten schon zum vierten Mal zur Information, doch wieder gab es nichts Neues. Nach vier Stunden kam endlich ein Arzt. Alle sahen ihn erwartungsvoll an. „Wir haben ihre Kollegin operiert und konnten die Blutungen stoppen…aber…sie ist nach der Operation ins Koma gefallen.“ „Was? Das kann doch nicht wahr sein?“, sagte Thomas entsetzt. „Es tut mir Leid.“, meinte der Arzt. „Können wir zu ihr?“, fragte Gabi. „Einer darf zu ihr, aber nur zehn Minuten.“, sagte der Arzt. „Nun geh schon.“, sagte Ralf und gab Gabi einen Schubs. Thomas guckte nur traurig. Er wäre so gern zu Biggi gegangen, aber er wusste nicht, ob es ihr Recht wäre, wenn er den anderen sagen würde, dass er und Biggi zusammen waren. „Nein, Thomas wird gehen.“, sagte Peter dann. Alle sahen ihn an, keiner wagte es ihm zu widersprechen. „Na los.“, sagte Peter und sah Thomas an. Thomas stand auf und sah zweifelt zu Gabi rüber. „Jetzt geh schon, Biggi braucht dich jetzt.“, sagte Gabi dann. Thomas ging mit dem Arzt auf die Intensivstation.

Biggi war an viele Geräte angeschlossen. Sie sah so aus als würde sie nur schlafen, fand Thomas. Er setzte sich auf einen Stuhl neben ihrem Bett und nah ihre Hand. „Bitte Biggi, du darfst nicht sterben. Wie soll ich denn das alles aushalten ohne dich?“ Thomas beugte sich über sie und küsste sie sanft auf die Stirn. „Ich liebe dich doch so sehr, du darfst nicht sterben Biggi.“, flüsterte er unter Tränen. Er legte den Kopf auf Biggis Bett und weinte. Plötzlich spürte er, wie Biggi seine Hand drückte. Er sah langsam auf. Sie war aufgewacht. „Biggi, Gott sei Dank!“, sagte Thomas und streichelte ihr über die Wange. „Was ist denn überhaupt passiert?“, fragte Biggi dann, „Ich kann mich an nichts mehr erinnern. Ich weiß nur noch, dass ich zur Basis fahren wollte.“ „Du hattest einen Unfall mit dem Motorrad. Ich hatte solche Angst um dich.“, sagte Thomas. Er beugte sich zu Biggi und sie küssten sich. Kurze Zeit später kam der Arzt in Biggis Zimmer. „Oh, Frau Schwerin, sie sind aufgewacht. Wie geht es ihnen?“ „Naja, geht so, es ging schon mal besser.“, sagte Biggi. Sie war noch ziemlich schwach von der Operation. Der Arzt kontrollierte einige Geräte. „Wenn sie wollen können sie noch etwas bei ihr bleiben.“, meinte er dann zu Thomas. „Danke“, sagte dieser.

Nach drei Tagen ging es Biggi schon viel besser und sie konnte auf die normale Station verlegt werden. Thomas war gerade bei ihr, als es an der Tür klopfte und der Rest des Teams herein kam. Sogar Ebelsieder war mitgekommen. Ralf stellte den großen Blumenstrauß, den sie Biggi mitgebracht hatten in eine Vase. „Nun will ich es aber ganz genau wissen.“, meinte Peter dann. „Was denn?“, fragte Biggi. „Na ob du mit Thomas zusammen bist.“, sagte Peter und grinste. „Das würde mich allerdings auch interessieren.“, sagte Gabi. Alle sahen Biggi und Thomas erwartungsvoll an. Biggi lächelte Thomas an. „Also gut, Thomas und ich, wir sind seit zwei Monaten zusammen.“ Nachdem sie das gesagt hatte, beugte Thomas sich zu ihr runter und küsste sie leidenschaftlich. Alle freuten sich für die beiden. Alle…außer Ebelsieder. Der war ziemlich sauer, da er ja wie alle wussten ein Auge auf Biggi geworfen hatte. „Ach ja, morgen erwarte ich sie alle pünktlich zu ihrer Schicht um acht Uhr auf der Basis.“, sagte er sauer und verließ dann den Raum. Die mussten grinsen und auch Gabi und Ralf fielen sich glücklich in die Arme.

 The End



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